Präsidentschaftswahlen 2022 und die Folgen
#16
Mit dem derzeitigen Ergebnis is Le Pen erstmal wieder Geschichte, wieder so eine Sache wo die Presse etwas herbei reden wollte.
Zitieren
#17
https://www.tagesschau.de/ausland/europa...l-225.html

Zitat:Macron und Le Pen gehen in Stichwahl
Stand: 10.04.2022 20:18 Uhr

Im Rennen um die Präsidentschaft in Frankreich können die Wähler bei der Stichwahl in zwei Wochen zwischen Amtsinhaber Macron und Le Pen entscheiden. Damit kommt es zu einer Wiederauflage des Duells von 2017.

Amtsinhaber Emmanuel Macron und die Rechtspopulistin Marine Le Pen ziehen bei der Präsidentschaftswahl in Frankreich nach den ersten Hochrechnungen in die zweite Runde ein. Macron kommt laut AFP nach ersten Angaben der Wahlforschungsinstitute auf 27 bis 29,7 Prozent der Stimmen. Damit liegt er in der ersten Runde vor der Rechtspopulistin Marine Le Pen, die demnach auf 23,5 bis 24,7 kommt.

Um LePen zu verhindern werden wohl viele Linke nun für Macron stimmen und umgekehrt sind die sonstigen Rechten (wie die Anhänger von Zemmour) vermutlich nicht stark genug um das auszugleichen. Dennoch bleibt es meiner Meinung nach spannend.
Zitieren
#18
(10.04.2022, 20:47)Quintus Fabius schrieb: https://www.tagesschau.de/ausland/europa...l-225.html


Um LePen zu verhindern werden wohl viele Linke nun für Macron stimmen und umgekehrt sind die sonstigen Rechten (wie die Anhänger von Zemmour) vermutlich nicht stark genug um das auszugleichen. Dennoch bleibt es meiner Meinung nach spannend.

Spannend ist was Anderes. Ich tippe auf 60:40 für Macron. Die eigentliche Überraschung war das gute Abschneiden des linksradikalen Kandidaten. Vermutlich ist dies dem Krieg in der Ukraine geschuldet. Viele Franzosen scheinen an einem Anti-Rußland Kurs wenig Interesse zu haben.
Zitieren
#19
Zitat:Dernière mise à jour à Lundi 08:14 UTC+2
Emmanuel Macron LREM 27,6 % 9 560 545
Marine Le Pen RN 23,4 % 8 109 857
Jean-Luc Mélenchon LFI 22 % 7 605 225
Éric Zemmour Reconquête 7,1 % 2 442 624
Valérie Pécresse LR 4,8 % 1 658 386
Yannick Jadot EELV 4,6 % 1 587 534
Jean Lassalle Résistons 3,2 % 1 095 700
Fabien Roussel PCF 2,3 % 799 334
Nicolas Dupont-Aignan D LF 2,1 % 718 242
Anne Hidalgo PS 1,7 % 604 217
Philippe Poutou NPA 0,8 % 265 834
Nathalie Arthaud LO 0,6 % 195 884

Zitat:Dennoch bleibt es meiner Meinung nach spannend.
Spannend ist was Anderes.
Ich würde sagen der Wahlkampf geht jetzt richtig los. Macron muss auf beiden Seiten Überzeugungsarbeit leisten, auf der RN Seite das (unrealistische) Programm zerpflücken, auf der LFI Seite sein Programm detailliert erklären, das er für eine Zukunft Frankreichs kämpft, er aber sich auch um die "kleinen" Leute kümmert.
Leute die Vertrauen in die Zukunft haben, haben eher Macron gewählt, Leute die Angst vor der Zukunft haben eher RN oder LFI. Und Spritpreise über 2 Euros können schon Angst machen, und ein Ukrainekonflikt der noch lange Zeit ein Schwelbrandt bleibt erst recht.
Der Höhepunkt wird das Fernsehduelle nächste Woche Donnerstag sein, bei der letzten Wahl hat MLP (Le Pen) dort die Wahl verloren.
Zitat: Pmichael - Gestern, 20:14
Mit dem derzeitigen Ergebnis is Le Pen erstmal wieder Geschichte, wieder so eine Sache wo die Presse etwas herbei reden wollte.

Jedem seine Überzeugungen, man sollte vermeiden vorschnelle Urteile zu fällen. Die Relität ist viel komplexer. Es kann auch schiefgehen.

Die Parteienlandschaft
Parallel dazu werden die Abgeordnetenwahlen vorbereitet. Die drei Parteien (LR, PS, PC) die seit 40 Jahren Frankreich regiert haben, sind auf dem Boden zerstört, und gleichzeitig mit Schulden überhäuft.
Alte Wahlbündnisse wir PS+ EELV (grün) repräsentieren nicht mehr viel. Also welche Bündnisse um wenigstens ein paar Abgeordnete zu bekommen??
Nicht vergessen Mehrheitswahlrecht par Wahlkreis, für die Stichwahl sind allerdings alle Kandidaten zugelassen die mehr als 12,5% der eingetragen Wähler für sich gewonnen haben,
Die drei "Altparteien" haben noch viele lokale/regionale Mandatsträger. Wohin zieht es die ??
Was RN und Reconquete angeht, kann man die %Zahlen nicht einfach zusammenzählen. Auch dort wird über die Verteilung der Wahlkrise verhandelt.
Und der harte Kern der Extrem Rechten, hat seine Geschichte, seine Intrigen, viel "Emotionen". Lokal kann da noch viel passieren.

Zitat:ie eigentliche Überraschung war das gute Abschneiden des linksradikalen Kandidaten. Vermutlich ist dies dem Krieg in der Ukraine geschuldet. Viele Franzosen scheinen an einem Anti-Rußland Kurs wenig Interesse zu haben.

Es werden vor allem die Konsequenzen für die eigene Aktivität, für den eigenen Geldbeutel gesehen.

Zitat: (Gestern, 15:26)Broensen schrieb:
Hat jemand eine Ahnung, wie sich Le Pen und ihre Partei zur D/F-Brigade positioniert haben? Würde die im Fall eines rechten Wahlsieges einseitig aufgelöst werden?

Könnte das überhaupt ein Präsident(in) alleine bestimmen?

Position unbekannt, aber eher Auflösung, Allein bestimmen JA.

Zitat:Da würde mich eher mal interessieren, wie die D/F Brigade ganz allgemein in Frankreich bzw. in den französischen Streitkräften gesehen wird ?! Viele deutsche Soldaten sehen diesen Verband ja eher kritisch und als nicht-funktional an. Und der Bevölkerung ist es egal oder sie wissen rein gar nichts. Wie sieht das in Frankreich damit aus ?

Das gleiche oder noch mehr in Frankreich. Das Problem ist ja grundsätzlicher, wenn der französische Teil zu Barkhane ging, blieb der deutsche Teil zu Hause, oder ging vielleicht zu EUTM.
Und es gibt zu wenige gemeinsame Großübungen, die Verbindungen schaffen. Zu viele Absagen, teils COVID bedingt. Selbst für die Großübung Orion 2023 gibt es noch keine deutschen Zusagen.
Aber es kann klappen, bei der norwegischen Übung ColdReponse wurden die französischen Truppen vom gemischten Stab der DF Brigade geleitet. Und es lief sehr gut.
Zitieren
#20
(11.04.2022, 10:24)voyageur schrieb: Das gleiche oder noch mehr in Frankreich. Das Problem ist ja grundsätzlicher, wenn der französische Teil zu Barkhane ging, blieb der deutsche Teil zu Hause, oder ging vielleicht zu EUTM.
Und es gibt zu wenige gemeinsame Großübungen, die Verbindungen schaffen. Zu viele Absagen, teils COVID bedingt. Selbst für die Großübung Orion 2023 gibt es noch keine deutschen Zusagen.
Aber es kann klappen, bei der norwegischen Übung ColdReponse wurden die französischen Truppen vom gemischten Stab der DF Brigade geleitet. Und es lief sehr gut.

Wenn ich in Deutschland 100 Leute auf der Straße befragen würde dann kennen vielleicht 5-10 Leute überhaupt diese Brigade und von denen sind vielleicht noch 2-3 aus welchen Gründen auch immer für eine Auflösung. Ich vermute dass man in Frankreich zumindest etwas interessierter daran ist.
Zitieren
#21
Zitat:Wie vor fünf Jahren werden sich Emmanuel Macron und Marine Le Pen in der zweiten Runde der Präsidentschaftswahlen gegenüberstehen. Laut einer Umfrage von Ipsos-Sopra Steria*, die nach Schließung der Wahllokale am Sonntag, den 10. April, im Auftrag von France Télévisions durchgeführt wurde, erhielt der amtierende Präsident 54 % der Wahlabsichten, während die Kandidatin des Rassemblement National 46 % der Stimmen auf sich vereinen konnte. Ein Ergebnis, das auf ein deutlich engeres Duell als 2017 hindeutet. Damals gewann Emmanuel Macron die Wahl mit 66,1 % der Stimmen gegenüber 33,9 % für Marine Le Pen.
FranceTvinfo (französisch)

TV Duell Mittwoch 20 April 21 Uhr
Zitieren
#22
Meiner Kenntnis nach gab es diesmal viele Nichtwähler. Ist etwas über deren politische Einstellungen und ihre Mobilisierbarkeit für Le Pen bekannt?

Entscheidend wird meiner Meinung nach die Frage sein, ob Linke sich dazu aufraffen werden können Macron zu wählen, nachdem dieser im Wahlkampf ja gerade von den Linken derart scharf angegriffen wurde. Andererseits will man ja rechts verhindern und Melenchon hat dazu aufgerufen keine Stimme an Le Pen zu geben. Aber heißt keine Stimme geben dann dass diese Stimmen Macron gegeben werden?! Das werden viele Linke meiner Meinung nach auch nicht tun.
Zitieren
#23
Ich hätte an der Stelle mal ein paar Fragen:

Welche Bedeutung haben die Abgeordnetenwahlen für die internationalen Programme ?

FCAS und MGCS sind ja in der Schwebe. Beschließt derartige Programme der Präsident im Alleingang oder ist hier auch das Parlament gefragt. Es wird ja immer gesagt, dass diese Programme mit Macron deutlich wahrscheinlicher sind.

Sind bei den Parlamentswahlen deutlich andere Mehrheiten zu erwarten wie bei den Präsidentschaftswahlen, die ja sicher sehr am Kandidaten orientiert waren ? Könnten hier z.B. die Konservativen eine größere Rolle spielen ?

Wie stehen die Parteinen zu FCAS und MGCS ?
Zitieren
#24
Zitat:Welche Bedeutung haben die Abgeordnetenwahlen für die internationalen Programme ?
Keine, jedenfalls solange nicht nach den Wahlen eine "harte" Kohabitation entsteht.
Kohabitation = eine parlamentarische Mehrheit die nicht von der(n) Partei(en) des Präsidenten(in) gestellt wird.
Par tradition sind Aussen- und Sicherheitspolitik Teil der "domaine reservé", das heisst der PR behält hier seine Bestimmungsfreiheit.
Hart= die Mehrheit versucht über Verfahrenstricks wie Budgetrecht, die Handlungsfreiheit des PR einzuschränken.

Zitat:FCAS und MGCS sind ja in der Schwebe. Beschließt derartige Programme der Präsident im Alleingang oder ist hier auch das Parlament gefragt
Fûr Marine Le PEN (MLP) ist die Frage schon geregelt. Steht in ihrem Programm, keine gemeinschaftlichen DE/FR Projekte mehr.

Emmanuel Macron (EM ist da mehr Teamspieler. Es wird eine Vorlage von MInArmee mit DirecGenArmement, CEMA (Armee),CEMAT (Heer), CEMAAe (Luftwaffe). Dassault ist über die DGA eingebunden.
Ich denke Le Drian (Auswärtiges) als langjähriger RafaleVerkaufsspezialist wird auch dazustoßen. Diskussion und dann PR Entscheidung. Das Parlament vielleicht Anhörungen in den Verteldigungsausschüssen, aber auch nicht mehr.

Und Francoise Parly hat es deutlich gesagt, die Projekte sind ein 5erPack, und werden auch so bewertet.
Male ist meiner Meinung nach ein bisschen gesondert zu sehen, es ist ja nicht nur eine militärische Drohne, sondern auch ein Baukasten für Airbus, um ein Frachtdrohne für den zivilen Bereich zu bauen. Und Boeing kann so nicht dagegen klagen.
Die anderen 4 (FCAS, MGCS, Tiger und MWAS) werden gemeinschaftlich bewertet.

Zitat:Parlamentswahlen deutlich andere Mehrheiten ..... die Konservativen eine größere Rolle spielen ?
Andere Mehrheiten = Kohabitation
Gab es bisher 3 mal, aber immer nach Wahlen während der laufenden Amtszeit des PR. Direkt nach der Wahl des PR ist es bis jetzt nicht vorgekommen.
Konservativen, wenn du die Le Republicain meinst, die werden eher darum kämpfen nicht zwischen den Parteien von EM (LREM+ einige andere) und MLP (RN) und selbst Zemour aufgerieben zu werden.
Zitat:Entscheidend wird meiner Meinung nach die Frage sein, ob Linke sich dazu aufraffen werden können Macron zu wählen,

Nicht nur,fangen wir mit Zemour und MLP an , der Report der Wähler ist nicht automatisch, es knirscht schon , MLP will sowohl Zemour als auch ihrer Nichte (Marion) keine Plätze geben. Und viele Zemour Wähler bezeichnen die RN als Weicheier.

Was LFI (Melenchon) angeht, der harte Kern, die Hälfte seiner Wähler, werden sich wohl dreiteilen, EM, MLP und blanc (weiss) oder gar nicht wählen.
Die zweite Hälfte, die Melenchon gewählt haben, um gegen EM und MLP zu protestieren, das wird sich in den nächsten Tagen entscheiden.
Was die Nichtwähler angeht, schreibe ich später noch was.
Zitieren
#25
@voyageur

Danke für die Erklärung !

Die Bewertung als Viererpack ist für mich neu. Ich dachte bisher nur in DEU gibt es die gemeinsame Betrachtung von FCAS und MGCS. Dann ist FCAS mehr von FR- Seite gefährdet. MAWS ist ja faktisch entschieden und bei Tiger MK3 sieht es nicht besser aus. Zuletzt hörte man sogar von DEU- Interesse neben der AH64 an der AW249.
Zitieren
#26
Zitat:Laut einer Umfrage von Ipsos-Sopra Steria für France Télévisions und Radio France, die zwischen Mittwoch und Samstag durchgeführt wurde, ist die Wahlabstinenz unter jungen Menschen besonders stark ausgeprägt. Der Anteil der Nichtwähler betrug 46% in der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen und 42% in der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen, gegenüber 12% in der Altersgruppe der 60- bis 69-Jährigen. "Im Gegensatz zu älteren Menschen, die aus Pflichtgefühl massenhaft wählen gehen, selbst wenn sie nicht mehr an die Politik glauben, sind junge Menschen schwerer zu mobilisieren", erinnert Céline Braconnier.

Francetvinfo (französisch)

Zitat:Unter den Arbeitern war die Wahlenthaltung am höchsten (33 %), während Rentner in großer Zahl in die Wahllokale gingen (81 %).

Es waren viele junge Wähler, und viele die in früheren "PS (socialisten)" Hochburgen leben. Die Themen der 1 Runde sprachen sie nicht an. Da ist vielleicht noch was zu holen, eher für EM.
Das Ganze allerdings unter einem Vorbehalt, der Sprit. Zur Zeit liegen die Preise bei ca 1.70 Euros (mit 17 ctms Regierungsristourne). Sollte jetzt schlaue Leute ÖL Embargos gegen Russland verhängen, und der Preis wieder auf 2 Euro zugeht, dann kann MLP wahrscheinlich im Elysee einziehen.
Europa nähert sich dann zwar der 7000 Schwelle (Sanktionen gegen RU seit der Krimbesetzung, ich habe was von mehr als 6900 gelesen), aber mit welchen internen Auswirkungen.
Zitieren
#27
Ein Beispiel wie die Vorbereitung der Parlamentswahlen läuft
Rassembler = sammeln, zusammenbringen, vor allem wenn es vorteilhaft für einen selber ist

Zitat:"Wenn man für die Verhältniswahl bei Wahlen ist, schlagen wir vor, sie bei den Parlamentswahlen anzuwenden", und zwar bei der Berechnung des Gleichgewichts zwischen den linken Kräften für die Nominierungen, betonte er und bestätigte damit ein für LFI äußerst günstiges Kräfteverhältnis.

LFI will Umgruppierung" um Mélenchons Programm bei den Parlamentswahlen
France 24 (französisch)
Veröffentlicht am: 13/04/2022 - 10:34Modifiziert am: 13/04/2022 - 10:32
[Bild: https://s.france24.com/media/display/7c9...c481c.webp]
Eine Passantin am 9. April 2022 vor einem gesprühten Plakat des Präsidentschaftskandidaten Jean Luc Melenchon JOEL
Paris (AFP) - La France insoumise ist für Gespräche mit anderen linken Parteien über die Parlamentswahlen, aber nur unter der Bedingung, dass die "Gruppierung um das von Jean-Luc Melenchon getragene Programm herum" und proportional zu den Ergebnissen der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen stattfindet, sagte Manuel Bompard am Mittwoch.

"Wir sind dafür, dafür zu sorgen, dass es eventuell eine Umgruppierung um das Programm, das von Jean-Luc Mélenchon bei den Präsidentschaftswahlen getragen wurde, und um die Ergebnisse, wie sie von den Wählern im ersten Wahlgang gewählt wurden, geben kann", erklärte der ehemalige Wahlkampfleiter von Jean-Luc Mélenchon auf franceinfo.

"Wenn man für die Verhältniswahl bei Wahlen ist, schlagen wir vor, sie bei den Parlamentswahlen anzuwenden", und zwar bei der Berechnung des Gleichgewichts zwischen den linken Kräften für die Nominierungen, betonte er und bestätigte damit ein für LFI äußerst günstiges Kräfteverhältnis.

Jean-Luc Mélenchon erhielt am Sonntag 21,95 % der abgegebenen Stimmen, während Yannick Jadot (EELV) 4,63 %, Fabien Roussel (PCF) 2,28 % und Anne Hidalgo (PS) 1,75 % der abgegebenen Stimmen auf sich vereinigen konnten.

Auf die Frage nach der Möglichkeit, mit Yannick Jadot oder Fabien Roussel zu verhandeln, bestätigte der LFI-Europaabgeordnete, dass er dies "befürwortet".

Aber was die PS betrifft, "ist es etwas komplizierter, ich habe mir angehört, was sie seit Sonntag sagen, nämlich: +Jean Luc Mélenchon, wir können nicht mit ihm arbeiten+, es liegt an ihnen, ihre Position zu diesem Thema zu klären", erklärte er.

Manuel Bompard zufolge wird Jean-Luc Mélenchon "entscheiden und er wird Ihnen mitteilen, wann er entschieden hat", ob er als Kandidat für die Parlamentswahlen antreten will, und "die Entscheidung ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht gefallen". Die Ergebnisse der zweiten Runde dürften in die Waagschale geworfen werden, hatte ein enger Vertrauter des Tribuns am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP gesagt.

Aber "nur weil man nicht für die Präsidentschaftswahlen 2027 kandidiert, heißt das nicht, dass man aus der politischen Landschaft verschwindet", erklärte er.

Jean Luc Mélenchon hat nicht gesagt: "Ich beende mein politisches Engagement". Er wird bei den nächsten Wahlen präsent sein, ich weiß noch nicht, an welcher Stelle, das wird er selbst entscheiden", aber "er wird in den nächsten Monaten und Wochen eine äußerst aktive Rolle spielen", fügte er hinzu.

In der Zeitung "L'Humanité" erklärte Fabien Roussel, er sei "bereit", sich mit Jean-Luc Mélenchon über die Parlamentswahlen am 12. und 19. Juni auszutauschen. Er hoffe jedoch, dass in den Gesprächen auf der Linken "die bisherigen Abgeordneten, hinter denen ich mir wünsche, dass wir uns alle wiederfinden können", geschützt [das heißt wieder aufgestellt] werden.
Zitieren
#28
Vielleicht ist das sogar ein Grund warum man deutscherseits sich noch derart mit Sanktionen gegen Russland zurück hält und das Gas und Öl-Embargo aktuell mit allen Mitteln und Tricks verhindert, damit LePen in Frankreich nicht siegt.

Es ist meiner Meinung nach auch bedauerlich, dass wir Frankreich und damit Macron während dessen Amtszeit nicht mehr zugearbeitet haben um seine Präsidentschaft zu stabilisieren und zu einem größeren Erfolg zu machen. Das wäre wiederum auch nur in unserem Interesse. Die Kurzsichtigkeit dieser Bundesrepublik gegenüber Frankreich ist frappierend. Selbst wenn wir irgendwelche Nachteile daraus haben, muss man das eben eine Ebene höher betrachten. Neustrien ist unser natürlichster Verbündeter und wir sollten eigentlich viel enger zusammen stehen als dies der Fall ist.

Das ist im Prinzip auch mein einziger Kritikpunkt an LePen, deren sonstiges Programm ich zweifelsohne teilen kann. Es kann und darf keine Trennung zwischen Frankreich und Deutschland geben, sondern ganz im Gegenteil. Wir sind seit Karl dem Großen nur zwei Seiten ein und derselben Münze.
Zitieren
#29
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausl...57409.html

Zitat:Le Pen: „Wir werden alle Kooperationen mit Berlin beenden“

Deutschland stelle sich als komplettes Gegenbild der strategischen Identität Frankreichs dar, sagte Le Pen am Mittwoch in Paris.

„Aufgrund dieser grundlegenden Unterschiede, die strategische, nicht vereinbare Divergenzen sind, werden wir alle Kooperationen mit Berlin beenden.“

Unter dem Motto von mehr Unabhängigkeit will Le Pen keine französischen Truppen unter ausländisches Kommando stellen und aus der Kommandostruktur der NATO austreten.

https://www.spiegel.de/ausland/frankreic...ad454eac84

Zitat:Mit Blick auf die Energieversorgung verteidigte Le Pen den Ausbau der Atomkraft und kritisierte auch in diesem Punkt die deutsche Haltung: »Ich werde es nicht zulassen, dass Deutschland unsere Atomindustrie zerstört«, sagte Le Pen. Sie wolle vielmehr die Deutschen von dem französischen Modell überzeugen, das sich ihrer Ansicht nach auf Atomkraft und Wasserstoff stützen solle.

https://www.welt.de/politik/ausland/arti...charf.html

Zitat:Le Pen sagte überdies, sie werde Deutschland nicht im Bemühen um einen ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat unterstützen.

Zitat:Sie plädiere aber dafür, dass an französischen Schulen wieder mehr Deutsch gelehrt würde.
Zitieren
#30
Der Artikel ist teilweide hinter dem Paywall, aber er zeigt schon die grossen Unterschiede auf.

Marine Le Pens katastrophales Vorhaben, die Strompreise zu senken.

Le Monde (französisch)
Die Kandidatin der Rassemblement National behauptet, sie wolle aus dem europäischen Strommarkt "aussteigen". Eine Strategie, die für den Verbraucher teuer und für das Klima und den Platz Frankreichs in der Europäischen Union dramatisch ist.

Von Nabil Wakim
Veröffentlicht heute um 06:30 Uhr, aktualisiert um 06:30 Uhr.

Analyse. Ein komplexes Thema, das lange Zeit nur Spezialisten vorbehalten war, hat sich in den Präsidentschaftswahlkampf eingeschlichen: Die Funktionsweise des europäischen Strommarktes wurde von fast allen Kandidaten kritisiert und bleibt auch in der Zwischenzeit das Ziel von Emmanuel Macron und Marine Le Pen. Alle beschuldigen das europäische Marktsystem, allein für den Anstieg der Strompreise in Frankreich verantwortlich zu sein. Die beiden Kandidaten der zweiten Runde verfolgen jedoch einen unterschiedlichen Ansatz: Der amtierende Präsident schlägt vor, durch Verhandlungen mit den anderen europäischen Ländern die Funktionsweise dieses Marktes zu reformieren. Die rechtsextreme Kandidatin schlägt hingegen vor, aus diesem Markt auszusteigen. Damit würde Frankreich vom Rest der europäischen Länder isoliert.

Diese letzte Option birgt mehrere große Risiken: Sie lässt Zweifel an der Fähigkeit aufkommen, alle Franzosen im Winter mit Strom zu versorgen. Sie könnte auch die Kosten des Stromsystems für die Steuerzahler stark ansteigen lassen. Sie würde die Fähigkeit Frankreichs, seine Klimaziele zu erreichen, gefährden. Schließlich würde diese Strategie zu einem großen Konflikt mit anderen europäischen Ländern führen, insbesondere mit den Nachbarländern, die mit Frankreich vernetzt sind.
Lesen Sie auch den Gastbeitrag: Artikel nur für Abonnenten "Ohne die Märkte hätte sich der Strompreis nicht wesentlich verändert".

Frankreich befindet sich in einer paradoxen Situation: Es erzeugt nur 8 % seines Stroms aus Gaskraftwerken - die Kernkraft macht 70 % aus, die erneuerbaren Energien 22 % -, aber der Strompreis wird dort stark von den Gaspreisen auf europäischer Ebene beeinflusst. In diesem Winter führte die russische Invasion in der Ukraine dazu, dass die Gaspreise auf ein nie dagewesenes Niveau stiegen.

Dramatische Folgen


Warum gibt es diese Verbindung zwischen Gas- und Strompreisen? Zunächst einmal, weil sehr viele europäische Länder massiv Gas zur Stromerzeugung einsetzen. Vor allem aber, weil der europäische Markt nach dem Prinzip des "Verkaufs zu Grenzkosten" funktioniert. Zu jedem Zeitpunkt muss das europäische Stromnetz zwischen Angebot und Nachfrage ausgeglichen sein. Wenn diese höher ist, muss mehr produziert werden, d. h. es müssen zusätzliche Kraftwerke in Betrieb genommen werden. Die Produktionspreise des zuletzt in Betrieb genommenen Kraftwerks bestimmen dann den Marktpreis.
Zitieren


Gehe zu: