(Waffe) Raketenabwehrsystem für Deutschland? // Arrow 3
#44
Mal ein Versuch

Punkt 1: Je weiter ballistische Raketen fliegen desto größere Höhen erreichen sie und desto schneller sind die Gefechtsköpfe in der Endflugphase unterwegs.
Jedes Abwehrsystem steht vor der Herausvorderung den Abfangflugkröper nach Erfassung des Gefechtskopfes noch rechtzeitig auf einen Abfangvektor zu bringen.
Und da sind halt irgendwo schnell Grenzen wenn der Gefechtskopf nicht sehr direkt auf die Abschussanlage zusteuert. Schon wenige Dutzend Kilometer Abweichung können hier ein Abfangen unmöglich machen.
Insofern, eine Grundsätzliche Limitierung gibt es nicht, man nur sehr schnell keine effektive Abfangreichweite.
Allerhöchstens könnte es sein, dass selbst die jeweils zugeordneten Radargeräte den anfliegenden Gefechtskopf nicht schnell genug erfassen können. Aber da diese Systeme nicht als Insel operieren ist das ein nachrgangiges Problem.

Punk 2: Solange es sich um Systeme zur Endphasenbekämpfung handelt gibt es da erstmal keine Limitierung. Die Grenzen zwischen einzen Raketenklassen sind eh sehr fließend. Das Abfangsystem muss richtig platzizert sein. SRBMs fliegen deutlich kürzer und niedriger als Raketen mit höherer Reichweite, auch das schränkt die effektive Abfangreichweite eines Abwehrsystems ein.
Aster 30 Block 2 BMD soll dagegen halt einen exo-athmospheric Effektor haben, also sprich eher in Richtung Midcourse Defense in der Flugphase außerhalb der Atmosphäre. Das wird bei SRBMs halt schwierig, weil die Dinger die Höhen in denen Aster Block 2 wirken soll eventuell garnicht erreichen bzw. ihre Flugzeit in diesem Regime zu kurz wäre.

Punkt 3: Man würde mit ABL Systemen auf den Booster zielen um den Treibstoff detonieren zu lassen oder wenigstens ein Loch in die Tankwand zu brennen damit der Booster so außer Kontrolle gerät.
Da der Booster nach der Startphase vom Gefechtskopf getrennt wird ist das in späteren Flugphasen so nicht mehr möglich.
Theoretisch ist natürlich mehr möglich, aber es ist logischweise ungleich schwieriger, den gegen Reibungshitze bei einem Wiedereintritt mit Mach 15+ gehärteten Gefechtskopf zu zerstören, als ein paar Milimeter Blech des Treibstofftanks zu durchbrennen.

Punk 4:
Es fehlt bei IRIS-T halt an Reichweite und Geschwindigkeit. Auch dieses System kann gegen einen Gefechtskopf der ihnen direkt aufs Dach fallen würde sicherlich wirken.
Vorstellbar wäre, dass der Annäherungszünder und kleine Splittergefechtskopf gegen ballistische Gefechtsköpfe nicht optimiert ist und der alleinige Infrarotzsuchkopf eine Zielerfassung erschwert. Aber in der Not...

Punkt 5: Der Schwerpunkt dieses Projekts scheinen doch eher Hyperschallwaffen zu sein, also dezidiert gegen Flugkörper die auf nichtballistischen Bahnen mit extremen Geschwindigkeiten unterwegs sind.
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Nachrichten in diesem Thema
RE: Raketenabwehrsystem für Deutschland? - von Nightwatch - 06.11.2022, 21:25
RE: Bundeswehr – quo vadis? - von Kul14 - 27.03.2022, 12:33
RE: Bundeswehr – quo vadis? - von Nightwatch - 27.03.2022, 14:33
RE: Bundeswehr – quo vadis? - von kato - 01.04.2022, 00:43
RE: Bundeswehr – quo vadis? - von ObiBiber - 27.03.2022, 14:40
RE: Bundeswehr – quo vadis? - von Kul14 - 27.03.2022, 15:37
RE: Bundeswehr – quo vadis? - von ObiBiber - 27.03.2022, 15:39
RE: Bundeswehr – quo vadis? - von Kul14 - 27.03.2022, 16:03
RE: Bundeswehr – quo vadis? - von Nurso - 27.03.2022, 16:37
RE: Bundeswehr – quo vadis? - von Broensen - 27.03.2022, 19:31
RE: Bundeswehr – quo vadis? - von ObiBiber - 27.03.2022, 19:55
RE: Bundeswehr – quo vadis? - von Nightwatch - 27.03.2022, 19:59

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