12.10.2022, 10:45
Rafale in Litauen, Leclerc und VBCI in Rumänien... Frankreich stärkt seine Position an der Ostflanke der NATO.
OPEX 360 (französisch)
von Laurent Lagneau - 11. Oktober 2022
[Bild: http://www.opex360.com/wp-content/upload...210701.jpg]
Bevor es ans Eingemachte ging - nämlich den Entwurf des Haushaltsgesetzes 2023 - kündigte der Minister für das Heer, Sébastien Lecornu, bei seiner Anhörung vor dem Senatsausschuss für auswärtige Angelegenheiten und Verteidigung eine deutliche Verstärkung der französischen militärischen Mittel an der Ostflanke der NATO an, da der Krieg in der Ukraine wahrscheinlich gerade in eine neue Phase eingetreten ist, nachdem Russland an zwei aufeinanderfolgenden Tagen kritische ukrainische Infrastrukturen angegriffen hat.
So sagte der Minister, er wolle "dem Senat über eine Entscheidung berichten, die der Präsident der Republik gestern Abend auf Vorschlag des Generalstabschefs der Streitkräfte angesichts der Lage an der Ostflanke und der Gewalt, mit der die Kämpfe in der Ukraine in diesem von der Russischen Föderation geführten Krieg geführt werden, getroffen hat".
Als "Rahmennation" einer in Rumänien stationierten NATO-Battle Group forward presence (Mission "Adler") wird Frankreich seine Fähigkeiten durch die Entsendung einer Escadron von Leclerc-Panzern (12 Panzer, ergänzt durch einen direkten Unterstützungszug von drei VABs) sowie einer "verstärkten" Kompanie von Schützenpanzern (VBCIs) verstärken.
Es ist nicht das erste Mal, dass das französische Heer eine Escadron von Leclerc-Panzern im Auftrag der NATO einsetzt: Sie hat dies bereits im Rahmen der Lynx-Mission in Estland getan. Lecornu kündigte außerdem an, dass Frankreich seinen Beitrag zu der unter britischem Kommando stehenden Gefechtsgruppe in Estland verstärken werde. "In den nächsten Tagen wird auch eine verstärkte leichte Infanteriekompanie eingesetzt werden", kündigte er an. Sie wird voraussichtlich mit gepanzerten Mehrzweckfahrzeugen vom Typ Griffon ausgestattet sein.
Darüber hinaus wird Paris auch Rafale nach Šiauliai [Litauen] schicken, wahrscheinlich im Rahmen der NATO-Mission "Baltic Air Policing" [der Minister hat dies nicht näher erläutert, Anm. d. Ü.]. Derzeit sind auf dem litauischen Stützpunkt spanische F/A-18 Hornet und tschechische JAS-39 Gripen stationiert. In der Regel setzt die Armée de l'Air & de l'Espace [AAE] Mirage 2000-5 für diese Art von Missionen ein. Dennoch wurden dort bereits Rafale eingesetzt, unter anderem 2014 in Malbork [Polen] nach der Annexion der Krim.
OPEX 360 (französisch)
von Laurent Lagneau - 11. Oktober 2022
[Bild: http://www.opex360.com/wp-content/upload...210701.jpg]
Bevor es ans Eingemachte ging - nämlich den Entwurf des Haushaltsgesetzes 2023 - kündigte der Minister für das Heer, Sébastien Lecornu, bei seiner Anhörung vor dem Senatsausschuss für auswärtige Angelegenheiten und Verteidigung eine deutliche Verstärkung der französischen militärischen Mittel an der Ostflanke der NATO an, da der Krieg in der Ukraine wahrscheinlich gerade in eine neue Phase eingetreten ist, nachdem Russland an zwei aufeinanderfolgenden Tagen kritische ukrainische Infrastrukturen angegriffen hat.
So sagte der Minister, er wolle "dem Senat über eine Entscheidung berichten, die der Präsident der Republik gestern Abend auf Vorschlag des Generalstabschefs der Streitkräfte angesichts der Lage an der Ostflanke und der Gewalt, mit der die Kämpfe in der Ukraine in diesem von der Russischen Föderation geführten Krieg geführt werden, getroffen hat".
Als "Rahmennation" einer in Rumänien stationierten NATO-Battle Group forward presence (Mission "Adler") wird Frankreich seine Fähigkeiten durch die Entsendung einer Escadron von Leclerc-Panzern (12 Panzer, ergänzt durch einen direkten Unterstützungszug von drei VABs) sowie einer "verstärkten" Kompanie von Schützenpanzern (VBCIs) verstärken.
Es ist nicht das erste Mal, dass das französische Heer eine Escadron von Leclerc-Panzern im Auftrag der NATO einsetzt: Sie hat dies bereits im Rahmen der Lynx-Mission in Estland getan. Lecornu kündigte außerdem an, dass Frankreich seinen Beitrag zu der unter britischem Kommando stehenden Gefechtsgruppe in Estland verstärken werde. "In den nächsten Tagen wird auch eine verstärkte leichte Infanteriekompanie eingesetzt werden", kündigte er an. Sie wird voraussichtlich mit gepanzerten Mehrzweckfahrzeugen vom Typ Griffon ausgestattet sein.
Darüber hinaus wird Paris auch Rafale nach Šiauliai [Litauen] schicken, wahrscheinlich im Rahmen der NATO-Mission "Baltic Air Policing" [der Minister hat dies nicht näher erläutert, Anm. d. Ü.]. Derzeit sind auf dem litauischen Stützpunkt spanische F/A-18 Hornet und tschechische JAS-39 Gripen stationiert. In der Regel setzt die Armée de l'Air & de l'Espace [AAE] Mirage 2000-5 für diese Art von Missionen ein. Dennoch wurden dort bereits Rafale eingesetzt, unter anderem 2014 in Malbork [Polen] nach der Annexion der Krim.
Zitat:Zur Erinnerung: Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine werden regelmäßig Rafale, E-3F AWACS und Tankflugzeuge im Rahmen der NATO für Luftüberwachungs- und Luftverteidigungsmissionen [eVA - enhancend Vigilance Activities] in den polnischen Luftraum entsandt.