07.02.2024, 11:58
Zitat:Die zentralasiatisch-turksprachigen Staaten entwickeln sich zu einem Staatenbündnis unter Beteiligung der Türkei, so, wie die unmittelbare russische Dominanz schwindet...Wobei der türkische Einfluss auch seine Grenzen hat. Aserbaidschan und Turkmenistan sind vergleichsweise sichere Häfen, aber spätestens in Usbekistan und Tadschikistan wird es deutlich schwieriger.
Tadschikistan ist ein labiles Konstrukt, vor allem die östlichen Gebiete in Richtung Badachschan sind nur schwer von der Regierung zu sichern und stellen ein Einfallstor für Islamisten aus Afghanistan dar, der türkische Einfluss darauf ist faktisch nicht vorhanden. Bei Usbekistan ist es etwas unklarer, die Phase Karimov brachte einen starken, wenn auch konstruierten und mit manchen Stilblüten versehenen Nationalismus mit sich. Mirsijojew scheint konzilianter zu sein und eher auf Ausgleich hinzuarbeiten, er hat auch den repressiven Deckel seines Vorgängers etwas angehoben, allerdings kann das auch negativ sich auswirken, da dies wiederum das langsame Erstarken der Islamisten begünstigen kann.
PS: Da wir mittlerweile, was aber unvermeidbar ist, auch generell auf Zentralasien ausgreifen, habe ich etwas im Archiv gestöbert und einen Strang verschoben (ggf. können wir manchen zentralasiatischen Kontext auch dort besprechen): https://www.forum-sicherheitspolitik.org...p?tid=4290
Schneemann