Afghanistan
#16
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Zitat:Afghanistan-Attentäter hatten Kollaborateure im Isaf-Lager

16. August 2003 An dem Bombenanschlag auf einen deutschen Bus in Kabul, bei dem am 7. Juni dieses Jahres vier deutsche Soldaten getötet wurden, waren offenbar auch Afghanen beteiligt, die im Lager der Internationalen Schutztruppe für Afghanistan (Isaf) arbeiteten.

Schon vor mehreren Wochen habe die Isaf acht einheimische Angestellte festgenommen, sagte der ehemalige Kommandeur der Schutztruppe, Generalleutnant Norbert van Heyst, der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Die Verdächtigen seien inzwischen dem afghanischen Nachrichtendienst übergeben worden. Nach Einschätzung des Generals müssen die Attentäter von Kollaborateuren im Lager per Funk oder Handy über Abfahrtszeit und Route des Konvois informiert worden sein. 'Sonst wäre der Anschlag gar nicht möglich gewesen.'

Sicherheit der Schlüssel

Für van Heyst, der nach Ende seines Einsatzes am Montag nach Deutschland zurückkehrte, ist Sicherheit auch außerhalb der Hauptstadt der Schlüssel für die weitere Entwicklung am Hindukusch: 'Wenn die internationale Gemeinschaft nicht schnell beginnt, das Land auch jenseits der Stadtgrenzen Kabuls zu sichern, dann waren die Menschenleben umsonst', sagte van Heyst.

Wie die Zeitung außerdem berichtet, wird in den Sicherheitsberichten für die oberste militärische Führung der Bundeswehr vor einer erhöhten Gefahr bei Terror-Anschlägen gewarnt. Im neuesten Bericht, der auf Basis von Analysen des Bundesnachrichtendienstes (BND) verfaßt wird, wird darauf hingewiesen, daß 'zunehmend' Fahrzeuge und Kennzeichen von internationalen Hilfsorganisationen gestohlen sowie Auto-Kennzeichen der Isaf-Truppe gefälscht würden. Dies erhöhe die Gefahr, so heißt es in den Lageberichten, daß für Terroranschläge vorbereitete Fahrzeuge wegen ihrer Beschriftung oder Kennzeichnung auf den 'ersten Blick ungefährlich erscheinen'.

Außerdem befindet sich laut BND die Zahl von 'Warnhinweisen vor möglichen, unterschiedlich gearteten Anschlägen' gegen die internationale Schutztruppe -weiter auf hohem Niveau
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#17
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Zitat:Wer kommandiert die Deutschen in Afghanistan?
Ein Wiederaufbauteam unter Isaf-Mandat bedeutet weniger Schutz für die Bundeswehrsoldaten - und Ärger mit den USA

KABUL. Bei der Ausweitung des Bundeswehr-Einsatzes in die unbefriedeten Provinzen Afghanistans will Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) einen deutschen Sonderweg einschlagen: Ein mögliches deutsches Wiederaufbauteam soll nach seinem Willen nicht unter das Kommando der US-geführten Koalitionstruppen gestellt werden. Die Bundeswehrsoldaten und zivilen Aufbauhelfer sollen stattdessen unter dem Mandat der Internationalen Schutztruppe in Afghanistan (Isaf) operieren. Dafür sprach sich auch Kanzler Schröder aus.

Mit der Koppelung des Auftrags der zivil-militärischen Regionalteams an das Isaf-Mandat hofft die rot-grüne Bundesregierung offenbar, leichter die Zustimmung des Bundestages einholen zu können. Denn in den Fraktionen regt sich bereits Widerstand gegen die Ausweitung des militärischen Engagements, vor allem beim linken Flügel der Grünen. ...
Längerer Beitrag. Link oben.
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#18
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Zitat:Erweitern oder scheitern

Bundeswehr und Nato müssen in Afghanistan mehr tun

Von Constanze Stelzenmüller

Hektisches Kartenrascheln in der Berliner Sommerglut: Die Bundeswehr solle Soldaten in die afghanische Provinz schicken, forderte der Verteidigungsminister. Prompt überschlugen sich die Meldungen. Marsch, nach Herat! Nach Charikar! Oder doch nach Kundus? Wo liegt das überhaupt? Peter Struck: Noch stehe der Einsatzort nicht fest. Ach so. ...
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#19
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Zitat:Afghanistan - so brenzlig ist es wirklichw

Scholl-Latour im Abendblatt: Der Afghanistan-Experte warnt vor der Ausweitung des Bundeswehr-Einsatzes. Er rät sogar zum baldigen Rückzug.
Es scheint also beschlossen zu sein, dass die Bundeswehr in Ausweitung ihres Stabilisierungsauftrages für Afghanistan - ISAF genannt -, der bislang auf Kabul begrenzt war, in naher Zukunft auch ein Kontingent von etwa 100 Mann in die nördliche Provinzhauptstadt Kundus entsenden wird. Eine ungefährliche Gegend ist diese Oasen-Ebene nicht. Der einzige Vorteil, der sich hier bietet, ist die Nähe der Republik Tadschikistan - nur 60 Kilometer Wegstrecke -, wo Russland immer noch mit der 201. Schützen-Division präsent ist. Berlin täte gut daran, sich rechtzeitig mit Moskau in Verbindung zu setzen, um eine eventuelle Evakuierung der Deutschen für das "worst-case-scenario" zu vereinbaren. ...
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#20
Ob dieser Einsatz wirklich Sinn macht, ist für mich immer fraglicher, die Lage ist nach 1 1/2 Jahren Einsatz keinen Deut stabiler, das bisherige Konzept(?) gescheitert, eine politische Lösung nicht in Sicht, an Macht gewinnende Warlords, Drogen...

Ohne Bezug, aber interessant zum Anschlag auf die Deutschen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,262614,00.html">http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,262614,00.html</a><!-- m -->
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#21
Bastian was waere die Alternative - abziehen und den Fundamentalisten das Feld ueberlassen ?
Fehler war von Anfang an das man den Einsatz auf Kabul beschraenkte un ddas man nichts unternahm um die Warlords zu entwaffnen.


Fuer den Balkan seh ich auch kein Konzept - sobald die Truppen wieder weg sind wird da unten wieder Blut fliessen.
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#22
Bastian genau das hab ich schon vor Monaten behauptet.

Merowig, ich bin mir ziemlich sicher, daß sich die USA über kurz oder lang aus Afghanistan zurückziehen werden und die ISAF wird nicht viel länger durchhalten, wenn die erstmal weg sind.
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#23
Eine Alternative habe ich nicht wirklich anzubieten, eine Möglichkeit wäre den Einsatz auf das ganze Land auszudehnen und die Warlords zu entwaffnen.
Dazu fehlt aber der politische Wille und vor allem die Kapazität. Ich weiß nicht, wo realistischerweise die zehntausende von Soldaten herkommen sollten, die man bräuchte um eine solche Mission durchzuziehen.
Abziehen ist nicht möglich, das Bleiben hat aus meiner Sicht wenig Sinn. Vielleicht sollte man versuchen sich mit den Warlords zu arrangieren und versuchen eine föderalistische Regierung zu unterstützen.
Man könnte Hekmatjar und anderen Warlords vor die Alternative B52 Bombardement oder Arrangement mit der Zentralregierung inklusiver regionaler Autonomie stellen. Um die Warlords als Machtfaktor wird man kaum herumkommen, um sie zu entwaffnen fehlt es an Kapazitäten.
Die Taliban müssen allerdings isoliert und eine Rückkehr dieser an die Macht muss verhindert werden. Ein entscheidender Ansatzpunkt ist auch hier Hekmatjar, diesen Wendehals kann man bestimmt überzeugen, die Taliban im Stich zu lassen.
Eine wirkliche Zentralregierung hat es in Afghanistan nicht gegeben und wird es nicht geben.
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#24
So weit ich weis wird Hekmatjar vom Iran unterstützt und hat mit den Taliban nichts am Hut. Aber Allianzen befanden sich bisher in Afghanistan eh ständig im fließen.
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#25
Dann zitier ich mal den heutigen Spiegel:
S.22: "Die Anschläge sind nicht das Werk versprengter Widerständler, sondern sorgsam koordiniert. Hochrangige Führer der Taliban und von al-Qaida sowie Beauftragte des unberechenbaren Warlords Gulbuddin Hekmatjar haben bei Treffen in Pakistan vereinbart, die ungläubigen Ausländer fortan gemeinsam zu bekämpfen."


Anmerkung vom Mod:
Habe deinen doppelten post entfernt.
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#26
Tjo wieder das alte Lied vom Feind meines Feindes usw.
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#27
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub28FC768942F34C5B8297CC6E16FFC8B4/Doc~EE9A8288F903D49D0B1C53F7F8D33089D~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub28FC768942F34C5 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Afghanistan
Bis zu 50 Taliban-Kämpfer in Süden Afghanistan getötet

25. August 2003 Bei einem der schwersten Angriffe auf Taliban-Kämpfer in Afghanistan seit mehr als einem Jahr haben Regierungstruppen und amerikanische Soldaten nach Behördenangaben mindestens 50 radikal-islamische Guerillas getötet.

Die amerikanischen Streitkräfte hätten afghanische Bodentruppen mit Luftangriffen gegen hunderte Taliban-Kämpfer in der südlichen Provinz Sabul unterstützt, sagte ein Gouverneurssprecher am Montag. Der größte Stützpunkt der Taliban in den dortigen Bergen sei überrannt und die Guerilla-Kämpfer ohne Fluchtmöglichkeit eingekreist worden. Bis zu 600 Kämpfer sollen sich in dem Gebiet aufhalten. Einige von ihnen sollen am vergangenen Wochenende Angriffe auf Regierungstruppen verübt haben.

...
weiteres im Link

@Cluster ich hab meine zweifel das die Amerikaner auf absehbrarer Zeit da abziehen - zumindest nicht solange Bush Praesident ist (sollte jemand vom Kaliber eines Carter gewaehlt werden siehts wieder anders aus Wink )- nicht solange man Bin Laden und Co in der Region vermutet und die Gefahr besteht das Afghanistan wieder zu einer Basis der Al Quaida wird - auch ist durch die Stationierung von US Truppen in Afghanistan gewaehrleistet das man dem Iran von zwei Seiten aus einen auf den Schaedel hauen kann, sollte dies einmal notwendig sein. Bin mir ziemlich sicher das die Amis vorher ausm Balkan sich zurueckziehn bevor die aus Afghanistan gehn. Auch kann man direkt den Opiumanbau ausschaltet ( <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.guardian.co.uk/international/story/0,3604,973463,00.html">http://www.guardian.co.uk/international ... 63,00.html</a><!-- m --> ) - die Talban selber war beim Thema Drogen auch nicht ganz ohne - man hat zwar manche Opiumbauern hingerichtet - bei anderen aber 2 Augen zugedrueckt. Ein Rueckzug von US-Truppen aus Afghanistan ohne als Trophae die Koepfe von Al Quaida und der Taliban mitzubringen kann ich mir schwer vorstellen.
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#28
Tja irgendwie werd ich das Gefühl nicht los, daß der große Einsatz gegen Al Quaida nicht sonderlich erfolgreich war. Sicher Flugzeuge sind nicht mehr in Gebäude gesteuert worden usw. aber wirklich etwas bewirkt scheint es auch nicht zu haben.

Bin Laden ist untergetaucht ... vielleicht auch tot.
Der Terror geht weiter als wäre nichts geschehn.
Ist Frieden in Afghanistan? Nein. Die Machtverhältnisse sind ungeklärt und der Kampf im Gebirge geht unvermindert weiter. Hat die Regierung in Kabul viel zu sagen? Scheint nicht so zu sein. Die Situation erinnert doch stark an Zeiten, wo die Sowjets in Afghanistan gekämpft haben. Wir haben die Städte die anderen die Berge.
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#29
Natuerlich ist da kein Frieden - aber die Situation da ist besser als wenn die Alliierten abziehen wuerden.
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#30
Trotzdem hat das Engagment in seiner derzeitigen Form keine Chance jemals Erfolg zu haben. Finde die Afghanistan Mission wenig erfolgversprechend. Das die Situation ohne die allierten Truppen schlechter wäre, macht aus der schlechten Situation noch lange keine gute. Die Situation ist aber auch nicht mit der der Sowjets vergleichbar, die allierte Streitkraft ist lange nicht so groß wie die sowjetische in den 80ern, zum anderen fehlt die Unterstützung von außen, die Taliban werden nicht in dem Ausmaß unterstützt wie die Mudschaheddin in den 80ern von Pakistan, den Saudis und den USA.

Die USA werden nicht abziehen. Rückzug ist meiner Meinung nach für keinen US Präsidenten im Kampf gegen den Terror eine Option.

@Merowig
Carter hat zwar viel Pech gehabt und war kein überragender Präsident. Die Menschenrechtspolitk gegenüber der UdSSR war aber einer der raffiniertesten Schachzüge im Kalten Krieg. Dadurch wurde den Dissidenten Mut gemacht und ein Keim des Zerfalls gelegt. Die UdSSR geriet dadurch auf die Seite der "Bösen" bzw. Menschenrechtsverletzer. Erst dadurch konnte Reagan die UdSSR als "Reich des Bösen" dämonisieren.
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