20.02.2024, 14:15
Mittlere Kräfte werden gegen die RF nur dann funktionieren, wenn die westlichen Luftwaffen sich sowohl gegenüber der russischen Luftwaffe durchsetzen können (das sollte in jedem Fall bewerkstelligbar sein und dürfte nicht lange dauern) - als auch die bodengestützte Luftraumverteidigung ausschalten können. Das letztgenannte ist zwar mit einer gewissen Ungewissheit behaftet, aber es sollte ebenfalls machbar sein. Denn die USA spezialisieren ihre Luftwaffe schon seit langer Zeit auf genau dieses Szenario, die feindliche Luftraumverteidigung aus der Luft zu vernichten. Zudem dürfte allein die Masse an Systemen welche die NATO hierfür einsetzen kann die russische Fliegerabwehr vollständig überfordern.
Die wesentliche Frage im Kontext mittlerer Kräfte ist daher meiner Meinung nach nicht ob, sondern wann. Wann wird die westliche Luftwaffe frei gegen russische mechanisierte Großkampfverbände wirken können?! Sobald sie dies kann, reichen mittlere Kräfte im Prinzip für alles, und könnten dann auch weitgreifend in russisches Gebiet hinein agieren oder russische Verbände praktisch beliebig ausmanövrieren und einkesseln; aus der Nachhand schlagen oder was auch immer.
Solange aber der Himmel noch umkämpft ist stellt sich die Frage, ob dann die mittleren Kräfte ausreichend sind?!
Wie schon mehrfach geschrieben halte ich es für extrem unwahrscheinlich, dass man kurz vor einem Konflikt noch ad hoc Großkampfverbände verlegen muss (oder kann). Stattdessen wird man Stück für Stück hochfahren die Truppenstärke gleichförmig wachsend ansteigen lassen. Der Krieg wird dann mit dem geführt was da ist. Mittlere Kräfte werden damit meiner Ansicht nach entweder immer "zu früh" vor Ort sein, dann aber ist ihre Verlegefähigkeit irrelevant - oder sie werden zu spät da sein, dann ist sie ebenfalls irrelevant.
Sinn machen sie allenfalls für einen hybriden / assymetrischen Krieg im Baltikum, sollten die Russen dort einen solchen führen wollen.
Sie wirken zudem weniger abschreckend - weil sie nicht bereits vor Ort sind, sondern erst dorthin verlegen müssten. Damit schützen sie das Baltikum (und andere Ostgebiete) weniger - weil ihr Abschreckungswert geringer ist (weil sie nicht vor Ort sind). Umgekehrt wirken sie auch weniger eskalierend und ermöglichen es Truppen vorzuhalten die dort mitkämpfen können (in der Theorie) ohne durch eine Stationierung vor Ort bedrohlich zu wirken und damit den Feind zu zwingend ebenfalls Truppen dort zu stationieren.
Das gilt aber auch für die Gegenseite, welche ja über sehr umfangreiche mittlere Kräfte verfügt und über Doktrin und Konzepte für diese seit Dekaden. Entsprechend kann auch der Feind solche Verbände in deutilchem Abstand zum zukünftigen Frontverlauf vorhalten. Und dies wesentlich besser als wir es können.
Schlussendlich wird der Krieg in der Luft und durch die Luftwaffe entschieden werden, gleich in welcher Richtung. Die mittleren Kräfte sind daher nicht so der wesentliche Faktor im Vergleich. Wenn sie daher Einsparungen ermöglichen - und Geld sparen - dann könnten sie Sinn machen dahingehend, dass man dieses Geld dann in die Luftwaffe investiert.
Die wesentliche Frage im Kontext mittlerer Kräfte ist daher meiner Meinung nach nicht ob, sondern wann. Wann wird die westliche Luftwaffe frei gegen russische mechanisierte Großkampfverbände wirken können?! Sobald sie dies kann, reichen mittlere Kräfte im Prinzip für alles, und könnten dann auch weitgreifend in russisches Gebiet hinein agieren oder russische Verbände praktisch beliebig ausmanövrieren und einkesseln; aus der Nachhand schlagen oder was auch immer.
Solange aber der Himmel noch umkämpft ist stellt sich die Frage, ob dann die mittleren Kräfte ausreichend sind?!
Wie schon mehrfach geschrieben halte ich es für extrem unwahrscheinlich, dass man kurz vor einem Konflikt noch ad hoc Großkampfverbände verlegen muss (oder kann). Stattdessen wird man Stück für Stück hochfahren die Truppenstärke gleichförmig wachsend ansteigen lassen. Der Krieg wird dann mit dem geführt was da ist. Mittlere Kräfte werden damit meiner Ansicht nach entweder immer "zu früh" vor Ort sein, dann aber ist ihre Verlegefähigkeit irrelevant - oder sie werden zu spät da sein, dann ist sie ebenfalls irrelevant.
Sinn machen sie allenfalls für einen hybriden / assymetrischen Krieg im Baltikum, sollten die Russen dort einen solchen führen wollen.
Sie wirken zudem weniger abschreckend - weil sie nicht bereits vor Ort sind, sondern erst dorthin verlegen müssten. Damit schützen sie das Baltikum (und andere Ostgebiete) weniger - weil ihr Abschreckungswert geringer ist (weil sie nicht vor Ort sind). Umgekehrt wirken sie auch weniger eskalierend und ermöglichen es Truppen vorzuhalten die dort mitkämpfen können (in der Theorie) ohne durch eine Stationierung vor Ort bedrohlich zu wirken und damit den Feind zu zwingend ebenfalls Truppen dort zu stationieren.
Das gilt aber auch für die Gegenseite, welche ja über sehr umfangreiche mittlere Kräfte verfügt und über Doktrin und Konzepte für diese seit Dekaden. Entsprechend kann auch der Feind solche Verbände in deutilchem Abstand zum zukünftigen Frontverlauf vorhalten. Und dies wesentlich besser als wir es können.
Schlussendlich wird der Krieg in der Luft und durch die Luftwaffe entschieden werden, gleich in welcher Richtung. Die mittleren Kräfte sind daher nicht so der wesentliche Faktor im Vergleich. Wenn sie daher Einsparungen ermöglichen - und Geld sparen - dann könnten sie Sinn machen dahingehend, dass man dieses Geld dann in die Luftwaffe investiert.