04.02.2023, 13:29
(04.02.2023, 08:04)Pmichael schrieb:Ich glaube, du missverstehst meinen Fatalismus: Ich meinte mit "Panzer" schon jegliche Art von geschütztem Fahrzeug. Und mit "schwere Kräfte" ebensolche, die auf Panzer zwingend angewiesen sind. Sprich Panzergrenadiere, die sich zu Fuß auf den Weg nach Osten machen.(03.02.2023, 19:16)Broensen schrieb: Also falls es weiterginge wie bisher, dann wären die mittleren Kräfte in ein paar Jahren einfach nur schwere Kräfte ohne Panzer.Was durchaus das beste Ergebnis der Überlegungen wäre. Hier müsste noch ein entsprechende Panzerjägerfähigkeiten entwickelt werden und man hat auf einmal Kräfte die mit erhöhter Reaktionsfähigkeit gegen Angriff aller Intensität eingesetzt werden können.
(04.02.2023, 11:41)voyageur schrieb: Ich drehe mal die Frage um.Es geht ja erstmal nicht nur um Infanterie. Es geht um mittlere Kräfte insgesamt. Für die deutschen mittleren Kräfte, um die es ja hier geht, werden dazu als Aufgaben genannt:
Was ist die Aufgabe "motorisierter Infanterie ?
Während einer Offensivaktion entdeckte feindlicher Kräfte zu neutralisieren.
- Raumverantwortung in Stabilisierungsoperationen, auch in hybriden Lagen, zu übernehmen
- Räume zu überwachen und rückwärtige Räume zu schützen
- Als Brigade Operationen verbundener Kräfte selbstständig führen zu können
- Als robuste Kräfte der ersten Stunde mit einem starken Aufklärungs- und Wirkverbund überdehnte Räume zeitlich begrenzt auch gegen überlegende Feindkräfte halten zu können
- Erkannte Lücken in der Verteidigung sowie Angriffserfolge durch den schnellen Stoß in die Tiefe zu nutzen und gewonnenen Raum zeitlich begrenzt zu verteidigen
- Als taktische und operative (oder strategische) Reserve eingesetzt zu werden
Dementsprechend muss bei der Ausgestaltung auch besonders an Aufklärung und Verzögerung gedacht werden. Vor allem die Verzögerung ist Infanterieaufgabe und mit Blick auf das Baltikum auch ein Kernauftrag dieser Kräfte.
Zitat:Was wird gebrauchtDas wären in unserer Diskussion die YAK/EAGLE6x6 oder auch ein GTK APC mit leistungsstarken Waffenstationen. Insofern sind wir uns da einig.
geschützte (Rad) "Taxis" mit leichten MK (20-30 mm) für Selbstverteidgung und Drohnenabwehr (Airburst) ausgerüstet, die die Infanterie in Ihre Ausgangsbasis ( ca 200 bis 300 m vor den feindlichen Stellungen) bringt
Zitat:Der Zugführer antizipiert schon seine möglichen Einsätze, um seine Fahrzeuge im richtigen Moment , in der richtigen Ordnung an den richtigen Ort zu schicken. Jetzt plötzlich 2 Fahrzeuge pro Gruppe zu haben, kompliziert die Aktion.Deswegen argumentieren wir ja auch für APCs mit hoher Absitzstärke statt Radschützenpanzern, die nur Platz für 6 Soldaten haben, so dass man die Gruppen aufteilen muss.
Und wenn abgesessen wird, dann brauche ich sofort meine vollen Kräften, und kann keine Zeit verlieren zwei Halbgruppen wider zu vereinigen.
Es heißt bei den Panzergrenadieren ja nicht umsonst "Absitztrupp" und nicht "Absitzgruppe". Setzt man die Soldaten nun aber als motorisierte Infanterie ein, dann braucht es eben Gruppen und keine Einzeltrupps. Also muss der Transportraum je Fahrzeug erheblich größer sein, wenn man eben nicht zwei pro Gruppe einsetzen will. Insofern stützt du damit unsere Argumentation.
Zitat:Wie wird der Feind entdeckt. Entweder auf die blöde Art, indem das Spitzenfahrzeug beschossen wird. Oder durch den Einsatz der Kavallerie, die mit Spähpanzern mittlere MK und LFK, und zB VBL ausgerüstet ist.Ganz genau. Kavallerie im Sinne von schlagkräftigen Spähkräften. Intern mitgeführte Infanterie ist in dem von dir beschriebenen Szenario da nicht erforderlich, weil diese eben dahinter direkt bereitsteht. Bei anderen Operationen wie bspw. weiträumigen Aufklärungseinsätzen jedoch, wird auch eine gewisse absitzende Komponente benötigt, die in einem Fahrzeug wie dem GTK CRV einfach mitgeführt werden kann, statt in weiteren Fahrzeugen die Kavallerie zu begleiten.
Keine Infanterie, die steht in der zweiten Linie bereit.
Zitat:Mittlere Kräfte sollten auf Brigadeebene (alle aud Rad) organisiert sein.Ich gehe mal davon aus, dass du von der französischen Lesart des Regiments ausgehst, also entsprechend etwas größeren deutschen Bataillonen.
2 Kavallerieregimenter
2-3 Infanterieregimenter
1 Pionierregiment
1 Artillerieregiment (Rohr, Flugabwehr, Rakete ?)
1 SAMT/P Batterie
Logistik
Deine Gliederung mit separaten Kavallerie- und Infanterieverbänden ist der aktuellen deutschen Planung schon deutlich überlegen. Das ist es ja auch, was Quintus und ich immer fordern: keine Radpanzergrenadierbataillone, sondern getrennt voneinander Kavallerie und Infanterie, nicht beides vermischt.
Der Ansatz, diese in Brigaden zusammenzufassen ist für das französische Einsatz- und Aufgabenspektrum als Expeditions- und Interventionsarmee vielleicht auch der richtige, nur meiner Meinung nach nicht für die Bundeswehr, da gehört diese Kräftekategorie eher zu den Divisionstruppen. Aber da stehen Quintus und ich ja oft alleine da mit unseren Vorstellungen, während alle anderen die vollumfängliche Brigade als das Maß der Dinge betrachten.