(Sonstiges) Athos, ein "Head-up"-Display
#1
Athos, ein "Head-up"-Display für die Kommandos der französischen Spezialkräfte
OPEX 360 (franzôsich)
VON LAURENT LAGNEAU - 25. NOVEMBER 2021
[Bild: http://www.opex360.com/wp-content/upload...211125.jpg]

Im Oktober legte das Pentagon seinen 22-Milliarden-Dollar-Vertrag mit Microsoft zur Entwicklung und Lieferung einer militarisierten Version des Augmented-Reality-Headsets "Hololens" als Teil des IVAS-Programms [Integrated Visual Augmentation System] auf Eis.

Kurz gesagt sollten die US-Soldaten mithilfe einer Technologie, die auf dem seit über 40 Jahren in der Luftfahrt verwendeten Head-Up Display (HUD) basiert, taktische Informationen in Echtzeit abrufen können. Das Pentagon begründete seine Entscheidung unter anderem damit, dass Tests von Spezialeinheiten die mangelnde Robustheit des Hololens-Headsets hervorgehoben hatten.

Das Athos-Gerät [Head-up Display for Special Operations], das bereits auf der letzten SOFINS-Messe für Spezialkräfte vorgestellt wurde, soll auf einer Brille, die an einem ballistischen Helm befestigt ist, alle von Navigationsinstrumenten gelieferten Informationen anzeigen. Es wurde von der Agence de l'Innovation de Défense [AID] auf dem Forum Innovation Défense 2021 [FID], das am 25. November seine Pforten geöffnet hat, erneut vorgestellt.

Ursprünglich war Athos eine Weiterentwicklung einer Technologie, die von dem 2016 gegründeten Unternehmen Eye-Lights aus Toulouse entwickelt wurde. So vermarktet diese ein System, das auf dem Visier eines Motorradhelms alle Informationen anzeigt, die ein Motorradfahrer benötigt. Dadurch kann er sich auf sein Fahren und seine Umgebung konzentrieren und somit seine Sicherheit [und die der anderen] erhöhen.

Dieses "Head-up-Display" wurde a priori in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Photospace entwickelt, das auf Ultra-Low-Power-Elektronik, Radiofrequenzmaterial, Mikromechanik und Optronik spezialisiert ist.

Die Kommandospezialkräfte sind die ersten, die von dieser "Athos"-Brille betroffen sind, insbesondere für die Phasen der Infiltration. Dies umso mehr, als sie mit Nachtsichtsystemen kompatibel ist und einen GPS-Chip enthält.

Bisher können mit der "Athos"-Brille nur Navigationsinformationen angezeigt werden. Aber eine der geplanten Entwicklungen ist es, weitere Daten hinzuzufügen, z. B. zur taktischen Lage, zur Position der befreundeten/feindlichen Truppen usw. Und zweifellos wird diese Innovation später nicht nur den französischen Spezialkräften zugute kommen, sondern auch den "klassischen" Streitkräften, insbesondere im Zeitalter des infovalorisierten Kampfes.
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#2
Ich bin persönlich kein Freund solcher Head-up-Displays. Insbesondere ist das Einspielen von Daten von woanders her immer mehr ein Problem als eine Lösung. Interessant wäre das allenfalls wenn man es mit einer Kamera in der Waffe koppeln würde um dann auf diese Weise "um Ecken herum" sehen und wirken zu können, ohne den Körper überhaupt zu exponieren. Wäre das mit diesem Athos System möglich ?
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#3
Zitat:einer Kamera in der Waffe koppeln würde um dann auf diese Weise "um Ecken herum" sehen und wirken zu können, ohne den Körper überhaupt zu exponieren. Wäre das mit diesem Athos System möglich ?

Zur Zeit wohl eher nicht, es sit ja erstmal eine Versuchsphase. Wenn das grundsätzlich klappt, dann werden sicher zusatzliche Anwendungen dazukommen. Kamera, Drohnen alles ist vorstellbar.
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