(Weltraum) Polaris Aurora
#1
Die DLR-Ausgründung Polaris Raumflugzeuge konzipiert aktuell einen wiederverwendbaren Raumtransporter, der auf den alten Traum des Weltraumzugangs ohne Raketen, ausgehend von "normalen" Flughäfen, setzt. Der erste Demonstrator für das aerodynamische Konzept hatte im letzten Jahr seinen Erstflug:
https://www.polaris-raumflugzeuge.de/Mai...bed-STELLA

Klingt erstmal nach einem typischen Forschungsprojekt, allerdings ist das schon deutlich umfangreicher. So kooperiert man beispielsweise mit der TU Dresden, die einen Prototypen des für die Aurora notwendigen Aerospike-Antriebs entwickelt und getestet haben:
https://tu-dresden.de/tu-dresden/profil/...ntriebwerk
Demnächst wird die Investorenrunde für die Entwicklung des ersten tatsächlichen Raumtransporters beginnen, der später zu einem echten SSTO weiterentwickelt werden soll.

Und ja, zugegeben, das als neues Projekt der Bundeswehr hier einzustellen ist maßlos übertrieben, aber tatsächlich hat Polaris Raumflugzeuge kürzlich einen ersten Studienauftrag zur Nutzung der Aurora als global nutzbares, schnell verfügbares Aufklärungssystem erhalten:
https://www.polaris-raumflugzeuge.de/POL...r-Contract

Man wird doch wohl noch träumen dürfen. Wink
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#2
Zitat:Raumflugzeug-Demonstrator für die Bundeswehr
Die Bundeswehr hat Polaris mit dem Bau und der Flugerprobung eines skalierten Demonstrators des Aurora-Raumfahrt- und Hyperschallsystems beauftragt. Der Auftrag basiert auf dem Vorbereitungsprojekt RDRS, das 2021 erfolgreich abgeschlossen wurde.

https://www.flugrevue.de/militaer/auftra...undeswehr/
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#3
Finde es nicht falsch jetzt schon in Technologien und Ideen zu Investieren die wir noch als Zukunftsmusik sehen, vor allem vor dem Hintergrund das die Chinesen schon ihre Anti-Satellit-Raketen getestet haben. Drohnen, Railguns und Laser waren auch mal Science Fiction, von daher sehr Interessantes Material zum durchstöbern.
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#4
Ein Artikel über Polaris:
Zitat:Ohne Startrampe ins All: Bremer Unternehmen will Raumflugzeuge bauen
Ohne viel Öffentlichkeit wurde vor drei Jahren die "Polaris Raumflugzeuge GmbH" gegründet. Das ambitionierte Ziel: Ab 2026 soll man per Flugzeug ins All fliegen können.

https://www.butenunbinnen.de/nachrichten...r-100.html

Unterdessen gibt es auch hinsichtlich des Bundeswehr-Auftrags Neuigkeiten:

Zitat:POLARIS has now received the operation license for the demonstrator “ATHENA”. (...) Unlike previous demonstrators, ATHENA required a comprehensive licensing process due to the much higher flight mass and the intended BVLOS flight operation (Beyond Visual Line Of Sight).

https://www.polaris-raumflugzeuge.de/Ope...monstrator

Inzwischen haben die ersten Rollversuche stattgefunden. Nach der Flugerprobung soll nächstes Jahr ein letzter Demonstrator für den Überschallflug gebaut und getestet werden, anschließend folgt die Prototyp-Entwicklung für den tatsächlichen Transporter Aurora.
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#5
Erstflug des Raumflugzeug-Demonstrators ATHENA erfolgreich durchgeführt.

Quelle Polaris-Raumflugzeuge
https://www.polaris-raumflugzeuge.de/ATH...rst-Flight

Es tut sich was an der Stelle. In 2025 soll dann voll skalierte Prototyp in der Luft sein.
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#6
Zitat:Unbemanntes Raumflugzeug im Test

Der Raumflugzeug-Demonstrator „Athena“ der Polaris Raumflugzeuge GmbH hat im November 2022 bei seinem erfolgreichen Erstflug wichtige Erkenntnisse für die weitere Entwicklung eines Raumflugzeugs für die Bundeswehr gebracht, wie die Bundeswehr kürzlich auf ihrer Webseite bekanntgegeben hat. [...]

Der Demonstrator „Athena“ ist nach Angaben von Polaris 3,5 m lang und wiegt 120 kg. Vier Turbomotoren beschleunigen das Flugzeug auf bis zu 0,4 Mach. Die stabile und steife Struktur sei für seitliche Manöverbelastungen von 6,6 g ausgelegt und könne in der nächsten Entwicklungsstufe ein Raketentriebwerk und das entsprechende Raketentreibstoffsystem aufnehmen. Drei Exemplare wurden für die Flugversuche in Rotenburg/Wümme und Peenemünde gebaut.

Ziel der Flugtests im November war nach Angabe der Bundeswehr das Gewinnen von aerodynamischen und flugmechanischen Erkenntnissen und Daten als Grundlage für die weitere Entwicklung des Systems.
https://esut.de/2023/03/meldungen/40622/...g-im-test/

In Peenemünde getestet, nun ja, das sind Reminiszenzen...

Schneemann
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#7
Zitat:Linear-Aerospike-Raketentriebwerk für Bundeswehr-Raumflugzeug

Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) hat Polaris beauftragt, das Potenzial eines Linear-Aerospike- (LAS-) Raketentriebwerks als Antriebselement in einem Raumfahrtdemonstrator zu untersuchen. Wie das Unternehmen mitgeteilt hat, soll das Raketentriebwerk einer neuartigen Klasse im Rahmen der Studie in einen Raumflugzeug-Demonstrator einbaut und im Flug getestet werden. [...] Mit Optimierung des Abgasstrahls durch Spikes wird eine erhebliche Effizienzsteigerung im Vergleich zu herkömmlichen Raketentriebwerken erreicht. [...]

LAS-Triebwerke sind in 1990er Jahre von der NASA am Boden und auf dem Rücken des Aufklärungsjets SR-71 getestet worden. Als Flugantrieb wurde ein LAS bisher nicht erprobt. [...]

Die dem LAS zugeschriebenen Vorteile wie höhere Antriebsleistung, einfachere Integration, geringerer Luftwiderstand während des turbinengetriebenen Reisefluges oder des Gleitfluges beim Wiedereintritt führten nach Polaris-Angaben zur Auswahl des Antriebssystems für das geplante Raumflugzeug der Bundeswehr.
https://esut.de/2023/04/meldungen/41713/...mflugzeug/

Schneemann
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#8
Das deutsche Verteidigungsministerium finanziert die Entwicklung eines „wiederverwendbaren Hyperschallfahrzeugs“
OPEX360 (französisch)
von Laurent Lagneau · 28. Februar 2025
[Bild: https://www.opex360.com/wp-content/uploa...210727.jpg]
Im Jahr 2021 vergab die Bundeswehr im Rahmen ihres Programms RDRS (Rapid Deployable Reconnaissance System) einen Auftrag in Höhe von 250.000 Euro an das Unternehmen Polaris Raumflugzeuge, um die Anwendungen und das Potenzial eines „Weltraumflugzeugs“ im Bereich der Nachrichtendienste zu bewerten.

Polaris Raumflugzeuge, ein Spin-off des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), arbeitete damals an dem Konzept eines Raumflugzeugs mit Aerospike-Triebwerk, das einen regelmäßigen und kostengünstigen Zugang zum Weltraum bieten sollte.

„Aurora ist für den Start und die Landung auf konventionellen Startbahnen auf der ganzen Welt konzipiert [...]. Seine Hauptaufgabe ist der Start von Satelliten mit einem Gewicht von 800 bis 1.000 kg, wodurch die Startkosten im Vergleich zu konventionellen Trägerraketen erheblich gesenkt und gleichzeitig Flexibilität, Verfügbarkeit und Sicherheit grundlegend erhöht werden“, hatte das deutsche Unternehmen erklärt.

Und fügte hinzu, dass Aurora dank seiner vier „konventionellen“ Triebwerke und des linearen Aerospike-Raketentriebwerks AS-1 LOX „einzigartige Fähigkeiten bieten wird, um verschiedene suborbitale/Hyperschall-Einsatzszenarien zu erfüllen, sei es für kommerzielle oder Verteidigungsaktivitäten“. Daher das Interesse der Bundeswehr.

Im März 2024 scheiterte der Test eines ersten Demonstrationsflugzeugs – „Mira I“ genannt – mit einem Abflug kurz vor dem Start.
Dieser Fehlschlag ermöglichte einige Anpassungen für den nächsten Demonstrator, wobei die „Mira II“ eine um 30 % größere Flügelfläche als ihr Vorgänger hat. Das Ergebnis: Die ab Oktober letzten Jahres durchgeführte Testkampagne war mit der ersten Zündung des Aerospike-Raketentriebwerks im Flug zufriedenstellend. Letzteres lief drei Sekunden lang über der Ostsee.

Dieser Erfolg veranlasste das deutsche Verteidigungsministerium über das BAAINBw (Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr), Polaris Raumflugzeuge mit der Entwicklung eines „wiederverwendbaren zweistufigen Hyperschall-Forschungsfahrzeugs“ zu beauftragen. Dies gab das Unternehmen am 27. Februar über das soziale Netzwerk LinkedIn bekannt. Die Höhe des erhaltenen Auftrags wurde nicht bekannt gegeben.

„Neben dem Design umfasst der Auftrag auch Optionen für die Herstellung und Flugtests des vollwertigen Fahrzeugs“, so Polaris Raumflugzeuge.

Ziel des BAAINBw ist es, zunächst über einen ‚Hyperschall-Prüfstand‘ und eine ‚Experimentierplattform für die Forschung‘ zu verfügen. Später soll dieses „Raumflugzeug“ zum Einsatz kommen, um kleine Satelliten in die Umlaufbahn zu bringen.
„Wir sind stolz auf das anhaltende Vertrauen der Bundeswehr in unsere Kompetenz und freuen uns auf dieses spannende und sehr ehrgeizige Projekt“, lobte Polaris Raumflugzeuge.
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#9
Habe mich schon gewundert wann das hier auftaucht.
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#10
USA und China sind um 30 Jahre voraus.... Wenn USA UFO Technik hat um. 10.000 Jahre. Angel
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#11
(01.03.2025, 02:36)Milspec_1967 schrieb: USA und China sind um 30 Jahre voraus.... Wenn USA UFO Technik hat um. 10.000 Jahre. Angel

Dann sollten wir froh sein, dass sich etwas tut, oder nicht?
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#12
(01.03.2025, 02:36)Milspec_1967 schrieb: USA und China sind um 30 Jahre voraus.... Wenn USA UFO Technik hat um. 10.000 Jahre. Angel

In Deutschland gibt es seit langen solche Projekte wie SHEFEX II. Und bisher haben weder die Chinesen noch Amerikaner wirklich was gezeigt.
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#13
Ich verstehe das Projekt nicht. Vielleicht kann mir das jemand erklären?

Ist das jetzt eine reiner Technologieträger im Modell, das man später an Airbus weitergibt oder steht am Ende ein Flugzeug, das man nutzen kann?

Für was soll das Flugzeug gut sein? Welchen militärischen Zweck soll es haben?
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#14
Der Nutzen steht im Text : Klein satelliten Träger... Schnell zum Ort, wo benötigt wird.
Kann aber auch strategische Aufklärung.
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#15
(01.03.2025, 12:19)Frank353 schrieb: Ist das jetzt eine reiner Technologieträger im Modell, das man später an Airbus weitergibt oder steht am Ende ein Flugzeug, das man nutzen kann?
Ziel seitens Polaris ist die vollständige Entwicklung eines bereits skizzierten Endprodukts namens Aurora.

Dies erfolgt in iterativen Schritten gewissermassen jährlich von einem Prototypen zum nächsten, wobei die immer größer werden, und mit denen man immer wieder neues testet das in die neue Größe "reinpasst". Grund für diese schrittweisen Prototypen ist auch, dass man so jedes Jahr wieder neu Investoren suchen kann und mit dem, was man so "realitisch" einwirbt dann wieder ein Jahr weitermachen kann.

Die Bundeswehrverträge tragen dazu übrigens eher wenig bei. Die liegen so irgendwo bei 5-10% des jährlichen Entwicklungsbudgets von Polaris. Seitens der Bundeswehr "beteiligt" man sich gewissermassen mit etwas Geld (meist sind das so maximal ne viertel bis halbe Million) um hinterher die "Option" zu haben da evtl was nutzen zu können.

Polaris selbst ist gewissermassen eine Startup-Ausgründung durch ehemaliges DLR-Personal, der Geschäftsführer hat vorher 10 Jahre bei DLR im Grunde an Projekten im selben Forschungsfeld gearbeitet.

(01.03.2025, 12:19)Frank353 schrieb: Für was soll das Flugzeug gut sein? Welchen militärischen Zweck soll es haben?
Zweck des Flugzeugs ist

a) "Sofortstart" von Kleinsatelliten mittels einer vom Flugzeug gestarteten Oberstufe bspw. zu Aufklärungs- oder Kommunikationszwecken. Eine derartige Fähigkeit ist vor allem zum Ersatz nötig, wenn im Kriegsfalle da oben Satelliten abgeschossen werden.

b) Einsatz einer Aufklärungsnutzlast grob vergleichbar PEGASUS als Hyperschall-Drohne.

Rein hypothethisch ließe sich sicherlich auch die Verbringung von Sprengköpfen (als Hyperschall-Angriffsdrohne) andenken, ist allerdings zumindest seitens Polaris nicht Teil ihres Projekts.

Grundsätzlich angedacht sind (seitens Polaris) auch zivile Anwendungen vor allem im Forschungsbereich. Daneben benutzt man die Demonstratoren übrigens auch um andere entwickelte Systeme zu testen, bspw. forscht man im Bereich automatisierte Luftbetankung zwischen Drohnen.

(28.02.2025, 18:17)voyageur schrieb: (OPEX) "Im März 2024 scheiterte der Test eines ersten Demonstrationsflugzeugs – „Mira I“ genannt – mit einem Abflug kurz vor dem Start."
Anmerkung:
Es handelte sich bei MIRA beileibe nicht um den ersten Demonstrator des Gesamtprojekts - MIRA war der vierte. Aber halt der erste mit dem neuen Triebwerk, das für den zu der Zeit aktuellen Bundeswehrvertrag getestet werden sollte.
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