06.01.2011, 13:46
Erich schrieb:Genau - die Probleme erkannt:dazu jetzt auf SPIEGEL ONLINE:
wie steuert man einen Mach-10 Flugkörper in der Endphase der Zielannäherung ... aerodynamisch?
Ballistische Raketen haben nur eine sehr gerringe Treffgenauigkeit. Das Ziel wird praktisch schon vor dem Start eionprogrammiert, und die Rakete entsprechend abgeschossen. Die Zielkoordinaten müssen also vor dem Start übermittelt und in die angreifende Rakete programmiert werden.
Korrekturen im Flug sind nurmehr sehr gering möglich. Darauf baut ja auch die Raketenabwehr auf. Die Flugbahn der Rakete wird berechnet und darauf eine Abwehrrakete in die voraus berechnete Flugbahn geschossen. Mit der gleichen Methode kann ein Carrier einem erkannten Anflug einer ballistischen Rakete entsprechend ausweichen.
Mit einem konventionellen Sprengkopf bewaffnet würde die angreifende Rakete im Wesentlichen da landen, wo zum Startzeitpunkt der vermutetete oder erwartete Standort eines sich bewegenden Zieles wäre.
Endphasenlenkung soll lediglich die Treffgenauigkeit (CEP, Circular Error Point) erhöhen, also von mehreren hundert Meter auf vielleicht einige Dutzend Meter verringern. Es sind somit nur kleine Kurskorrekturen möglich, aber nicht die Verfolgung eines Schiffes.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,737036-2,00.html">http://www.spiegel.de/wissenschaft/tech ... -2,00.html</a><!-- m -->
Zitat: 06.01.2011
Machtkampf im Pazifik
Chinas Waffenshow provoziert Pentagon-Strategen
Von Markus Becker
...
Schiffskiller wurde noch nie getestet
Die ballistische Anti-Schiffs-Rakete DF-21D dagegen mag fertig entwickelt sein - doch getestet wurde sie vermutlich noch nie, wie auch Admiral Willard einräumte. "Auf dem Papier kann viel über die Fähigkeiten einer Rakete stehen", sagt der Münchner Rüstungsexperte Robert Schmucker SPIEGEL ONLINE. "Aber wo ist die Erprobung?" Wolle man mit einer ballistischen Rakete einen Flugzeugträger versenken, gebe es gleich mehrere technische Probleme. Ein solches Schiff erreicht ein Tempo von 50 bis 60 Kilometern pro Stunde. "Eine ballistische Rakete hat eine Flugzeit von 15 bis 20 Minuten", so Schmucker. "Das Schiff legt in dieser Zeit rund 20 Kilometer zurück."
Selbst ein Atomsprengkopf könne einen Träger aus einer solchen Entfernung nicht versenken. Die DF-21D müsste deshalb punktgenau treffen. Der Gefechtskopf müsste noch in der ballistischen Flugphase, wenn er im freien Fall auf sein Ziel zustürzt, präzise steuerbar sein. Keine leichte Aufgabe bei einer Geschwindigkeit von zwei bis drei Kilometern pro Sekunde. "Positionsänderungen sind dann nur noch begrenzt möglich", meint Schmucker. Außerdem brauche man dafür Echtzeit-Informationen - und die könnten nur von bemannten Flugzeugen oder Drohnen kommen. "Die kämen aber vermutlich nicht nahe genug an den Trägerverband heran, ohne selbst in Gefahr zu geraten", sagt Gerd Hofschuster vom Bremer Raumfahrtunternehmen OHB System.
...