(Luft) Airbus C295
#31
Spanien bestellt sechs Seepatrouillenflugzeuge vom Typ C-295 MPA bei Airbus
OPEX 360 (französisch)
von Laurent Lagneau - 21. Juni 2023
[Bild: https://www.opex360.com/wp-content/uploa...230621.jpg]
Nachdem Spanien im vergangenen Jahr die letzten P-3M Orion des Ejército del Aire y del Espacio außer Dienst gestellt hat, verfügt es derzeit über keine Seepatrouillenflugzeuge mehr... und das, obwohl das Kommen und Gehen russischer Militärschiffe in der Straße von Gibraltar - vor allem seit Beginn des Krieges in der Ukraine - besondere Aufmerksamkeit erfordert und die sicherheitspolitischen und strategischen Herausforderungen im Mittelmeerraum wahrscheinlich noch nie so zahlreich waren wie heute. Dieser kapazitive Bruch dürfte jedoch nicht ewig andauern.

Während europäische Länder wie Deutschland und Großbritannien eine amerikanische Lösung, in diesem Fall die Boeing P-8A Poseidon, bevorzugten, hat Spanien eine andere Wahl getroffen. Am 20. Juni genehmigte die spanische Regierung ein Budget von 1,73 Milliarden Euro, um 16 Flugzeuge vom Typ C-295 von Airbus zu erwerben, davon sechs in der Version für Seepatrouillen [C-295 MPA "Persuader"] und zehn für Seeüberwachungsmissionen [C-295 MSA].

"Wir begrüßen die Entscheidung des spanischen Ministerrats, die auf der Paris Air Show bekannt gegeben wurde", freute sich Jean-Brice Dumont, Leiter von Airbus Military Air Systems, via Twitter.

Der Auftrag zielt vor allem darauf ab, die Fähigkeiten der spanischen Streitkräfte im Bereich der Seeüberwachung und -patrouille zu stärken, auch wenn das ausgewählte Flugzeug eine geringere Reichweite als die P-3 Orion hat. Bisher hatte Madrid nämlich geplant, nur vier C-295 MPA zu beschaffen und die acht Casa C-235 MSA zu ersetzen, die vom Ejército del Aire y del Espacio eingesetzt werden.

Darüber hinaus wird sie eine Rationalisierung der Betriebsbereitschaft [MCO] ermöglichen, da es nur noch ein Flugzeugmodell für zwei Arten von Missionen geben wird. Schließlich könnte auch eine gemeinsame Nutzung mit den portugiesischen Streitkräften in Betracht gezogen werden, da diese über die gleichen Flugzeuge verfügen.

Zur Erinnerung: Die C-295 MPA hat eine Reichweite von 2150 km und ist mit dem taktischen System FITS (Fully Integrated Tactical System) der neuesten Generation, einem Detektor für magnetische Anomalien (MAD), einem Radar mit synthetischer Apertur, optronischen Sensoren, einer Suite für elektronische Kriegsführung und akustischen Bojen ausgestattet. Sie kann Raketen, Minen und Torpedos mitführen.
Zitieren
#32
Zitat:Ireland receives first C295 aircraft

Ireland has received the first of a pair of Airbus Defence and Space (DS) C295 transport aircraft configured for maritime patrol operations.

The first of two maritime patrol aircraft (MPA) ordered in December 2019 was flown into its future home station of Casement Aerodrome (also known as Baldonnel Aerodrome) near Dublin on 27 June, having appeared in the static display line up of the Paris Air Show 2023 the week before. [...]
https://www.janes.com/defence-news/defen...5-aircraft

Schneemann
Zitieren
#33
Wenn man sich ansieht, wie viele Kunden und bestellte Maschinen es bei der C295 gibt, wird einem schwindelig...

Es stellt sich die Frage, weshalb die Bundeswehr keinen Bedarf für so ein Flugzeug sieht.
Zitieren
#34
(28.06.2023, 11:50)Bairbus schrieb: Wenn man sich ansieht, wie viele Kunden und bestellte Maschinen es bei der C295 gibt, wird einem schwindelig...

Es stellt sich die Frage, weshalb die Bundeswehr keinen Bedarf für so ein Flugzeug sieht.
Den Bedarf sieht sie sicher, aber vermutlich keine Chance auf Deckung dieses Bedarfs in absehbarer Zeit. In der nicht gerade ruckelfreien Einführungsphase des A400M ein anderes Flugzeugmodell zu fordern, hätte eine potentiell desaströse Grundsatzdiskussion ausgelöst. Und jetzt steht die Ablösung der CH53 oben auf der Prioritätenliste.
Und auch intern dürften kaum ausreichend Ressourcen verfügbar sein. Da mietet man besser (z.B. für das Fallschirmspringertraining) oder bucht Kapazitäten über das EATC in Eindhoven (-Link-).
Zitieren
#35
Zitat:Ecuador signs contract with Airbus for two C295s

The government of Ecuador announced the acquisition of two Airbus C295 aircraft on 18 October. President Guillermo Lasso revealed the deal on social media platforms, highlighting the security and emergency response roles the aircraft are set to play.

“We have finalized the purchase of two C295 aircraft from Airbus, which will allow us to strengthen the army and navy with two aircraft that will be used for security and to assist Ecuadorians in times of emergency,” Lasso stated on his official X (formerly Twitter) account.
https://www.janes.com/defence-news/defen...-two-c295s

Schneemann
Zitieren
#36
Wo wäre ein Bedarf bei der Bw ? Man würde ja nicht mal annähernd an die Daten der Transall heran reichen .
Zitieren
#37
(26.10.2023, 15:10)alphall31 schrieb: Wo wäre ein Bedarf bei der Bw ? Man würde ja nicht mal annähernd an die Daten der Transall heran reichen .

Auf die Gefahr hin hier gleich gesteinigt zu werden… hätte man die C295 nicht anstelle der P8 Poseidon ordern können?
Die P8 ist sicher leistungsfähig, allein wegen ihrer größer und für Länder wie die USA sicher das passendere Flugzeug. Für Deutschland mit etwas Nord- und Ostsee, wäre da die C295 nicht auch eine gute Wahl gewesen? Die Frage ist ernst gemeint, ich kenne mich da nicht so aus mit dem Thema, und würde gerne wissen was im Vergleich zu P8 gegen die C295 spricht.

Industrie politisch wäre die C295 wohl besser, und wahrscheinlich würde man mehr Flugzeuge für den gleichen Preis bekommen.
Die Wartung der P8 stelle ich mit dagegen etwas einfacher vor. Für Lufthansa Technik ist die 737 ja nix Neues.
Zitieren
#38
Ich gehe davon aus, dass auch deutsche P-8 überwiegend über dem Atlantik und der Nordsee eingesetzt würden.
ASW in der Ostsee kann man auch mit Schiffen und v.a. Hubschraubern abdecken.

Über dem Atlantik zahlen sich die Flugleistungen der P-8 aus. Sie ist zudem luftbetankbar.
Es ist sicher von Vrteil wenn USA, UK, Canada und Norwegen die gleiche Maschine fliegen.

Kann mir auch vorstellen, dass 12h in einer P-8 angenehmer sind als in einer C-295 (Geräusche).
Zitieren
#39
Spanien hat bei Airbus 16 Seepatrouillen- und Überwachungsflugzeuge CN-295 MPA/MSA bestellt.
OPEX 360 (französisch)
von Laurent Lagneau - 21. Dezember 2023
[Bild: https://www.opex360.com/wp-content/uploa...231221.jpg]

Spanien verfügt derzeit über keine Seepatrouillenflugzeuge mehr, da die letzte P-3M Orion, die das Ejército del Air y del Espacio betrieben hat, am 16. Dezember 2022 offiziell außer Dienst gestellt wurde. Da die Bewegungen russischer U-Boote in der Nähe der Straße von Gibraltar besonders aufmerksam beobachtet werden müssen, insbesondere seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine, und die Sicherheitsherausforderungen im Mittelmeerraum zahlreich sind, kam dieser Kapazitätsbruch zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt.

Daher die Entscheidung der spanischen Regierung, sechzehn CN-295W-Flugzeuge von Airbus zu erwerben, sechs davon in der Version für Seepatrouillen [C-295 MPA "Persuader"], während die anderen zehn für Seeüberwachungsmissionen [C-295 MSA] bestimmt sein sollen. Der Auftrag wurde im Juni letzten Jahres angekündigt und am 20. Dezember im Wert von 1,7 Milliarden Euro erteilt.

"Die neuen Flugzeuge werden es der spanischen Luftwaffe und Marine ermöglichen, die nationale U-Boot-Kriegskapazität zu stärken und ihre Überwachungs-, Aufklärungs-, Such- und Rettungseinheiten zu vergrößern und zu verbessern", kommentierte Airbus in einer Pressemitteilung.

Die C-295MPA/MSA sind nicht für die spanische Marinefliegertruppe (Flotilla de Aeronaves, FLOAN), sondern nur für die spanische Luftwaffe (Ejército del Air y del Espacio) bestimmt. Neben den P-3M Orion werden diese Flugzeuge auch die acht C-235 MSA "Vigma" ersetzen, die diese derzeit betreibt.

Da die C-295MPA eine geringere Reichweite als die P-3M Orion hat, hätte Madrid versucht sein können, die P-8A Poseidon von Boeing zu kaufen, wie andere Länder, die dies bereits getan haben [oder in Kürze tun werden], wie das Vereinigte Königreich, Norwegen und Deutschland.

Für diese Entscheidung gibt es jedoch mindestens zwei Gründe: Die 16 bestellten Exemplare werden alle in Spanien gefertigt, und das Ejército del Air y del Espacio verfügt bereits über ein Dutzend C-295 in der Transportversion. Das bedeutet, dass die Regierung über eine homogene Flotte verfügen wird, was die Ausbildung der Besatzungen und die Aufrechterhaltung des Betriebszustands dieser Flugzeuge erleichtern wird.

Die C-295 MPA ist mit dem taktischen System FITS (Fully Integrated Tactical System) der neuesten Generation, einem Radar mit synthetischer Apertur, einem Detektor für magnetische Anomalien (MAD), optronischen Sensoren, einer Suite für die elektronische Kriegsführung und sechzig akustischen Bojen ausgestattet. Sie kann Raketen, Minen und Torpedos [Mk46/54, aus amerikanischer Produktion] mitführen.

Darüber hinaus, so Airbus, wird die "MPA-Konfiguration in der Lage sein, mit anderen Plattformen in verschiedenen Bereichen zusammenzuarbeiten", wodurch der Flugzeugtyp zu einem "luftgestützten Kommando- und Kontrollzentrum wird, das den spanischen Streitkräften die Vielseitigkeit bietet, die sie für ein breites Spektrum von Missionen benötigen". Das Ejército del Air y del Espacio soll 2027 über ein erstes einsatzbereites Flugzeug verfügen.

Was die C-295 MSA betrifft, so betonte Airbus lediglich, dass sie "hauptsächlich für See- und Landoperationen" ausgerüstet sein wird, die von der Bekämpfung des Menschenhandels und der illegalen Einwanderung bis hin zu "nationalen und internationalen Such- und Rettungsmissionen" reichen.

Foto: Airbus D&S
Zitieren
#40
Danke für die Antwort und den Artikel. Mmm na wenn du Flugleistungen bezüglich Reichweite sogar unterhalb der P3 liegen kann man das schon verstehen. Ein Nachfolger sollte aus Prinzip besser sein.

Und wenn das Einsatzgebiet auch den Atlantik einschließt um so mehr…
In Zukunft wäre das doch eigentlich die ideale Aufgabe für Drohnen. Mit der MQ-9B SeaGuardian gibt’s da ja bereits erste Ansätze. Auch der EuroHawk wäre vielleicht zumindest für manche Aufgabe geeignet gewesen…

Aber wie sieht das denn mit PEGASUS aus, das wird doch jetzt auf einer Global 6000 realisiert, wäre es nicht sinnvoll gewesen auf dem gleichen Typ auch den Seeaufklärer zu realisieren?

Oder spielen hier Synergien nicht die große Rolle im Vergleich zum Integrationsaufwand der ganzen Technik?
Zitieren
#41
Eine vernünftige Entscheidung, die wir auch hätten treffen sollen.

Die Zukunft gehört unbemannten Geräten und für die Zwischenzeit reicht die C295 aus.

Für das Geld unserer 8 P-8 hätten wir vermutlich 20 oder mehr C295 mit entsprechenden Klarständen bekommen.
Zitieren
#42
(24.12.2023, 01:34)Bairbus schrieb: Eine vernünftige Entscheidung, die wir auch hätten treffen sollen.

Die Zukunft gehört unbemannten Geräten und für die Zwischenzeit reicht die C295 aus.

Für das Geld unserer 8 P-8 hätten wir vermutlich 20 oder mehr C295 mit entsprechenden Klarständen bekommen.
Sowohl Reichweite als auch Anmarschgeschwindigkeit völlig unzureichend. Keine Synergien mit Norwegen, UK, USA. Avionik, Sensorik und Software weit unterlegen. Darüber hinaus ist der Flieger ein uralter Hobel, der schon längst durch eine neue Generation ersetzt hätte werden müssen. Wir haben den Flieger auch nicht im Bestand, man hätte alles erst aufbauen müssen.

Das mit den UAVs ist noch Zukunftsmusik. DEU hat die richtige Entscheidung getroffen…

Wenn die Zahl nicht reicht, einfach 4 weitere bestellen, wie es schon in der Diskussion war.

Die C295 würde auch nur der SP Industrie zu Gute kommen.
Zitieren
#43
(24.12.2023, 11:08)Fox1 schrieb: Darüber hinaus ist der Flieger ein uralter Hobel, der schon längst durch eine neue Generation ersetzt hätte werden müssen. ... Die C295 würde auch nur der SP Industrie zu Gute kommen.
Die aktuelle C295 wäre sicher keine gute Wahl für Deutschland gewesen. Beim angedachten Nachfolger könnte das etwas anderes sein. Wenn der "A200M" kommt, könnte es durchaus sein, dass dieser als kleines MPA auch für die BW interessant sein könnte. Das dann allerdings nur als Ergänzung zur P8 oder einem Nachfolger auf Basis A320neo alias MAWS. Denn für die Aufgabe ASW im Nordatlantik/Nordmeer ist eine kleine Turboprop-Frachtmaschine das falsche Grundmodell. Diese könnt eher über der Ostsee und bei Expeditionseinsätzen zum Einsatz kommen.
Zitieren
#44
Ich gehe auf beide Antworten zu meinem Post ein.

1. Weshalb ist die C295 ein alter Hobel? Sie ist deutlich neuer, als die 737.
2. Die Anmarschgeschwindigkeit ist doch für unsere Haupteinsatzgebiete uninteressant.
3. Die Reichweite oder Einsatzdauer im Vergleich zur 737 ist nicht so niedrig, wie man denkt und kann durch Luftbetankung erweitert werden.
4. Ja, die Produktion ist in Spanien. Das stört uns aber beim A400M auch nicht...Und die 737 kommt aus den USA.
5. Interoperabilität ist ein Thema, was aber Spanien nicht gestört hat.
6. Die C295M ist nach der Hercules das meistverkaufte Transportflugzeug mit 35 Nutzerstaaten. So verkehrt kann das Muster nicht sein.


Die beiden Muster C295M und P-8A ergänzen sich. Wir mit unseren Anforderungen und unserer kurzen Küstenlinie sind überhaupt nicht vergleichbar mit den anderen P-8A Kunden. Für uns und die meisten anderen Länder reicht eine Lösung auf Basis der C295M oder ATR72M.
Zitieren
#45
(25.12.2023, 09:50)Bairbus schrieb: Die Anmarschgeschwindigkeit ist doch für unsere Haupteinsatzgebiete uninteressant. ... Wir mit unseren Anforderungen und unserer kurzen Küstenlinie sind überhaupt nicht vergleichbar mit den anderen P-8A Kunden. Für uns und die meisten anderen Länder reicht eine Lösung auf Basis der C295M oder ATR72M.
Unsere Haupteinsatzgebiete haben wenig mit unserer Küstenlinie zu tun. Ein wichtiges, wenn nicht das wichtigste Areal für den Einsatz unserer MPAs liegt zwischen dem GIUK-Gap und Spitzbergen.
Zitieren


Gehe zu: