(Land) P-18 Anti-Stealth Aircraft Radar
#1
Ich bin da irgendwie sehr skeptisch. Weiss jemand mehr darüber?
https://www.defenseworld.net/news/28876/...CBd3unPzIU
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#2
Solche Meldungen geben sowohl die Russen, als auch die Chinesen und auch die Nordkoreaner und Iraner regelmässig ab (in sinkender Reihenfolge der ohnehin geringen Glaubwürdigkeit).

Da besteht auch oft ein fundamentales Missverständnis in Bezug auf Stealth: 1 dass sich Stealth nur gegen Radar richtet und 2 dass Stealth unsichtbar macht.

Stealth Flugzeuge sind mit Radar (je nach Art des Radars leichter oder schwerer) grob vereinfacht gesagt immer sichtbar, das wahre Problem ist es überhaupt auszumachen dass das was man da sieht ein Flugzeug ist und dass aus dem ganzen sonstigen heraus zu filtern. Der wahre primäre Vorteil ist es den anderen zu sehen bevor er einen selbst sieht und da sind russische IR / Thermal Sensoren deutlich problematischer als Radar. Und ebenso in Bezug auf die Russen sollte man sich eher Sorgen machen, dass trotz LPD Datenlink die Datenübertragung aufgedeckt wird etc
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#3
In dem Fall liegt die Antwort aber in der Wellenlänge. Das System P-18 ist ein UKW-Radar, also mit einer vergleichsweise niedrigen Frequenz, bei der die üblichen Stealthtechnologien tatsächlich nahezu wirkungslos sind. Die Technik ist dabei allerdings weder neu (selbst das P-18 ist ja ursprünglich mehrere Jahrzehnte alt, in dem Fall geht es nur um eine modernisierte Version davon), noch irgendwie besonders (schon die Briten verwendeten ähnliche Geräte im Zweiten Weltkrieg). Vor allem aber leidet sie gerade bei mobilen Geräten und den damit einhergehenden geringen Antennengrößen (im Verhältnis zur Wellenlänge) an einer geringen Genauigkeit. Zur Frühwarnung kann das reichen, genaue Aussagen darüber, was da genau wie kommt sind aber nicht möglich.

Aufgrund des Alters und der Verbreitung findet sich zum System P-18 findet sich im Netz ziemlich viel, falls es interessiert. Wink
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#4
Das Niederfrequenz Radar eher Stealth Kampfflugzeuge aufdeckt hatte ich aber eigentlich explizit inkludiert indem ich schrieb: je nach Radar leichter oder schwerer. Und um mich im weiteren selbst zu zitieren:

Zitat:das wahre Problem ist es überhaupt auszumachen dass das was man da sieht ein Flugzeug ist und dass aus dem ganzen sonstigen heraus zu filtern.
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#5
Bloß liegt die Problematik im Fall der UKW/KW-Radare eben wie beschrieben nicht primär bei Schwierigkeiten hinsichtlich der Identifikation aufgrund eines geringen Signal-Rausch-Abstands, weil die Stealtheigenschaften auf den Radarquerschnitt in diesem Wellenlängenbereich nahezu keinen Einfluss haben und es auch deutlich weniger "natürliche" Störungen gibt. Vielmehr ist die Genauigkeit der Informationen das Problem, es können nur bedingte Geschwindigkeits- und Höhenangaben gewonnen werden, die Auflösung lässt auch nur bedingte Rückschlüsse auf die Zahl der Ziele zu. Eine genaue Feuerleitung wird damit praktisch nicht möglich, die Leistung reicht aber aus um eine Klassifikation zu ermöglichen, was im Bereich der Frühwarnung ja bereits der wichtigste Aspekt ist.

Der Abschuss der F-117 über Serbien demonstriert die unterschiedlichen Einschränkungen ganz gut. Das P-18-System war in der Lage, eine klare Identifikation über 25 km Distanz zu erzielen, die Genauigkeit war aber zu gering für eine Feuerleitung. Das Feuerleitradar (X-Band) des S-125-Systems nutzte diese groben Informationen, konnte das Ziel aber trotzdem erst im zweiten Anlauf hinreichend gut erkennen, als die Bombenklappen den Radarquerschnitt der F-117 vergrößerten. Letzteres sind die von dir beschriebenen Schwierigkeiten hinsichtlich der generellen Wahrnehmung und darauf folgend der Identifikation von Systemen mit hohen Frequenzen, ersteres zeigt die Nachteile eines UKW/KW-Radarsystems.
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#6
Ich bin eigentlich davon ausgegangen dass es eine Weiterentwicklung des ursprünglichen P-18 Systems ist. Oder sollten die Unterschiede nur optischer Natur sein?
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#7
Das System wurde im Laufe der Zeit schon mehrfach modernisiert, nun ist es eine grundlegende Weiterentwicklung mit neuen Konsolen, modernen Datenverbindungen, usw. Das grundsätzliche Funktionsprinzip hat sich allerdings nicht geändert.
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