(See) Naval Strike Missile
#16
(26.06.2021, 13:27)Ottone schrieb: Die 90 kg sind nicht korrekt, es ist das Vierfache.
"90 kg schwerer" ist korrekt.

(26.06.2021, 13:27)Ottone schrieb: Marte ER ist bereits von Italien in den NFH integriert
Die Italienische Marine verwendet am NH90 NFH (und AW101) ausschließlich Marte Mk2/S, nicht Marte-ER.

Marte-ER wurde/wird kommerziell durch MBDA und NHIndustries in den NH90 NFH integriert (End-to-End-Testschuss im Februar letzten Jahres) und wurde bisher in dieser Kombination an Qatar verkauft - allerdings auch noch nicht ausgeliefert.
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#17
Ah ok, ich hatte 90 kg schwer gelesen. Aber „von Italien“ stimmt, ich schrieb ja nicht für Italien. Und ich denke das kommt demnächst auch.
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#18
Also habe jetzt mal das Internet durchforstet und konnte nichts zu der geplanten Bewaffnung des Sea Tigers finden. Auf einigen Wikipedaseiten wird zwar geschrieben das die NSM die Sea Suka ersetzen soll, aber es gibt auch hier keine wirklichen Quellen.

Ich Persönlich halte die NSM für am wahrscheinlichsten, aber hier müssen wir abwarten.
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#19
(28.06.2021, 02:05)Kul14 schrieb: Ich Persönlich halte die NSM für am wahrscheinlichsten, aber hier müssen wir abwarten.
Die Deutsche Gesellschaft für Wehrtechnik veranstaltet eine jährliche Industriemesse namens "Marineworkshop", die bei deutschen Rüstungsfirmen entsprechender Sparte auf dem Pflichtprogramm steht ähnlich wie etwa DSEi oder IDEX. Um da ne Key Note zu halten brauchts schon ein -admiral vor den Namen - Im Regelfall so ab Ebene Abteilungsleiter Marinekommando oder Äquivalente BAAINBw aufwärts. Das Ganze NATO/EU Eyes Only versteht sich.

Da rennen im wesentlichen Entscheidungsträger rum, und zwar durchaus auch mit Lametta. Wenn man da in so einem Umfeld was ausstellt als Rüstungsfirma dann hat das schon durchaus was über die Absichten mit einem Produkt auszusagen. Da schleppt dann die ESG einen Skeldar an, oder Diehl stellt Vulcano vor. So in der Art.

MBDA schleppt in den letzten 3 Jahren auf den DWT-Marineworkshop regelmäßig genau dieselben drei Waffensysteme mit, primär mit hübschen Werbepostern. Für zwei davon haben sie inzwischen Verträge mit der Bundeswehr. Das dritte ist Marte ER auf NH90.

Kongsberg ist - im Gegensatz zu Saab - dort übrigens nicht vertreten.
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#20
(28.06.2021, 04:54)kato schrieb: Die Deutsche Gesellschaft für Wehrtechnik veranstaltet eine jährliche Industriemesse namens "Marineworkshop", die bei deutschen Rüstungsfirmen entsprechender Sparte auf dem Pflichtprogramm steht ähnlich wie etwa DSEi oder IDEX. Um da ne Key Note zu halten brauchts schon ein -admiral vor den Namen - Im Regelfall so ab Ebene Abteilungsleiter Marinekommando oder Äquivalente BAAINBw aufwärts. Das Ganze NATO/EU Eyes Only versteht sich.

Da rennen im wesentlichen Entscheidungsträger rum, und zwar durchaus auch mit Lametta. Wenn man da in so einem Umfeld was ausstellt als Rüstungsfirma dann hat das schon durchaus was über die Absichten mit einem Produkt auszusagen. Da schleppt dann die ESG einen Skeldar an, oder Diehl stellt Vulcano vor. So in der Art.

MBDA schleppt in den letzten 3 Jahren auf den DWT-Marineworkshop regelmäßig genau dieselben drei Waffensysteme mit, primär mit hübschen Werbepostern. Für zwei davon haben sie inzwischen Verträge mit der Bundeswehr. Das dritte ist Marte ER auf NH90.

Kongsberg ist - im Gegensatz zu Saab - dort übrigens nicht vertreten.

Aber letztendlich sind das nur Indizien. Nach der Logik würden wir z.B. gar keine NSM beschaffen, was man ja klar widerlegen kann.
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#21
Richtig, es gibt mittlerweile einige Indizien in Richtung Marte ER, jedoch noch keine Ausschreibung o.ä. oder einen Vertrag. Da der SeaTiger längst noch nicht auf dem Hof steht ist dies auch keine grosse Überraschung.
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#22
Ein Militärblog aus Finnland stellt auch Überlegungen zum NSM an, speziell im Hinblick auf die Erfordernisse der finnischen Marine:

Zum passiven Suchkopf:

"Allerdings diktiert die Welt der Physik auch, dass IIR-Sucher bei ungünstigen Wetterbedingungen (Schnee, Regen, Nebel, ...) schlechter abschneiden als Radar-Sucher, ein ernsthafter Nachteil für jede Waffe, die für den Einsatz in den nördlichen Teilen der Ostsee konzipiert ist. Während Kongsberg immer behauptete, dass das NSM eine echte Allwetterfähigkeit bietet, ist es unmöglich geblieben, die wahren Unterschiede auf der Grundlage offener Quellen zu beurteilen. "

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

Im weiteren wird überlegt, wie stark ein Gefechtskopf für die finnische Marine sein müsste, um ein größeres russisches Schiff sicher auszuschalten.

"Die Größe des Gefechtskopfes ist unklar. Die RBS15 hat einen beeindruckenden Sprengkopf von 200 kg, während die Exocet einen 165 kg Sprengkopf hat, die Harpoon ER ist von 220 kg auf einen 140 kg Sprengkopf heruntergeschaltet worden und die NSM hat ebenfalls einen 120 kg Sprengkopf. Interessant ist die Frage, welche zerstörerische Feuerkraft die Marine benötigt, um die Baltische Flotte wirkungsvoll in die Schranken zu weisen. Kurz gesagt, 200 kg Sprengstoff reichen nicht aus, um ein Ziel von der Größe einer Fregatte oder eines Zerstörers auf den Grund der Ostsee zu schicken. Ein gutes Beispiel dafür ist der Angriff auf die iranische 1.100-Tonnen-Fregatte Sahand. Diese wurde von fünf 220 kg schweren Sprengköpfen (darunter drei Harpoon) und Streubomben getroffen und schwamm noch stundenlang, bevor das Feuer die Magazine des Schiffes erreichte. Ein gemeinsames Thema ist, dass sich Brände jedoch als problematisch erweisen können, wie sowohl bei der Swift, die in der Nähe des Jemen von einer iranischen C-802 getroffen wurde, als auch bei der HMS Sheffield, die im Falklandkrieg von einer einzelnen Exocet getroffen wurde. In beiden Fällen verursachten die daraus resultierenden Brände deutlich mehr Schaden als die Sprengköpfe selbst. Im Fall der Sheffield scheint der Sprengkopf nicht detoniert zu sein, aber der Aufprall setzte die wichtigsten Feuerlöschsysteme außer Gefecht, was die Brandbekämpfung stark behinderte."

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

https://corporalfrisk.com/tag/anti-ship-missiles/

Ich erinnere mich in dem Zusammenhang auch an die 4.000 Tonnen Fregatte USS Stark.
Sie wurde von 2 Irakischen Exocet-Raketen getroffen. Die erste detonierte nicht, doch der Treibstoff entzündete sich. Die zweite Rakete setzte um und riss ein 3x4 Meter großes Loch in die Außenwand. Trotzdem konnte die Stark aus eigener Kraft einen Hafen anlaufen und repariert werden.

Da frage ich mich schon, was ein 120 Kg Gefechtskopf des NSM gegen größere Schiffe ausrichtet. Selbst bei Treffern an der Wasserlinie wird das Schiff zwar vielleicht krängen, aber ob wirklich genug Wasser eindringt, um das Schiff auszuschalten?
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#23
Warum genügt ein mission kill nicht, weshalb muss unbedingt eine komplette Versenkung her?
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#24
Das ist eben die Frage, ob ein Mission-Kill bei größeren Schiffseinheiten erreicht wird.

Darüber hinaus ist es für die Moral des Gegners doch sicher ein Unterschied, ob ein Schiff für 4 Monate ins Dock muss, oder nie mehr zurück kommt.
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#25
Wer sicher und zügig versenken will muss zum Torpedo greifen, oder aber eine Rakete a la shipwreck einsetzen.
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#26
Deutschland und Norwegen kooperieren bei der Beschaffung von Seeziel-Lenkflugkörpern

Zitat: Durch eine gemeinsame Kooperationsvereinbarung zur industriellen Zusammenarbeit mit der norwegischen Beschaffungsbehörde Norwegian Defence Material Agency (NDMA) hat das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) heute die gemeinsame Beschaffung neuer Seezielflugkörpersysteme von Typ Naval Strike Missile (NSM) Block 1A bei dem norwegischen Auftragnehmer Kongsberg Defence and Aerospace AS (KDA) beauftragt. Diese Zusammenarbeit mit Norwegen wird von einem gemeinsamen Programmbüro in Bergen, das aus norwegischen und deutschen Mitarbeitern besteht, organisiert.

Neben den eigentlichen Flugkörpern gehören die Startanlagen sowie das gesamte zum Betrieb erforderliche Zubehör zum Beschaffungsumfang. Das Waffensystem soll ab Mitte der 2020er Jahre auf den ersten Fregatten einsatzbereit sein.

NSM Block 1A ist ein Seezielflugkörpersystem, durch das die Deutsche Marine sowohl See- als auch Landziele bekämpfen kann. Es ist auf hochpräzise Angriffe gegen Seeziele im ufer- und küstennahen Umfeld mit hohem Bedrohungs- oder Verteidigungspotential optimiert. Damit steht der Bundeswehr eine moderne Bewaffnung zur Verfügung, die den Anforderungen der Landes- und Bündnisverteidigung gerecht wird. Die nun unter Vertrag genommenen Lenkflugkörper stellen eine Verbesserung des bereits seit etwa zehn Jahren in der norwegischen Marine genutzten NSM-Systems dar und sind als Bewaffnung der Fregatten F124, F125 und F126 vorgesehen. Bei den Fregatten F124 und F125 wird hiermit das in die Jahre gekommene Waffensystem HARPOON ersetzt.

Die gemeinsame Beschaffung ist der Start einer langfristig angelegten deutsch-norwegischen Kooperation im Bereich Seezielflugkörper. Dadurch sollen zukünftig Synergien in der Nutzung erzielt und die Grundlage für weitere Zusammenarbeit gelegt werden. "Durch das bilaterale Verhandlungsteam konnten sowohl deutsche als auch norwegische Stärken genutzt und trotz enger Zeitvorgaben ein sehr guter Vertrag innerhalb des festgelegten Kostenrahmens erreicht werden.", so Dirk Burgbacher, stellvertretender Projektleiter des BAAINBw und Deputy Program Manager im binationalen Programmbüro.

https://www.presseportal.de/pm/147341/4963698
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#27
Zum Thema Marte ER...
Zitat:MBDA’s Marte ER Anti-Ship Missile Successfully Passes Final Test

MBDA’s new Marte ER anti-ship missile successfully completed its final test firing at the end of November 2021. [...] Carried out at an Italian test range in Sardinia, the firing was a key milestone in the validation process of Marte ER. It provided extra confidence in the performance level and reliability of this new missile.

A telemetric production standard missile with all functional capabilities and production hardware embedded was used. The only exception was the use of an inert warhead instead of a live one. The ground based launching system used was also in its final hardware and software configuration. [...]

During its terminal phase, the missile successfully performed its anti-Close-in Weapon Systems manoeuvre, hitting the target just above the water line at high transonic speed. This confirmed the outstanding effectiveness of Marte ER’s terminal guidance with its new solid state RF Seeker. [...] This firing was the last one in the development path of Marte ER, which will enter into operation early next year.
https://www.navalnews.com/naval-news/202...inal-test/

Schneemann
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#28
Immer wieder interessant, wie die Marine zu manchen Entscheidungen kommt... Warum beschafft eine Marine, die sich selbst als "Blue Water" sieht, einen Seezielflugkörper der nach obiger Beschreibung für den Einsatz in einer "Brown Water" (Green Water)-Marine optimiert ist, um ihn dann auf allen Fregatten (ausgenommen F123, wie wir ja jetzt wissen) einzurüsten, nur um im Nachgang dann für teures Geld den Flugkörper im "Future Naval Strike Missile"-Programm zu dem weiterzuentwickeln, was man eigentlich haben will?

Gibt es keine marktverfügbaren Alternativen (rhetorische Frage)? Oder ist das einfach nur mal wieder ein klassisches Offset-Geschäft, damit die Norweger deutsche U-Boote kaufen?

Für mich persönlich die unwirtschaftlichste Lösung überhaupt, die den dringend benötigten Ersatz des "uralten" Harpoon in der Deutschen Marine mal locker bis ins Jahr 2030+ verschleppt.

NSM Block 1A für den Einsatz küstennahen Gewässern, einverstanden, da ist der IR-Suchkopf einem radargestützten vermutlich überlegen, speziell wenn sich die Ziele nahe an der Küste befinden.

Von den technischen Daten her sehe ich keinen großen Unterschied zwischen einem NSM Block 1A und einem Harpoon Block 2 (den man sicher durch Upgrade aus den alten Harpoon der Deutsche Marine hätte herstellen können, so wie die US Navy das auch getan hat), außer das der Harpoon Block 2 mehr Steuerungsarten, eine größere Reichweite und den größeren Sprengkopf hat... Wink

Anscheinend sitzt das Geld im Einzelplan 14 immer noch zu locker...
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#29
Die Amerikaner entwickeln das gerade:

https://de.wikipedia.org/wiki/AGM-158C_L...ntwicklung
Reichweite über 900 Km, Gefechtskopf 450 Kg.

Die Basis bildet dabei der Luft-Boden-Flugkörper AGM-158 JASSM, der bereits im Einsatz ist.
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#30
NSM und Harpoon Block II sind sich teilweise ähnlicher als man denkt, teilweise haben sie einfach eine andere Grundkonzeption, da kommt es darauf an was die eigenen Anforderungen sind. Es wird immer eine höhere Reichweite der Harpoon unterstellt, tatsächlich hat Boeing aber die Block II ER Version entwickelt, um die Reichweite der NSM im gleichen Angriffsprofil zu erreichen. Dafür wurde wiederum der immer wieder bemühte größere Sprengkopf verkleinert, während der Hersteller gleichzeitig beteuert, dass der neue trotzdem effektiver wäre. Im Endeffekt liegt die Harpoon hinsichtlich dieser Leistungsdaten leicht vorn, ohne dass das eine große Einsatzrelevanz besitzt. Entscheidender sind die Unterschiede beispielsweise bei der Zelle (die NSM hat eine geringere RCS), vor allem aber bei der Sensorik im Endanflug. Und da haben beide Lösungen, also aktives Radar gegenüber einen bildgebenden IR-Sensor Vor- und Nachteile, wobei letzteres zumindest in der Struktur das modernere System ist.
Natürlich ist die Beschaffung der NSM auch eine Folge der Kooperation mit Norwegen bei den U-Booten, aber es ist trotzdem eine leistungsfähige LFK (auch im Vergleich zur Harpoon) und grundsätzlich keine schlechte oder falsche Wahl. Zudem ist es die modernere Basis und erlaubt eine sinnvolle Beteiligung an der Weiterentwicklung (ob das passiert und wie auch immer sowas dann aussehen mag).
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