(See) Marinefregatte in den Indo-Pazifik
#28
Sagen wir es so: Das ganze Vorhaben soll v. a. ein politisches sein. Die Idee, dass eine deutsche Fregatte nach Südostasien geht und dort Flagge zeigt, wurde lt. SPIEGEL Printausgabe in einem Gespräch zw. deutschen und japanischen Diplomaten geboren. Hierbei sollte speziell auch im Vordergrund stehen, dass man Japan (auch) die Solidarität zeigen wolle. Deswegen ist auch ein längerer Aufenthalt in Tokio geplant. Ob es sich dabei nun um eine nagelneue oder ältere Fregatte handelt, wurde nicht thematisiert und scheint den Japanern auch recht egal gewesen zu sein.

Für etwas Unmut bei den Japanern hat allerdings gesorgt, dass die Deutschen auch bei den Chinesen angefragt haben, ob man Shanghai anlaufen könne. Quasi eine Mischung aus Show of Force (naja, im überschaubaren Rahmen) und Freundschaftsbesuch. Und das ist wieder mal eine typisch deutsche Variante: Ja, wir sind da, aber zeigen das äußerst diplomatisch und wollen ja eigentlich niemandem auf den Schlips treten, auch wenn unsere Partner und Verbündeten bitte wissen sollen, dass wir das wegen ihnen machen, wobei wir zugleich die Freiheit der Seewege betonen wollen, aber auch denjenigen, der das im Rahmen seines Hegemoniestrebens nicht so eng sieht, trotzdem nicht verprellen wollen wegen wirtschaftlicher Interessen. Ein ziemlicher Spagat also.

Wegen des Typs hat man fast ein Jahr gebraucht, um eine Fregatte zu finden. Von elf Fregatten fiel die alte Lübeck gleich raus, weil man dieser die Versorgungskapazitäten nicht zutraute, zudem sollte die ins Mittelmeer. Vom Rest waren drei in der Werft zur Überholung, eine noch in Erprobung (Sachsen-Anhalt) und drei schon verplant. Blieben also noch drei - davon zwei F123 und eine F125 -, und dann fiel die Entscheidung zu Gunsten einer F123, damit man eine F125 noch frei hat.

Schneemann.
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RE: Marinefregatte in den Indo-Pazifik - von Schneemann - 05.08.2021, 12:21

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