(Luft) Future Combat Air System (FCAS) und New Generation Fighter (NGF)
(04.07.2022, 10:30)Jason77 schrieb: Ja das sollte natürlich der Plan sein, dass der Großteil der Arbeit die bei Airbus landet dann auch in Deutschland und Spanien abgearbeitet wird. Da die Leitung von Airbus allerdings in französischer Hand ist, wird sich noch zeigen müssen wie das am Ende läuft.

So funktioniert weder der Airbus-Konzern (dieser ist in multinationale Divisionen aufgeteilt, die ihrerseits wiederum in nationale Unternehmensbestandteile zergliedert sind, die sich auf unterschiedliche Einzelfähigkeiten konzentrieren) noch die Vergabe der Arbeitsanteile (die gebunden sind an die jeweiligen nationalen Fähigkeiten). Mal abgesehen davon, dass die Leitung von Airbus nicht "in französischer Hand" liegt, nur weil ein Franzose an der Spitze steht, ist es in der Konstellation für die Unternehmensführung in Toulouse gar nicht möglich, eine solche von dir spekulativ in den Raum gestellte Verschiebung der Arbeitsanteile vorzunehmen. Das funktioniert weder organisatorisch, noch juristisch, vor allem aber auch nicht fachlich, eben weil die jeweiligen Fähigkeiten anderswo bzw. in Frankreich gar nicht vorhanden sind.
Das bedeutet natürlich nicht, dass keine Wissens- und Technologietransfers geben kann, wie von mir genannt beispielsweise im Bereich der Materialien ist das im Gegensatz sogar wahrscheinlich, aber an den jeweiligen nationalen Anteilen wird sich nichts ändern.

Zitat:Was Materialtechnologie angeht, da sehe ich nicht viel Wertschöpfung bei Airbus. Die Combat Cloud ist ein riesiges IT-Projekt und der Remote Carrier ist eine Drohne - soweit ich weiß… da kann schon bisschen was kommen aber kein Vergleich zur Entwicklungsleistung eines ganzen Flugzeuges.

Die Projektführerschaft in einem Teilbereich von FCAS bedeutet nicht Entwicklungsautonomie oder vollständige Entwicklungsleistung. Davon abgesehen war meine Aussage nur der Hinweis darauf, dass es natürlich in einzelnen Bereichen einen Konzerninternen Wissens- und Technologietransfer gibt, der unter Umständen auch mit Personalverschiebungen einher geht, wofür ich das Beispiel Materialtechnologie nannte. Dies ist aber ein kontinuierlicher, bereits seit Jahren ablaufender Prozess, der jeweils in beide Richtungen stattfindet und natürlich auch im Zuge einer Entwicklungsbeteiligung für das NGF zum Einsatz käme (sofern entsprechende Entwicklungsbestandteile vorhanden wären).

Zitat:Weiß man eigentlich schon irgendwas über den Remote Carrier? Was wird das genau? Irgendwas zwischen Taurus, Eurodrohne und Loyal Wingman?

Die genaue Definition erfolgt erst im Rahmen der Demonstratorphase 2, aber es gibt bereits verschiedene Konzepte dazu, beispielsweise von MBDA aufbauend auf Taurus-Technologien:
https://www.mbda-deutschland.de/produkte...e-carrier/

Das ganze kann dann auch Basis einer Produktfamilie sein, die um die JFS-M entwickelt werden könnte:
https://www.forum-sicherheitspolitik.org...p?tid=5841

Nach aktuellem Stand ist davon auszugehen, dass Konzepte nach dem Prinzip Loyal Wingman aufgrund der technologischen Hürden erst zu einem späteren Zeitpunkt realisiert werden. Entsprechende Entwicklungsarbeiten finden aber bereits im Bereich des NGF statt.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
RE: Future Combat Air System (FCAS) und New Generation Fighter (NGF) - von Helios - 04.07.2022, 11:22
RE: Tornado-Nachfolger - von Mike112 - 24.02.2020, 15:45
FCAS A400M als UAV Launcher - von voyageur - 19.01.2021, 18:35
RE: Tornado-Nachfolger - von voyageur - 11.01.2022, 15:02

Gehe zu: