(Luft) Future Combat Air System (FCAS) und New Generation Fighter (NGF)
(03.04.2021, 21:51)Falli75 schrieb: Durchmesser Einlassschaufeln z.B., bestimmt doch die komplette Geometrie ?

Es geht aktuell "nur" um Demonstratoren, also Flugzeuge, bei denen die grundsätzlichen strukturellen Technologien und Geometrien vorbereitet und erprobt werden. Dabei ist es üblich, als Subsysteme bestehende Komponenten zu verwenden oder relativ einfach darauf aufzubauen. Natürlich sollte man schon eine Vorstellung davon haben, wo es technologisch hingehen soll und welche Dimensionen dass zu entwickelnde Triebwerk besitzt. Beim Eurofighter kam aus all diesen Gründen das RB.199 zum Einsatz, bei der Rafale das GE F404.
Das Problem beim Demonstrator für den NGF ist auch nicht die Triebwerkswahl also solche, sondern der Umgang mit bestehender und zu entwickelnder Technologie. Dassault bevorzugt einen einzigen Demonstrator aus zwei Gründen, zum einen um die Kosten niedrig zu halten (Dassault ist Vorreiter im Bereich der computerisierten Entwicklung und hat bereits ganze Flugzeuge weitgehend fertig nur digital entwickelt, dies würde bei der NGF-Entwicklung etliche Millionen sparen), zum anderen um als die Kontrolle über die Technologieentwicklung zu behalten, solange wie das Projekt noch final scheitern könnte.
Nun ist es hier im Forum üblich, letzteres als besonders negative französische Eigenschaft auszulegen und ersterem nichts beizumessen, das soll jeder bewerten wie er möchte, tatsächlich gab es für den Eurofighter genau deshalb aber nur einen einzigen Demonstrator - weil damals Deutschland nicht bereit war, das Geld für ein zweites Muster aufzubringen.

(03.04.2021, 22:12)Fox1 schrieb: Das EJ200 des Eurofighter ist gegenüber dem M88 der Rafale das deutlich modernere Triebwerk.

Nein, ist es nicht, beide Triebwerke weisen neue Technologien (bspw. die Blisk-Verdichter beim EJ200) auf, beide Triebwerke verwenden auch konventionelle Technologien. Nur weil in beiden Fällen ein anderer Ansatz gewählt wurde, bedeutet das nicht, dass eines deutlich oder gar grundsätzlich moderner ist. Das EJ200 ist allerdings weit weniger durch äußere Umstände eingeschränkt worden und beinhaltete mehr Fortentwicklungspotenzial ohne größere strukturelle Anpassungen.

Zitat:Ich finde übrigens den Stil, den Dassault an den Tag gelegt hat, sehr schlecht. Die Kompetenzen eines potentiellen Partners in den Medien schlecht zu reden, geht gar nicht. Noch dazu stimmt es nicht mal. Es war ja vor allem von der Flugsteuerung hier die Rede.

Das "übrigens" hast du hier schon ein paar Mal erwähnt, kannst du bei Gelegenheit mal eine Quelle dafür nachreichen, ich würde gern wissen, was genau in welchem Zusammenhang von wem gesagt wurde.

(03.04.2021, 22:38)Falli75 schrieb: Erinnere mich das Airbus auch mal hat durchscheinend lassen, dass auch der Eurofighter mit Schubvektorsteuerung aufgerüstet werden könnte, guter Einwand!

Die entsprechenden Konzepte gibt es für Eurofighter genauso wie für die Rafale, und auch wenn es stimmt, dass hier von deutscher Seite ein gewisser Wissensvorsprung bei der Anpassung der Steuerung an eine reale Aerodynamik besteht, so ist das keinesfalls eine Technologie, die andere Hersteller nicht ebenso beherrschen oder beherrschen können.
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