(Luft) Future Combat Air System (FCAS) und New Generation Fighter (NGF)
Natürlich verschlingt so ein Projekt viel Geld. Die genannten Summen beinhalten aber auch den Betrieb und Weiterentwicklung über 40 Jahre.

Mich stören grundsätzlich einige Dinge am FCAS, wie es aufgesetzt ist.

- Das unverhohlene franz. Dominanzstreben mit allen Mitteln inklusive dem Schlechtmachen der Kompetenzen der potentiellen Partner in den Medien ist schlichtweg inakzeptabel. Dergleichen Pressemitteilungen waren auf deutscher Seite nicht mal vom Airbus Betriebsrat zu finden. Für die jeweils beteiligte Industrie ist es eine Überlebensfrage, angemessen beteiligt zu sein. In Deutschland betrifft es nicht nur Airbus, sondern vor allem auch den Mittelstand. Gerade wegen letzterem wird FCAS zumindest beim Fighter nicht weitergehen, denke ich.

- Der Ansatz, ein Fighter für alle Aufgaben, ist zum Scheitern verurteilt. Man sollte endlich aus der Vergangenheit lernen. F35 ist das letzte sehr prominente Beispiel. Die USA werden deshalb bei NGAD definitiv einen anderen Weg gehen - spezifische Plattforme, die dort, wo es Sinn macht für Standardisierung und finanziell, Gemeinsamkeiten haben (Radar, Cockpit, etc.). Die Schweden scheinen diesen Ansatz in Tempest zu verfolgen. Die Unzufriedenheit mit der F35 zeigt sich auch in den letzten Gedanken des US- Verteidigungsministers für die F-16- Nachfolge.
Niemals wird aus einem Träger- fähigen Kampfflugzeug mit Strike- Schwerpunkt ein Luftüberlegenheitsjäger für die Bündnisverteidigung für Mittel- und Osteuropa.

- Der Einführungszeitpunkt 2040 ist definitiv zu spät, wenn man die Bedrohung sieht. Die Su57 wird schon bis 2030 in signifikanter Stückzahl bei der russischen Luftwaffe in Dienst sein und außerdem laufend weiterentwickelt werden. Der mit LTE weiterentwickelte EF wird ein Super- Flugzeug, hat aber einfach das Problem, dass er gegenüber den Stealtheigenschaften der Su57 im Nachteil ist. Die F35 ist hier keine Hilfe - "hit and run" reicht da nicht. Sie hat in der Luftüberlegenheit gute Selbstverteidigungsfähigkeiten, mehr aber auch nicht.

- Man braucht evolutionärere Lösungen für 2030, die in Deutschland auf LTE aufbauen, bzw. in Frankreich auf einem Rafale F5- Standard. Dann kann man die spezifischen Anforderungen erfüllen, evtl. später bei weiterentwickelten System wieder zusammenkommen.
Mir fehlt einfach der Glauben, dass man in Europa einfach eine Generation überspringen kann.
Deutscherseits könnte man vielleicht auch ein Partner bei einer US- Fa. sein, die sich im F-16- Nachfolgeprogramm- Wettwerb bewirbt. SAAB hat das ja sehr erfolgreich im TX- Programm gemacht.
Dornier hatte in der Vergangenheit lange eine sehr gute Zusammenarbeit mit Northrop (siehe N/D102).
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
RE: Future Combat Air System (FCAS) und Next Generation Fighter (NGF) - von Fox1 - 14.03.2021, 14:46
RE: Tornado-Nachfolger - von Mike112 - 24.02.2020, 15:45
FCAS A400M als UAV Launcher - von voyageur - 19.01.2021, 18:35
RE: Tornado-Nachfolger - von voyageur - 11.01.2022, 15:02

Gehe zu: