23.01.2023, 08:16
Zitat:Kriegstreiber! Mit der SPD nicht zu machen. Zurückhaltung steht uns gut zu Gesicht. #MützenichDieses dumpfe Bauchgefühl, und ich hatte vor einem Jahr die Scholz'sche Zeitenwende-Ansprache durchaus wohlwollend aufgenommen, stellt sich auch bei mir leider derzeit immer mehr ein. Die Aneinanderreihung der Ausreden wird mit Tag zu Tag unglaubwürdiger, zäher und weniger belastbar.
Lass mich lachen. Nichts davon wird geschehen solange die russophile SPD Clique nach 20 fast ununterbrochenen Regierungsjahren endlich auf die Oppositionsbank verfrachtet wird.
Ich mag damit die Ängste von Menschen, die tatsächlich eine Eskalation fürchten, nicht kleinreden wollen, aber dieses Herumlavieren ist einfach nur mehr unzeitgemäß und peinlich, sondern auch für Deutschland selbst zunehmend riskant.
Zwar hat Deutschland durchaus Rüstungsgüter geliefert, aber genau genommen haben wir immer nur reagiert, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen war. Und leider zieht sich das wie ein roter Faden durch diese ganze leidige Geschichte: Vor Kriegsbeginn wollte man keinesfalls Waffen liefern, da dies eine Eskalation bedeuten könnte. Es hat den Kreml überhaupt nicht interessiert, er hat dennoch mit einer "full scale invasion" angegriffen. Erst dann hat man Waffen geliefert und freigegeben. Panzerhaubitzen und schweres Gerät wollte man nicht liefern, da dies ja eine Eskalation bedeuten könnte. Erst als die Russen eine massive, stark artillerie- bzw. werferlastige Offensive im Donbass begannen, hat man sich zur Lieferung von MARS II und PzH 2000 entschlossen. Kurzum: Man hat durchaus reagiert, aber eben nur reagiert, wenn es gar nicht mehr anders ging. Und man musste beinahe zum Jagen getragen werden.
Nun sind eine gewisse Besonnenheit und Ruhe nicht immer schlecht, ja sie können auch wichtig sein. Aber wenn diese Ruhe und Besonnenheit immer mehr zu einem Herausreden wird, zu einem Verzögern und Bremsen, zu einem lauernden und doppelbödigen Abwarten und zudem noch die Verbündeten und Partner vor den Kopf stößt, dann ist das unverantwortlich. (Und leider ist hier Scholz auch zu sehr von der Schröder'schen und Merkel'schen Gas- und Russlandpolitik geprägt, als dass er federführend aktiv werden würde - zumindest drängt sich dieser Eindruck auf.)
Ich vermute allerdings, dass man dem bisherigen Vorgehen folgen wird. Erst wenn es nicht mehr anders geht, im schlimmsten Fall, wenn die Frühjahrsoffensiven bereits wüten, wird man dann letztlich doch Panzer freigeben. Das wird sicher auch einen gewissen Effekt zeichnen, nur eben werden die ukrainischen Verluste dadurch erst einmal höher sein. Insofern ist dieses taktische Abwarten von Berlin auch mit im Grunde unnötigen ukrainischen Mehrverlusten erkauft, und alleine dies sollte uns derzeit schon gereichen, um aktiv zu werden...
Schneemann