(Allgemein) Bundeswehr – quo vadis?
https://www.bmvg.de/de/aktuelles/neue-ta...ng-5084470

Neue Tankcontainer, Bodenradare und zusätzliche Bekleidung

Erster Abschnitt des ArtikelsNeue Tankcontainer, Bodenradare und zusätzliche Bekleidung

Neue Tankcontainer und Bodenradargeräte für die Bundeswehr: Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat in seiner Sitzung am 19. Mai die Mittel für verschiedene Beschaffungen freigegeben. Zudem werden die Rahmenverträge der BWI Informationstechnik GmbHGesellschaft mit beschränkter Haftung sowie der Bw Bekleidungsmanagement GmbHGesellschaft mit beschränkter Haftung angepasst.

Für rund 29 Millionen Euro kann die Bundeswehr bis zu 200 Container ISO 20 Fuß, Kraftstoff 9 Kubikmeter (TCK 9) in den nächsten sieben Jahren beschaffen. Die Tankcontainer dienen zur weltweiten Versorgung mit Kraftstoffen in urbanem und schwer zugänglichem Gelände. Die ersten TCK 9 sollen bereits in der VJTFVery High Readiness Joint Task Force 2023 eingesetzt werden.

Sie bestehen aus einem Tankkörper und einer Kraftstoffpumpanlage mit integriertem Stromerzeugeraggregat in einen 20-Fuß-ISO-Rahmen. Die Tankcontainer werden mit geländegängigen LkwLastkraftwagen der Zuladungsklasse 15 Tonnen eingesetzt und sind auch als Lagerbehälter zugelassen. Zwei Verbraucher wie Fahrzeuge oder Stromerzeuger können gleichzeitig betankt werden.
Neues Bodenradargerät für Aufklärung und Überwachung großer Räume

Die Bundeswehr kann nun für die Aufklärung und Überwachung großer Räume am Boden Radargeräte für rund 36 Millionen Euro beschaffen. Die neuen Systeme sollen die bisher genutzten Bodenradargeräte ersetzen. Mit dem Bodengebundenen Aufklärungs- und Raumüberwachungssystem (BARÜ) erhält das Heer die Fähigkeit, bei Tag, bei Nacht und auch unter ungünstigen Wetterbedingungen große Räume aufzuklären und zu überwachen. Das BARÜ ist autark einsetzbar und durch eine Datenschnittstelle mit dem Führungs- und Waffeneinsatzsystem ADLER III (Artillerie-, Daten-, Lage- und Einsatz-Rechnerverbund) der Artillerietruppe kompatibel.
95 Millionen Euro für Bekleidung und persönliche Ausrüstung

Mit dem Änderungsvertrag sollen in den Jahren 2021 bis 2023 zusätzliche Bekleidungsbeschaffungen beauftragt werden, um die Soldatinnen und Soldaten mit moderner Bekleidung und persönlicher Ausrüstung auszustatten. Diese Erweiterung beinhaltet etliche Artikelsegmente, beispielsweise Kampfrucksäcke und Brandschutzbekleidung.
Weitere Schritte für die digitale Transformation der Bundeswehr

Die Bundeswehr ändert zudem den Leistungsvertrag mit ihrer Inhouse-ITInformationstechnik-Gesellschaft BWI GmbHGesellschaft mit beschränkter Haftung. Für rund 2,2 Milliarden Euro soll die BWI weitere ITInformationstechnik-Services beispielsweise im Bereich der digitalen Ausbildung und der „Private Cloud“ der Bundeswehr bereitstellen, neue mobile und hochmobile ITInformationstechnik-Ausstattungen beschaffen und Maßnahmen zur Erhöhung der Resilienz der Bundeswehr – etwa durch den weiteren Ausbau des mobilen Arbeitens – ergreifen.

Zudem sollen die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung der Bundeswehr vorangebracht und die ITInformationstechnik-Unterstützung des Geoinformationsdienstes der Bundeswehr zukunftssicher aufgestellt werden. Die umfangreiche Leistungserweiterung wird durch das Konjunktur-, Krisenbewältigungs- und Zukunftspaket der Bundesregierung ermöglicht.

https://soldat-und-technik.de/2021/05/fu...ngsradare/


Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat letzten Mittwoch vier Rüstungsvorhaben über 25 Millionen Euro, darunter auch die Beschaffung eines tragbaren Bodenüberwachungsradars, behandelt. Wie das BMVg in einer Mitteilung schreibt, kann die Bundeswehr für die Aufklärung und Überwachung großer Räume am Boden Radargeräte für rund 36 Millionen Euro beschaffen.

Mit dem Bodengebundenen Aufklärungs- und Raumüberwachungssystem (BARÜ) erhalte das Heer die Fähigkeit, bei Tag, bei Nacht und auch unter ungünstigen Wetterbedingungen große Räume aufzuklären und zu überwachen. Das BARÜ sei autark einsetzbar und durch eine Datenschnittstelle mit dem Führungs- und Waffeneinsatzsystem ADLER III (Artillerie-, Daten-, Lage- und Einsatz-Rechnerverbund) der Artillerietruppe kompatibel.

das Artilleriebeobachtungsradar (ABRA),
das Panzeraufklärungsradar (PARA),
das Leichte Gefechtsfeldaufklärungsradar (LeGAR) und
das Bodenüberwachungsradargerät tragbar (BOR-A550).

Gut informierten Kreisen zufolge soll der Auftrag an die Firma ESG mit dem Unterauftragnehmer Elta, eine Tochter des israelischen Technologiekonzerns Israel Aerospace Industries (IAI), gehen.

Der Teilnahmewettbewerb für die BARÜ-Beschaffung wurde am 14. Januar 2020 veröffentlich. Gefordert wurde die Beschaffung von 69 Radarüberwachungsgeräten. Die Radargeräte sollen in der Heeresaufklärungs- und Artillerietruppe des Deutschen Heeres verwendet werden.

Der Aufbau und der Betrieb des geforderten mobilen Radarsystems sind durch maximal zwei Soldaten zu realisieren. Ziele sollen in den Kategorien Personen, Radfahrzeuge, Kettenfahrzeuge, Luftfahrzeuge (Starr- oder Drehflügler und Drohnen), Boote/Schiffe, Geschosseinschläge und Unbekannt klassifiziert werden. Minimale Detektionsreichweiten – immer in Abhängigkeit zur Radarrückstrahlfläche (z. B. Personen: 5 km, größere Einzel-Kfz (Rad/Kette): 30 km) – sind mit einer Detektionswahrscheinlichkeit von 80 Prozent bei einer geforderten sehr geringen Falschalarmrate zu gewährleisten.

Als weitere Forderungen im Rahmen des Teilnehmerwettbewerbes wurden festgelegt: Das Radarsystem bzw. Teile davon dürfen nicht einem restriktiven Exportkontrollverfahren, wie z. B. ITAR, unterliegen. Die Beschaffung und Einführung des Radargerätes wurde damals auf den Zeitraum Januar 2022 bis Januar 2024 festgelegt.
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Die Bundestagsabgeordnete und Mitglied des Verteidigungsausschusses, MdB Gisela Manderla (CDU) konkretisierte bei ihrer Rede während der heutigen Präsidiumssitzung der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik (DWT), welche Beschaffungen noch in diesem Jahr bewilligt werden sollen.

Zitat: Mit dabei die neuen Seefernaufklärer, aber auch die nächsten Schritte des Next Generation Weapons System (NGWS) bzw. Future Combat Air System (FCAS), drei neue Flottendienstboote, die deutsch-norwegischen U-Boote sowie maritime Lenkflugkörper. Nicht mit dabei sind die Schweren Transporthubschrauber (STH) als Nachfolge der alten CH-53. Dessen Beschaffung solle – wie viele andere auch – explizit erst in der nächsten Legislatur durch die neue Regierung erfolgen. Ebenfalls in die nächste Legislatur verschoben wird das europäische PESCO-Projekt Tiger Mk3. Wobei Manderla betonte, dass neue Projekte es angesichts des beschlossen sinkenden Verteidigungsetats schwer haben würden. Ausgewählte Großprojekte sollen allerdings nicht aus dem Verteidigungsetat, sondern aus dem Bundeshaushalt finanziert werden. Bei der Rede gar nicht erst erwähnt wurden ein zweites Los Puma, das Main Ground Combat System (MGCS) oder ein neues Luftverteidigungssystem.

https://www.behoerden-spiegel.de/2021/05...schrauber/

Es widerspricht jeglicher Logik, was diese inkompetenten und korrupten Politiker ohne ausreichende Berufserfahrung in der freien Wirtschaft hier wieder an den Tag legen.

Kein Wort zu den Tankern und zum Puma.

FCAS ist reinste Industriesubventionierung ohne kurz- und mittelfristigen „bang for the buck“. Stattdessen fliegen Tornado, CH-53 und ein nicht wirkungsfähiger Tiger weiter in eine verhängnisvolle Zukunft. Bei unserer CH-53 Flotte wird es nicht mehr lange dauern, bis es zu einem Totalverlust von Maschine und Besatzung kommen wird.
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Vielleicht für den ein oder anderen von uns interessant.

Auf twitter wurde die Kampfkraft der Bundeswehr gegenüber der ukrainischen Armee seitens eines Briten sehr in Frage gestellt. Thomas Wiegold hat sich dazu kurz geäußert.

Interessanterweise hat daraufhin auch Fritz Felgentreu geantwortet.

Zitat:Wohlfeil. „Better armed“ ist sicher falsch, „mehr Kampferfahrung“ sicher richtig. Ansonsten unwiderlegbar, trotzdem blabla. Wozu die Bundeswehr in einer echten Bewährungsprobe fähig wäre - zumal wenn sie wie dort 7 Jahre andauerte -, ist reine Spekulation. Ich traue ihr viel zu.

https://twitter.com/thomas_wiegold/statu...1533234176
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https://augengeradeaus.net/2021/05/nicht...abliefern/

Nicht im Einsatz?

Dann ABC-Schutzmaske bitte abliefern

https://esut.de/2021/05/fachbeitraege/27...-bis-2025/

Mit ihrem Eckwertebeschluss für den Verteidigungshaushalt 2022 und ihrer Finanzplanung bis 2025 hat die Große Koalition dem Verteidigungsministerium mithin ein fragwürdiges Abschiedsgeschenk gemacht. Um die Finanznöte der Bundeswehr und ihren Verpflichtungen gegenüber der NATO (Zwei-Prozent-Ziel) darf sich nach der Bundestagswahl am 26. September 2021 dann die Nachfolgeregierung kümmern.
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AKK und das Millionen-Rätsel

Zitat: Laut Verteidigungsministerium ist die Finanzierung zahlreicher Projekte nicht geklärt, obwohl der Bundestag dafür längst Mittel bewilligt hat. Was ist da los? Über einen Streit, bei dem es ums Geld geht - und ums Prinzip.

Zitat: Es kommt nicht alle Tage vor, dass Parteikollegen ein Ultimatum an die eigene Ministerin mittragen. Doch spätestens für diesen Freitag erwarten der Haushaltspolitiker Eckhardt Rehberg und der Verteidigungspolitiker Henning Otte von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer, alle CDU, Aufklärung darüber, wo Millionen von Euro geblieben sind, die für bestimmte Rüstungsvorhaben im Haushalt bereits eingeplant waren. Ihre Drohung: keine Klarheit, keine Beschlüsse.

Zitat: Kramp-Karrenbauer will bis zur Sommerpause noch 35 Rüstungsvorhaben durch den Bundestag bringen. Doch für 15 der 35 Projekte sei bislang die Finanzierung nicht gesichert, so geht es aus einer Übersicht an die Parlamentarier von Anfang Mai hervor. Demnach fehlt das Geld etwa für zwei neue Tanker, für U-Boote, die gemeinsam mit Norwegen gebaut werden sollen. Auch für Kampfflugzeuge der nächsten Generation gibt es offenbar nicht genug Geld.

https://www.sueddeutsche.de/politik/bund...=1.5306118
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Man wird sich noch umsehen und mit den Ohren wackeln was nach der Wahl alles gestrichen werden wird.
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@Quintus:

Ich wäre mir da gar nicht so sicher.
Haupt-Bremsklotz für die Wehrausgaben ist ja bekanntlich die gute alte Tante SPD. Diese kämpft mühevoll darum, sich in der schwarz-roten Koalition von der CDU abzugrenzen und ihr Profil zu wahren. Der undifferenzierte Pazifismus der verbliebenen SPD-Wählerschaft ist hier ein willkommenes Mittel, da traditionell die CDU in Deutschland eher mit der Sicherheit und Rüstung in Verbindung gebracht wird. Ein Aufbegehren gegen das Unions-geführte Verteidigungsministerium ist klientelpolitisch erfolgversprechend.

In einer theoretischen zukünftigen Koalition mit den Grünen sähe das anders, da dieser Aspekt wegfallen würde. Als Partei für Industriearbeiter müsste man sich dann gegen eine grüne Friedenspartei eher umgekehrt positionieren und die heimische Rüstungsindustrie fördern.

Zumal die Grünen-Führungskräfte in Sicherheitsthemen ja tatsächlich inzwischen weniger realitätsverachtend unterwegs sind als die Genossen. Somit wäre bei einer Regierung unter grüner Beteiligung ohne SPD auch nicht mit einer Verschlechterung der Situation zu rechnen. Eher im Gegenteil. Es könnte eine gewisse Vernunft einkehren, wenn die Entscheidungen tatsächlich sicherheitspolitisch getroffen werden würden, statt rein populistisch.

Von den Grünen würde ich in Regierungsverantwortung tatsächlich erwarten, dass sie nationale Verteidigungs- und Rüstungsbelange ernster nehmen, als es die SPD derzeit tut, wohingegen Sie entsprechende Exportfragen wohl restriktiver handhaben dürften.


Ich bin noch optimistisch: Da ich grün-rot-rot für nicht realistisch halte, kann es eigentlich nur besser werden als jetzt gerade.
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https://augengeradeaus.net/2021/05/akk-a...-das-geld/


AKK-Antwort auf Brandbrief von Abgeordneten: Für manche Rüstungsprojekte fehlt halt langfristig das Geld
Veröffentlicht am 29.05.2021 von T.Wiegold

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat nach Kritik aus der eigenen Koalition das Vorgehen verteidigt, bereits im Verteidigungshaushalt für dieses Jahr eingestellte Rüstungsbeschaffungen wieder zur Disposition zu stellen. Bei der Finanzplanung für größere Vorhaben müsse auch berücksichtigt werden, ob nicht nur in diesem und im kommenden Jahr, sondern auch in den Folgejahren das nötige Geld zur Verfügung stehe, schrieb die Ministerin zwei Haushalts- und zwei Verteidigungspolitiker:innen aus Union und SPD. Diese Position, betonte Kramp-Karrenbauer, sei mit dem Bundesfinanzministerium abgestimmt.

Vor einer Woche hatten sich die haushalts- und verteidigungspolitischen Sprecher von Union und SPD die Planung die Ministerin für die Bundeswehrbeschaffungen noch in diesem Jahr gewandt. Vor allem die Vorhaben zur Disposition zu stellen, die bereits im Haushalt 2021 festgelegt seien, müsse Kramp-Karrenbauer erläutern, forderten die CDU-Abgeordneten Eckhardt Rehberg (Haushalt) und Henning Otte (Verteidigung) und die SPD-Parlamentarier Dennis Rohde (Haushalt) und Siemtje Möller (Verteidigung). Ultimativ verlangten sie von der Ministerin eine detaillierte Erklärung bis zum (gestrigen) 28. Mai.

Die Antwort Kramp-Karrenbauers schickte das Ministerium am späten gestrigen Freitagabend ab; aus dem Schreiben:

Für Ihr gemeinsames Schreiben vom 21. Mai 2021 bedanke ich mich. Ich danke Ihnen besonders für Ihre Unterstützung der Bundeswehr im Parlament. Die bestmögliche Ausstattung unserer Soldatinnen und Soldaten ist unser gemeinsames Anliegen.
Ich habe im Verteidigungsausschuss, im Haushaltsausschuss und öffentlich deutlich gemacht, dass für mich das Prinzip gilt, dass kleine und mittlere Projekte, die häufig direkt der Truppe zugutekommen, im Haushalt nicht durch Großprojekte verdrängt werden dürfen. Dieser Fehler der Vergangenheit darf sich im Interesse der Soldatinnen und Soldaten nicht wiederholen. Ich bin froh, dass diese Position durch die Abgeordneten im Verteidigungsausschuss und im Haushaltsausschuss Zustimmung erfahren hat.
Bereits zu Beginn des Jahres 2021 zeigte das BMVg dem Parlament auf, welche
25 Mio. Euro-Vorlagen in dieser Legislaturperiode möglicherweise noch beraten werden können, abhängig von den jeweiligen Verhandlungsständen der Projekte.
Meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist es gelungen, zu einer Vielzahl an auch hochkomplexen und internationalen Vorhaben unterschriftsreife Verträge zu verhandeln und die erforderlichen Beiträge zu den 25 Mio. Euro-Vorlagen zu fertigen.
Natürlich bemisst sich die Finanzierbarkeit überjähriger Vorhaben aus dem laufenden Haushalt zunächst nach ihrer Veranschlagung im Haushalt 2021 und im Finanzplan bis 2024. Im Sinne verantwortlicher und nachhaltiger Politik und unter Wahrung des Prinzips, kleine und mittlere Projekte nicht einfach zu verdrängen, sind aber auch der Regierungsentwurf des Haushalts 2022 und der Finanzplan bis 2025 zu berücksichtigen. Der Eckwertebeschluss der Bundesregierung vom 24. März 2021 hat hierfür die maßgeblichen Rahmenbedingungen gesetzt. Für den Verteidigungshaushalt folgte daraus, neben einer Plafondsteigerung im Jahr 2022, im Finanzplan bis 2025 im Wesentlichen nur eine Fortschreibung des aktuellen Plafonds. Die für das BMVg aktuell absehbaren Konsequenzen, auf bereits im laufenden Haushalt veranschlagte Vorhaben, möchte ich Ihnen nachstehend im Einzelnen darlegen.
Der Verteidigungshaushalt steigt gemäß Eckwertebeschluss der Bundesregierung vom 24. März 2021 von 46,9 Mrd. Euro im laufenden Jahr auf 49,3 Mrd. Euro im Jahr 2022. Anschließend reduziert er sich von 46,3 Mrd. Euro im Jahr 2023 auf 46,2 Mrd. Euro im Jahr 2024 und auf nur noch 45,7 Mrd. Euro im Jahr 2025. (…)
Die Betriebsausgaben (Personal, Versorgung, Materialerhaltung, Betreiberverträge, Militärische Anlagen etc.) steigen u. a. inflationsbedingt regelmäßig (Ist-Mittelwert 2014 bis 2020: rd. 1,4 Mrd. Euro p. a.). … Wenn sich die steigenden Kosten für Personal, Versorgung, Materialerhalt, Betreiberverträge, Militärische Anlagen etc. nicht in einem entsprechend steigenden Plafond widerspiegeln, verbleiben nur zwei Möglichkeiten des Handelns: Entweder wären diese Mittel zu kürzen – mit unmittelbaren Folgen für die Truppe – oder die disponiblen Ausgaben wären zu reduzieren. Dies sind im Wesentlichen die rüstungsinvestiven Ausgaben. Dazu zählen aus hiesiger Sicht, neben dem Kapitel 1404, nahezu das vollständige Kapitel 1405 sowie einzelne Titel des Kapitels 1401.
Im laufenden Haushalt liegen die ausplanbaren rüstungsinvestiven Ausgaben bei
10,3 Mrd. Euro. Laut aktueller Haushaltsanmeldung steigt dieser Wert im Haushalt 2022 auf ausplanbare 10,8 Mrd. Euro. Sie sinken dann auf Basis der bisher erfolgten Anmeldung des BMVg auf 6,6 Mrd. Euro im Jahr 2025 (-4,2 Mrd. Euro im Vergleich zum Jahr 2022). In der Bundesregierung besteht Einigkeit darüber, dass es bestimmte Großvorhaben gibt, die von einer besonderen Bedeutung sind.
Laut Eckwertebeschluss handelt es sich dabei um folgende Vorhaben: „Dies gilt insbesondere für Vorhaben im Rahmen der deutsch-französischen und deutsch-norwegischen Rüstungskooperationen, die Schließung der Fähigkeitslücke zur luftgestützten, signalerfassenden Aufklärung (PEGASUS), die Nachfolge des Kampfflugzeugs TORNADO, den Ersatz der veralteten Flottendienstboote, die Beschaffung von Luftfahrzeugen zur U-Boot-Abwehr sowie eines Taktischen Luftverteidigungssystems.“
Wir führen derzeit mit dem BMF konstruktive Gespräche. Ich bin zuversichtlich, dass wir mit dem Regierungsentwurf zum Haushalt 2022 und dem neuen Finanzplan den Weg für die im Eckwertebeschluss genannten Rüstungsvorhaben gemeinsam mit dem BMF freimachen können.
Für die anderen Rüstungsinvestitionen wurde durch das BMVg, in Abstimmung mit der militärischen Führung, nachdem zunächst die im Eckwertebeschluss 2022 aufgeführten Vorhaben, als im Einzelplan 14 nicht finanziell hinterlegt, „vor die Klammer“ gezogen wurden, folgendes Priorisierungsrational angewandt:
a) maximal mögliche Aufrechterhaltung der mit dem Haushalt 2021 beabsichtigten Vorhaben,
b) Fähigkeitserhalt vor Fähigkeitsaufwuchs, Modernisierung und Neumaßnahmen,
c) klein- und mittelvolumige Vorhaben (< 25 Mio. Euro) vor Großvorhaben,
d) Digitalisierung sowie Führung und Unterstützung vor Wirkung und Aufklärung,
e) Beschaffung vor Entwicklung.
Die Abbildung der steigenden Betriebsausgaben gewährleistet grundsätzlich hinreichende Dotierungen der betroffenen Titel in den Bereichen Personal und Versorgung, Materialerhaltung, Administrative IT, Bekleidung, internationale Einsätze, Betreiberlösungen und Infrastruktur. Aber auch hier ist bereits ein Realisieren aller angestrebten Ziele, z. B. bei der Infrastruktur oder der Digitalisierung, aus Plafondgründen nicht möglich.
Das angewandte Priorisierungsrational stellt aus Sicht des BMVg, unter den gegebenen negativen Rahmenbedingungen, diejenige Handlungsalternative mit dem bestmöglichen Ergebnis für den Weg zur Erreichung der nationalen Ambition dar.
Der in der Truppe dabei erreichbare flächendeckend spürbare Nutzen klein- und mittelvolumiger Vorhaben, u. a. des Fähigkeitserhalts, wurde dabei höher gewertet als die Umsetzung einzelner Großvorhaben. (…)
Es besteht überhaupt kein Zweifel daran, dass alle, sich aus dem Fähigkeitsprofil der Bundeswehr ableitenden Projekte, notwendig sind und dass es wünschenswert wäre, alle diese Projekte umzusetzen. Wenn sich das aber erkennbar in den Finanzlinien nicht abbildet, muss das BMVg eine Priorisierung auf der Grundlage sorgfältiger Abwägungen vornehmen. In vielen Beratungen der letzten Monate habe ich immer wieder darauf hingewiesen, dass dies eine schwierige Situation wird, in der die Bundesregierung ihre entsprechende Verantwortung wahrnimmt.
Dieses Schreiben ist mit dem Bundesministerium der Finanzen abgestimmt.
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Broensen:

Zitat:Von den Grünen würde ich in Regierungsverantwortung tatsächlich erwarten, dass sie nationale Verteidigungs- und Rüstungsbelange ernster nehmen,

Meiner Ansicht nach konterkarieren alle Äußerungen der Grünen der letzten Jahre diese deine Ansicht weitgehend. Insbesondere ACAB ist in diesem Kontext bisher vor allem mit Worthülsen, Allgemeinplätzen und absoluter Unkenntnis aufgefallen.

Aber hier mal eine gegenteilige Meinung zu meinen Ansichten die vermutlich mehr in deine Richtung geht:

https://www.cicero.de/innenpolitik/gruen...rteidigung
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Ja, der Artikel trifft's ganz gut.

(29.05.2021, 14:37)Quintus Fabius schrieb: Meiner Ansicht nach konterkarieren alle Äußerungen der Grünen der letzten Jahre diese deine Ansicht weitgehend.

Diese Äußerungen sind aus politisch-taktischen Aspekten nachvollziehbar, was nicht heißen soll, dass hier getäuscht würde. Die Grünen verfolgen natürlich weiterhin einen Friedenskurs, insbesondere die Parteibasis. Das ist ja auch generell nicht falsch. Nur weil die Meisten hier im Forum Waffengewalt als unabwendbare Notwendigkeit ansehen, heißt das ja nicht, dass Krieg an sich wünschenswert wäre.
Allerdings haben führende Grüne schon länger erkannt, dass eine Sicherheitspolitik nach realen Bedürfnissen und Anforderungen dem eigentlichen übergeordneten Hauptziel grüner Politik entspricht: Nachhaltigkeit.

Dass diese Erkenntnis in der politischen Kommunikation nicht immer klar rüber gebracht wird, liegt natürlich daran, dass die öffentliche Meinung, gerade bei potentiellen Grünenwählern, nicht unbedingt immer von realpolitischen Nachhaltigkeitsgedanken geleitet wird. Aber wer ein bisschen Gespür für politische Kommunikation hat, erkennt zumindest bei den in diesen Themenbereichen führenden Grünen, dass sich das Verantwortungsbewusstsein gegen den Linkspopulismus weitestgehend durchgesetzt hat.
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Ebenfalls in diese Richtung:

https://www.cicero.de/innenpolitik/grune...mus-waffen

Zitat:Mit seiner Äußerung, man könne der Ukraine keine Defensivwaffen verwehren, hat Robert Habeck unter Grünen eine erhitzte Debatte ausgelöst. Wieder einmal stolpert die Partei über eine ungelöste Frage und über die eigene Geschichte.

Waffen. Nur ein Wort, und der Phantomschmerz bei den Grünen ist angetriggert. Die Reaktionen innerhalb der selbsternannten Friedenspartei ließen nicht lange auf sich warten: Jürgen Trittin etwa, einstiger Bundesumweltminister in der Regierung Schröder und später selbst einmal Co-Vorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen sagte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, dass Waffenlieferungen in die Ukraine dem Grundsatz seiner Partei widersprächen, keine Waffen in Kriegsgebiete zu exportieren. Zudem: „Jede Abwehrwaffe kann auch offensiv genutzt werden“, so Trittin in einer mahnenden Stellungnahme.

Selbst Annalena Baerbock schien plötzlich aus den tiefen Träumen des sonst so harmonisch dahindümpelnden Wahlkampfauftakts gerissen zu sein. In einem ARD-Interview mit Sandra Maischberger unterstrich die grüne Kanzlerkandidatin gestern die generelle Ablehnung ihrer Partei gegenüber Waffenlieferungen in Kriegsgebiete: „Das steht auch in unserem Programm, und das sehen wir als Parteivorsitzende beide so“, sagte Baerbock unmissverständlich in der Sendung „Maischberger. Die Woche“.

Meiner rein persönlichen Einschätzung nach werden die Grünen in Regierungsverantwortung sicherheitspolitisch weniger Waffenexporte bedeuten (sehr gut) - aber auch weniger Geld für die eigenen Streitkräfte (sehr schlecht).
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Das folgende erklärt endlich so einige Diskrepanzen die ich selbst schon festgestellt habe zwischen dem was die Regierung in Bezug auf einsatzbereite Systeme erklärt und dem was real in den Kasernen steht. Ich wunderte mich beispielsweise immer wenn behauptet wurde, dass z.B. 70% eines Systems einsatzbereit seien, real aber in der Kaserne sehr viel weniger Einheiten tatsächlich einsatzbereit zur Verfügung standen. Die Erklärung für diese Diskrepanz ist ganz einfach:

Die Einsatzbereitschaft bezieht sich nur auf die Systeme welche direkt bei der Truppe sind. Alles was bei der Industrie zur Wartung, Nachrüstung etc ist, wird nicht mit einberechnet:

Zitat:Die Zahlen der materiellen Bereitschaft sind zudem, auch das macht Zorn in seiner Übersicht deutlich, nur eingeschränkt aussagekräftig. Denn sie gelten nur für den so genannten Verfügungsbestand – also die Panzer, Schiffe, Hubschrauber, Flugzeuge und anderes Gerät, das derzeit bei der Truppe steht. Nicht aber für die Systeme, die zur Instandsetzung, Wartung oder Überholung und Nachrüstung bei der Industrie stehen. Der so genannte Buchbestand ist nicht nur deutlich größer als der Verfügungsbestand – sondern der Anteil aus dem Buchbestand, der nicht der Truppe zur Verfügung steht, wird auch immer größer

https://augengeradeaus.net/2021/05/mater...industrie/

Zitat:Die im Durchschnitt leicht gestiegenen Einsatzbereitschaftswerte des Materials beziehen sich auf den Verfügungsbestand. Es ist deshalb nicht möglich, daraus einen unmittelbaren Rückschluss auf die tatsächlichen Ausbildungs- und Übungsmöglichkeiten sowie auf die Einsatzbereitschaft gesamter Truppenteile und Fähigkeiten zu ziehen.

Der GI führte zudem noch aus, dass sich aufgrund des inzwischen erheblich gewordenen Mix aus unterschiedlichen Typen des gleichen Systems und der Zielsetzung diese Typenvielzahl wieder zu reduzieren der tatsächliche Verfügungsbestand in den nächsten Jahren noch deutlich weiter reduzieren wird. Beispielsweise hat man aktuell 6 verschiedene Typen des Leopard 2 und will dies auf 4 Typen reduzieren - in der Folge dessen wird der Verfügungsbestand zunächst noch weiter abnehmen.

Kurz und einfach:

Wir haben keineswegs mehr als 70% der Systeme einsatzbereit. Sondern viel weniger. Und es werden noch weniger werden.
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(01.06.2021, 07:53)Quintus Fabius schrieb: Das folgende erklärt endlich so einige Diskrepanzen die ich selbst schon festgestellt habe zwischen dem was die Regierung in Bezug auf einsatzbereite Systeme erklärt und dem was real in den Kasernen steht. Ich wunderte mich beispielsweise immer wenn behauptet wurde, dass z.B. 70% eines Systems einsatzbereit seien, real aber in der Kaserne sehr viel weniger Einheiten tatsächlich einsatzbereit zur Verfügung standen. Die Erklärung für diese Diskrepanz ist ganz einfach:

Die Einsatzbereitschaft bezieht sich nur auf die Systeme welche direkt bei der Truppe sind. Alles was bei der Industrie zur Wartung, Nachrüstung etc ist, wird nicht mit einberechnet:


https://augengeradeaus.net/2021/05/mater...industrie/


Der GI führte zudem noch aus, dass sich aufgrund des inzwischen erheblich gewordenen Mix aus unterschiedlichen Typen des gleichen Systems und der Zielsetzung diese Typenvielzahl wieder zu reduzieren der tatsächliche Verfügungsbestand in den nächsten Jahren noch deutlich weiter reduzieren wird. Beispielsweise hat man aktuell 6 verschiedene Typen des Leopard 2 und will dies auf 4 Typen reduzieren - in der Folge dessen wird der Verfügungsbestand zunächst noch weiter abnehmen.

Kurz und einfach:

Wir haben keineswegs mehr als 70% der Systeme einsatzbereit. Sondern viel weniger. Und es werden noch weniger werden.
Das ist keine neue Info. Nur wird es jetzt halt offiziell vom GI bestätigt
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Das es endlich mal offiziell eingeräumt wird ist meiner Meinung nach schon ein Schritt.

Die Diskrepanz zwischen den offiziellen Zahlen und der Realität vor Ort war einfach auch untragbar.
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Vorab, bin weder Techniker noch war ich Offizier, nur mal Transport Unteroffizier in einer Divisionstabs Kp der Schweizer Armee. Interessiere mich aber seit Jahrzehnten wie eine Armee sich organisiert und was für eine Ausrüstung sie besitzt.

Meiner Meinung nach hat die Bundeswehr ein grosses Problem. Weiss sie was sie will bzw. benötigt und was sie für ihr Geld bekommt?

Bei den Stückzahlen für einen neuen Schützenpanzer, hätte die Frage lauten müssen: Rad oder Kette und können wir woanders mitmachen?

Wie war das mit dem Korvetten und den Getrieben? Kommt der Zerstörer oder wie man dem sagen will nicht zu spät und am Trend vorbei geplant? Was ich so lese sind mehr Fregatten gefragt und keine Zerstörer und Kreuzer.

Flugzeuge. Gemäss dem Bericht der Evaluation für einen neuen Flieger (Schweiz) vor ca 8 Jahren, war der Rafale klar der beste. Sind die Franzosen nicht aus einem Gemeinschaftsprojekt ausgestiegen als die sahen, es geht in ihren Augen nicht in die richtige Richtung?

Generell habe ich das Gefühl, dass die Franzosen anscheinend besser Wissen was sie benötigen, die Rüstüngsindustrie das auch liefert. Und sie bereit sind, aus einem Gemeinschaftsprojekt auszusteigen, wenn sie das Gefühl haben, es laufe in die falsche Richtung.
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