Sahel Zone
#31
voyageur:

Zitat:Bloss in der Praxis seh ich da keine Umsetzungschancen. Weder politisch noch militärisch;
Politisch sind das Kolonien niveau 3+, das Projekt findet keine Mehrheit weder in Europa, noch in Afrika. Und wenn die lokale Bevölkerung nicht mitspielt, dann läuft nichts.

Das ist einer großen Irrtümer der Gegenwart, dass wir meinen zu wissen was die lokale Bevölkerung will. Die einfache Wahrheit ist, dass egal was wir dort tun oder nicht tun immer eine kleine Minderheit dafür ist, eine kleine Minderheit dagegen ist und die absolute Mehrheit der Sache zunächst neutral gegenüber steht. Das ist eine Grunderkenntnis. Mal rein theoretisch: Selbst eine vollständige Eroberung, Besetzung und tatsächliche Rekolonialisierung könnte erfolgreich sein. Selbst eine solche extreme Maßnahme würde zunächst nur die gleiche Aufteilung ergeben und nur eine Minderheit wäre dagegen und es würde sich trotzdem in jedem Fall auch eine Minderheit dafür finden.

Wie sich also jedwede Maßnahme von dieser Ausgangsposition aus im Weiteren entwickelt hängt allein von uns ab und ist nicht deterministisch. Man darf nie den Fehler machen marktschreierische möglichst laute Minderheiten mit der (zunächst) schweigenden Mehrheit zu finden. Die Kunst der Unterdrückung ist es im Weiteren, diese schweigende Mehrheit auf die Seite der Minderheit zu ziehen, welche unsere Sache gut heißt.

Die Wahrheit ist, dass die einfachen Menschen dort die Schnauze voll haben von ihren sogenannten Regierungen. Die wollen gerade deshalb nach Europa, weil sie keinerlei Vertrauen in ihre dysfunktionalen Staaten und kriminellen Regierungen haben. Das könnte man für sich nutzen, stattdessen wird man von der Bevölkerung dort nun primär nur noch als Vertreter und Exekutor genau dieser Regime angesehen welche von der absoluten Mehrheit der Bevölkerung in Wahrheit abgelehnt oder gar gehasst werden. Es war genau das gleiche in Afghanistan, wo wir zum Büttel knabenschändender Drogenbarone wurden. Eher sind die Bevölkerungen in Europa selbst hier das Problem. Die Menschen hierzulande und ihre Sozialkultur stellen da politisch mehr ein Problem dar als die Menschen vor Ort.

Gerade deshalb aber müssen wir die zukünftig notwendigen Verteidigungslinien am Süd-Rand der Sahara errichten und nicht im Mittelmeeer, den dort wird die Sache noch viel problematischer. Solange sich alles südlich der Sahara abspielt ist es politisch noch eher verkaufbar als wenn man versucht das Mittelmeer nach Süden zu sperren, obwohl dies sogar einfacher wäre.

Zitat:Militärisch - 3 Divisionen, allein für die Sahelzone, das schaft selbst eine europäische Armee nicht.

Und ist das nicht eine an Erbärmlichkeit und Traurigkeit kaum noch zu überbietende Aussage? Es muss aber auch keine europäische Armee für sich allein diese Truppen stellen, sondern da die Kontrolle dieses Raumes (des Zugangs zur Wüste) eine Gesamt-Europäische ist, gerade deshalb muss Europa insgesamt hier die notwendigen Truppen stellen.

Zudem sind nicht alle Arten von Truppen für einen solchen Einsatz relevant. Sehr viel kann zuhause gelassen werden (beispielsweise Luftraumverteidigung, Kampfpanzer etc). Wir brauchen sogar im Prinzip ein technologisch geringeres Niveau und von der ganzen Organisation und Ausrüstung her eine ganz andere Struktur als die welche für westeuropäische Armeen heute vorherrschend ist. Jede Division sollte im Idealfall mindestens zwei Infanterie-Brigaden haben und die deshalb notwendigen zusätzlichen Infanterie-Brigaden ließen sich aus Osteuropa durchaus gewinnen, wenn wir dafür die Finanzierung dieser Einheiten übernehmen würden. Das Rahmennationen-Konzept der Bundeswehr würde sich sogar speziell für diese Aufgabe eignen. Wobei dann deutsche Divisionen die Brigaden anderer EU Staaten im Einsatz inkorporieren und führen würden.

Zitat:die Diskussionen müssen auf Basis von Tatsachen geführt werden, und nicht auf Basis von Wunschdenken und Realitätsverweigerung.

Realitätsverweigerung ist in Wahrheit der aktuelle Einsatz dort. Realitätsverweigerung ist dass, was europäische Politiker und die Bevölkerungen in zu vielen europäischen Nationen betreiben die glauben mit ihrer suizidalen Menschenumarmung würde das große Glück über sie herein brechen. Realitätsverweigerung ist es zu glauben, dass man Terrorismus mit einer Brigade auf Millionen Quadratkilometer nachhaltig bekämpfen kann indem man für kriminelle Regierungen dort den Büttel macht.

Tatsache ist, dass die Sahel-Zone allein uns schon innerhalb der nächsten 30 Jahre das Genick brechen wird wenn es so weiter geht und die Bevölkerung dort dann auf knapp über 200 Mio gestiegen ist wovon der größte Teil nicht dauerhaft in diesem Gebiet leben kann, weil dieses Gebiet gar nicht die dafür notwendigen ökonomischen und ökologischen Grundlagen bietet.

Tatsache ist, dass Europa bis 2100 mehrheitlich von Schwarzen bewohnt sein wird während wir bis es zu spät ist glauben werden, dass wir unsere Zivilisation, unsere Werte, die Demokratie und die Menschenrechte und insbesondere unsere Sozialstaaten und unsere Freiheit erhalten können ohne die zur Sicherung all dieser heren Errungenschaften notwendigen militärischen Maßnahmen ergreifen zu müssen.

Diskussionen sollten auf der Basis von Fakten und Wahrheiten geführt werden, auch wenn diese noch so unangenehm sind oder dem eigenen Weltbild und Glauben widersprechen. Tatsache ist, dass wir in der Sahel-Zone erfolgreich sein werden, oder dass wir als Europäer nicht sein werden.

Aber die Unmöglichkeit dass der Mehrheit der Narren hierzulande in dieser Bundesrepublik verständlich zu machen ist mir schon auch klar. Ich bin aber auch der Überzeugung, dass diese ständige Anbiederung an eben diese Mehrheit von Narren nicht notwendig ist. Auch ohne deren Zustimmung könnte man handeln und ebenso auch deren Zustimmung erlangen, den der Eingangs erwähnte Mechanismus, dass es immer nur Minderheiten sind welche die Mehrheit vor sich her in die gewünschte Richtung treiben können gilt auch hierzulande.

Wir müssen weg von dieser Traum- und Phantasiewelt in der es sich hier die Mehrheit gemütlich gemacht hat und dazu muss diese Mehrheit von der Minderheit entsprechend getrieben werden. Das wäre machbar, würde man es einfach tun. Die Schuldigen sind eben diese Politiker welche sich mit bloßem Blick auf die unbegrenzte Fortsetzung ihrer Pfründe und ihrer Eigensicherung gar nichts mehr in Bezug auf gar nichts zutrauen bzw. auch nichts tun wollen, weil jede Form von Handlung ihre wahre und rein eigensüchtige Agenda gefährden würde.

Wir müssen weg davon. Nicht nur zu unserem Wohl, auch für das Wohl der Menschen in der Sahel-Zone, sonst werden wir alle zusammen gemeinsam verlieren.
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#32
(18.01.2021, 22:57)Quintus Fabius schrieb:
Zitat:Militärisch - 3 Divisionen, allein für die Sahelzone, das schaft selbst eine europäische Armee nicht.

Und ist das nicht eine an Erbärmlichkeit und Traurigkeit kaum noch zu überbietende Aussage? Es muss aber auch keine europäische Armee für sich allein diese Truppen stellen, sondern da die Kontrolle dieses Raumes (des Zugangs zur Wüste) eine Gesamt-Europäische ist, gerade deshalb muss Europa insgesamt hier die notwendigen Truppen stellen...

. Jede Division sollte im Idealfall mindestens zwei Infanterie-Brigaden haben und die deshalb notwendigen zusätzlichen Infanterie-Brigaden ließen sich aus Osteuropa durchaus gewinnen, wenn wir dafür die Finanzierung dieser Einheiten übernehmen würden. Das Rahmennationen-Konzept der Bundeswehr würde sich sogar speziell für diese Aufgabe eignen. Wobei dann deutsche Divisionen die Brigaden anderer EU Staaten im Einsatz inkorporieren und führen würden.
Bleiben wir mal beim Niveau "infanterie" Brigade, die ja "nicht alles braucht". Ich denke das fûr einen Saheleinsatz eher mehr gebraucht wird. In Frankreich reden wir eher über "Groupement tactique interarmes", sebst wenn das eher die Regimentsebene betrifft. Aber es kommt der Wahrheit näher! Weil zusätzlich zu den Kampfkompanien, werden gebraucht:
- Luftunterstüztung
- Hubschrauber
- Drohnen (Aufklärung und Kampfeinsätze)
- Drohnenabwehr (Angriffe durch Gegner)
- medizinische Unterstützung
- Pioniereinheiten
- Fernaufklärer
- etc etc
Die Einsatzdauer einer "Brigade/GTIA" ist zur Zeit ca 4-5 Monate, und sie kommen alle zwei Jahre wieder. Das heisst ich brauche 4- 5 "Brigaden" die mt 2 Monaten Vorbereitungszeit den Auftrag übernehmen können.
Und alle diese Brigaden sollten über die Fähigkeit verfügen das vor Ort benutzte Material (Waffen, Fahrzeuge etc ) zu bedienen, zu pflegen und instandzusetzen.Und nicht zu vergessen die Kommunikationskapazitäten(Sprache)vor Ort
Und das ganze für 6 Brigaden/GTIA!!!
Zitat:Das Rahmennationen-Konzept der Bundeswehr
kann das stemmen ???
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#33
voyageur:

Zitat:kann das stemmen ???

Meinst du stemmen im Sinne von schaffen?

https://de.wikipedia.org/wiki/Rahmennationen-Konzept

https://www.bmvg.de/de/aktuelles/fnc-mil...en-1713204

https://www.reservistenverband.de/magazi...kel-armee/

Zitat:Die Einsatzdauer einer "Brigade/GTIA" ist zur Zeit ca 4-5 Monate, und sie kommen alle zwei Jahre wieder. Das heisst ich brauche 4- 5 "Brigaden" die mt 2 Monaten Vorbereitungszeit den Auftrag übernehmen können.

Da fängt es doch schon an. Die Einsatzdauer ist viel zu kurz. Kein Counter-Insurgent kann mit Soldaten obsiegen die gerade mal ein halbes Jahr oder weniger im Einsatzgebiet sind.

Zitat:Ich denke das fûr einen Saheleinsatz eher mehr gebraucht wird. In Frankreich reden wir eher über "Groupement tactique interarmes", sebst wenn das eher die Regimentsebene betrifft. Aber es kommt der Wahrheit näher! Weil zusätzlich zu den Kampfkompanien, werden gebraucht:
- Luftunterstüztung- Hubschrauber- Drohnen (Aufklärung und Kampfeinsätze)
- Drohnenabwehr (Angriffe durch Gegner)- medizinische Unterstützung- Pioniereinheiten- Fernaufklärer- etc etc

"Gebraucht" wird es aufgrund falscher Doktrin und falscher Einsatzgrundsätze. Zuvorderst aber auch aufgrund des hohen Grades an Mechanisierung, des Versuch in Bewegung auf zu großer Fläche den Feind aufzustöbern, dem mangelnden, bzw. nicht vorhanden Schwerpunkt, dem Umstand dass die ganze Zielsetzung bloße Realitätsverweigerung ist und dass man den Einsatz vor allem mit einem Primat der Verlustvermeidung und mangelnder Ernsthaftigkeit führt, was wiederum nicht zuletzt daran liegt dass weder die Bevölkerungen in Europa noch die Medien und die ihnen hörigen Politiker daheim ansatzweise verstehen was da vor sich geht und in keinster Weise in der notwendigen Art hinter den eigenen Streitkräften stehen. Die sich aus dieser lähmenden Situation ergebende Ritualisierung unserer Kriegsführung führt zur völigen Unfähigkeit ernsthafte organisierte Gewalt auszuüben. Und nein, sich ansprengen zu lassen und ein paar kleine Scharmützel auszuschießen ist keine ernsthafte Kriegsführung. Das notwendige Ausmaß an Gewalt und Brutalität ist heute selbst den sogenannten Soldaten hier in Europa so fremd, sie sind der Ausübung echter organsierter Gewalt so entfremdet, dass allein darin schon der Grund für die Niederlage liegt. Der Grund warum man seinen Willen gegen den der Feinde durchsetzt ist es im Modernen Krieg die große Mehrheit welche wenn man sie alleine ließe sich keiner Seite anschließen würde auf seine Seite zu bringen. Und das geschieht nicht durch Brunnenbohren und ähnliches Theater und nicht durch die Ausbildung von Armeeeinheiten derjenigen welche der Grund für alle Probleme sind. Es geschieht nur dann wenn wir erstens so aufgestellt sind dass wir als ernsthafte Macht im Alltagsleben wahrgenommen werden und aufgrund dessen dort Macht ausüben können, wenn wir die schweigende Mehrheit vor dem Terror und den Übergriffen der Minderheit von Feinden sichern können oder dazu befähigen können sich selbst zu sichern, wenn wir ferner Stück für Stück beginnen dass Territorium dieses Krieges, und das ist die Zivilbevölkerung ! selbst tatsächlich zu kontrollieren, und wenn wir schlußendlich den politischen Grundlagen des Aufstandes den Boden entziehen. Nichts davon ist möglich wenn man es in Wahrheit gar nicht will weil man aus einer Realitätsverweigerung und Hybris heraus glaubt das eigene Handeln hätte irgendeinen nachhaltigen Effekt.

Um die schweigende Mehrheit unserem Willen zu unterwerfen bedarf es überhaupt des Willens dazu.

Und genau das ist nicht der Fall und genau das ist auch der Grund dafür warum der Einsatz in der Sahel-Zone vollständig scheitern wird und am Ende die Situation instabiler sein wird als jemals zuvor, bis sie zu einer Bedrohung für die Existenz Europas wird. Dabei könnte man dort durchaus siegen. Viele Faktoren würden gerade in der Sahel-Zone sehr zu unseren Gunsten wirken, nicht zuletzt das Gelände, die extremen Wetterverhältnisse und der Wassermangel, die extreme Unzufriedenheit der Bevölkerung welche auf Befreier wartet aber nur Büttel der Kleptokraten erhält.

Aber selbst rein militärisch könnte man sehr viel mehr Feinde töten, gerade das Gelände gibt das her da sich diese eben nicht so frei bewegen können wie in anderen Gebieten. Die Lage ist eher analog zu der von Inseln in einem Meer und dass ist für einen Counter-Insurgent eine vergleichsweise gute Ausgangslage.

Die bisherigen "Leistungen" sind selbst wenn man nur die taktische Ebene betrachtet beschämend. Ich bitte das aber nicht als Angriff auf die französischen Soldaten zu verstehen - diese könnten durchaus wenn man sie lassen würde. Sie hätten sogar noch eher den Willen dazu als andere. Die Schuldigen sind die von Hybris befallenen Traumtänzer in den höheren Führungsebenen welche nicht mal mehr ansatzweise den Krieg wirklich verstehen, geschweige denn ernsthaft Krieg führen wollen. Und wo kein Wille ist, ist auch kein Weg.

Zitat:Und das ganze für 6 Brigaden/GTIA!!!

Die Länder der EU haben mehr als 1,5 Millionen Mann unter Waffen, ca. 7700 Panzer und ca. 2450 Flugzeuge und Hubschrauber.

Bei einer Einsatzdauer von einem Jahr und zwei Jahren Pause benötigt man für diesen Einsatz in der Art wie er mir vorschwebt und wie er dann auch erfolgreich sein könnte insgesamt 18 Brigaden.

Nehmen wir mit logistischem Anhang, Sanis usw usf 7500 Mann pro Brigade an, sind das gerade mal 135.000 Mann insgesamt. Bleiben also noch mindestens 1,3 Millionen weitere..... (ja, ich weiß)

Aber mal ernsthaft: Die Sache wäre tatsächlich machbar, würde sie von der EU und ihren Mitgliedsstaaten ernsthaft verfolgt werden. Und damit dies geschieht müsste jemand (Deutschland!) den Anfang machen und hier substanziell eigene Kräfte einfach den Franzosen unterstellen, unter französischem Befehl und mit französischen ROE. Im Rahmen des FNC könnte man dann so gerade über die deutschen Einheiten viele weitere Brigaden und sonstige Einheiten aus anderen europäischen Ländern mit einbinden und diese würde dann uns ebenso folgen.

Beschließend wäre noch ein wesentlicher Kritikpunkt meinerseits am aktuellen französischen Einsatz, dass dieser im Endeffekt kein definiertes Endziel hat und keine zeitliche Beschränkung. Man kämpft halt so vor sich hin und begründet dies damit, dass es ohne dieses vor sich hin kämpfen noch schlechter wäre und man irgendwelche Effekte und Wirkungen erzeugt. Und eine geringe Wirkung sei ja immer noch besser als gar keine etc.

Jeder ernsthafte Counter-Insurgency Einsatz aber benötigt wesentlich schärfer und klarer umrissene Ziele und vor allem auch eine feste zeitliche Begrenzung. Man schafft es dann bis dahin oder auch nicht. Dieser zeitliche Druck ist immanent wichtig. Dann darf man nicht in der gesamten Fläche anfangen. Man muss sich ganz bestimmte ausgewählte Gebiet schaffen und dort die tatsächliche Kontrolle erkämpfen. Sozusagen als Testgebiete. Von dieser tatsächlichen Kontrolle über die Bevölkerung als primärem Kriegsziel aus (und dass bedeutet im Guerillakrieg die schweigende Mehrheit auf seine Seite zu ziehen und ihre Absichten und die unsrigen deckungsgleich zu machen) muss man dann anfangen komplett (neue) einheimische Eliten zu installieren, aus der Minderheit welche für unsere Sache ist. Diese müssen dann von uns die Kontrolle übernehmen (können) und erst wenn dies praktisch real geglückt ist kann man den Einsatz auf weitere neue Gebiete ausweiten. So muss man diese Gebiete abarbeiten, bis der Feind seine politischen Strukturen dort nicht mehr erhalten kann. Damit dies überhaupt funktioniert müssen Grundlagen des ganzen Aufstandes entzogen werden. Dies ist unmöglich wenn wir dort die Knechte genau dieser Grundlagen sind, wir müssen also als eigenständige und davon getrennte Macht agieren. Das bedeutet aber eben nicht eine Art Kolonialismus 3.0 wie du schreibst, sondern eine viel aktivere Gestaltung der einheimischen Machtstrukturen mit dem ernsthaften Ziel diesen tatsächliche Freiheit und Selbstständigkeit zu ermöglichen. Dazu muss man ebenso wieder eigene Vorteile welche man sekundär erringen könnte opfern. Genau dazu ist Frankreich in der Sahel-Zone beispielsweise in keinster Weise bereit.
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#34
Sahel: Frau Parly kündigt die ungarische Teilnahme an der europäischen Gruppierung der Spezialeinheiten Takuba an VON LAURENT LAGNEAUJANUARY 21, 2021
Opex 360 (französisch)
Auf dem Gipfel, auf dem Frankreich und die G5-Sahel-Länder (Burkina Faso, Mali, Mauretanien, Niger und Tschad) zusammenkamen, wurde vereinbart, dass die französische Strategie in der Sahelzone auf vier Säulen beruhen würde: Kampf gegen terroristische Gruppen, Stärkung von Kapazitäten der regionalen Streitkräfte, Unterstützung für die Rückkehr des Staates in zurückeroberte Gebiete und Entwicklungshilfe.
Der Schwerpunkt sollte auf der sogenannten Drei-Grenzen-Region liegen, in der der Islamische Staat in der Großen Sahara (EGIS) groß angelegte Angriffe verstärkte und darauf bestand, die Koordinierung zwischen Barkhane und der Joint Force zu verbessern. der G5 Sahel [FC-G5S]. Ein weiteres von Paris verfolgtes Ziel war die "Europäisierung" der in der Region durchgeführten Militäraktionen.
Die Umsetzung dieser Strategie, die auch die Entsendung von 600 zusätzlichen französischen Truppen zur Verstärkung von Barkhane erforderlich gemacht hat, hat zu einigen Ergebnissen geführt. Infolge der militärischen Aktion der Einsatzkräfte war die EIGS nicht mehr in der Lage, Angriffe in demselben Ausmaß wie 2019 zu starten, und sie hat an Boden verloren. Darüber hinaus wurden mehrere hochrangige dschihadistische Kader eliminiert, darunter Abdelmalek Droukdel, der Anführer von Al-Qaida im Islamischen Maghreb [AQIM]. Florence Parly, die Ministerin der Streitkräfte, gab jedoch während einer Anhörung im Senat am 20. Januar zu, "wir werden keinen Frieden erreichen, wenn wir unsere Bemühungen nur auf militärische Operationen konzentrieren", weil "wir nicht können einen Krieg wie diesen nur zu gewinnen […], indem man die Terroristen neutralisiert, weil sie sich im Laufe der Zeit regenerieren. Sie fuhr fort: "Es muss uns gelingen, die vor Ort hart errungenen taktischen Errungenschaften in politischen, wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt umzuwandeln."
Das Ziel militärischer Maßnahmen sei, "den Boden vorzubereiten und Raum für politisches Handeln und Entwicklung schaffen. "" In Bezug auf den Kapazitätsaufbau der lokalen Streitkräfte sagte der Minister, dass 6.000 Soldaten der G5 Sahel Joint Force "allein im Jahr 2020" von Barkhane im Kampf ausgebildet worden seien. Und um hinzuzufügen: Dies ist "dreimal mehr als in den Vorjahren. ""
Diese Ausbildungsbemühungen für lokale Streitkräfte werden durch die Gruppierung der europäischen Spezialeinheiten Takuba, deren anfängliche Einsatzkapazität im vergangenen Juli erklärt wurde, mit französischen und estnischen Kommandos verstärkt. Diese Einheit, die unter die Autorität von Barkhane gestellt wurde, hat die Mission, die lokalen Streitkräfte, in diesem Fall Malian, im Moment auszubilden, auszubilden und im Kampf zu begleiten. Und das Volumen wird mit den von mehreren europäischen Ländern angekündigten Beiträgen zunehmen, von denen einige bereits eingetreten sind. „Takuba ist jetzt 8 europäische Partnerländer, die neben uns mobilisiert werden: Schweden, die Tschechische Republik, Estland, Italien, Dänemark, Portugal, Belgien und die Niederlande. Andererseits sollte daran erinnert werden, dass wir von Deutschland, Norwegen und Großbritannien politisch unterstützt werden ", erinnert sich Frau Parly. „Die französisch-tschechische Gruppe hat gerade ihren Einsatz begonnne und bereits mit der Ausbildung bei einer malischen Einheit begonnen.
'Und das„ schwedische Kontingent hat ebenfalls seinen Einsatz begonnen und gewinnt an Dynamik “mit 150 in Ménaka stationierten Soldaten, 3 Manöverhubschraubern, einem taktischen Transportflugzeug und einem Team meidcal “, sagte Minister Parly. Diese Ablösung wird "in ein paar Wochen" abgeschlossen sein, sagte sie. Obwohl Italien nicht zu den Ländern gehört, die ihre politische Unterstützung für Takuba gezeigt haben, setzt es derzeit seine Planungsarbeit mit 200 Truppen und 8 Manöverhubschraubern für einen "Einsatz ab März dieses Jahres" fort. kündigte Frau Parly an, die weitere Beiträge meldete, diesmal unter Angabe der betroffenen Länder. "Darüber hinaus werden für die kommenden Monate weitere Beiträge angekündigt, insbesondere aus Dänemark, Portugal, der Ukraine, Griechenland und Ungarn", sagte sie. Wenn das Interesse der von Takuba erwähnten Länder bereits erwähnt wurde, ist das von Ungarn neu. Von vornherein würde Budapest daher in Betracht ziehen, Elemente der 2. Brigade für Spezialoperationen "Vitéz Bertalan Árpád" von ihren Streitkräften zu engagieren. In Mali wurden jedoch bereits ungarische Soldaten eingesetzt, insbesondere im Rahmen von EUTM Mali, der 2013 gestarteten Mission der Europäischen Union zur Ausbildung der malischen Streitkräfte [FAMa]. Wie dem auch sei, diese europäischen Beiträge zur Gruppe der Takuba-Spezialeinheiten können durch eine gemeinsame Analyse der Sahel-Probleme erklärt werden. „Wenn Daesh und al-Qaida die Sahelzone übernehmen, wenn sie sie zu einem Schutzgebiet machen, besteht die Gefahr, dass sie sich von der Sahelzone nach ganz Westafrika ausbreiten. Es besteht auch die Gefahr, dass die destabilisierte Region zu einer Art Basis für multinationale Terroristen wird […], auf der Dschihadisten ausgebildet und neue Angriffe vorbereitet werden können. Wir haben bereits gesehen, was dies in Afghanistan vor 2001, in der Levante vor 2014 geschehen ist. Und das ist offensichtlich ein Risiko für Frankreich und für Europa. [...] Weil unsere europäischen Partner diese Einschätzung voll und ganz teilen, investieren sie jeden Tag etwas mehr in die Sahelzone, je nach ihren Mitteln, Traditionen und Praktiken “, erklärte Frau Parly.
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#35
Und noch ein bischen Bodycoung
Opex 360 (französisch)
[Bild: http://www.opex360.com/wp-content/upload...210122.jpg]
Zitat:Die operativen Aktivitäten der französischen Barkhane-Truppe werden in den letzten Tagen dicht gewesen sein. Insbesondere im Norden von Burkina Faso gilt ein Land als schwaches Glied im Kampf gegen den Terrorismus. Letzteres ist in der Tat ein Problem für die beiden wichtigsten dschihadistischen Organisationen, die in der Sahelzone weit verbreitet sind, nämlich die Unterstützungsgruppe für Islam und Muslime [GSIM, verbunden mit Al-Qaida] und den Islamischen Staat in der Großsahara [ EIGS], sofern es von mehreren „Korridoren“ des Menschenhandels durchquert wird und ein obligatorischer Grenzübergang zum Golf von Guinea ist. Nach Angaben des Stabes der Streitkräfte (EMA) bildet das von Boulikessi (Südmali), Ouanzerbé (Westniger) und Gorom Gorom (Nordburkina Faso) begrenzte Dreieck ein Gebiet, das von den beiden dschihadistischen Organisationen umstritten ist.
Daher die Operationen, die Barkhane, Elemente der G5 Sahel Joint Force und der örtlichen Streitkräfte letzte Woche dort durchgeführt haben. Die Desert Tactical Group [GTD] Nr. 2 "Conti" setzte dort zwei Untergruppen [SGTD] ein, die ihre Aktionen mit den malischen und nigerianischen kombinierten Waffentaktischen Elementen [ETIA] des FC-G5S sowie mit koordinierten Einheiten der Streitkräfte von Malian (FAMa) und Burkinabè (FNAB). Eine dieser beiden SGTDs führte in Begleitung einer malischen ETIA eine "offensive" Aufklärung im Gorom Gorom-Sektor durch. Während dieser Zeit konnten die französischen und malischen Soldaten abwechselnd "den Feind mehrfach überraschen und viele Ressourcen beschlagnahmen", berichtet die EMA in ihrem letzten Einsatzbericht. . Contis zweite SGTD, die mit der nigerianischen ETIA in Verbindung steht, „belästigte“ Dschihadistengruppen in einem Gebiet zwischen Ouanzerbé und dem Wald von Boguel Younous [Burkina Faso]. In Abstimmung mit einem Burkinabè-Bataillon "erleichterten ihre Aktionen die Aufdeckung" sowie die "Neutralisierung" mehrerer Dschihadisten. Zur gleichen Zeit setzte die Barkhane Commando Group ihre tiefen Such- und Aktionspatrouillen westlich von Boulikessi fort.
Laut EMA wurden "zahlreiche Ressourcen" beschlagnahmt, darunter sechs Motorräder und drei improvisierte Sprengkörper [IED]. Die EMA blieb jedoch vage, welche Mittel bei drei in Burkina Faso, genau im Süden der malischen Ortschaft Boulikessi, durchgeführten Maßnahmen eingesetzt wurden. Tatsächlich gibt die EMA am 16. Januar an, dass "eine verdächtige Verschiebung einer Gruppe von etwa dreißig Motorrädern durch die Geheimdienste der Streitkräfte in Burkina Faso festgestellt wurde". Was bedeutet? Als der Sprecher, Oberst Frédéric Barbry, während der wöchentlichen Pressekonferenz des Militärministeriums danach gefragt wurde, lehnte er eine Stellungnahme ab. Dennoch wurde diese verdächtige Versammlung, die als die einer bewaffneten Terroristengruppe [GAT] charakterisiert wurde, von einer Patrouille von Tiger-Kampfhubschraubern ins Visier genommen. Dieser Überfall ermöglichte es, ein Dutzend Dschihadisten zu „neutralisieren“ und rund zwanzig Motorräder zu zerstören.
Am selben Tag entdeckten "die Geheimdienste der Streitkräfte" einen Pick-up, der auf dem Weg nach N'Daki ​​in Mali durch einen Streik einer MQ-9-Reaper-Drohne zerstört wurde, nachdem er "charakterisiert" worden war. Als Ziel. Am nächsten Tag wurde in der gleichen Gegend und dank "verschiedener Beobachtungs- und Intelligenzmittel" eine Ansammlung von vierzig Motorrädern gesichtet. Dies erforderte eine neue Intervention der Tiger-Hubschrauber. "Um zu verhindern, dass diese Kolonne weiter in bewohnte Gebiete eindringt, wurden mehrere Schüsse von einer Tigerpatrouille abgefeuert, um zu verhindern, dass die Kolonne mehr als zehn GATs neutralisiert und zehn Motorräder zerstört." , gibt die EMA an. Letzterer weigerte sich immer noch, eine genaue Einschätzung der Verluste zu geben, die Barkhane und seine Partner terroristischen Gruppen zugefügt hatten. Daher wurden mehr als zwanzig Dschihadisten während dieser verschiedenen Aktionen in Burkina Faso außer Gefecht gesetzt. Darüber hinaus wurden die Operationen im malischen Gourma fortgesetzt. Mit Unterstützung von "Überwachungs- und Angriffsmitteln" haben die GTD Lamy und drei Kompanien des 33. Regiments der Fallschirmkommandos und des 62. Infanterieregiments der FAMa die Dschihadisten in der Region Isey und im Wald aufgespürt. von Foulsaré. Dies ermöglichte es, ein wichtiges logistisches „Grundstück“ zu entdecken, einschließlich insbesondere einer Werkstatt zur Herstellung von IEDs. Nach Angaben der EMA wurden mehr als 15 Telefone, Batterien, selbstgebauter Sprengstoff, Sprengschnur, Sprenggürtel, medizinische Ausrüstung und fünf Fässer Benzin beschlagnahmt.
Schließlich begleitete die Berichterstattung an Barkhane, die europäische Gruppe von Spezialeinheiten Takuba, die Malian Light Reconnaissance and Intervention Unit [ULRI] Nr. 4 im Asongo-Sektor. Letzterer "überraschte und stoppte den taktischen Vormarsch einer bewaffneten Gruppe", was zu einem Schusswechsel führte, nach dem die Dschihadisten flohen. Es sei darauf hingewiesen, dass die malischen Soldaten während dieser Aktion einen Zivilisten befreit haben, der von den Terroristen gefangen gehalten wurde. "Dank der hervorragenden Diskriminierung und der sehr guten Reaktion von ULRI FAMa war letztere nicht betroffen. Er wurde freigelassen und am nächsten Tag den örtlichen Behörden übergeben “, sagte die EMA.
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#36
Zitat:Auf dem Gipfel, auf dem Frankreich und die G5-Sahel-Länder (Burkina Faso, Mali, Mauretanien, Niger und Tschad) zusammenkamen, wurde vereinbart, dass die französische Strategie in der Sahelzone auf vier Säulen beruhen würde: Kampf gegen terroristische Gruppen, Stärkung von Kapazitäten der regionalen Streitkräfte, Unterstützung für die Rückkehr des Staates in zurückeroberte Gebiete und Entwicklungshilfe.
Der Schwerpunkt sollte auf der sogenannten Drei-Grenzen-Region liegen, in der der Islamische Staat in der Großen Sahara (EGIS) groß angelegte Angriffe verstärkte und darauf bestand, die Koordinierung zwischen Barkhane und der Joint Force zu verbessern. der G5 Sahel [FC-G5S]. Ein weiteres von Paris verfolgtes Ziel war die "Europäisierung" der in der Region durchgeführten Militäraktionen.

Eine Strategie mit welchem strategischen Ziel ? Was ist das Ziel dieses Einsatzes ?!

Tatsächlich werden eigentlich nur Methoden beschrieben, aber es gibt keine klar umrissenen exakten politischen Zielvorstellungen. Die Methoden werden so zum Selbstzweck. Was eigentlich einem Ziel dienen sollte, wird so selbst zum Ziel. Das kann nie erfolgreich sein, gleichgültig ob die Methoden an sich gut sind oder nicht.

Zitat:weil "wir nicht können einen Krieg wie diesen nur zu gewinnen […], indem man die Terroristen neutralisiert, weil sie sich im Laufe der Zeit regenerieren. Sie fuhr fort: "Es muss uns gelingen, die vor Ort hart errungenen taktischen Errungenschaften in politischen, wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt umzuwandeln."

Wie ist der Sieg in diesem Krieg definiert? Was ist das Ziel dieses Krieges? Politischer, wirtschaftlicher und sozialer Fortschritt? Für wen, für welche Gruppe, in welchem Ausmaß, wieviel davon genau?

Das (blabla Fortschritt) sind alles nur Worthülsen und genau daran krankt es.

Zitat:Das Ziel militärischer Maßnahmen sei, "den Boden vorzubereiten und Raum für politisches Handeln und Entwicklung schaffen.

Ebenfalls eine Methode und kein Ziel.

Zitat:Wenn Daesh und al-Qaida die Sahelzone übernehmen, wenn sie sie zu einem Schutzgebiet machen, besteht die Gefahr, dass sie sich von der Sahelzone nach ganz Westafrika ausbreiten. Es besteht auch die Gefahr, dass die destabilisierte Region zu einer Art Basis für multinationale Terroristen wird […], auf der Dschihadisten ausgebildet und neue Angriffe vorbereitet werden können. Wir haben bereits gesehen, was dies in Afghanistan vor 2001, in der Levante vor 2014 geschehen ist. Und das ist offensichtlich ein Risiko für Frankreich und für Europa.

Wenn man also schlußendlich hier eine Region soweit kontrollieren und dominieren will dass der genannte Gegner dort keinen Quasi-Staat errichten kann (wie im Irak/Syrien mit dem IS) von dem aus der dann seine Macht weiter ausdehen kann sind die bisher genannten Bemühungen völlig unzureichend. Tatsächlich wächst die Macht des Gegners zur Zeit noch an. Die scheinbaren militärischen Erfolge führen nur zu einer Verdrängung in andere Teile der Sahel-Zone und sind keine nachhaltige Lösung. Für eine solche fehlt vor allem anderen die dafür notwendige Quantität. Selbst wenn die Franzosen noch sehr viel besser wären als sie es ohnehin schon sind, ohne deutlich mehr Truppen wird der Einsatz scheitern und der Feind sich innerhalb der nächsten zwei Dekaden durchsetzen.

Und schlußendlich werden wir bereits in drei Dekaden Millionen von Klimaflüchtlingen dort auflaufen sehen.

voyageur:

Vielen Dank für die Beiträge von dir! Gerade der letzte beispielsweise war mal wieder herausragend interessant!
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#37
https://www.defense.gouv.fr/actualites/o...nvier-2021

Zu dem Vorfall mit dem VBIED von dem voyageur am 17.01. schon berichtet hat.
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#38
(23.01.2021, 21:17)Quintus Fabius schrieb: Wenn man also schlußendlich hier eine Region soweit kontrollieren und dominieren will dass der genannte Gegner dort keinen Quasi-Staat errichten kann (wie im Irak/Syrien mit dem IS) von dem aus der dann seine Macht weiter ausdehen kann sind die bisher genannten Bemühungen völlig unzureichend. Tatsächlich wächst die Macht des Gegners zur Zeit noch an. Die scheinbaren militärischen Erfolge führen nur zu einer Verdrängung in andere Teile der Sahel-Zone und sind keine nachhaltige Lösung. Für eine solche fehlt vor allem anderen die dafür notwendige Quantität. Selbst wenn die Franzosen noch sehr viel besser wären als sie es ohnehin schon sind, ohne deutlich mehr Truppen wird der Einsatz scheitern und der Feind sich innerhalb der nächsten zwei Dekaden durchsetzen.

Und schlußendlich werden wir bereits in drei Dekaden Millionen von Klimaflüchtlingen dort auflaufen sehen.

voyageur:

Vielen Dank für die Beiträge von dir! Gerade der letzte beispielsweise war mal wieder herausragend interessant!

Also im Irak und Syrien hat man ja erst dafür gesorgt dass sich der IS so ausbreiten konnte, indem man bestehende Regime demontiert hat, ohne vorher zu hinterfragen ob es dadurch nicht noch schlimmer werden könnte. Diesen Weg geht ja Frankreich in der Sahel-Zone nicht sondern unterstützt die bestehenden Regierungen. Das ist schon mal ein ganz anderer Weg und meines Erachtens auch der einzig Erfolgreiche.
Und zum Thema (Klima)flüchtlinge. Flüchtlinge auch in Millionenhöhe wird es immer geben, aus welchen Gründen auch immer. Aber ob diese Zutritt in die EU bekommen das kann die EU eben durch ihre Gesetzgebung selbst entscheiden.
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#39
lime:

Du könntest noch anmerken, dass im vorliegenden Fall der Libyen-Krieg eine Art erster Domino-Stein war, der dann die Situation in Azawad zur Folge hatte und dem folgend die Operation Serval etc etc, also auch hier der Regime-Wechsel in einem Land weitere Neben- und Fernwirkungen nach sich gezogen hat.

Dessen ungeachtet sind hier und heute der Grund für die weitere Ausbreitung islamistischer Terrorgruppen in der Region vor allem anderen genau diese Regierungen, welche hier stabilisiert und erhalten werden sollen. Es würde die Situation natürlich noch weiter verschlimmern, wenn man diese korrupten Versagerstaaten von außen massiv umkrempeln wollen würde. Die Zwickmühle sieht also dergestalt aus, dass die zunehmende Verschlechterung der Situation dort (und entgegen der aktuellen französischen Propaganda verschlechtert sich die Lage immer mehr) weder dadurch gelöst werden kann indem man für noch indem man gegen die aktuellen Staaten dort agieren würde.

Die bestehenden Regierungen zu stützen ist daher keineswegs der einzig erfolgreiche Weg, sondern wir müssen selbst und unabhängig von diesen Regierungen dort tatsächliche Kontrolle erlangen, und dies aufgrund der immensen strategischen Bedeutung der Region welche sie in den nächsten Jahrzehnten erst so richtig erlangen wird. Nach außen hin müssen selbstverständlich andere Ziele verkündet werden, insbesondere muss selbstverständlich erklärt werden, dass wir nur dort sind für die rechtmässigen freiheitlichen demokratischen edlen und überaus Regierungen dortzulande. Dahinter aber braucht es eine eigene geheime Agenda welche anders aussehen muss.

Sobald die Bevölkerungszahlen in der Sahel-Zone die 200 Mio Marke übersteigen (bald) und gleichzeitig im dreistelligen Millionenbereich bereits Klimaflüchtlinge unterwegs sein werden, dann werden es nicht Gesetze sein, welche Europa erhalten indem sie per Gesetz den Zugang erlauben oder nicht erlauben. Dann wird man Fakten durch Waffengewalt schaffen können oder auch nicht. Dann werden wir bestimmte Räume kontrollieren und Vorfelder gesichert haben oder untergehen.
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#40
Barkhane: Der Generalstab der Armeen reflektiert eine Entwicklung beim Einsatz von leicht gepanzerten Fahrzeugen
VON LAURENT LAGNEAU 24. JANUAR 2021
OPEX360 (französisch)
Das Vehicule Blinde Leger (VBL) ist für die Durchführung von Aufklärungs- und Geheimdienstmissionen unerlässlich. Von einem von ihnen kamen Staff Sergeant Yvonne Huynh und Chief Brigadier Loïc Risser vom 2. Husarenregiment (RH) bei einem Angriff auf ums Leben in der Region Menaka [Mali] am 2. Januar.
Im vergangenen Herbst gab der Stabschef der Streitkräfte (CEMA), General François Lecointre, an, dass mehr als 20% der VBL-Flotte „in Betrieb eingesetzt oder vorpositioniert war. "Und dass in der Sahelzone diese Fahrzeuge 30% der eingesetzten Panzerfahrzeuge ausmachten. VBL sind "wesentliche Aufklärungsfahrzeuge im Einsatz, die heute nicht ausreichend geschützt sind", erklärte die CEMA während einer parlamentarischen Anhörung. "Ein Programm von Die teilweise Regeneration von 800 dieser Maschinen zielt darauf ab, diese Kapazität aufrechtzuerhalten, während auf die Definition ihrer Nachfolger gewartet wird “, fügte er hinzu.
In der Tat sieht das Militärprogrammierungsgesetz [LPM] 2019-25 die Inbetriebnahme von 730 "regenerierten" VBLs vor, dieauf den Ultima-Standard gebracht, der verschiedene Verbesserungen in Bezug auf Schutz, Motorisierung und Wartung im Betriebszustand [MCO]. Dann wird eine andere Maschine namens VBAE (Armored Engagement Aid) als Teil des SCORPION-Programms übernehmen.
Wir müssen jedoch warten, bis diese „Ultima“ -LAVs in den Regimentern eintreffen. "Die ersten Lieferungen werden Anfang nächsten Jahres erwartet", sagte Florence Parly, die Ministerin der Streitkräfte, während einer Anhörung des Senats . Und bevor sie in Dienst gestellt werden, durchlaufen diese Fahrzeuge die technische Abteilung der Armee [STAT] zur Bewertung.
Aber angesichts der Bedrohung durch IEDs wurden Rüstungskits für die Version VBLbestellt.
Und es gibt einige Verwirrung über sie. In der Nationalversammlung gab die Abgeordnete Sereine Mauborgne an, dass diese Geräte ausgeliefert und zur Montage bereit seien ... während Senator Cédric Perrin im Senat eine "Verzögerung" in der industrie miteiltelte. Wie auch immer, und wie sie (Francoise Parly) bereits einige Tage zuvor vor den Abgeordneten angedeutet hatte, werden diese mit diesem neuen Schutzkit ausgestatteten VBL Mark1 in der ersten Hälfte des Jahres 2021 in der Sahelzone eingesetzt. . Wir tun alles, um dies so schnell wie möglich zu erreichen “, sagte sie gegenüber den Senatoren.
Woraus besteht dieses neue Schutzkit? Informationen darüber sind rar ... Dies ist jedoch nicht das erste Mal, dass solche Geräte auf VBLs installiert werden. In Afghanistan war 2010 von „zusätzlichen Strukturen“ vom Typ „Last Armor“ die Rede. "In weniger als acht Stunden können VBL-Besatzungen Aluminium-Außenplatten und Kevlar-Innenplatten selbst installieren", erklärte der damalige Armeestab [EMA].
Darüber hinaus legt die Armee in einem im Juni 2019 aktualisierten Präsentationsblatt fest, dass die LAVs mit einem "seitlichen Überschutzkit gegen improvisierte Geräte und Sprengstoffe" und einer "ballistischen Mehrblattverglasung" ausgestattet sind. "" Darüber hinaus sprach Frau Parly mit den Abgeordneten über Arbeiten zur Verbesserung der Erkennung von IEDs. Und um bodendurchdringende Radargeräte zu zitieren: "Luftradare an Bord, um zwischen mehreren Passagen mögliche Veränderungen des Bodens zu erkennen, die eingegriffen haben könnten", autonome Fahrzeuge, um die Routen zu öffnen, usw. Sie vertraute den Senatoren an und wäre nun "fast in der Lage, vor Ort eingesetzt zu werden". "Er fügte hinzu:" Wir müssen von der Innovation zur Bereitstellung übergehen. Dies ist immer noch die Herausforderung, vor der wir stehen. " Es ist jedoch dringend erforderlich, der Bedrohung durch IEDs entgegenzuwirken. Außerdem gab Frau Parly an, dass das Personal der Streitkräfte dabei sei, über den aktuellen Einsatz von VBLs nachzudenken.
Die VBL Ultima hat wie die anderen Mittel, die als nicht "nicht sehr kurzfristige Lösungen" angesehen werden. Mit dem Stabschef der Streitkräfte haben wir eine Reflexion gestartet, um zu versuchen, auch die Verwendung der gepanzerten Fahrzeuge zu ändern. Licht, die Fahrzeuge bleiben, wie der Name schon sagt, gepanzert und leicht “, sagte der Minister gegenüber den Senatoren. "Über die Stärkung der Strukturen hinaus muss schnell nachgedacht werden - es handelt sich nicht um eine langfristige Überlegung -, um zu versuchen, unseren Soldaten den bestmöglichen Schutz zu bieten", schloss Frau. Parly.
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#41
(23.01.2021, 21:17)Quintus Fabius schrieb: Eine Strategie mit welchem strategischen Ziel ? Was ist das Ziel dieses Einsatzes ?!
Hier die politische Erklärung vom G5 Sahel Gipfel letztens Jahres. Zu lang um es hier direkt zu übersetzen.
Sahel Gipfel 2020 Politische Erklärung (französisch)
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#42
Nachtangriffe auf die FAMA Lager Mondiro und Boulkessi wurden (mit Verlusten) zurückgeschlagen
Letzes Jahr wurde noch berichtet das Stützpunkte angegriffen und überrant wurden, Und malischen Soldaten getötet oder weggelaufen, etc etc
Dieses Jahr wurden die Stellungen gehalten, der Feind zurückgeschlagen, Gegenangriffe mit Luftunterstützung (Mali und Barkhane) organsiert. Die geleistet Arbeit in der Ausbildung der malischen Truppe bringt Resultate. Und selbst wenn es vor allem in DE viele nicht hören wollen, wo gehobelt wird, fallen Späne, und wo gekämpft wird, kann es Verluste geben.Eine stille Gedenksekunde an unsere mailischen Waffenbrüder.
Etat Major des Armées (französisch)
Zitat:In der Nacht vom 23. auf den 24. Januar 2021 waren die Lager der malischen Streitkräfte (FAMa) von Mondoro und Boulikessi, beide an der Grenze zwischen Mali und Burkina Faso gelegen, Gegenstand eines gleichzeitigen Angriffs. Angesichts eines Feindes, der entschlossen war, beide STûtzpunkte zu betreten, gewann die FAMa sofort die Oberhand über ihren Gegner und hielt ihre Position, insbesondere unterstützt von ihrem Tucano (Malische Luftwaffe).
Weniger als eine Stunde nach dem FAMa-Alarm startete die Barkhane-Truppe eine Tiger-Hubschrauberpatrouille, die zur Unterstützung der FAMa vor Ort war. Zur gleichen Zeit flog eine Mirage 2000-Patrouille über die beiden Stützpunkte. Schnell kämpften die Tiger auf einer feindlichen Kolonne in Boulikessi und neutralisierten ein Dutzend GAT auf Motorrädern. Am frühen Morgen, nachdem sich der Feind zerstreut hatte, startete Barkhane eine medizinische Evakuierung zugunsten der verwundeten FAMa von Boulikessi, die von einem Tiger unterstützt wurde. Unter den Verwundeten übernahm die Barkhane Force zwei, die anderen wurden von MINUSMa oder FAMa behandelt. Stabilisiert in Abteilung für Wiederbelebung und Rettungschirurgie (ARCS), wurden sie mitten am Tag in das Militärkrankenhaus Gao gebracht. Auf der feindlichen Seite wurden in Boulikessi mehrere Dutzend GATs neutralisiert, 2 Pick-ups und 5 Motorräder zerstört. Außerdem wurden dort 40 Motorräder beschlagnahmt. Mondoros feindlichen Kräfte müssen noch konsolidiert werden, aber derzeit sind 7 Motorräder beschlagnahmt.
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#43
Allgemein:

Zitat:Und selbst wenn es vor allem in DE viele nicht hören wollen, wo gehobelt wird, fallen Späne, und wo gekämpft wird, kann es Verluste geben.Eine stille Gedenksekunde an unsere mailischen Waffenbrüder.

Was voyageur hier anspricht ist in Wahrheit eine der wesentlichsten Erkenntnisse überhaupt. So schlicht, einfach und selbsterklärend es sich anhört: in dieser Aussage liegt der Kern unserer aktuellen Probleme in den Auslandseinsätzen.

Genau dies ist eine der beiden Säulen unserer aktuellen ritualisierten Kriegsführung (die andere ist der Legalismus) welche die geringe militärische Leistungsfähigkeit unserer Gesellschaften begründet.

Um einen befähigteren, nämlich Charles T.R. Bohannan zu zitieren:

Zitat:These words are easy to say; the principles are easy to prove. Their implementation is another matter, as the history of every guerilla war shows. Time after time, guerillas have sucessfully held their ground against larger bodies of troops, or have sucessfully attacked military installations. Most often it has been due to the mental attitudes of the counterguerilla forces.

The principal considerations limiting efffective combat against guerillas are the attitudes of the participants. Of these, an unwillingness to accept reasonable combat casualities in counter-guerilla operations is the most serious drain on the combat effectivness of counterguerilla forces.

It is indeed rare to find counter-guerillas willing to accept, in engagements of their own seeking, casualities proportinate to those they can inflict on the guerilla.

No matter how brave he may be, no matter how aggressive his leadership, it is an unusual counterguerilla who will behave as he would in a regular war - unless the people for whom he fights show an enthusiasm and devotion comparable to that shown during a regular war.

Even the most aggressive units engaged in countergueriall operations find their combat tactics almost unconsciously restricted by this unwillingness to accept casualities.

Von daher ist diese Meldung von voyageur tatsächlich eine wesentliche, selbst wenn sie unspektakulärer aussehen mag als andere Meldungen aus der Region.
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#44
Aktivitäten Woche 22 -28 Januar
Etat Major des Armées (französisch)
AFRIKA - BARKHANE
Militärische Situation des Theaters In Zusammenarbeit mit den verschiedenen Partnerarmeen setzt die Barkhane Force ihre Bemühungen in der als „drei Grenzen“ bekannten Region fort, indem sie Belästigungsoperationen in Gourma und Liptako durchführt.
[Bild: https://www.defense.gouv.fr/var/dicod/st...olonne.jpg]
GTD Lamy setzt seine Jagd nach GATs in Gourma mit den malischen Streitkräften (FAMa) fort Die Desert Tactical Group (GTD) Lamy, begleitet von drei malischen Kompanien des 33. Parachute Commandos Regiments (RCP) und des 62. Infanterieregiments (RI), setzte ihre Operationen zur Belkämpfung bewaffneter Terroristengruppen (GAT) in der Region Boulikessi fort. Nachdem die französischen und malischen Soldaten mehrere Zielgebiete erkannt hatten, betraten sie ein Lager, das von einem Hubschrauber der Barkhane Force entdeckt wurde. Während der gesamten Aktion neutralisierten sie einen Terroristen und beschlagnahmten logistische Ressourcen wie Munition, rund dreißig Motorräder sowie zahlreiche Kommunikationsmittel.
Am 19. Januar setzte die GTD Lamy ihre Aktion fort und zog anschließend in Richtung Hombori, um eine neue Aufklärung in der Region Dara und in den Lepegou-Höhlen durchzuführen. Bei der Ausgrabung von Hohlräumen an den Hängen wurden Waffen freigelegt, darunter 4 AK47, eine Maschinenpistole, Munition und neue logistische Ressourcen.
[Koordinierte Operationen zwischen GTD Conti und der G5 Sahel Joint Force
GTD Conti operierte weiter östlich und setzte seine Operationen in Abstimmung mit den kombinierten waffentaktischen Elementen (ETIA) der Joint Force (CF) der G5-Sahelzone fort. Die Untergruppen, die von einer malischen Sektion der Reconstituted Armed Forces (FAR) aus Ménaka begleitet wurden, führten in Abstimmung mit einer malischen ETIA, einer nigerianischen ETIA und einer Burkinabé-ETIA eine offensive Aufklärung im Gebiet Korfouweywey durch. Französische Soldaten und der FC G5 entdeckten und zerstörten Motorräder und Waffen. Sie starteten ihre Aktion auf beiden Seiten der Grenze zwischen Malo und Burkinabé erneut und führten mehrere Operationen durch, um die GATs in der Region Ouedli zu belästigen. Am 23. Januar entdeckten das französische Militär und der G5 FC während einer eingehenden Aufklärung zwei Pick-ups, ein Maschinengewehr und viel Munition.
die Barkhane Force Kommandogruppe im Almoustarat-Sektor
Anfang dieser Woche führte die Barkhane Force Commando Group (GC) eine besonders flinke Infiltrationsoperation in der Region Almoustarat durch. Mit der Hilfe eines einem Hubschrauber , infiltrierten erkannten die Kommandos mehrere Ziele in der Stadt und beschlagnahmten Objekte die jetzt nachrichtendienstlich untersucht werden..
TF Takubas TG Nr. 1 in der Region Labbézanga in Betrieb Die französisch-estnische Kampfgruppe (TG) der Task Force (TF) Takuba und die malische Abteilung für leichte Intervention und Aufklärung (ULRI) Nr. 4 führten in der Region Labbézanga eine eingehende Such- und Aktionspatrouille durch, um die GATs in der Region Labbézanga zu belästigen das Niger Flussgebiet. Diese Operation ermöglichte es den malischen Soldaten, die Lehren der Soldaten von TF Takuba umzusetzen und zu vertiefen. Während dieser Operation erbeuteten sie insbesondere mehrere GATs und beschlagnahmten erneut 3 Motorräder, Waffen, darunter 1 AK47 und Mobiltelefone.
Wöchentliche Luftauslässe (Ergebnisse vom 20. bis 26. Januar inklusive) Die Flugzeuge der Barkhane Force führten 91 Einsätze durch, darunter 28 Kampfeinsätze, 19 ISR-Einsätze und 44 Transport- oder Betankungsmissionen.
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#45
Zum Thema "Gemeinsam trainieren, gemeinsam kämpfen" eine Video, für die Interviews die Taste "Forward"
[Video: https://youtu.be/g7BnCmgme-Y]
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