Sahel Zone
#16
Zitat:Aber immer « passages obligées », Punkte, die man kaum umfahren kann.

Aber ist nicht gerade die Kontrolle solcher Punkte (auf welche Weise auch immer - Drohnen, Bodensensoren, Stützpunkte, Kontrollposten, häufige Präsenz, Scharfschützen, Aufklärer, Spähtrupps usw usw usw) wesentlich?

Was nützt eine Präsenz im Land wenn der Feind de facto solche relevanten Stellen immerhin soweit kontrolliert dass er dort nach Belieben USBV einsetzen kann?

Mir ist die Größe des Einsatzgebietes natürlich schon klar, aber gerade in den Wüstengebieten müsste eine Kontrolle der Wasserquellen erfolgen, ansonsten wird man keine nachhaltigen Erfolge erzielen können. Meiner Meinung nach wäre eine möglichst weitgehende biometrische Erfassung der Bevölkerung wesentlich und automatisierte Überwachung und Kontrollen auf Abstand hin mittels der biometrischen Daten.

Solange man in endlosen Weiten herumstochert und nicht einmal genau weiß wer wer ist und wer wohin geht und woher kommt, kann man dort für alle Ewigkeiten ausbluten ohne je ansatzweise Wirkung zu erzielen.
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#17
Zitat: Kontrolle solcher Punkte

als Beispiel ein Oued (Flusslauf meistens trocken) , wenn da mal wirklich Wasser drin ist, kommt man eh nicht durch, sondern wartet. Wenn er trocken ist sind die Ränder manchmal 1 bis zwei Meter hoch, ohne Pickel und Schaufel geht da nichts, bleibt die "passage oblige".
Wie kontrollieren, mit Bodentruppen (auf Zugebene) = eine vorhersehbare Katastrophe. Zu klein um sich wirksam verteidigen zu Können. Einziger Vorteil fûr den Gegner, Quelle von Nachschub Munition, Waffen , Fahrzeuge etc.
Und das ist keine Frage von der Qualität der Truippen. Frankreich hatte es im Viietnam Anfang der 50er jahre versucht, mit Elitetruppen, die letzten Funksprüche waren im Stil PapaZulu an PapaTango, bitte Granatwerferfeuer auf meine Postion, dann Funkstrille und dann war die nächste Position dran

3 Grenzen

Wirkung kann man nur durch Aufklärung und Bewegung erzielen, Gegner ausschalten, Sicherheit für die zivile Bevölkerung schaffen, Staat und Schule wieder zurückbringen. ein Haufen Arbeit;
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#18
Betrifft: PASSAGE OBLIGÉ

Falls diese Passagen für die Gegenseite auch "obligé" sind, könnte man diese nicht unzugänglich machen (ohne auf das konkrete Mittel abzuschweifen)?

Da die Gegenseite über keine luftbeweglichen Mittel verfügt, wäre ihr ein Schaden zugefügt wie einem Menschen, dem Gelenke amputiert worden sind. Umgekehrt ist man ja nicht dezidiert auf die bodennahe Querung angewiesen, weil man die geringen Kräfte durchaus im vertikalen Übersprung absetzen könnte, auf daß sie ihre so lieb gewordenen Patrouillenfahrten weiterhin durchführen können.
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#19
Anstelle vieler Worte, einige Bilder, ein Film über das Tagesgeschäft, unter anderem eine "Aufklärungs"patrouille

[Video: https://youtu.be/hnny7ZZZeZA]

das Gelände, die Einwohner.
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#20
Voyageur:

Du kannst übrigens sehr gerne jederzeit und zu allen Themen französisch-sprachige Filme hier einstellen. Das ist immer hochinteressant.

Mir ist die Größe des Einsatzraumes, die geringe Quantität an verfügbaren Kampftruppen und Einheiten und dass extreme Missverhältnis zwischen dem Auftrag und den dafür bereit gestellten Mitteln durchaus klar.

Ich wollte daher explizit nicht auf eine Verkleckerung dieser begrenzten Truppen auf möglichst viele Stellen hinaus und dass man so einen jeweiligen Flaschenhals nicht dauerhaft mit einem Zug oder weniger abstellt ist ebenso völlig klar.

Sondern ich hatte ja explizit eine Menge anderer Mittel und Methoden genannt. Wie dein Film auch zeigt, ist das Vorgehen der französischen Soldaten schlicht und einfach zu konventionell. Das ist keine Kritik! Ich kenne das Geschäft ja aus eigener Anschauung und ich weiß daher um die Begrenzungen der Einsatz-Regeln (ROE) und wie wenig man aus den befohlenen Schemata und Paradigmen ausbrechen kann. Aber Fakt bleibt, dass man mit ständigem Herumstöbern (Aufklärung und Bewegung) den Gegner nicht so effizient aufspüren kann wie wenn man ihn an bestimmten Stellen abpasst, diese tatsächlich kontrolliert und damit Räume für gegnerische Bewegungen sperrt.

Dazu muss man keineswegs alle solchen Punkte besetzen. Es reicht die meisten davon einfach nur zu sperren. Und dass kann auf immens viele Weisen passieren und mit höchst unterschiedlichen Mitteln.

Wenn du im Weiteren auf Vietnam verweist, sollte man anmerken, dass dort auch wesentlich größere franzöische Elite-Verbände vernichtend geschlagen wurden und der Feind wie das Gelände vollkommen verschieden waren und sind (Stichwort: 200.000 VietMinh Kämpfer, vietnamesische Artillerie, Dien Bien Phu etc). In der Sahelzone stehen neben vielen anderen Unterschieden keine 200.000 Feinde mit schwerer Artillerie.

Wenn man hier Erfahrungen von früher heran ziehen wollte, wäre der Algerienkrieg das wesentlich bessere Beispiel. Ebenso der Sieg den Algerien gegen die Islamisten im Algerischen Bürgerkrieg erreichte. Und gerade Algerien zeigt auf, wie wichtig es ist bestimmte strategisch relevante Räume nachhaltig zu kontrollieren - denn wenn man dies nicht tut ist auch jedwedes Schulen bauen völlig Sinnlos und lässt sich nachhaltig eben keine Sicherheit herstellen. Den extrem korrupten und extrem inkompetenten Staat dort zurück zu bringen kann fallweise darüber hinaus mehr Teil des Problems sein als Teil der Lösung. Auch dass kenne ich aus eigener Anschauung.

Aufgrund der strikten Ritualisierung unserer Kriegsführung sind mir die Begrenzungen welche hier Frankreichs hervorragende Soldaten in ihren Möglichkeiten so stark einschränken durchaus bewusst. Aber selbst im Rahmen dieser Begrenzungen wäre viel mehr möglich. Man muss gerade in diesen Wüstengebieten keineswegs alles kontrollieren, aber man muss definitiv bestimmte Gebiete tatsächlich unter Kontrolle bringen und davon sind die Franzosen in der Sahel-Zone weit entfernt.

Eine der wesentlichsten Schlußfolgerungen daraus für mich ist, dass die Bundesrepublik hier massiv Frankreich unterstützen müsste und dieses Einsatzgebiet der einzige Schwerpunkt für den Einsatz der Bundeswehr im Ausland werden muss. Deutlich mehr Bundeswehr-Soldaten könnten es Frankreich ermöglichen mit seinen Kräften offensiver vorzugehen. Dann könnte die Lage dort eventuell in die gewünschte Richtung kippen.
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#21
(07.01.2021, 23:55)Quintus Fabius schrieb: Voyageur:
Man muss gerade in diesen Wüstengebieten keineswegs alles kontrollieren, aber man muss definitiv bestimmte Gebiete tatsächlich unter Kontrolle bringen und davon sind die Franzosen in der Sahel-Zone weit entfernt.
Stimmt, deswegen wurde Barkhane auch auf die "3 Grenzen region" beschränkt, und "Tacaud" gegründet. OK Tacaud läuft langsam an, aber es geht los.
Ehrlich gesagt ich zähle nicht auf Deutschland, damit DE (die Politik) mitspielt, müssten die Einsatzregeln so runter geschraubt werden, das daraus ein Sandkastenspiel in der Offizersmesse wird.
Französische ROE Grenzen stellen für mich kein wesentliches Problem dar, der Barkhane Einsatz, wird von der Bevölkerung getragen, und das darf nicht für irgendeinen taktiscjen Vorteil in Frage gestellt werden.
Allerdings müssen wir (die Armee) uns gegen Versuche wehren diese Regeln einzuschränken. ZB die Fake News Fabriken anderer
Die Cyber Defense

Zitat: Frankreich hat sich dank seiner Investitionen einen Platz in der führenden Gruppe von Nationen erarbeitet, die in der Cyber-Verteidigung eine Rolle spielen. Laut dem Generaldirektor der Luftabteilung, Didier Tisseyre, Cyber ​​Defense Commander, ist es "die stärkste Nation in der Europäischen Union". In Bezug auf die Cyber-Abwehr zeigt Frankreich seine Gewissheit, auch wenn sich alles sehr schnell ändern kann. "Ich würde vor allem seit dem Brexit sagen, dass Frankreich die stärkste Nation in der Europäischen Union ist, wenn es um Cyber-Verteidigung geht." Die Person, die dies bestätigt, ist nicht irgendjemand: Es ist der General der Luftabteilung, Didier Tisseyre, Kommandeur der Cyber-Verteidigung (ComCyber) an der Spitze von mehr als 3.400 Cyber-Kämpfern, der sich stellen muss ein oft unsichtbarer Feind. Denn Commander ComCyber ​​erinnerte sich während dieser aufregenden Anhörung: "Im Cyberspace befinden wir uns nicht in einer Zeit des Friedens: Es gibt viele Krisen, und in gewisser Weise hat der Cyberkrieg bereits begonnen." . Weltweit hat Frankreich sehr ernsthafte Konkurrenten, die sich in einen Feind verwandeln können, wie Russland, China und sogar den Iran. "Heute gibt es unter den großen Akteuren im Cyberbereich, insbesondere diejenigen, die bewiesen haben, dass sie viele Dinge tun können - direkt, weil ihr Staat sie gesponsert hat oder indirekt von mehr oder weniger verbundenen Gruppen - Offensichtlich die Russen, unterstrich General Didier Tisseyre. Sie sind in allen Bereichen präsent, die wir im Cyber ​​tun können, von sehr gezielten Cyber-Angriffen bis hin zur Beeinflussung durch soziale Netzwerke: Sie sind sehr stark "Die Chinesen auch. Sie sind ziemlich aktiv in der Wirtschaftsspionage. Aber sobald Sie ein System betreten, um wirtschaftliche oder industrielle Informationen zu stehlen, können Sie etwas anderes tun, indem Sie andere wesentlichere Systeme eingeben." und andere Handlungen ausführen
Und für Zentralafrika hat Facebook Untersuchungen durchgefrt
https://about.fb.com/news/2020/12/removi...ce-russia/
Zitat:Today we removed three separate networks for violating our policy against foreign or government interference which is coordinated inauthentic behavior (CIB) on behalf of a foreign or government entity. These networks originated in France and Russia and targeted multiple countries in North Africa and the Middle East.
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#22
Barkhane: Ein Dschihadist wird beim Einpflanzen eines improvisierten Sprengsatzes tödlich verletzt
Artikel von Opex360
VON LAURENT LAGNEAU 8. JANUAR 2021 Innerhalb von fünf Tagen verlor die Barkhane-Truppe fünf ihrer Mitarbeiter bei zwei Angriffen der Unterstützungsgruppe für Islam und Muslime [GSIM oder JNIM], die mit improvisierten Sprengkörpern [IED] durchgeführt wurden. Es ist schwierig, die genaue Anzahl der IED-Angriffe auf Barkhanes Konvois in Mali zu ermitteln, die nicht Gegenstand einer Mitteilung des Generalstabs der Streitkräfte [EMA] waren. Letztere rufen sie nur hervor, wenn sie französische Soldaten leider töten und / oder schwer verletzen. Nach einer Zählung von Jean-Marc Tanguy [Blog the "Mamouth"] waren 22 der 53 französischen Soldaten, die seit 2013 in der Sahelzone ihr Leben verloren haben, Ziel eines Angriffs mit einem IED / Mine / SVBIED. Die Konsultation der vom Generalsekretär der Vereinten Nationen veröffentlichten Berichte über Mali zeigt, dass bewaffnete Terroristengruppen [GAT] den Rückgriff auf IEDs bevorzugen. In dem im vergangenen September veröffentlichten Bericht wurde im ersten Halbjahr 2020 ein Anstieg der Zahl der Angriffe mit improvisierten Sprengkörpern gegen MINUSMA-Friedenstruppen um fast 65% gemeldet. „Während die Gesamtzahl der Unfälle mit improvisierten Sprengkörpern konstant geblieben ist, hat die Zahl der zivilen Opfer im Zentrum zugenommen, da die Art der von Opfern ausgelösten improvisierten Sprengkörper häufiger eingesetzt wurde: 153 Fälle im ersten Halbjahr 2020 [35 Tote und 118 Verletzte] gegenüber 108 im gleichen Zeitraum des Jahres 2019 “, heißt es in dem Bericht weiter. Und offensichtlich dürfte sich dieser Trend in den kommenden Monaten verstärken, gemessen an den jüngsten Aktionen der Barkhane-Truppe seit Anfang dieses Jahres. Tatsächlich wurden laut dem wöchentlichen Operationsbericht der EMA mehrere "einmalige" Operationen gegen bewaffnete Terroristengruppen durchgeführt, die IEDs landen wollten. So war es am 2. Januar, als zwei Personen, die einen improvisierten Sprengsatz auf der Achse zwischen Hombori und Gossi begruben, von einer Patrouille französischer Hubschrauber entdeckt wurden. „Es wurde ein Strike in Richtung Einzelpersonen durchgeführt. Ihr Motorrad wurde zerstört ", sagte die EMA, bevor sie hinzufügte, dass die Ankunft von Soldaten der Desert Tactical Group [GTD]" Lamy "am Tatort zur Beschlagnahme von Waffen und Materialien führte, die zur Herstellung von IEDs verwendet wurden. Drei weitere Maßnahmen zielten auf die Logistik der GATs ab, um ihre Sprengkörper herzustellen. Eine, die in der Nacht vom 3. auf den 4. Januar von der Task Force Takuba (Europäische Spezialeinheit, Anmerkung des Herausgebers), der Abteilung für leichte Aufklärung und Intervention (ULRI) Nr. 2 der malischen Streitkräfte und einer Abteilung von durchgeführt wurde GTD Conti ermöglichte es, 100 kg Grundelemente für die Herstellung handwerklicher Sprengstoffe zu beschaffen. "" Während der zweiten, die am 4. Januar in Sema in Abstimmung zwischen Barkhane und der FAMa durchgeführt wurde, wurden mehrere von den Dschihadisten besetzte Orte entdeckt, darunter eine IED-Fertigungswerkstatt. "Persönliche Waffen, Munition, Raketen, sieben Motorräder, Kommunikationsausrüstung sowie sieben IEDs und viele bei ihrer Herstellung verwendete Komponenten wurden infolgedessen beschlagnahmt", sagte EMA. In der Nähe von Menaka fand und beschlagnahmte eine Abteilung der GTD Conti Ressourcen, die für die Herstellung von IEDs verwendet wurden, sowie Geräte zum Graben der Sprengstoffallen. Schließlich ist der Umgang mit IEDs nicht ohne Risiko. Tatsächlich hat laut EMA am 2. Januar ein Dschihadist den gezündet, den er auf der Nationalstraße 20 gelegt hat, die Ansongo mit Menaka verbindet. Er wurde schwer verletzt und von Soldaten aus Barkhane entdeckt, die ihn medizinisch behandelten, bevor er seinen Verletzungen erlag.
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#23
voyageur:

Zitat:Ehrlich gesagt ich zähle nicht auf Deutschland, damit DE (die Politik) mitspielt, müssten die Einsatzregeln so runter geschraubt werden, das daraus ein Sandkastenspiel in der Offizersmesse wird.

Nur weil beide Länder im Rahmen dieses Einsatzes aktiv wären, brauchen sie nicht die gleichen Einsatzregeln (ROE). Und es gibt jede Menge Aufgaben bei denen unsere begrenzteren Vorgehensweisen ausreichend sind. Damit könnte Deutschland durchaus Frankreich entlasten, so dass die franzöischen Streitkräfte vor Ort Kräfte frei kriegen die sie dann anderweitig einsetzen können.

Meiner Einschätzung nach könnte die Bundeswehr durchaus Frankreich in diesem Einsatz substanziell unterstützen und sei es einfach dahin gehend, dass die franzöischen Soldatan an vielen Stellen und Verwendungen frei werden und damit an anderer Stelle wo robuster vorgegangen wird verstärkt aktiv werden können.

Zitat:der Barkhane Einsatz, wird von der Bevölkerung getragen, und das darf nicht für irgendeinen taktiscjen Vorteil in Frage gestellt werden.

Man darf aber auch nicht vermeintliches Wohlwollen der Bevölkerung über alles stellen. Und meiner Überzeugung nach ist vieles was Frankreich in diesem Einsatz tut zu konventionell zu beschränkt, zu sehr von unserer ritualisierten westlichen Kriegsführung geprägt. Man muss natürlich umgekehrt anmerken, dass die Franzosen hier die Unterstützung der Regierungsstreitkräfte etlicher Länder dort haben und damit sozusagen schmutzige brutalere Arbeit damit de facto an diese auslagern können. Das ist keine Kritik !

Es wurde ja schon mehrfach von Menschenrechtsorganisationen recht gut bewiesen dargelegt, was für Kriegsverbrechen und Gemetzel von den Verbündeten der Franzosen in der Sahel-Zone angerichtet wurden. Und ich betone noch mals, dass ist keine Kritik - aber es leitet auch zugleich sehr gut über zum nächsten wesentlichen Punkt:

Zitat:Allerdings müssen wir (die Armee) uns gegen Versuche wehren diese Regeln einzuschränken. ZB die Fake News Fabriken anderer

Das ist ein wirklich absolut wesentlicher Punkt den du hier ansprichst. Ich würde das aber noch weitergehend betrachten: es geht nicht nur darum Fake News entgegen zu treten, sondern man muss selbst auch aktiv solche verbreiten, mit entsprechend entgegen gesetzter Zielrichtung, und umgekehrt wahre Nachrichten und Fakten welche dem Kriegsziel entgegen stehen gezielt angreifen und zersetzen (besser als sie zu unterdrücken ist es sie unglaubhaft zu machen und sie in einer Masse von weiteren Informationen unsichtbarer zu machen). Darüber hinaus sollte man auch gezielt Fake News selbst produzieren welche man dann selbst wiederum als solche des Gegners "entlarvt" (Schwarze Flagge Operationen). Man kann auch noch viele weitere Weisen die Glaubwürdigkeit des Feindes untergraben. Jede dieser Weisen sollte und muss exploriert werden.

Das ist ein wirklich weites Feld.

Es Cyber-Abwehr zu nennen verkennt dabei grundsätzlich die viel wesentlichere Aktive Ausrichtung solcher Aktivitäten und wie weitgehend hier Militärgeheimdienst, Geheimdienste und Psychologische Kriegsführung miteingebunden werden müssen. Ein bloßer defensiver Ansatz ist hier völlig unzureichend. Beispielsweise ist die franzöische Propaganda in Bezug auf die Klassifzierung der Feinde als Terroristen, Daesh usw durchaus ein Vorbild für aktive psychologische Kriegsführung.

Zitat:Die Chinesen auch. Sie sind ziemlich aktiv in der Wirtschaftsspionage.

So wie Frankreich auch. Beispielsweise betreibt Frankreich in Deutschland fast gleichrangig zu China Wirtschaftsspionage zum Schaden deutscher Unternehmen. Und auch das ist keine Kritik ! sondern im Gegenteil ein Lob. Man sollte hier endlich mit offenen Karten einander gegenüber treten und erkennen dass wir als engste natürliche Verbündete zur Zeit ohnehin viel enger zusammen arbeiten sollten.

Frankreich als eine der führenden Nationen was Wirtschaftsspionage angeht könnte wenn es nach mir ginge alles was es begehrt auch einfach so von uns kriegen. Das wäre einfacher, effktiver und schneller. Umgekehrt sollten wir dann natürlich auch alles kriegen was Frankreich in diesem Bereich so zusammen stiehlt. Wir würden beide von einer solchen gegenseitigen Transparenz erheblich profitieren.

Zitat:Französische ROE Grenzen stellen für mich kein wesentliches Problem dar

Wie ist eigentlich deine Einstellung gegenüber der französischen Doktrin wie sie zuerst Roger Trinquier zusammen gefasst dargestellt hat ? La guerre moderne war eines der militärwissenschaftlichen Bücher die mich mit am meisten beeindruckt haben.
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#24
https://www.czdefence.com/article/genera...eral-staff

Zitat:Even during the Christmas holidays, the EUTM mission in Mali is in full swing, and the training of Malian soldiers takes place in several places at once. One of the interesting pre-Christmas activities was also a lecture by the Czech Mission Commander Brigadier General František Ridzák for students of the French course of the General Staff, who, as part of a study internship, visited Mali.

General Ridzák introduced the students to the EUTM mission and also shared his experience with the command of this international mission. He described in detail to the audience the new mandate, which expands the area of operation throughout Mali and now allows support for the training of armies of the G5 Sahel states. He also acquainted them with the organizational structure and the training system, and passed on his experience with the operation of the mission even during the August coup. Last but not least, he described the successful fight with COVID-19 while fully deploying elements of the mission across Mali.

“Despite all the unprecedented problems we faced in the mission, we continued to train under strict measures. Towards the end of the year, we managed to start parallel training in the most remote places of Mali at once, from Menaka, through Gao, Timbuktu, Sevare, Banankoro to Bamako. Such extensive training has not yet taken place in the history of the EUTM. What is also a great success are our training activities at the non-commissioned officer school in Banankoro, where we trained military instructors for the first time, and finally the integration of the EUTM mission into the structure of the Malian General Staff,” says General Ridzák.
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#25
[Stand der Dinge "Force Takuba
Artikel (französisch) Bruxelles 2
Zitat:[Insgesamt fünf Länder beteiligt Zwei Länder sind bereits dort (Estland und Tschechische Republik), ein drittes sollte eintreffen, Schweden, mit einem bedeutenden Kontingent (150 Personen). Genug, um in Zusammenarbeit mit den Franzosen drei Arbeitsgruppen zu bilden. Nur drei Aufgabengruppen Jedes Spezialeinheitskontingent ist einer ULRI (Light Reconnaissance and Intervention Unit) der malischen Armee zugeordnet. Mit dem Ziel von Triple A: Assist (er), Advise (beraten), Accompagn (er), die Aufrüstung der malischen Streitkräfte, bis sie vollständig autonom sind.
Die 1. französisch-estnische Arbeitsgruppe, die älteste, zählt 60 Franzosen und 30 Esten mit Sitz in Gao, die mit 90 Mitarbeitern der 132. mechanisierten Firma Gao und einigen nigerianischen Elementen an die 4. ULRI angeschlossen sind. Die 2. französisch-tschechische Arbeitsgruppe sollte dieselbe Größe haben (51 Franzosen und mehr als dreißig Tschechen) und die operative Kapazität Mitte Januar erreichen. Es wird seinen Sitz in Menaka haben und dem 2. ULRI angegliedert sein. Die 3. französisch-schwedische Arbeitsgruppe wird ebenfalls in Menaka stationiert sein, das größer ist. Sie werden bis März einsatzbereit sein. Die Schweden werden auch einen QRF, eine schnelle Reaktionskraft, chirurgische Komponenten sowie Black Hawk-Hubschrauber bereitstellen. Sehr nützlich für die Operation Barkhane, bei der es an Hubschrauberressourcen mangelt. Zwei weitere Länder bis Ende des Jahres
Die Italiener werden nicht sofort ankommen. Rom wird letztendlich keine Streitkräfte als solche entsenden, die in der Lage sind, eine Arbeitsgruppe (mit Sitz in Ansongo) zu bilden, wie ursprünglich geplant, in dem Gesetzentwurf, der von der Regierung im Mai 2020 vorgelegt und im Parlament in verabschiedet wurde Juli. Die Italiener werden eine Medevac-Komponente (normalerweise mit Hubschraubern) mitbringen, die nicht in die Streitkräfte integriert wird. Voraussichtliche Ankunft: eher im zweiten Semester.
Was Griechenland betrifft, sind Gespräche im Gange “, so ein Beamter des Ministeriums der Streitkräfte, um das genaue Profil ihrer Teilnahme zu bestimmen. Dies würde nach unserer ersten Einschätzung in der Größenordnung von ein paar Dutzend (maximal) Personen, die keiner Arbeitsgruppe beitreten würden, bescheiden bleiben. Eine Präsenz im Hauptquartier Vier Länder (Dänemark, Belgien, Niederlande, Portugal) nehmen teil, indem sie ein bis vier Offiziere zum Hauptquartier der Streitkräfte in N'Djamena oder Gao (*) entsenden. Diese Teilnahme ist an sich symbolisch, kann jedoch nützlich sein, um sich auf eine robustere zukünftige Teilnahme in diesem Bereich vorzubereiten. Wie ein ausländischer Offizier es ausdrückte, ermöglicht es vor allem, "mehr über die Modalitäten der Operation zu wissen" und diese Elemente intern "zu melden".
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#26
Zwei Artikel zum allgemeinen Hintergrund:

https://www.deutschlandfunk.de/militaere..._id=467651

https://www.deutschlandfunk.de/terror-in..._id=447057

Zitat:Sehr nützlich für die Operation Barkhane, bei der es an Hubschrauberressourcen mangelt.

Das ist eine interessante Äußerung, zumal ich das von Leuten die in Mali waren auch ständig gehört habe. Helis wurden dort extrem hoch gewichtet und ein ständiger Mangel an denselben beklagt.

Gerade in einem solchen Einsatz könnten richtige Luftsturm-Brigaden, welche organisch mit Helikoptern zusammen einen Verband bilden einen immensen Unterschied machen. Das flache offene Gelände, die gewaltigen Distanzen und die höhere effektive Reichweite in den Sensoren wie bei der Waffenreichweite würden eine solche Streitmacht dort absolut dominierend machen.

Stattdessen werden 150 Mann bereits als Zitat: bedeutendes Kontingent - dargestellt.

So weit ich es weiß werden für diese Operation insgesamt so ungefähr 5500 Soldaten eingesetzt (angeblich um die 4500 französische Soldaten vor Ort). Wenn man die Größe des Operationsraumes bedenkt und dass die Zahl der getöteten Feinde im Laufe von mehreren Jahren gerade mal so um die 100 beträgt (und das ist optimistisch gerechnet), der Feind aber mehrere tausend Kämpfer hat (Zahlen steigend) wird eigentlich offensichtlich, dass hier keine nachhaltige Wirkung erzielt wurde und auch gar nicht so erzielt werden kann.

7 Jahre und gerade mal um die 800 tote Gegner, macht also gerade mal so um die 120 pro Jahr, also gerade mal 10 pro Monat. Das sind im Endeffekt Verluste unterhalb des militärischen Horizontes, da sind etliche Städte in Süd- und Mittelamerika wesentlich gefährlicher. Genau genommen würden die verschiedenen Gruppen von Feinden dort mehr Kämpfer verlieren wenn wir nicht dort wären, weil sie dann mehr gegeneinander kämpfen würden. Im Prinzip ist es so, als wären wir gar nicht dort.

Und Frankreich hat schlußendlich keine Ahnung wie es dort mit den realen Begebenheiten erfolgreich sein kann und kann dies unter diesen Umständen auch gar nicht sein. Und die erbärmlichen Verbrecher-Staaten und Kleptokratien welche hier unterstützt werden sind selbst eine der primären Ursachen des ganzen Problems und genau diese Problemursache wird durch das franzöische Eingreifen auch noch stabilisiert und verstärkt.

Das völlige Staatsversagen der Versager-Staaten vor Ort, ihre extremste Korruption und die erheblichen Menschenrechtsverletzungen und die völlige Inkompetenz der Einheimischen in Bezug auf fast alles kann man mit gerade mal 1 verstärkten Brigade auf mehrere Millionen Quadrat-Kilometer nicht kompensieren. Dazu kommt zuvorderst noch die Bevölkerungsentwicklung vor Ort. Jede ernsthafte Entwicklungspolitik dort müsste eigentlich Bevölkerungspolitik sein und zumindest versuchen die Vermehrung dort zu vermindern. Und das geht nciht durch Wohlstand, ganz im Gegenteil erhöht jede erfolgreiche Maßnahme der Franzosen diese Fehlentwicklung noch da die größere ökonomische Basis welche sich daraus ergibt die Vermehrung noch mehr antreibt.

Erst wenn man die weitere Vermehrung der Bevölkerung dort nachhaltig einschränkt, seine Mittel auf bestimmte Regionen konzentriert und erheblich mehr Truppen dort einsetzen würde, könnte auch nur ansatzweise etwas gegen die Ausbreitung islamistischer Terror-Gruppen in der Sahel-Zone unternommen werden.

Die dafür notwendigen Maßnahmen und das dafür notwendige Maß an organisierter Gewalt zu ergreifen ist uns aber heute anscheinend unmöglich, aufgrund der Ritualisierung unserer Kriegsführung.
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#27
We did not find anything!

https://www.gj-magazine.com/gj/wp-conten...8x381.jpeg

https://i1.wp.com/defishumanitaires.com/...=729&ssl=1

https://unherd.com/2020/07/frances-african-forever-war/

Zitat:There is a terrible innocence to Barkhane. The French commander of Barkhane, General Pascal Facon has declared he can “easily” defeat the Islamists. “We shouldn’t underestimate them,” he said, but “we shouldn’t give them too much importance either.”

This is agonisingly naïve. Seven hundred jihadists may have been taken out of play, but that still leaves about 6,000 terrorists in the Sahel, and they know the lie of the bad lands. The combat patrols of the French rarely do. They drive hundreds of miles from their “temporary advance bases” deep in the desert, bouncing up and down in steel armoured cars and personnel carriers, in temperatures topping 40 degrees, seeing nothing but sand and acacia trees through their wrap-around sunglasses.

For hour after hour. There is looking for a needle in a haystack; then there is looking for jihadists in thousands of square miles of the Sub-Saharan Sahel. The red dust kicked up by the convoys can be seen for miles. The jihadists get prior warning, and melt away with their AK-47s. Just recently, a French combat engineer was interviewed on television following a search for a jihadist weapons cache, ending with the inevitable reply “the search didn’t find anything today”. It has become the mantra of French officers interviewed about Barkhane — “We didn’t find anything”. They smile for the camera, but you can sense the frustration.

Zitat:Neither should it be supposed that the militants lack popular support. The national governments of the “Group of Five for the Sahel” — Chad, Burkina Faso, Chad, Mali, Mauritania and Niger — are blighted by corruption and incompetence.

Zitat:Barkhane, and its lack of effectiveness in bringing resolution, is starting to take its toll. Anti-French demonstrations in Bamako, the Malian capital, were regular fixtures before Covid, with Macron depicted as Hitler on placards.



https://defishumanitaires.com/en/2019/11...phic-bomb/

Zitat:The G5 Sahel countries (Mali, Niger, Burkina Faso, Mauritania, Chad) will increase from 83.7 million inhabitants in 2019, including about 50% under 15 years of age, to 196 million in 2050.

Bei gleichzeitig rasant degradierenden Ressourcen (fruchtbare Böden, Trinkwasser etc) nimmt die Bevölkerung in der Sahel-Zone also innerhalb der nächsten drei Dekaden von 84 Mio auf um die 200 Mio zu.

Keine Militäroperation der Welt kann bei einer solchen Entwicklung Stabilität herstellen - mit nur einer Brigade auf um die 4 Millionen Quadratkilometer.
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#28
@Quintus Fabius Die vielen unterschiedlichen Punkte machen eine Antwort sehr schwer bzw unübersichtlich. .Köntest Du biitte die Diskussion teilen. ZB
1) Sahel Politisch, wirtschaftliche und gesellschachtlische Umgebung
2) Sahel militärische Aspekte
Ich weiss alles hängt mit allem zusammen, Soldaten die nicht bezahlt werden,(oder der Offizier deren Sold für sich einbehält), deren Munition verschwindet um heimlich weiterverkauft zu werden, fehlt die Motivation; etc etc
Früher war es noch schlimmer, Sachen haben sich verbessert, aber es reichjt bei lange nicht.
Militär kann nur Zeit gewinnen, damit die Politik vorankommt. Der nächste G5 Sahel findet Ende Januar im Tschad statt. Schauen wir mal.
Bloss militärisch was ist die Wahl, zu warten das die Politk in die Pötte kommt ??? == ein grosser Teil der Sahel Zone würde dann wieder von den Djihadisten übernommen werden.
Was deine bodycount zahlen angeht überlasse ich dir Dir die Verantwortung für die Zahlen, der französische Etat-Major veröffentlicht sie selten, er benutzt eher erbeutete Motos etc
Militärisch müssen wir aus meiner Sicht das Maximum aus den Mitteln machen die wir haben.
Zitat:, richtige Luftsturm-Brigaden, welche organisch mit Helikoptern zusammen einen Verband bilden
was nutzt das wenn es generell zuwenig Hubschrauber gibt,
und nehmen wir das Thema Schwerer Transport Hubschrauber

so einer ersetzt für viele Einsätze 3 Helico Manoeuvre. Die 2 dänischen STH haben Ihren Einsatz Ende letzes Jahr beendet, die Briten sind noch da, bloss unterstützen jetzt gleichzeitig auch de MINUSMA, die Lücke ist grösser geworden.
Zitat:150 Mann bereits als Zitat: bedeutendes Kontingent
Für Takuba ja, eine Task Group unterstûzt eine malische ULRI, begleitet sie im Einsatz
Zitat:[n der Gossi Forward Operational Base (BOA) angekommen, fand die Landed Engagement Assistance Section (SAED) von Leutnant Paul die Elemente der Light Reconnaissance and Intervention Unit (ULRI) Nr. 1 mit woran sie schon gearbeitet hat. Dies ist in der Tat die dritte gemeinsame Operation für diese beiden Einheiten, die nun ihr operatives Know-how teilen und beherrschen. Das gegenseitige Wissen spiegelt sich sofort in den Beziehungen wider, die französische und malische Soldaten unterhalten, noch bevor die Operation beginnt. Für dieses neue Engagement werden jedoch Elemente der mit Motorrädern ausgestatteten malischen Streitkräfte direkt in die SAED-Gruppen für leichte Aufklärungs- und Unterstützungsfahrzeuge (VLRA) integriert. „Der Zweck dieses Gelenks ist es, unsere Mobilität mit einer sehr schnellen Abfangfähigkeit zu erhöhen. Dies ist besonders für einen flüchtenden und mobilen Feind geeignet “, erklärt Lt. Paul. "Die Freude, mit Partnern zusammenzuarbeiten" Sobald die Nacht hereinbricht, infiltrieren die französischen und malischen Elemente leise ihr Ziel und das Dorf wird vor Sonnenaufgang abgesperrt. Gleichzeitig investieren französische und malische Soldaten drei verschiedene Standorte. Waffen sind schnell beschlagnahmt. Es dauerte nur wenige Minuten, bis die ersten gemeinsamen Aktionen zu den ersten Ergebnissen führten. Am nächsten Tag eine neue Mission: Die Soldaten müssen verschiedene Spuren und Abteile des Bodens erkennen. ULRI-Motorräder und VLRA von BARKHANE arbeiten nebeneinander auf den sandigen Spuren von Gourma, wobei die Straßenöffnungen abwechselnd von den französischen und dann von den malischen Elementen ausgeführt werden. Nach vielen Kilometern ist die Zeit für das Biwak gekommen. Es war ein langer Tag, die Partner treffen sich beim Tee, um Bilanz zu ziehen und sich auf die nächste Mission vorzubereiten. Und der nächste Tag ist Markttag im Dorf. Französische und malische Soldaten patrouillieren Seite an Seite, so nah wie möglich an der Bevölkerung. Die Haltestellen sind häufig und der Austausch mit den Einwohnern, den Kaufleuten und den örtlichen Behörden zahlreich. "Es ist immer eine Freude, mit malischen Soldaten zusammenzuarbeiten. Sie beherrschen verschiedene Dialekte wie Songhai, Fulani, Tamashek und Bambara. Dies ist sehr nützlich für die Interaktion mit der Bevölkerung während Patrouillen. Während dieser Amtszeit sind wir zusammengewachsen und haben in verschiedenen Bereichen voneinander gelernt. Sie sind fast Teil der Sektion “, gesteht Leutnant Paul. Die Operation wird noch einige Tage fortgesetzt, bevor sie zur Gossi-Basis zurückkehrt. Französische und malische Soldaten führten Aufklärungs-, Kehr- und Kontrollmissionen durch, ob mit dem Fahrzeug oder zu Fuß. Ihre gemeinsame Aktion hat zur Beschlagnahme zahlreicher Ressourcen sowie Waffen, zur Neutralisierung von Logistikplänen und zur Handlungsunfähigkeit mehrerer feindlicher Kombattanten geführt und die Aktivitäten bewaffneter terroristischer Gruppen behindert.
es war ein Beispiel mit Barkhane, Takuba ist jetzt angelaufen und 150 Mann können zwei neue Task groups erlauben = 4 malische Einheiten im Tagesgeschäft unterstüzt;
Afrikanische Soldaten, (wie auch europäische) brauchen Vorbilder, harte und lange Knochenarbeit für die Vorbilder, aber auch was für ein erarbeiter Erfahrungsschatz.
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#29
voyageur:

Als du den Strang hier bei Konflikten und Kriegen unter dem Titel Sahel-Zone eröffnet hast war ich gerade eben davon begeistert, dass dies einen ganzheitlicheren Blick auf diesen Konflikt ermöglicht. Gerade weil in dieser Art von Konflikt die wirtschaftlichen, politischen, sozialen, sozialkulturellen, kulturellen und (rein) militärischen Aspekte alle zusammen hängen, möchte ich nur sehr ungern den Strang teilen. Das würde weniger Klarheit als noch viel mehr Verwirrung schaffen.

Darüber hinaus ist die ganze Lage in der Sahel-Zone derart verworren, komplex und dynamisch, dass man ohne einen solchen Blick ins Kaleidoskop zu wagen auch nicht weiter kommt.

Du hast allerdings recht, dass ich hier bisher ohne Struktur, Kaleidoskopartig und unstrukturiert alle möglichen Punkte heraus gegriffen habe. Und dass dadurch eine Antwort sehr schwer ist. Ich versuche mich mal an einer kurzen, organisierteren Analyse um meine Kernthesen zur Sahel-Zone zusammen zu fassen:

Alles folgende sind nur meine rein privaten Thesen anhand von Open-Source Quellen und ein paar Berichten von Kameraden die in Mali waren:

1 Was will Frankreich dort überhaupt erreichen, insbesondere mit der Operation Barkhane?

Offiziell wird diese nicht als Nation-Building oder Stabilitätseinsatz oder dergleichen gesehen und wurde auch nie so bezeichnet. Offiziell dient sie der Bekämpfung von Terroristen (wörtlich Zitat: Counter-Terrorism).

Sekundär verfolgt Frankreich in der Region zusätzlich sicher wirtschaftliche und machtpolitische Ziele, aber in Bezug auf die Militärpräsenz ist der Aspekt des Counter-Terrorism meiner Einschätzung nach tatsächlich vorherrschend, egal was offiziell dazu gesagt wird oder nicht dazu gesagt wird. Die tatsächlichen realen Einsätze und was rein praktisch getan wird zeigen das auf.

2. Wie ist die Lage im Sahel ?

Die Situation im Sahel ist vor allem anderen durch das demographische Problem bestimmt, definiert und absolut beherrscht. Dieses nimmt in den nächsten Jahrzehnten dort noch dramatisch zu. Auch wenn das eine zentralreduzierte Hypothese ist so lassen sich doch sehr viele Einzelprobleme dort auf dieses Grundproblem zurück führen. Dieses Grundübel wird meiner Einschätzung nach entweder von Frankreich nicht richtig erkannt oder man weiß einfach nicht wie man damit praktisch umgehen soll und hat im Endeffekt auch keine umsetzbare Lösung dafür.

Meiner rein persönlichen Einschätzung nach weiß die französische Führung sehr exakt um diesen Kern des Problems. Da sie aber keine Lösung dafür hat und auch nicht haben kann, gerade deshalb diese Konzentration auf Counter-Terrorism. Die Begrenztheit des Auftrages (siehe 1)resultiert also aus der Erkenntnis der Unmöglichkeit der Lage an sich.

Sekundär kommen ethnische Spannungen hinzu deren Bedeutung wir, welche die Ethnie als wesentlichen Faktor leugnen ebenso entweder nicht wirklich nachvollziehen, oder ebenso keine umsetzbare Lösung dafür haben.

3 Wesentliche Merkmale des Kriegsraumes

3.1 Politische Seite

Der Kriegsraum erstreckt sich über mehrere Staaten welche unterschiedliche Interessen verfolgen. Daher kann eine diese Staaten übergreifende Mission nur scheitern. Dazu kommen noch etliche weitere bedeutende Machtgruppen innerhalb dieser Gebiete welche wiederum völlig divergierende Interessen haben. Das einzige gemeinsame Interesse ist es, die Franzosen für die eigenen Zwecke jeweils auszunützen und sie dazu zu benutzen die Situation für die eigenen Interessen zu stabilisieren. An einem ernsthaften Sieg über die verschiedenen Terrorgruppen und Aufständischen dort hat keiner ein wirkliches Interesse.

Darüber hinaus sind die Staaten in der Region extrem unfähig, extrem korrupt, verbrecherisch und in keinster Weise am Wohl ihrer Völker interessiert. Im Prinzip unterstützen wir dort also Verbrecher und kämpfen dafür dass diese an der Macht bleiben. Erneut ist hier keine Lösung möglich.

3.2 Geographische Seite

Der Kriegsraum ist immens groß (Millionen von Quadratkilometern). Er besteht überwiegend aus semiariden und ariden Gebieten mit den entsprechenden Schwierigkeiten und erhöhten Anforderungen. Größe und Natur stellen im Endeffekt erneut ein de facto unlösbares Problem dar, wenn man sich an die Methoden hält welche durch unsere ritualisierte Kriegsführung vorgegeben sind. Andererseits schränkt dies auch den Feind ein und ermöglicht es (wenn man es denn wollte) immense Gebiete tatsächlich zu sperren (entsprechende Doktrin und Befähigung vorausgesetzt).

3.3. Gegner

Die Feinde sind in eine Unzahl von Gruppen zerspalten, verfügen aber über mehrere tausend Kämpfer. Ihre Verluste sind so marginal, derart gering und kompensierbar, dass sie im Endeffekt durch die französischen Militäraktionen nicht und nur unzureichend in der Ausweitung ihres Einflusses auf die Bevölkerung gestört werden. Entsprechend die sich ständig verschlechternde Sicherheitslage dort welche dazu führt dass im Endeffekt die Bevölkerung zu den Feinden allein deshalb überläuft weil diese im Gegensatz zu den Franzosen und ihrer jeweiligen Regierung eher für Sicherheit sorgen können.

Aktuell wächst der Gegner schneller als er bekämpft wird, dass heißt die Franzosen töten trotz ihrer Konzentration auf Counter-Terrorism im Rahmen der kompensatorischen Sterblichkeit.

4. Eigene

Demgegenüber hat Frankreich de facto nur eine Brigade vor Ort, mit für diesen Kriegsraum unzureichender Ausrüstung. Die Zahl der Feinde dürfte aktuell inzwischen gesichert größer sein als die der franzöischen Kampftruppen vor Ort. Allein aufgrund dieser Zahlenverhältnisse (man nehmen noch aus 3 die Größe des Raumes und aus 2 die Demographie hinzu ergibt sich zwingend, dass die französischen Truppen verlieren müssen und dies auch gar nicht anders sein kann.



Wenn wir nun jeden einzelnen genannten Punkt heran ziehen, dann ist immer die zwingende Schlußfolgerung, dass es keine Lösung gibt und unter den gegebenen Umständen auch gar nicht geben kann.Was zu der Frage führt ob dieser Einsatz es überhaupt wert ist ihn weiter zu führen was zur Frage der Bedeutung fühhrt. Ist es so, dass mit dem Abzug der französischen Truppen der ganze Sahel wieder von verschiedenen islamistischen Terrorgruppen überrrannt wird und selbst wenn, stellt das überhaupt ein Problem dar? Macht Zeit gewinnen durch das Militär überhaupt Sinn, wenn die Sache mit den vorliegenden Fakten in jedem Fall zum scheitern verurteilt ist?
Muss man das Maximum mit den Mitteln heraus holen die man hat? Wäre es nicht besser abzuziehen?


5. Bedeutung

Meiner rein privaten Ansicht nach ist die Kontrolle über die Sahel-Zone wegen der Frage der illegalen Massenmigration aus Afrika nach Norden von größtmöglicher Relevanz. Diese wird in den nächsten Jahren vor allem auch aus der Sahel-Zone selbst erfolgen. Man muss also dort Strukturen und Systeme installieren und vorhalten, die es zumindest theoretisch ermöglichen diesen Raum zu kontrollieren. Dies scheint angesichts der Größe unmöglich, aber diese Größe muss man im Kontext der im Norden angrenzenden Wüsten sehen und die Umweltbedingungen verengen dann entsprechende Bewegungsrichtungen der illegalen Migranten auf bestimmte Korridore und diese könnte man durch moderne Technologie tatsächlich sperren, wenn man dies will.

Dazu kommen noch viele weiter Faktoren, aber ich will ja in meiner These in Form einer zentralreduzierten Hypothese für jeden Punkt eine Vereinfachung wagen. Wer also die Korridorre kontrolliert, der unterbindet damit zugleich Terrorismus, Drogenschmuggel usw usf, man schlägt also viele Fliegen mit ein und derselben Klappe.


6. Was müsste getan werden?

Der ganze Einsatz dort muss weg von der zu starken Konzentration auf Counter-Terrorism (was nicht heißt dass man aktive Angriffe auf den Feind verringern sollte, im Gegenteil) und hin zu einer tatsächlichen Kontrolle bestimmter Korridore, primär im Norden der Sahel-Zone, wo diese in die Wüste ausläuft. Diese tatsächliche Kontrolle kann nur durch ein ganzes Bündel von Faktoren erzielt werden, und es reicht dafür nicht ansatzweise hie und da etwas gutes für die Bevölkerung zu tun und ansonsten Terroristen zu jagen.

Zuvorderst müssten dort wesentlich mehr Truppen eingesetzt werden. Drei Divisionen wären noch nicht mal übertrieben. Dann müssten diese bestimmte feindliche Gruppen tatsächlich vollständig vernichten, während man sich durchaus mit anderen solchen Gruppen verbünden kann. Dem folgend muss zuvorderst eine vollständige Erfassung, Kontrolle und Überwachung der Bevölkerung sowie jedweder Bewegung in den von uns kontrollierten Korridoren erfolgen. Gebiete abseits dieser Korridore müssen durch technische Mittel gesperrt werden (beispielsweise durch Luftminen in Form von Frei-Feuer-Zonen).

Vor allem anderen aber müssten wir dort als Macht auftreten. Als Macht die sich tatsächlich durchsetzt und der sich die anderen unterwerfen müssen. Dies vor allem anderen würde dazu führen, dass die Berufs-Opportunisten, Wendehälse und Zaungäste welche in diesen Ländern den allergrößten Teil der dort lebenden Menschen stellen sich uns zuwenden. So wie wir dort zur Zeit auftreten und agieren würde auch ich mich jederzeit für die die anscheinend stärkere Seite entscheiden welche sich durchsetzen wird und dass sind in dem Fall unsere Gegner.

Wenn wir das nicht wollen, vielmehr aus einem Bündel von Faktoren auch nicht können, dann muss doch zumindest so weit wie möglich die Sache in diese Richtung voran getrieben werden weil: die Kontrolle über den Zugang zur Wüste eben von der allergrößten Bedeutung sein wird in den nächsten Dekaden. Die bisherigen Bemühungen der Franzosen sind daher zwar immerhin lobenswert, aber völlig unzureichend. Die der anderen Europäischen Staaten, insbesondere dieser Bundesrepublik hingegen abstrus lächerlich.

An diesem Gebiet wird es sich entscheiden ob Europa zugrunde geht oder überlebt. Deshalb muss hier und heute dort die Kontrolle erlangt werden und dass ist möglich, wenn es denn nur wollte und die Bevölkerungen hier in Europa auch nur ansatzweise weiter denken könnten oder zumindest treu zu ihren Nationen stünden.
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#30
(16.01.2021, 00:41)Quintus Fabius schrieb: voyageur:
6. Was müsste getan werden?
Der ganze Einsatz dort muss weg von der zu starken Konzentration auf Counter-Terrorism (was nicht heißt dass man aktive Angriffe auf den Feind verringern sollte, im Gegenteil) und hin zu einer tatsächlichen Kontrolle bestimmter Korridore, primär im Norden der Sahel-Zone,......
Drei Divisionen wären noch nicht mal übertrieben. Dann müssten diese bestimmte feindliche Gruppen tatsächlich vollständig vernichten, ..., Kontrolle und Überwachung der Bevölkerung sowie jedweder Bewegung in den von uns kontrollierten Korridoren erfolgen. Gebiete abseits dieser Korridore müssen durch technische Mittel gesperrt werden (beispielsweise durch Luftminen in Form von Frei-Feuer-Zonen).
Vor allem anderen aber müssten wir dort als Macht auftreten. Als Macht die sich tatsächlich durchsetzt und der sich die anderen unterwerfen müssen.
über die heutige Situation hgibt es viele gemeinsame Ansichten, und Dein Vorschlag ist ein (theoretisches) bis zum Ende durchgedachtes Projekt..
Bloss in der Praxis seh ich da keine Umsetzungschancen. Weder politisch noch militärisch;
Politisch sind das Kolonien niveau 3+,mit Biometrie, Internetüberwachung etc, das Projekt findet keine Mehrheit weder in Europa, noch in Afrika. Und wenn die lokale Bevölkerung nicht mitspielt, dann läuft nichts.
Militärisch
3 Divisionen, allein für die Sahelzone, das schaft selbst eine europäische Armee nicht.

Zitat:An diesem Gebiet wird es sich entscheiden ob Europa zugrunde geht oder überlebt. .....
Eine gemeinsame europäische Politk, für die Aussengrenzen, ja ist wirklich ein Knackpunkt, wenn wir das nicht schaffen wird es kein Europa geben, wir werden zu Handlangern anderer Mächte reduziert.

(16.01.2021, 00:41)Quintus Fabius schrieb: voyageur:
6. Was müsste getan werden?
Der ganze Einsatz dort muss weg von der zu starken Konzentration auf Counter-Terrorism (was nicht heißt dass man aktive Angriffe auf den Feind verringern sollte, im Gegenteil) und hin zu einer tatsächlichen Kontrolle bestimmter Korridore, primär im Norden der Sahel-Zone,......
Drei Divisionen wären noch nicht mal übertrieben. Dann müssten diese bestimmte feindliche Gruppen tatsächlich vollständig vernichten, ..., Kontrolle und Überwachung der Bevölkerung sowie jedweder Bewegung in den von uns kontrollierten Korridoren erfolgen. Gebiete abseits dieser Korridore müssen durch technische Mittel gesperrt werden (beispielsweise durch Luftminen in Form von Frei-Feuer-Zonen).
Vor allem anderen aber müssten wir dort als Macht auftreten. Als Macht die sich tatsächlich durchsetzt und der sich die anderen unterwerfen müssen.
über die heutige Situation teilen wir es viele Ansichten, und Dein Vorschlag ist ein (theoretisches) bis zum Ende durchgedachtes Projekt..
Bloss in der Praxis seh ich da keine Umsetzungschancen. Weder politisch noch militärisch;
Politisch sind das Kolonien niveau 3+,mit Biometrie, Internetüberwachung etc, das Projekt findet keine Mehrheit weder in Europa, noch in Afrika. Und wenn die lokale Bevölkerung nicht mitspielt, dann läuft nichts.
Militärisch
3 Divisionen, allein für die Sahelzone, das schaft selbst eine europäische Armee nicht.

Zitat:An diesem Gebiet wird es sich entscheiden ob Europa zugrunde geht oder überlebt. .....
Eine gemeinsame europäische Politk, für die Aussengrenzen, ja ist wirklich ein Knackpunkt, wenn wir das nicht schaffen wird es kein Europa geben, wir werden zu Handlangern anderer Mächte reduziert. Bloss auch hier muss die Bevölkerung mitziehen, wenn es keine Mehrheit gibt,läuft auch nichts. Und die Diskussionen müssen auf Basis von Tatsachen geführt werden, und nicht auf Basis von Wunschdenken und Realitätsverweigeung.
Der geplante europäische Convent zur Weiternentwicklung der EU kann da eine Chance sein.

Wir haben unseren Job gemacht, wir haben Leben gerettet ": das Zeugnis eines französischen Soldaten, der bei einem Terroranschlag in Mali verwundet wurde
Dokument Franceinfo (französisch)
Zitat:Master Corporal Jordan war Teil der Besatzung eines gepanzerten Fahrzeugs, das zwischen einem Konvoi, der von Soldaten der Operation Barkhane flankiert wurde, und einem Kamikaze-Fahrzeug stand, das sich selbst in die Luft sprengte. Bei dem Angriff wurden sechs Menschen verletzt, darunter der 25-jährige Soldat. Artikel geschrieben von Franck Cognard -

Es war vor einer Woche, am Freitag, dem 8. Januar, im Zentrum von Mali: Ein Selbstmordfahrzeug explodierte in Kontakt mit einem Konvoi, der von französischen Soldaten der Operation Barkhane geschützt wurde. Bei dem Angriff wurden sechs Menschen verletzt. Es hätte viele Todesfälle verursachen können, wenn ein VBCI, ein französischer Schützenpanzer, nicht zwischen dem Konvoi und dem Selbstmordattentäter eingegriffen hätte. Die sechs Verwundeten bildeten die Besatzung des Panzers. Sie wurden nach Frankreich zurückgeführt. franceinfo hat das seltene Zeugnis eines von ihnen gesammelt,
Master Corporal Jordan, 25 Jahre alt.
franceinfo: Unter welchen Umständen fand dieser Angriff in Mali statt?
Master Corporal Jordan: Wir waren auf der rechten Seite, um die Flanke zu schützen, wir haben nur ein oder zwei Kilometer zurückgelegt. Hier haben wir das Fahrzeug zu unserer Rechten gesehen. Er näherte sich auf einem kleinen Pfad, der unsere Route kreuzte. Wir haben die Warnung per Stimme gemacht, wie wir sollten. Da ist Sergeant Jeremie, der Anführer, der dem Piloten sagte, er solle nach vorne kommen und sich auf der Strasse in den Weg stellen, und wir waren "Schützen" im hinteren Fahrzeugbereich. Ihm (dem Kamikaze) wurde gesagt, er solle abbiegen, indem er auf ihn deutete. Dann konnten wir nur noch Säcke voller trockenem Gras sehen, die hinter ihm geladen waren. Für uns war das Motorrad sauber, es war überhaupt nicht verdächtig. Er wurde gebeten, wegzugehen und anzuhalten. Der Pilot der Maschine bewegte sich langsam weiter, wir stellten uns ihm in den Weg, um ihn zu blockieren. Wir sagten ihm, er solle wieder raus, er begrüßte uns wieder, dann sah ich, dass er seine Hand senkte, um etwas zu drücken, und dort explodierte es.
Wenn dieser Selbstmordattentäter es geschafft hätte, in den Konvoi zu gelangen, hätte es mehr Schaden gegeben als er?
Ja, das bin ich mir sicher. An unserem Fahrzeug, das wirklich gepanzert ist, gab es immer noch einige Schäden. Angesichts der Last, die er hatte, hätte es nicht nur Verletzungen gegeben. Die anderen Fahrzeuge im Konvoi waren nicht gepanzert, es gab einen Benzinttransporter, die FAMa (malische Streitkräfte), in einem Pickup. Als ich im Sanitätsfahrzeug evakuiert wurde, sagten sie mir, dass es ihr Fahrzeug sogar anhob, als es 100 Meter links von ihnen war.
Wie beurteilen Sie die Aktion Ihrer Gruppe, bei der es am vergangenen Samstag noch sechs Verletzungen gab?
Für mich ist es schlecht für gut. Soweit zu sagen, dass es eine Heldentat ist, nein. Weil es unser Job ist. Wir haben getan, was uns beigebracht wurde. Wir haben nicht gelernt, Helden zu sein. In unserem Fahrzeug hatten wir keine Todesfälle. Dies ist die Hauptsache.
Master Corporal Jordan bei franceinfo
Jeder ist gut auf eigenen Beinen. Sogar der Kommandant der Einheit sagte, wir sollten uns keine Sorgen machen und das nicht umsonst getan haben. Wir haben unseren Job gemacht, wir haben Leben gerettet, das hat er uns gesagt.
Welche Erinnerungen haben Sie vom Moment unmittelbar nach der Explosion?
Ich erinnere mich, dass wir alle im VBCI (gepanzertes Infanterie-Kampffahrzeug) waren. Sobald ich meine Augen öffne, schreie ich und frage, ob es allen gut geht. Ich war auch fassungslos. Da war unser Kollege First Class Emmanuel, den ich mit dem Unteroffizier betreute. Ich sah, dass er ein Loch in seinem Arm hatte und versuchte, einen Verband darauf zu legen, um die Blutung zu verhindern. Ich konnte es nicht tun, weil mein Körper versagte, ich hatte keine Zeit dafür den Verband an zulegen bevor ich zusammenbrach., bevor Sie zusammenbrechen. Ich hätte es gerne besser gemacht. Im Namen unserer gesamten Gruppe möchte ich Master Corporal Camille [Gesundheitspersonal] unseren Dank aussprechen. Ich weiß, dass sie sich selbst die Schuld gab, nicht mehr getan zu haben, aber diesen Umständen so wie sie war, erfüllte sie ihre Mission wirklich perfekt, zum Glück war sie für uns da. Sie hat einen tollen Job gemacht und ich möchte, dass es gesagt wird.
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