26.04.2013, 17:08
Die Gesamtzahl von 46 hat über die Einsatzbereitschaft rein garnichts auszusagen. Wichtig hierfür ist die Struktur der Einsatzverbände, und davon werden wir in Zukunft nur noch einen einzigen haben. Die STAN des Regiments sieht 32 Hubschrauber vor, aufgeteilt auf zwei Staffeln á 16 Hubschrauber.
Dann gibt es da noch schöne Rechnungen, die sich mit der theoretischen Einsatz- und Durchhaltefähigkeit befassen. Rein rechnerisch kannst du grob über den Daumen gepeilt von folgendem ausgehen: Um eine Hubschrauberstaffel (16 Hubschrauber) langfristig in einem Einsatzgebiet betreiben zu können, brauchst du zwei Regimenter, also insgesamt vier Staffeln. Das ergäbe dann eine Rotation, bei der jede Staffel in einem Zeitraum von zwei Jahren für sechs Monate im Einsatz ist.
Der begrenzende Faktor ist hier aber nicht die technische Belastung des Geräts, sondern der Besatzungen. Wir Deutschen haben nämlich nen Besatzungsfaktor von 1,0. Das heisst für jeden Hubschrauber gibt es genau eine Besatzung. Meines Wissens nach schreibt die NATO allerdings einen Faktor von 1,5 vor und die Amerikaner haben in der Praxis sogar 2,0. Das ist auch einer der maßgebenden Faktoren für die Beantwortung der Frage, wie viele Hubschrauber wir dauerhaft in den Einsätzen stellen können.
Du siehst also: Dass wir acht Tiger mit ASGARD-F bekommen, kommt nicht von ungefähr. Das sind genau zwei Schwärme (die Hälfte einer Staffel) und damit genau das, was ein einziges Regiment dauerhaft im Einsatz betreiben KANN.
Und die Frage wie viel wir stellen können MÜSSEN ist eh eine ganz andere. Du kannst dich ja groß und breit darüber aufregen, dass wir mit sechs CH53 und vier TIGER schon an der oberen Belastungsgrenze operieren, während die Amerikaner sich "einfach so" ne Combat Air Brigade ausm Ärmel schütteln, um uns Deutsche zu unterstützen. Dann musst du aber auch bedenken, dass der Wehretat der Amerikaner ein bisschen (!) höher ist als unserer, deren Militär für Gesellschaft und Politik einen anderen Stellenwert hat als bei uns und dass die beim Einsatz ihres Militärs nicht so zimperlich und historisch gebrandmarkt und traumatisiert sind, wie wir.
Deutschland übt aussen- und sicherheitspolitische Macht nicht primär über militärische Stärke aus, sondern über wirtschaftliche Stärke (sieht man aktuell ziemlich deutlich an der Eurokrise. Deswegen haten grad alle gegen uns). Und Stichwort Eurokrise: Die wirkt sich natürlich auch nicht unerheblich aus und führt dann auch zu solchen geistigen Ausdünstungen gewisser Kanzlerkandidaten, dass man Hauptfähigkeiten der europäischen Armeen ersatzlos streichen könnte, wenn nur die jeweils anderen Partner die entsprechenden Fähigkeiten vorhalten. Wir arbeiten ja immer und überall nur noch zusammen, also kann die Bundeswehr ruhig eine reine Panzerarmee werden, während Frankreich die Luftwaffe, Spanien die Marine und Italien die Herstellung weißer Flaggen betreibt.
Unter diesen Rahmenbedingungen tut sich die Politik schwer, bei der Armee die richtigen Schwerpunkte zu setzen. Wer von uns kann denn mitten in der Eurokrise und während der krassesten Überschuldung einem Politiker klar machen, dass ein Hubschrauberregiment Sinn macht? Der Politiker kuckt sich die Zahlen an, stellt fest, dass ein Hubschrauberregiment pro Jahr fast so viel kostet wie eine Grenadierdivision und zeigt dir dann den Vogel.
Ich sehe das Problem aktuell nicht darin, was die Bundeswehr leisten kann, sondern darin, was die Politik von der Bundeswehr erwartet. Wenn man aus diesen und jenen Gründen bei der Armee Einsparungen vornimmt, dann ist das völlig in Ordnung. Aber dann sollte man auch die Beteiligung an Einsätzen so weit zurückschrauben, dass diese Armee nicht hoffnungslos überfordert wird. Und genau daran haperts derzeit.
Dann gibt es da noch schöne Rechnungen, die sich mit der theoretischen Einsatz- und Durchhaltefähigkeit befassen. Rein rechnerisch kannst du grob über den Daumen gepeilt von folgendem ausgehen: Um eine Hubschrauberstaffel (16 Hubschrauber) langfristig in einem Einsatzgebiet betreiben zu können, brauchst du zwei Regimenter, also insgesamt vier Staffeln. Das ergäbe dann eine Rotation, bei der jede Staffel in einem Zeitraum von zwei Jahren für sechs Monate im Einsatz ist.
Der begrenzende Faktor ist hier aber nicht die technische Belastung des Geräts, sondern der Besatzungen. Wir Deutschen haben nämlich nen Besatzungsfaktor von 1,0. Das heisst für jeden Hubschrauber gibt es genau eine Besatzung. Meines Wissens nach schreibt die NATO allerdings einen Faktor von 1,5 vor und die Amerikaner haben in der Praxis sogar 2,0. Das ist auch einer der maßgebenden Faktoren für die Beantwortung der Frage, wie viele Hubschrauber wir dauerhaft in den Einsätzen stellen können.
Du siehst also: Dass wir acht Tiger mit ASGARD-F bekommen, kommt nicht von ungefähr. Das sind genau zwei Schwärme (die Hälfte einer Staffel) und damit genau das, was ein einziges Regiment dauerhaft im Einsatz betreiben KANN.
Und die Frage wie viel wir stellen können MÜSSEN ist eh eine ganz andere. Du kannst dich ja groß und breit darüber aufregen, dass wir mit sechs CH53 und vier TIGER schon an der oberen Belastungsgrenze operieren, während die Amerikaner sich "einfach so" ne Combat Air Brigade ausm Ärmel schütteln, um uns Deutsche zu unterstützen. Dann musst du aber auch bedenken, dass der Wehretat der Amerikaner ein bisschen (!) höher ist als unserer, deren Militär für Gesellschaft und Politik einen anderen Stellenwert hat als bei uns und dass die beim Einsatz ihres Militärs nicht so zimperlich und historisch gebrandmarkt und traumatisiert sind, wie wir.
Deutschland übt aussen- und sicherheitspolitische Macht nicht primär über militärische Stärke aus, sondern über wirtschaftliche Stärke (sieht man aktuell ziemlich deutlich an der Eurokrise. Deswegen haten grad alle gegen uns). Und Stichwort Eurokrise: Die wirkt sich natürlich auch nicht unerheblich aus und führt dann auch zu solchen geistigen Ausdünstungen gewisser Kanzlerkandidaten, dass man Hauptfähigkeiten der europäischen Armeen ersatzlos streichen könnte, wenn nur die jeweils anderen Partner die entsprechenden Fähigkeiten vorhalten. Wir arbeiten ja immer und überall nur noch zusammen, also kann die Bundeswehr ruhig eine reine Panzerarmee werden, während Frankreich die Luftwaffe, Spanien die Marine und Italien die Herstellung weißer Flaggen betreibt.
Unter diesen Rahmenbedingungen tut sich die Politik schwer, bei der Armee die richtigen Schwerpunkte zu setzen. Wer von uns kann denn mitten in der Eurokrise und während der krassesten Überschuldung einem Politiker klar machen, dass ein Hubschrauberregiment Sinn macht? Der Politiker kuckt sich die Zahlen an, stellt fest, dass ein Hubschrauberregiment pro Jahr fast so viel kostet wie eine Grenadierdivision und zeigt dir dann den Vogel.
Ich sehe das Problem aktuell nicht darin, was die Bundeswehr leisten kann, sondern darin, was die Politik von der Bundeswehr erwartet. Wenn man aus diesen und jenen Gründen bei der Armee Einsparungen vornimmt, dann ist das völlig in Ordnung. Aber dann sollte man auch die Beteiligung an Einsätzen so weit zurückschrauben, dass diese Armee nicht hoffnungslos überfordert wird. Und genau daran haperts derzeit.