25.10.2021, 14:15
(25.10.2021, 12:51)Broensen schrieb: Es geht mir gar nicht vordergründig um die reine Anzahl von Erdogan-Anhängern.
Die große Herausforderung wäre, zu vermeiden, dass ein Konflikt "Erdogan-NATO" in weiten Teilen der Öffentlichkeit zu einem Konflikt "Türken-Deutsche" werden würde.
Die Erdogan-Anhängerschaft ist zumindest groß genug, um ihre zu erwartende Empörung auf die Straße und in die Presse zu bringen. AfD und Co. werden das liebend gerne annehmen und die Polarisierung nimmt ihren Lauf. Es geht nicht um die Gefahr eines Bürgerkriegs, sondern darum, ob das Land bzw. die Gesellschaft halbwegs geschlossen bleiben kann, angesichts der öffentlich ohnehin nur schwer vermittelbaren diplomatischen Zuspitzung. Und im Fall eines echten kriegerischen Konfliktes ist die Frage des Umgangs mit den hier lebenden Türken eine sehr problematische, die den Rückhalt eines solchen Vorgehens in der Gesellschaft massiv gefährdet.
Frei zitiert: "Die Gesellschaft wächst mit/an ihren Aufgaben." Tatsächlich würde es wohl derartige Probleme geben aber vielleicht entstünden ja daraus sogar Lösungen. Ich könnte mir vorstellen dass ein großer Teil der Türkischstämmigen auf deutscher Seite Partei ergreift und dann letztendlich gefestigter zur deutschen Gesellschaft steht. Während andererseits vielleicht hunderttausende Erdoganfans lieber freiwillig in die Türkei zurückkehren würden. Könnte natürlich auch ganz anders kommen, je nach dem wie schlau die Regierung nach Innen handeln täte.