(Zweiter Weltkrieg) Panzerschlacht von Prochorowka
#1
Teil I <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bmlv.gv.at/omz/ausgaben/artikel.php?id=142">http://www.bmlv.gv.at/omz/ausgaben/artikel.php?id=142</a><!-- m -->
Teil II <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bmlv.gv.at/omz/ausgaben/artikel.php?id=158">http://www.bmlv.gv.at/omz/ausgaben/artikel.php?id=158</a><!-- m -->


Vor 60 Jahren: Prochorowka


Zitat:Um kaum eine andere Schlacht des Zweiten Weltkrieg gibt es mehr Mythen und Legenden als um die "Panzerschlacht von Prochorowka", einem kleinen Ort 80km von Kursk und 50km von Belgorod entfernt, wo am 12.7.1943 auf dem Höhepunkt der Operation Zitadelle 1.500 sowjetische und deutsche Panzer und Sturmgeschütze in einem Begegnungsgefecht aufeinander getroffen sind. Die Schlacht gilt gemeinhin als Wendepunkt im Krieg gegen die Sowjetunion und als "größte Panzerschlacht" der Geschichte, wobei der Phantasie diversester Autoren keine Grenzen gesetzt sind.

Seit etwa zehn Jahren sind aber jetzt dem Forscher auch Quellen zugänglich, die ein wesentlich differenzierteres Bild ergeben. Prochorowka kann nicht als "Schlacht" durchgehen, sondern ist ein Mosaikstein im Geschehen an der Ostfront im Juli/August 1943, das man als "Schlacht um den Kursker Bogen" bezeichnen könnte und nicht nur die Operation Zitadelle, sondern auch die sowjetischen Operationen zur Abwehr und zum Gegenangriff in einem Raum von 500km Breite und 400km Tiefe inkludiert.
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#2
Sehr umfangreiche Informationen. Danke für die Links. :daumen:
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#3
Tatsächlich klasse Links!:daumen:
Widerspricht allerdings vielem, was ich bisher über Prochorowka gelesen habe. Das Gesamtergebnis ist allerdings gleich; Unternehmen Zitadelle war der Anfang der dt. Niederlage.
Nach Stalingrad war ein Sieg unmöglich, nach Kursk bzw. "Zitadelle" die Niederlage unumgänglich.
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#4
Prochorowka war vorallem eine typische Agitpropente.Angeblich wurden hunderte "Tiger" abgeschossen.Alles in allem erlitt die Russische Armee nach westlichen Maßstäben eine herbe Niederlage ,nur steckte sie die Massenverluste an Panzern einfach weg.In der Hauptsache war die Wehrmacht einfach zu schwach.Unsinnig sind in diesem Zusammenhang oft kolportierte Aussagen über die Stärke der deutschen Panzertruppe.Hier wurde eindeutig der Zusammenhang zwischen Realität und Fiktion verwechselt.Oftmals wich die Stärke der Panzerdivisionen massiv von der den gemeldeten offiziellen Standardstärken ab.
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#5
Unternehmen Zitadelle war dennoch ein Erfolg für die Sowjets, die Wehrmacht erreichte nicht ihr Ziel, die Rote Armee besaß ab diesem Zeitpunkt auch im Sommer die Initiative.
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#6
Zitat:Unternehmen Zitadelle war dennoch ein Erfolg für die Sowjets, die Wehrmacht erreichte nicht ihr Ziel, die Rote Armee besaß ab diesem Zeitpunkt auch im Sommer die Initiative.
Natürlich war es am Ende ein Sieg der Sowjetarmee , nur nicht ganz so heroisch wie man es häufig schildert.Rolleyes
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#7
Im aktuellen Spiegel werden die Geschehnisse um Prochorowka ein bischen anders dagestellt.

Habe das mal abgeschrieben:
Zitat:(...)
Besonders bei der Bewertung von Prochorowka hätten es Moskauer Kollegen (von Karl-Heinz Friese, 55, im Potsdamer Militärgeschichtlichen Forschungsamt der Bundeswehr (MGFA) für den Forschungsbereich "Zeitalter der Weltkriege" zuständig, Anm. d. Abschreibers Wink ) gut verstanden, das "Ausmaß der eigenen Fehler und Verluste zu verschleiern". Mehr als 1500 Panzer - 700 deutsche und 850 sowjetische - sollen am 12. Juli auf engstem Raum bei Prochorowka zusammengeprallt sein. Das II. SS-Panzerkorps sei geschlagen worden, 400 seiner Panzer vernichtet oder beschädigt worden, darunter viele moderne Kampfwagen vom Typ "Tiger" und "Panther" - vom sowjetischen "Tankisten" besonders gefürchtet, weil sie deren schwächere "T-34" ohne Chance auf Gegenwehr aus 1000 Metern abzuschießen vermochten.
So freilich fand das Treffen nur in sowjetischen Geschichtsbüchern statt. Tatsächlich erleidet die gerade neu aufgestellte 5. Garde-Panzerarmee des Generalleutnants Pawel Rotmistrow, fast unbemerkt an deutsche Linien herangeführt, eine böse Niederlage. Rotmistrows Verbände attackieren "Wagen neben Wagen, Welle auf Welle", in "unvorstellbarer Massierung, dazu mit höchster Geschwindigkeit fahrend" (so ein deutscher Augenzeuge). Doch vor der Höhe 252,2, die sie stürmen, verläuft quer zur Front ein von eigenen Pionieren zur Verteidigung gezogener Panzergraben. Obwohl in allen Operationskarten verzeichnet, ist er beim Angriffsbefehl offenbar einfach vergessen worden.
So kommen, laut Bericht eines anderen deutschen Beobachters, "immer neue T-34 über die Anhöhe, rasten zum Teil den Abhang hinunter und überschlugen sich im Panzergraben, vor dem wir in Bereitstellung lagen".
Andere entdeckten noch die einzige Brücke über den Sperrgraben, stauen sich davor und bieten den beiden gegenüberliegenden SS-Panzerkompanien Gelegenheit zum "Scheibenschießen auf bewegliche Ziel". So jedenfalls beschreibt es Kompanieführer Rudolf von Rippentrop, Sohn des deutschen Außenministers, der dafür das Ritterkreuz erhält.
Wie russische Archive inzwischen preisgeben, verleirt Rotmistrow an nur fünf Kampftagen mindestens 334 Panzer und Sturmgeschütze. 3597 seiner Männer sind tot oder vermisst, fast genauso viele verwundet. Deutsche Akten dagegen verzeichnen für den 12. Juli nur drei Totalausfälle bei Prochorowka.
Stalin erwägt, den schneidigen Panzergeneral vor Gericht zu stellen. Doch ein "Vertuschungskartell" (Frieser) bewahrt ihn davor: Das Debakel wird zum " titanischen Duell" (Marschall Wassilewski) und zum "Schwanengesang" der deutschen Panzertruppe (Marschall Iwan Konjew). Die Legende bleibt geschichtsbuchmäßig. Nur dass Rotmistrows Soldaten, wie im Armeebericht gerühmt, "heldenmütig und todesverachtend" kämpften, ist die reine Wahrheit. Für den Dienstgebrauch hält eine Untersuchungskommission immerhin fest, Prochorowka sei ein "Beispiel für eine schlecht durchgeführte Operation".
(...)
Quelle: Spiegel Nr. 13 / 26.3.05; Aus der Serie " Der Zweite Weltkrieg", Teil IX "Endkampf im Osten", S. 136-143

Gruß NoBrain
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#8
Es wahr für mich der Sieg der Sowjetischen Spionage. Selten in der Geschichte hat der Gegner so umfangreich von einem Angriff gewusst wie die Sowejts. Hitler wollte unbedingt einen Angriff anstatt intilligenter weise mit den aufgefüllten Panzerdivisionen in eine bewegliche Verteitigung überzugehen. Wie das geht hatte ja Manstein an der Südfront eindrucksvoll bewiesen. Auf dauer hätten nicht mal die Sowejts sollche Verluste verkraften können. So rannten die Deutschen gegen 50 km tiefe Verteidunglinien an.
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#9
Ja da muss ich Hille recht geben aber vorallem waren auch die Kräfte für einen Angriff nicht angemessen.
Ausserdem hat man nicht nachgestzt obwohl schwächen in die Verteidgungslinie der Russen bigefügt hatte,das verwunderte Manstein denn die Kapazitäten für die Operation zitadelle wurden auf befehls Hitler reduziert wegen den Amis im Süden.
Meiner Ansicht nach hätten sie es durchziehen sollen und weiter verstärken.
Was hättet ihr gemacht?
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#10
@Azrail (haste auch die Reportage auf NTV gesehen, he?Smile )

Hätten sie es weiter durchgezogen hätte Manstein vielleicht einen Durchbruch geschafft. Aber zu welchem Preis? Ein weiteres vormarschieren wäre meiner Meinung nach aufgrund verschlissener, schwacher Truppen nicht möglich gewesen.
Sie hätten nach großen Verlusten 50km gut gemacht. Dafür fehlte dann die Power um die Amis im Süden aufzuhalten, da der Italiener unfähig war.
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#11
Nein ich hab einen Bericht bei N24 gesehen der war cool:daumen:
Manstein hatte nicht so unrecht man hätte den Russen zugesetzt und was die Amis angeht,na toll was hat denn der Abzug der Kräfte im Osten bewirkt?!
Nur das noch schneller Eingreifen der Sowjets und die Besatznahme Ostdeutschland und Berlins.
Man hätte was man begonnen hat zu Ende führen sollen.
Aber auf längere Sicht hätte dies für den Krieg nichts gebracht man hätte verloren aber immerhin vielleicht Ostdeutschland vielleicht behalten,das heisst vielleicht kein geteiltes Deutschland.
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#12
SWie in einem HoI 2 Spiel von mir Wink - die Deutschen sind gerade in Irkusk angekommen - die Amis haben aber schon ganz Frankreich und Deutschland bis zur Elbe erobert Wink

Man hätte schon viel früher auf Kriegsproduktion umstellen müssen, den guten Generälen freie Hand lassen müssen, sich auf wenige Typen konzentrien sollen...
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#13
Zitat:Cyprinide postete
Man hätte schon viel früher auf Kriegsproduktion umstellen müssen, den guten Generälen freie Hand lassen müssen, sich auf wenige Typen konzentrien sollen...
Du vergisst, dass man das, im Vergleich zu früheren Kriegen, schon gemacht hat. Standard- Mpi´s Kanonen Munition usw...
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#14
naja, wenn man die Vielzahl an Typen alleine bei der Luftwaffe betrachtet, die unzähligen Panzer- und Panzerjäger-Typen, die verwendeten Beutewaffen...

Darüber hinaus war die Deutsche Armee diesmal keine Aufgeboitsarmee sondern eine homogene Masse. Daß man diesmal nicht eine Armee für den Krieg zusammenstellte sondern zielgerichtet aufgebaut hat ist schon ein Unterschied (mal ganz abgesehen davon, daß man z.B. die österreichischen MPs sehr wohl verwendet hat)...

Von einer Standartisierung gerade was das Großgerät angeht kann nicht die Rede sein, man hat auf viel zu viele Panzertypen gleichzeitig gebaut, schon alleine wenn man bedenkt wie lange der Panzer III noch gebaut wurde Confusedchock:
Aber das wird zu sehr OT...

Wie oben gesagt wurde... - man hätte vielleicht einfach weiter Rückzugsgefechte führen sollen...
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#15
Habe die Doku auch bei N24 gesehen nicht bei NTVRolleyes

In der Reportage wurde es so dargestellt das alleine Hitler die Idee zum Rückzug gab.
Hitler, als ehemaliger Gefreiter, hatte keine Ahnung von der Kriegskunst. Das Problem das er sich im Laufe der Zeit immer weniger von seinen Generälen sagen ließ wurde mehrfach von ehemaligen Generälen und Historikern kritisiert.
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