Hybrid-Löschboote => Hybridantrieb bei der Marine?
#1
https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/H...Rf5WvgKYKs

Hamburg bekommt erstmalig zwei Löschboote mit Hybridantrieb. Nach Informationen von NDR 90,3 sollen die beiden 35 Meter langen Boote voll elektrisch fahren können. Derzeit werden sie auf einer Werft in den Niederlanden gebaut. Die Hafenbehörde HPA, die für die Beschaffung der neuen Löschboote der Feuerwehr zuständig ist, spricht von herausragenden Umwelteigenschaften der Schiffe. Der Antrieb erfolgt demnach wahlweise über moderne Diesel-Aggregate mit Katalysator und Partikelfilter oder voll elektrisch über Batterien. Die Batterien sollen über einen Landstromanschluss geladen werden. Es werden die ersten Hybrid-Arbeitsschiffe im Hamburger Hafen.

Flacher und mit weniger Tiefgang

Die beiden Löschboote mit der Bezeichnung "LB 30" ergänzen das neue noch größere Feuerlöschboot "Brandirektor Westphal", das bereits einsatzbereit am Schlepperponton Neumühlen liegt. Die neuen Boote werden flacher sein und weniger Tiefgang haben. So können sie auch in den inneren Hafenbecken eingesetzt werden. Zudem passen sie unter den Hafenbrücken durch.
Ein Löschboot der Feuerwehr spritzt mit Elbwasser um sich. © dpa Foto: Marcus Brandt
Zwei neue Löschboote sollen der Hamburger Feuerwehr ab Frühjahr 2021 zur Verfügung stehen - derzeit werden sie in den Niederlanden gebaut.

Ein Boot wird dauerhaft von der Feuerwehr besetzt. Das zweite wird von der HPA auch als Arbeitsboot genutzt. Bei einem größeren Feuer im Hafen kann dieses Kombiboot von Feuerwehrleuten bemannt werden. Die spezielle Ausrüstung der Feuerwehr wird dann mit Containern an Bord gebracht.
Ab 2021 im Einsatz

Beide Schiffe sollen zusammen rund 20 Millionen Euro kosten. Im Herbst 2020 sollen sie fertig sein und voraussichtlich im Frühjahr 2021 in Dienst gestellt werden. Anders als die anderen Löschboote werden die neuen nicht rot gestrichen sondern bekommen das dunkelblaue Design der Flotte Hamburg.

=> Kommt der Hybridantrieb auch bei der Marine für Hilfsschiffe in Frage ?
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#2
Hybridantriebe sind im militärischen Bereich ja nichts neues, jedes konventionelle Unterseeboot nutzt die beschriebene Hybridtechnik, schon seit Jahrzehnten fahren viele Überwassereinheiten hybrid (nur halt nicht hybrid-elektrisch), und in den letzten Jahren sieht man auch hybrid-elektrische Antriebe bei Kriegsschiffen (bspw. F125). Mit den aktuellen Entwicklungen wird es letztlich nur eine Frage der Zeit sein, bis auch ein Teil des Antriebsstranges komplett elektrisch gestaltet werden wird, auch wenn Brennstoffzellen bei größeren Einheiten die bessere Perspektive bieten als Akkus.
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#3
(15.11.2019, 19:08)Mike112 schrieb: Der Antrieb erfolgt demnach wahlweise über moderne Diesel-Aggregate mit Katalysator und Partikelfilter oder voll elektrisch über Batterien.
Bei entsprechender Brandlage / Verrauchung steht für Feuerlöschboote kein Sauerstoff zum Anziehen für den Verbrennungsmotor mehr zur Verfügung und der Motor unkontrolliert und selbstschädigend absäuft. Zum Gasschutz für Feuerlöschboote gehört neben der Überdruckzitadelle daher auch eine Kontrolle der Motorzuluft mit automatischer Schnellabschaltung.
Mit dem elektrischen Antrieb sind in dem Fall dieser Hamburger Boote diese dann noch für 2 Stunden manövrierfähig, das ist der Hintergrund weshalb der so verbaut wird.

(15.11.2019, 19:08)Mike112 schrieb: => Kommt der Hybridantrieb auch bei der Marine für Hilfsschiffe in Frage ?
Bei Neu- und Ersatzbeschaffungen von Behördenschiffen des Bundes außerhalb der Marine (bei größeren Schiffen) wird zwischenzeitlich seit ca 2016 bevorzugt auf Diesel-Gas-Elektrische Antriebssysteme gesetzt, d.h. Dual-LNG/Diesel-Generatoren und nachgeschaltet rein elektrische Motoren.

Beispiel für solchen Dual-LNG-Antrieb wäre das Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiff Atair der BSH, das im September in Dienst gestellt werden soll, und von dem noch mal zwei nachkommen. Auch die drei etwas überdimensionierten künftigen neuen Gewässerschutzschiffe der WSV werden entsprechend ausgestattet.

Im Prinzip kann man da - genauso wie bei Dieselelektrischem Antrieb - noch Batterien dranflanschen, macht aber auch aufgrund des Gewichts doch eher wenig Sinn. Selbst bei kurzer Laufzeit vergleichbar den Hamburger Booten ist man da ganz schnell im Bereich >10 Tonnen Gewicht und Preisen auch schon mal im zweistelligen Millionenbereich. Bzgl. Marine: Bei einer Fregatte im Vollastbetrieb dann locker beim fünffachen hiervon.


Größere Ausnahme die letzten Jahre wären die drei neuen Korvetten äh "Einsatzschiffe" der Bundespolizei. Die sind im Grunde so richtig klassisch mit Antriebsstrang direkt am Diesel.
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