(See) Next Generation Frigate F127 (F124 Nachfolger)
(15.04.2023, 16:34)spooky schrieb: Auch das klassische Rumpfsonar hat heute noch einen deutlichen Wert, alleine schon weil es unmittelbar mit einem LFTAS zu einem bistatischen Sonar wird und auch in einem multistatischen Setup einen Beitrag leisten kann. Darüber hinaus darf man aber auch nicht vergessen das ein Rumpfsonar das einzige System ist, das man ohne Einschränkung quasi vom Ablegen bis zum Einlaufen 24/7 einsetzen kann. Natürlich ist die Leistungsfähigkeit im Vergleich zu einem modernen LFTAS bescheiden aber wenn man bedenkt wieviel Aufwand betrieben wird um ein kleines Tauchsonar mit einem Heli oder wegen mir auch mit einem USV für ein Bruchteil der Zeitspanne irgendwo ins Wasser zu lassen, wäre es mir die (vermutlich überschaubaren) Anschaffungskosten wert um dafür dann eben 24/7 ohne hohe Folgekosten zusätzlich Zugriff auf eine 2m durchmessende 5 t schwere Sonarbasis zu haben. Und ja auch ich würde ein U-Boot lieber in 50 km Entfernung entdecken als in 15 aber die Welt ist nicht immer so einfach, die Sonarbedingungen immer so Vorteilhaft für ein LFTAS, das U-Boot auf eine Versenkung auf max. Distanz aus, etc. und letztlich ist ein solides großes Rumpfsonar immer noch besser als völlig blind zu sein weil der Heli gerade unklar ist oder anderweitig gebunden und das Sonarmodul dummerweise auf einem anderen Schiff ist.

Letztlich zeigt ja auch der Blick auf die Bauvorhaben anderer Nationen, das die Meinung auf ein Rumpfsonar verzichten zu können keinesfalls querschnittlich geteilt wird (Gleiches gilt im ürbigen auch für die ASW-Torpedorohre).

Mich erinnert das an eine Diskussion, die ich 2005 anlässlich einer Ausstellung mit jemandem von der Projektabteilung See des BWBs hatte. Auf meine Frage warum man bei den U-212 komplett auf ein Aktivsonar verzichtet, war die Antwort auf Grund der Leistungsfähigkeit des Passivsonars und der Vermeidung der Entdeckung wäre ein Aktivsonar nicht notwendig. Dem ersten Teil stimmte ich zwar zu, auch würde ein Aktivsonar sicher nie das Gerät mit den meisten Betriebsstunden an Bord aber auf meinen Hinweis das es durchaus mal notwendig werden könnte sehr schnell Zieldaten zu erzeugen waren die Antworten dann doch ehr einsilbig. Beim 2. Los hat man die Notwendigkeit dann augenscheinlich doch wieder gesehen ...

Es ist eben nicht immer eine gute Idee ein System gleich weg zu lassen nur weil es vordergründig obsolet erscheint. Das gilt um so mehr wenn man das System wie eben ein Rumpfsonar später nicht mehr ohne großen Aufwand nachrüsten kann.

Das Problem ist allerdings das solch ein Sonar eben nicht umsonst ist, und dabei meine ich nicht unbedingt nur die Anschaffung, sondern eben auch den Betrieb und die Wartung. Für die Wartung braucht man z.B. immer ein Trockendock. wärend ich für das Schleppsonar nur einen Kran brauche oder es sogar unterwegs Warten kann.
Irgendwo muss man anfangen nein zu sagen. Wir bauen ja auch keine Schiffe mehr mit schwerer Artillerie, obwohl sie in manchen Bereichen sicher hilfreich wäre. Insbesondere bei der F127 wo es keinen Fokus auf ASW gibt, kann man getrost auf ein Rumpfsonar verzichten.

Ansonsten kann man überall dort wo U-Boote tauchen können auch ein modernes Schleppsonar einsetzen, und das über ein größeres Geschwindigkeitsfenster hinweg.

Auch bei einem multistatischen Setup würde das Rumpfsonar nur etwas bringen wen es anfängt aktiv zu arbeiten. Das wäre allerdings so als wenn du dich mit einer Taschenlampe neben ein Flutlicht stellen würdest. Und als Empfänger wird es nie mit einem TAS konkurrieren können.

Würde es sich beim Schleppsonar nur um ein TAS handeln, dann würde ein Rumpfsonar sehr viel Sinn ergeben und das wäre auch grundsätzlich eine gute Kombination für die F127, aber wenn wir über ACTAS reden, dann bietet uns ein klassisches Rumpfsonar keine weiteren Fähigkeiten.
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RE: Next Generation Frigate F127 (F124 Nachfolger) - von Kul14 - 16.04.2023, 09:40
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