(See) Next Generation Frigate F127 (F124 Nachfolger)
(28.02.2022, 22:14)Tarond schrieb: Es geht nicht darum, immer weiter zu reduzieren sondern sich anzusehen, was muss das System unbedingt leisten und was sind eher "nice to have"-Sachen.
Also Priorisierung betreiben.
Und dann danach handeln.

Völlig richtig, das ist aber das übliche Verfahren, dass etwa bei Beschaffungsvorhaben der Marine seit Jahrzehnten zum Einsatz kommt und eben genau zu den aktuellen Einheiten und Planungen geführt hat, die du hier jetzt kritisierst. Es geht also nicht darum, dass man so endlich mal vorgehen müsste, sondern vielmehr darum, dass die Anforderungen der Marine nicht deinen persönlichen Vorstellungen entsprechen. Das ist durchaus legitim, dafür sind wir hier, dafür diskutieren wir. Aber im Fall der F127 gegenüber der FREMM ist der Unterschied der Anforderungen und Fähigkeiten so eklatant, dass deine Argumentation nicht nachvollziehbar ist - zumindest für mich. Denn eine klassische FREMM kann die grundlegenden Aufgaben einer F127 nicht erfüllen, sie müsste also in einem größeren Maße modifiziert werden, ähnlich wie das etwa bei der Constellation-Klasse der Fall ist. Das kostet zusätzliches Geld. Zudem kann natürlich der Bau selbst bei uns erfolgen, das ist aber nur ein kleiner Teilaspekt der Gesamtkonstruktion. Erfolgt die Entwicklung und Integration der Systeme bei uns? Falls ja, wird auch das wieder zu Mehrkosten führen, falls nein reduziert man die entsprechende Wertschöpfung und die daraus rückfließenden Mittel, und langfristig auch die entsprechenden industriellen Fähigkeiten.

Wenn du hier das Beispiel USA anführst, dann werden genau diese "Kostentreiber" durchgeführt - man produziert im eigenen Land, der Schiffsentwurf musste strukturell angepasst werden, es werden eigene Systeme in einer völlig anderen Zusammensetzung integriert, kurz gesagt, es entsteht ein fast völlig neues Schiff, dass von außen kaum ähnlichkeiten mit den anderen FREMM-Modellen aufweisen wird, um die tatsächlichen Anforderungen zu erfüllen. Die eigentliche Frage ist da doch: warum dann überhaupt eine Abwandlung eines bestehenden Musters? Die Antwort ist einfach, weil das grundlegende Design und die Entwicklung der Schiffsinfrastruktur ein wesentlicher Kostenfaktor sind, und man hier entgegen früheren Experimenten auf ein bewährtes, funktionierendes System aufsetzen möchte.

Zurück zur deutschen Marine stellt sich die Sinnfrage, ob es besser ist, für die F127 auf eine Abwandlung bundeswehrfremder Infrastruktur angepasst an die eigenen Anforderungen zu setzen und so dauerhaft verschiedene Systeme parallel zu betreiben, oder ob es nicht besser wäre, ein solches Muster auf bereits eingeführter Infrastruktur (F126) aufzubauen und diese an die eigenen Anforderungen anzupassen und dauerhaft nur ein Grundsystem betreiben zu müssen? Es fällt mir sehr schwer zu verstehen, warum ersteres über die Laufzeit betrachtet eine bessere Lösung sein soll, insbesondere wenn Faktoren wie rückfließende Gelder, Personalflexibilität, usw. berücksichtigt. Zumal sich gerade auch bei der Systeminfrastruktur für die F127 wiederum eine Kooperation anbietet, bspw. mit den Niederlanden (was ja auch schon erörtert wird).

(28.02.2022, 23:56)Tarond schrieb: Das sehe ich eher als Vorteil.

Quantität ist auch Qualität oder so ähnlich.

Acht statt vier Einheiten wären ein Vorteil, der Bedarf an acht statt vier Einheiten nicht, insbesondere nicht, wenn er aus kostengründen nicht erfüllt wird.
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