(Sonstiges) Vision: German Armed Forces 2043
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(08.11.2019, 13:41)Helios schrieb: Dafür lohnt es sich (um bei dem Beispiel zu bleiben) einen Blick auf die Verwendung und Stationierung der entsprechenden Maschinen bei anderen europäischen Ländern zu schauen.
Das mache ich auch Immer wieder. Schon 30 Jahre. Neue Visionen zu entwickeln ist für mich eine Form der Entspannung. Sich nützlich fühlen mit all den bösen Neuigkeiten, die ich täglich für mein Fachgebiet lese. Ich lerne auch viel davon. Die Komplexität, die Kohärenz, die Dinge, die sie können und nicht können. Ich sehe dann vertraute Dinge, sehe neue Dinge.
Der Kern bleibt, dass man in dieser Vision nicht von der gegenwärtigen Situation der Bundeswehr ausgehen kann, sondern von der strategischen Vision, dem Ehrgeiz und der Spaltung innerhalb der Europäischen Union der Verteidigungsfähigkeiten.
So passen beispielsweise die 16 geplanten A212M in die neuen Aufgaben des KSK. Andere Länder haben solche Flugzeuge auch geplant, um diese Aufgaben zu erweitern. Zum Beispiel will Belgien 4 Flugzeuge für Spezialeinheiten kaufen.
Darüber hinaus kann nur ein Teil des Transportflugzeugs operativ eingesetzt werden. Ein Teil ist in Wartung, ein Teil für Aus- und Weiterbildung. Normalerweise steht Ihnen für längere Missionen nur ein vierter zur Verfügung. Ich benutze eine Missionsdauer von 4 Monaten. Ein 4-slag. >4 Monate Einsatz > 4 Monate Erholung > 4 Monate Wartung > 4 Monate Aufarbeitung.<
(08.11.2019, 13:41)Helios schrieb: Die Rechnung könnte von einem Politiker stammen Wink Abgesehen davon, dass es neben A400M auch noch SALIS und die zulaufenden C-130 gibt (kein echter strategischer Transporter, aber das wird die A400M-Flotte entlasten), ..
Die C-130 wurde bereits gegen 2043 an Verbündete verkauft.Cool
(08.11.2019, 13:41)Helios schrieb: Genau dieser Aspekt hat sich bei den Verlegungen nach Mali gezeigt. Was nützt eine An-124, wenn diese auf die Infrastruktur eines "Großflughafens" angewiesen ist und das Material anschließend überland ins Zielgebiet transportiert werden muss, weil die kleineren Maschinen nicht die notwendige Kapazität besitzen? Der immer wieder unterschätzte Vorteil am A400M (und an der C-17) ist die durchgängige Transportkette bis hin zum Feldflugplatz, gerade in Afrika ein wichtiger Aspekt. Die Grenzen sind inzwischen gut bekannt, mehr schwere Transporter (leider unrealistisch, die C-17 wäre vorerst vermutlich die letzte Chance gewesen, vielleicht noch modernisierte C-5), aber auch mehr schwere Transporter mit taktischen Fähigkeiten bzw. mehr taktische Transporter für Großvolumenfracht, gerade wenn es um Einsätze in Gegenden mit schwacher Infrastruktur und schwer kalkulierbarem Sicherheitsrisiko geht.
Ich weiß das und werde es auf jeden Fall berücksichtigen. Der C-17 ist/wäre in der Tat eine perfekte Ergänzung zum A400M. Ist aber vergriffen und auch Made in USA. Innerhalb der Vision brauche ich Kapazität, um schwere Kampfpanzer transportieren zu können. Der C-17 kann einen, der vorgesehene A124M zwei transportieren. Ich möchte auch der ukrainischen Wirtschaft mit einem Nachfolger der An-124 helfen (Antonov als Teil von Airbus, daher A124M). Bei internationalen Einsätzen wird häufig ein bestehender Flughafen belegt und als Basis genutzt. Aber vielleicht sagen Experten, dass ein europäischer Nachfolger des C-17 für meine Vision und mein ehrgeiziges Ziel gut genug ist. Dann argumentiere ich dafür. Denkst du das auch?
(08.11.2019, 13:41)Helios schrieb: Was die humanitären Einsätze angeht, da bin ich schon lang für die Schaffung eines gut ausgestatteten und gut finanzierten EU-Hilfswerks (auf dem technischen Niveau des THW) mit eigenen Flugzeugen, Hubschraubern, Schiffen und Fahrzeugen, die mit zivilen oder in Krisengebieten auch gemischten Besatzungen operieren. Dies würde nicht nur extrem wichtige politische und wirtschaftliche Unterstützungsmöglichkeiten bspw. in Afrika schaffen, sondern zeitgleich auch einen Pool an Transportfähigkeiten schaffen, die im Krisenfall für militärische Zwecke genutzt werden könnten.
Klingt nach einer hervorragenden Idee!! Ich benutze den humanitären Aspekt, um die Bedeutung der Streitkräfte für Leute akzeptabel zu machen, die der Armee etwas kritisch gegenüberstehen, geschweige denn 2% des BIP.

(08.11.2019, 15:41)ede144 schrieb: Es ist ja schön das man sich bestimmte Einsätze heute nicht vorstellen kann. Kaum jemand hätte sich 1989 vorstellen können das die BW jahrelang in Afghanistan stationiert ist. Wir haben uns in eine Nische LV/BV zurück gezogen, weil wir das jahrzehntelang im Schutz der NATO bequem machen konnten. Zur Not ist halt etwas Geld geflossen. Selbst die Befreiung von Geiseln in Afrika haben wir an Belgien outgesourced.
Letztlich können wir das so nicht mehr durchhalten und sollten uns eingestehen, das wir als Land Interessen haben, die es durchzusetzen gilt. Und der moralische Zeigefinger ist da keine wirkliche Hilfe.
In der Tat. Und gerade weil wir so lange gewartet und weggeschaut haben, müssen wir jetzt Volldampf geben.

Gesehen und ein anderes Gleichgewicht hergestellt. Weniger taktischer (36>16 A295M 24>16 A212M) und mehr strategischer Transportfähigkeit (36>48 A400M). Der letzte verdoppelt sich jetzt für die deutsche Luftwaffe (53 A400M vs 12 A124M und 48 A400M)
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Vision: German Armed Forces 2043 - von Mike112 - 26.10.2019, 15:35
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