26.06.2021, 14:31
@Quintus:
Es spielt überhaupt keine Rolle, wie wir den Wert von Bündnissen einschätzen, weil sich die vor mir genannten Leistungssteigerungen, und das habe ich explizit ausgeführt, auch auf die eigenen Luftfahrzeuge auswirken. Und ich sage dabei auch bewusst Luftfahrzeuge, weil damit vollumfänglich alle Operationen in der Luft gemeint sind. Der Wert dieser Einheiten kann für die moderne Luftkriegsführung gar nicht hoch genug bemessen werden, und deshalb bin ich sehr froh, dass die Luftwaffe diesen Wert erkennt und dort entsprechende Fähigkeiten deutlich ausbauen will. Wir sprechen da meines Erachtens von einem der Schlüsselelemente der Landesverteidigung (und natürlich auch der Bündnisverteidigung).
Und hier spricht "man" nicht der F-35 die "Fähigkeiten zur elektronischen Kriegsführung" ab, "ich" ordne diese nur aufgrund der vorhandenen Informationen (und dazu gehören nun wirklich keine Werbeaussagen der Hersteller) ein. Denn so geheim die genauen Daten sind, so lassen die bekannten Informationen zur Konfiguration, Leistungsaufnahme, Antennengrößen, Bandbreite und ähnliches durchaus Rückschlüsse zu. Hinzu kommt, und das habe ich hier ebenfalls bereits erwähnt, dass das USMC selbst die Fähigkeiten der F-35 in der Hinsicht auf etwa 85% der Fähigkeiten der EA-6B einschätzt, was wiederum eine ziemlich gute Einordnung insgesamt ermöglicht, da die Fähigkeiten von letzterer zumindest für eine Bewertung besser bekannt sind. Aufgrund der eklatant von diesen Informationen abweichenden Einschätzungen deinerseits frage ich mich allerdings, auf welcher Basis diese aufbauen?
Konkret auf EloKa bezogen, ja, ausgiebige Stealtheigenschaften sind insbesondere bei SEAD-Einsätzen in der letalen Zone (also primär DEAD) ein Vorteil, das habe ich hier auch immer wieder erwähnt, weil es die durch EW aufgebauten Selbstschutzfähigkeiten vereinfacht. Für andere Einsatzformen innerhalb der EloKa spielt es eine deutlich untergeordnete, faktisch also keine Rolle.
Es stellt sich durchaus die Frage, ob man speziell für eine Einsatzverwendung, die eigentlich das Paradebeispiel für den Einsatz von Drohnen darstellt, jetzt noch ein bemanntes Kampfflugzeug extra beschaffen will, dass ansonsten im Bereich der EloKa deutlich geringere Leistungen bietet als andere Muster und, wie bereits mehrfach erwähnt, keinerlei eigene Technologieentwicklung unterstützt.
Da du immer wieder klarstellst, dass deine Entscheidung pro F-35 und gegen den Eurofighter ECR keine Entscheidung gegen FCAS/NGWS/NGF wäre, frage ich mich, warum du diesem Punkt so wenig Bedeutung beimisst, dass du nicht einmal darauf eingehst? Die Entwicklung von neuen Technologien für eine komplett neue Generation beispielsweise von Kampfflugzeugen ermöglichen Verbesserungen für bestehende Muster, die dann ihrerseits wiederum eine Praxiserprobung sicherstellen, die nur im Rahmen von Demonstratoren gar nicht möglich wäre. Genau deshalb spielt ja auch das Thema Technologieverwendung bei den FCAS-Verhandlungen eine so große Rolle, weil es dabei ebenso um die kontinuierliche Verbesserung von bestehenden Systemen geht.
Die Stärke von Luftstreitkräften bemisst sich an der Kampfkraft gemäß der jeweiligen Aufträge, nicht an der Leistungsfähigkeit von Einzelfaktoren. So sinnvoll ausgeprägte Stealthfähigkeiten für bestimmte Aufgaben ist, so unbedeutet sind sie für andere. Mehr möchte ich an dieser Stelle und hier im Thema nicht dazu schreiben, dafür gibt es wirklich passendere Themen, um das auszudiskutieren (beispielsweise hier: https://www.forum-sicherheitspolitik.org...p?tid=5222)
Es spielt überhaupt keine Rolle, wie wir den Wert von Bündnissen einschätzen, weil sich die vor mir genannten Leistungssteigerungen, und das habe ich explizit ausgeführt, auch auf die eigenen Luftfahrzeuge auswirken. Und ich sage dabei auch bewusst Luftfahrzeuge, weil damit vollumfänglich alle Operationen in der Luft gemeint sind. Der Wert dieser Einheiten kann für die moderne Luftkriegsführung gar nicht hoch genug bemessen werden, und deshalb bin ich sehr froh, dass die Luftwaffe diesen Wert erkennt und dort entsprechende Fähigkeiten deutlich ausbauen will. Wir sprechen da meines Erachtens von einem der Schlüsselelemente der Landesverteidigung (und natürlich auch der Bündnisverteidigung).
Und hier spricht "man" nicht der F-35 die "Fähigkeiten zur elektronischen Kriegsführung" ab, "ich" ordne diese nur aufgrund der vorhandenen Informationen (und dazu gehören nun wirklich keine Werbeaussagen der Hersteller) ein. Denn so geheim die genauen Daten sind, so lassen die bekannten Informationen zur Konfiguration, Leistungsaufnahme, Antennengrößen, Bandbreite und ähnliches durchaus Rückschlüsse zu. Hinzu kommt, und das habe ich hier ebenfalls bereits erwähnt, dass das USMC selbst die Fähigkeiten der F-35 in der Hinsicht auf etwa 85% der Fähigkeiten der EA-6B einschätzt, was wiederum eine ziemlich gute Einordnung insgesamt ermöglicht, da die Fähigkeiten von letzterer zumindest für eine Bewertung besser bekannt sind. Aufgrund der eklatant von diesen Informationen abweichenden Einschätzungen deinerseits frage ich mich allerdings, auf welcher Basis diese aufbauen?
Konkret auf EloKa bezogen, ja, ausgiebige Stealtheigenschaften sind insbesondere bei SEAD-Einsätzen in der letalen Zone (also primär DEAD) ein Vorteil, das habe ich hier auch immer wieder erwähnt, weil es die durch EW aufgebauten Selbstschutzfähigkeiten vereinfacht. Für andere Einsatzformen innerhalb der EloKa spielt es eine deutlich untergeordnete, faktisch also keine Rolle.
Es stellt sich durchaus die Frage, ob man speziell für eine Einsatzverwendung, die eigentlich das Paradebeispiel für den Einsatz von Drohnen darstellt, jetzt noch ein bemanntes Kampfflugzeug extra beschaffen will, dass ansonsten im Bereich der EloKa deutlich geringere Leistungen bietet als andere Muster und, wie bereits mehrfach erwähnt, keinerlei eigene Technologieentwicklung unterstützt.
Da du immer wieder klarstellst, dass deine Entscheidung pro F-35 und gegen den Eurofighter ECR keine Entscheidung gegen FCAS/NGWS/NGF wäre, frage ich mich, warum du diesem Punkt so wenig Bedeutung beimisst, dass du nicht einmal darauf eingehst? Die Entwicklung von neuen Technologien für eine komplett neue Generation beispielsweise von Kampfflugzeugen ermöglichen Verbesserungen für bestehende Muster, die dann ihrerseits wiederum eine Praxiserprobung sicherstellen, die nur im Rahmen von Demonstratoren gar nicht möglich wäre. Genau deshalb spielt ja auch das Thema Technologieverwendung bei den FCAS-Verhandlungen eine so große Rolle, weil es dabei ebenso um die kontinuierliche Verbesserung von bestehenden Systemen geht.
(26.06.2021, 11:49)Quintus Fabius schrieb: Ganz im Gegenteil sollten wir meiner Meinung nach eben nicht nur einfach ein System "von der Stange" zur Unterstützung europäischer Verbündeter haben, sondern eine der leistungsfähigsten und stärksten Luftstreitkräfte der Welt. Und da kommen wir um Stealth, so zeitnah wie möglich, nicht herum. Was also tun?
Die Stärke von Luftstreitkräften bemisst sich an der Kampfkraft gemäß der jeweiligen Aufträge, nicht an der Leistungsfähigkeit von Einzelfaktoren. So sinnvoll ausgeprägte Stealthfähigkeiten für bestimmte Aufgaben ist, so unbedeutet sind sie für andere. Mehr möchte ich an dieser Stelle und hier im Thema nicht dazu schreiben, dafür gibt es wirklich passendere Themen, um das auszudiskutieren (beispielsweise hier: https://www.forum-sicherheitspolitik.org...p?tid=5222)