(Luft) Boeing P-8A Poseidon in der Bundeswehr (Zwischenlösung P-3C-Nachfolger)
#2
Ich denke es war hier eine Abwägung zwischen Anforderung und Kosten. Für die Seeaufklärungs-Belange im deutschen bzw. europäischen Küstenraum reichen die P 3s für die Bundeswehr einerseits aus - die Maschine ist ferner in etwa so leistungsfähig wie die bislang eingesetzten Breguet Atlantique, mit denen man gute Erfahrungen gemacht hat. Andererseits handelt es sich bei der P 3 zudem um ein international beliebtes und auch ausgereiftes Modell. Vermutlich sprachen dann auch die Kosten bei der Anschaffung für sich (ca. 40 Mio. Euro für eine P 3 inklusive Ausbildung der Crews, ca. [zumindest anfangs] 100 bis 110 Mio. Euro für eine P 8).

Letztlich ging die Rechnung aber nicht ganz auf, da sich mittlerweile zeigt, dass die Wartung der acht deutschen P 3s in den letzten acht, neun Jahren wiederum fast eine halbe Milliarde Euro geschluckt hat. Es hilft aber wiederum auch nichts, dies nun aufzurechnen, da zum Zeitpunkt der Beschaffung der P 3 - als man nach einem Ersatz suchte -, die P 8 noch gar nicht zur Disposition stand (die P 3 wurde ja bereits 2006 angeschafft, die P 8 ging indessen erst 2010/11 überhaupt in Produktion).
Zitat:Ist die P3, sofern modenrisiert, nach wie vor ein guter Seefernaufklärer?
Sicherlich ja. Die maritime Macht Japan bspw. nutzen nachwievor über 100 dieser Maschinen und zeigt keine Regungen, sie alsbald abzuschaffen. Und wie gesagt: Für die deutschen Belange reicht die Maschine im Grunde völlig aus.

Ob sich allerdings eine Erhaltung der P 3s bis 2035 lohnt (so sind ja bislang die Planungen), darüber müsste man wohl diskutieren. Man sollte hierbei bedenken, dass die Wartungskosten in den nächsten 10 Jahren sicher noch steigen werden, und dass einige P 3s, die von den Holländern 2006 kamen, schon 20 Jahre auf dem Buckel hatten.

Schneemann.
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RE: P3 Orion vs. P8 Poseidon [Deutsche Marine] - von Schneemann - 19.02.2017, 12:40

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