ISIS und Co.
#1
Wer oder was ist ISIS?
Wer steht hinter ISIS und finanziert diese?
Wo bildet ISIS aus?
Woher bezieht ISIS Waffen und Ausrüstung?
Welche Staaten unterstützen ISIS?
Gibt es noch mehr ähnliche Organisationen die das gleiche Potenzial haben wie ISIS?
ZB in Afrika?

Sollten wir diese Leute wie AlKaida bekämpfen?
Ich meine nach Taliban und Afghanistan hätte der Westen eher reagieren müssen und die Bildung der ISIS in dieser Stärke nicht verhindern müssen?
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#2
Isis will ein islamistisch-sunnitisches Regime in der Levante gründen - von Libanon über Syrien bis in den Irak. Die sind in ihrer Ideologie etwa den Fundamentalisten in Nigeria vergleichbar.

In der Vergangenheit wurde die Gruppierung wohl verdeckt von Saudi-Arabien und wohl auch von Golfemiraten (Katar) finanziell unterstützt. Die Saudis sahen in der Truppe - die sich zunächst aus sunnitischen Stämmen des Irak und den entlassenen und frustrierten Einheiten von Saddam rekrutierte - eine willkommene Unterstützung gegen die "schiitischen Satrapen des Iran" in Bagdad.
Diese Unterstützung ist wohl nahtlos in die Unterstützung bei der Rebellion in Syrien fortgesetzt worden.

Inzwischen haben diese Fundamentalisten in Nordostsyrien und Nordwestirak ein unabhängiges Regime errichtet, das durch die Kontrolle von Ölförderungen und eine mafiöse Wirtschaftskontrolle von den einstigen Förderern unabhängig ist. Kürzlich wurden die Grenzmarkierungen zwischen Irak und Syrien eingeebnet.
Die ZEIT hat hier unten <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-06/irak-mosul-bagdad-terroristen-tuerkisches-konsulat-angriff">http://www.zeit.de/politik/ausland/2014 ... at-angriff</a><!-- m --> eine Karte mit dem derzeit von Isis beherrschten Gebiet, im Grundsatz das sunnitisch-arabische Siedlungsgebiet westlich der syrisch-irakischen Kurdenregion zwischen Euphrat und Tigris.

Angeblich soll auch Assad diese Typen gewähren lassen, sogar mit schweren Waffen ausrüsten, weil er damit die moderate (von der Türkei unterstützte) sunnitischen Rebellen diskreditieren und evtl. sogar in Rivalenkämpfen schwächen kann.
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#3
Kommt da ein neuer Gottes Staat auf uns zu?
So wie Afghanistan unter Al Qaida?

Sollten wir nicht eingreifen bevor sie sich etablieren und festigen?
Ich meine tatsächlich sind sie wohl genauso radikal wie AlQaida, aber mit mehr Geld und Einfluss/Kampfstärke.
Weil nach der Gründung von Levante werden sie sich neue Ziele suchen.
Vielleicht zuerst im Nahen Osten/Arabischen Raum und danach.....
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#4
Zu Afrika. Dort sind die Fundamentalisten wohl nicht kurz davor 2 Länder zu erobern.
Trotzdem finde ich die Weltweite Entwicklung bedenklich.
Das sich solche Gruppen ähnlich dem 3 Reich entwickeln können.

Vielleicht sind wir ja tatsächlich schon in einer art 3 Weltkrieg verwickelt wenn ich bedenke wo überall die Natostaaten kämpfen. Speziell gegen Islamische Fundamentalisten. .....
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#5
die SÜDDEUTSCHE bringt <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/irak-krise-kooperation-mit-golfstaaten-bringt-berlin-in-bedraengnis-1.1999323">http://www.sueddeutsche.de/politik/irak ... -1.1999323</a><!-- m --> eine gute Analyse unter der Überschrift
Zitat:14. Juni 2014 12:25

Irak-Krise
Kooperation mit Golfstaaten bringt Berlin in Bedrängnis
wird weiter ausgeführt:
Zitat:Der Vormarsch dieser Gruppe, von der sich selbst al-Qaida distanziert hat, wirft die Frage auf, wie sie so stark wurde. Für Berlin ist klar, dass es sich bei Isis nicht mehr um eine kleine Gruppe radikaler Dschihadisten handelt. Auftreten und Ausstattung deuten darauf hin, dass sie sich zu einer regelrechten Armee entwickelt. Und hier kommen nun einige Golfstaaten ins Spiel, die Berlin bisher als "Stabilitätsanker" bezeichnet und damit bis heute auch Waffenverkäufe an diese Staaten begründet.

Dabei unterstützen offenbar Länder wie Katar Isis direkt. Und Staaten wie Saudi-Arabien haben zumindest andere radikal-islamische Gruppen finanziert, um in Syrien den vom schiitischen Iran gestützten Baschar al-Assad zu stürzen.
interessant auch der Sprachgebrauch in unseren Medien zur gleichen Gruppe:
die "Rebellen" (in Syrien) bzw. die "Terroristen" (im Irak)
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#6
Naja. Es entspricht eben der Politik unserer Regierung besser die Rebellen gegen den Diktator in Syrien zu unterstützen.
Und die Bösen Terroristen gegen die vom Westen eingesetzte Regierung im Irak zu verteufeln.

Dabei geht unsere Regierung davon aus das die breite Masse so dumm ist und den Unterschied nicht
merkt.

Das hat ja nun auch in der Ukraine funktioniert.

Und die Emirate haben nun ja auch die Taliban unterstützt ohne zur Rechenschaft gezogen worden zu sein.

Trotzdem muss ISIS jetzt bekämpft werden.
Bevor wieder ganze Länder eine Bedrohung darstellen oder Befreit werden müssen.

Nichtsdestotrotz könnte ISIS als starker Faktor das Land zum Preis einer Diktatur befrieden.
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#7
hapy schrieb:Nichtsdestotrotz könnte ISIS als starker Faktor das Land zum Preis einer Diktatur befrieden.

Ich bezweifle, dass es soweit kommen wird, dafür steht für die Shiiten zu viel auf dem Spiel.
Ein "Kalifat" der ISIS, das über die Shiiten im Irak herrscht, wird nicht nur die heiligen Stätten in Nadjaf und Karbala vernichten wollen, sondern die Existenz der shiitischen Rechtsschule insgesamt bedrohen und die gnadenlose Verfolgung ihrer Anhänger betreiben.
Wer Ayatollah Al-Sistani ein wenig näher betrachtet hat über die Zeit, weiß, dass er ein eigentlich (vergleichsweise) unpolitischer Mensch ist, der sich auch von Krieg und Militär lieber fern hält. Das er nun die irakischen Shiiten zum Kampf aufgerufen hat deutet darauf hin, dass man sich existenziell bedroht sieht und bereit ist bis zum Äußersten zu gehen.
Der Iran wird von der anderen Seite der Grenze ebenfalls bereit sein im Notfall tatsächlich größere Verbände über die Grenze zu schicken. Spätestens dann, wenn Bagdad gefallen ist und ISIS Richtung Süden vorstoßen würde. Da Al-Sistani als Marja-e-Taqlid auch Anhänger im Iran hat, werden, denke ich, schon vorher Freiwillige von sich aus in den Irak fahren, sollte sich das Regime Truppentechnisch dauerhaft zurückhalten.
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#8
Dann würde tatsächlich der Iran indirekt mit den Amerikanern zusammen gegen ISIS kämpfen?
Wie ist eigentlich die Internationale Zusammenarbeit zwischen ISIS und AlSchabab bzw. Hamas.
Ist das Zufall das alle drei jetzt aktiv werden?
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#9
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/islamistengruppe-isis-terror-und-verbraucherschutz-1.2002712">http://www.sueddeutsche.de/politik/isla ... -1.2002712</a><!-- m -->
Zitat:16. Juni 2014 18:01

Islamistengruppe Isis
Terror und Verbraucherschutz

Wo die syrisch-irakische Islamistengruppe Isis herrscht, richtet und mordet sie ihre Feinde gnadenlos. Sie hat aber auch eine soziale Seite, impft Kinder, schüttet Schlaglöcher zu, installiert neue Stromleitungen und kümmert sich um die Qualität von Kebab - mit Hilfe eines beträchtlichen Vermögens.

...

Die Finanzierung der Sozialleistungen, so weiß man inzwischen, dürfte für die Aufsteiger des Dschihad das geringste Problem sein. Angeblich häufte Isis in Syrien ein beachtliches Vermögen aus dem Verkauf von Rohstoffen und Öl an, welche sie mit Hilfe des Präsidenten Baschar al-Assad verkauften. Das geht aus Daten hervor, die die irakische Armee kurz vor dem Fall Mossuls erbeutete, wie der britische Guardian berichtete. Die 160 USB-Speichersticks enthielten die Pseudonyme und Klarnamen aller ausländischen Kämpfer und Anführer, die Namen ihrer Informanten in den irakischen Ministerien und Einzelheiten über die gesamte Finanzierung. Die Iraker nahmen auch Abu Hadschar fest, den Boten des Isis-Kommandeurs Abdulrahman al-Bilawi Hadschar. Nach zwei Tagen Verhör, über dessen Charakter der Guardian keine Einzelheiten preisgibt, habe Abu Hadschar seinen Kommandeur verraten, kurz darauf habe dieser tot in seinem Versteck in Mossul gelegen, und die Iraker kamen in den Besitz der riesigen Datenmenge über die Terroristen, die sie gemeinsam mit der CIA auswerten.

Demnach päppelte Syriens Machthaber Assad die Isis als abschreckendes Beispiel für den Westen. Gegen die in Blut watenden Bärtigen konnte er sich als kleineres Übel präsentieren. Ausländische Regierungen wie Frankreich füllten die Kassen der Terroristen durch Lösegeld, das sie für Entführungsopfer zahlten. Franzosen gehören deshalb als sichere Geldquelle zur meistgefährdeten Risikogruppe. Außerdem plünderten die Terroristen archäologische Stätten und verscherbelten Syriens Schätze. Allein aus der Region Nabuk in der Nähe der Kalamun-Berge westlich der Hauptstadt Damaskus sollen sie Altertümer im Wert von 36 Millionen Dollar verkauft haben, einige davon 8000 Jahre alt, so sagte ein irakischer Geheimdienstmitarbeiter zum Guardian: "Westliche Beamte hatten uns gefragt, woher sie das Geld haben, 50 000 Dollar hier, 20 000 Dollar da. Aber das war Kleinkram. Jetzt wissen sie es und wir auch. Sie haben das alles allein gemacht, ohne staatlichen Vermittler. Sie brauchten keinen."

Die Eroberungen im Irak dürften Isis reich genug gemacht haben für einen jahrelangen Krieg. "Vor Mossul besaßen sie 875 Millionen Dollar an Bargeld und Besitz", so der irakische Geheimdienstmitarbeiter: "Mit dem Geld, das sie in den Banken geraubt haben, und zusammen mit dem Wert der geplünderten Waffen kommen weitere 1,5 Milliarden Dollar hinzu."
...
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#10
Verdammt. ....
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#11
Das Wichtigste ist aus meiner Sicht das Umstellen auf regenerative Energien, dann ist man auf diese religiösen Fanatiker nicht mehr angewiesen. Man muss diese kleine Golfstaaten auch nicht mehr über Gebühr unterstützen, was ja mit ein Problem ist und ein Teil der Radikalisierung bewirkt.

Die regenerativen Energien ist vielleicht der grösste Sicherheitsgewinn wenn wir die Sache wirklich konsequent umsetzen. Leider gibt es so viel Kräfte die dagegen arbeiten. Die Auto-Lobby mit all den Zulieferern ist wahrscheinlich die Schlimmste, dann die Autofahrer selber die immer mehr wollen (SUV, noch dicker, noch stärker) und keinerlei Abstriche hinnehmen möchten. Wir produzieren diese Abhängigkeiten mit unseren Idealen selber und wenn wir da zu keinerlei Einschnitten (höherer Energiepreis) bereit sind, seh ich noch einen sehr langen Weg vor uns.
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#12
Ein solcher Versuch würde sich aber nicht nur auf den Irak beschränken lassen.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/hintergrund-isis-100.html">http://www.tagesschau.de/ausland/hinter ... s-100.html</a><!-- m -->
Zitat:ISIS, Baathisten und Stammeskrieger

Eine gefährliche Allianz[/b


Stand: 17.06.2014 18:21 Uhr

[b]Der Vormarsch der ISIS-Kämpfer im Irak ist durchschlagend. So durchschlagend, dass Zweifel aufkommen, ob sie allein sind. Offenbar wurden sie von den Sunniten im Land unterstützt, auch von ehemaligen Soldaten Saddam Husseins.

....
Die Frage ist, ob nicht schon die Büchse der Pandorra geöffnet wurde.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/isis-vormarsch-setzt-den-nahen-osten-in-brand-12995727.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/isis ... 95727.html</a><!-- m -->
Zitat: Dschihadisten im Irak und in Syrien
Die Grenzen sind gesprengt

Das Kriegsgeschehen im Nahen Osten hat endgültig alle Staatsgrenzen übersprungen. Die ganze Region gerät in Brand. Das liegt in der Natur eines Konfliktes, in dem Wahrheitsansprüche aufeinander prallen.
17.06.2014, .....
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#13
Naja die Zeit wird uns ISIS nicht mehr geben um nochmal schnell eben auf regenerative Energie umzustellen. Da haben wir wohl schneller Panzer vor
Ort Wink

Spaß beiseite....Es Rommelt....
Habe jetzt gelesen das ISIS CIA ausgebildet ist?
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#14
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.special-ops.org/officials-u-s-trained-isis-secret-base-jordan/#ixzz34uPqC0Lf">http://www.special-ops.org/officials-u- ... z34uPqC0Lf</a><!-- m -->
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#15
Die Besonderheit von ISIL scheint, dass die Organisation von verschiedenster Seite für die eigenen Zwecke benutzt wird. Auch von ihren erklärten Feinden. In sich selbst scheint es sich um eine unheilige Allianz von religiösen Fanatikern und simplen Verbrechern zu handeln. Eine solche Organisation kann keine Zukunft haben. Es wird intern Zwist geben, wenn die Fanatiker ihr Moral-Programm durchziehen wollen. Sieht man z.B. schön in Libyen, dass solches nicht einfach toleriert wird. Syrien und Irak waren lange genug säkular geprägt (wie auch Libyen), das schafft man nicht einfach so schnell ab.
Da diejenigen, die diese Gruppierung verdeckt für die eigenen Zwecke benutz(t)en, also Assad und die USA, kein Interesse daran haben, ISIL überleben zu sehen, werden entsprechende Pläne zur Vernichtung der Organisation bereit sein, wenn der Zeitpunkt dafür kommt.
Möglich ist, dass man in Washington nicht vorhergesehen hat, dass die ISIL die sunnitischen Gebiete des Iraks im Handstreich besetzen könnte. Das dürfte aber aufgrund der angenommenen Anzahl ihrer Mitglieder auch gar nicht längerfristig umsetzbar sein. Möglich wurde das nur durch die Allianz der irakischen Sunniten gegen Maliki. Diese ist aber mit ISIL nicht deckungsgleich, die Interessen sind zu verschieden. Wie gesagt: auch viele irakische Sunniten werden kein Interesse an einem Gottesstaat haben, die Anzahl der Flüchtlinge allein aus Mossul spricht da Bände.

Ich gehe davon aus, dass die ISIL nach ihrem Coup im Irak bald wieder an Einfluss verliert.

Zitat:Wie ist eigentlich die Internationale Zusammenarbeit zwischen ISIS und AlSchabab bzw. Hamas.
Ist das Zufall das alle drei jetzt aktiv werden?
Was heisst: jetzt aktiv werden? Die sind doch alle schon seit Jahren dauernd aktiv.
Und zwischen Hamas und ISIL wirds wohl keinen Zusammenhang geben. Die Hamas wird hauptsächlich von Tehran unterstützt. Eine Zuammenarbeit mit Al Shabaab ist denkbar, Somalia wird seit längerem als Rückzugsgebiet für Dschihadisten gesehen.
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