ISIS und Co.
#76
Lieber Shahab,
was genau hat den die USA von einem Konflikt in dieser Region und einer starken ISIS?
Eine starke ISIS wird eine Neuauflage der AlQuaida gleichkommen.
Schon jetzt eint sie die Hardliner weltweit.
Und Europa läuft den Amis mal wieder hinterher.
Wer also ISIS indirekt/direkt pusht ist klar.

Aber warum und wer im Hintergrund hat etwas davon?
Soll der Iran eingreifen und seine Machtposition so stärken? Ist das wirklich in unserem Sinne?
Warten bis die Situation so eskaliert das ein neuer Golfkrieg aufgelegt wird?
Aber wofür. ....
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#77
Mal anders herum gefragt. Welche meiner Ausführungen ist Deiner Meinung nach unwahr oder unhaltbar?
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#78
Shahab3 schrieb:...
Im syrischen "Bürgerkrieg" (2011 bis heute) bekennt man umgehend Farbe und versorgt "Rebellen" von Anfang an mit Waffen, Informationen, Ausbildung und Geld, während man Assad den Wirtschaftskontakt zur Außenwelt abdreht. Natürlich vor allem wegen der schrecklichen zivilen Opfer, die man später nicht mehr zählt als deutlich wird, wer die Massaker veranstaltet.

Den offensichtlichen Umstand, dass die Al-Kaida nahen Extremisten im syrischen Bürgerkrieg immer weiter die Oberhand gewonnen haben und eine Spur der wahllosen Gewalt hinterlassen haben, streitet man so lange wie es nur möglich ist ab. Später deklariert man diesen Umstand als Unfall, mit der Begründung dass man nicht genug Waffen geliefert habe und nun noch mehr Waffen nach Syrien bringen müsse. Dieses Mal dann aber an die "Richtigen Rebellen". Als Resultat dieses ehrenhaften Unterfangens ist die FSA dann komplett untergegangen. Die Schuld dafür trägt im offiziellen Sprech die Hisbollah, die einen Religionskrieg provoziert habe, ISIL und Al-Nusrah aber weitestgehend verschonte, damit diese in aller Ruhe medienwirksame Massaker begehen können. Logisch nicht wahr?
...

Du sprichst mir oft aus der Seele.

Hätte man Jungfrauen geopfert um den Kriegsgott gnädig zu stimmen, hieße es heute "wir haben eben nicht genug geopfert" ...
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#79
Unwahr. Nein im Gegenteil. Ich habe tatsächlich im Moment Schwierigkeiten diesem Politischem Plan der Amis zu folgen. Vorallendingen dem Endziel.
Wo soll ich fragen wenn nicht hier.
Der Ideologie von ISIS kann ich folgen.
Aber ISIS kann diese Ideologie nur durchsetzen wenn der Ami das zulässt.
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#80
Shahab3 schrieb:....
. Die irakische Regierung bittet offiziell die USA um Air Support und Waffen. Die USA verweigern der irakischen Regierung ihre Hilfe und so wird die irakische Regierung in Russland und Iran fündig. Die Begründung der USA ist, dass man nicht in einen Bürgerkrieg hineingezogen werden will und erst dann aktiv werden will falls ggf. eine direkte Bedrohung für die USA entstünde.

Schuld an ISIS tragen im offiziellen Sprech sowieso Assad und Maliki. DIese müssen erstmal verschwinden und ihre Länder geteilt werden. ISIS würde dann möglicherweise von alleine verschwinden. Schließlich handelt es sich in erster Linie um einen "Aufstand von politisch Benachteiligten".

Irgendwer belügt die Öffentlichkeit hier systematisch. Und Du, hapy, fragst mich wer wohl ein Motiv haben könnte? Lass mich kurz nachdenken... :roll:
Las mich mal selbst etwas raten:
a)
die USA haben die Unterstützung der Regierung Maliki wegen deren Kooperation mit dem Iran zurück gefahren ?
b)
die USA haben zwar von ISIS gewusst (für uns war vor einigen Wochen der Begriff "ISIS" ja auch nicht sehr geläufig), haben die aber als eine von mehreren Aufständischen Gruppen in Syrien gesehen, und
c)
die USA haben sehr wohl registriert, dass sich in Syrien nicht nur aufständische und Regierung bekämpfen, sondern auch die Aufständischen untereinander
- haben sich aber zurück gehalten, weil
-- Assad ein bekanntes, aber relativ geringes Übel ist
-- die FSA in Richtung "Muslimbrüder" tendiert, daher ideologisch eher der Hamas nahe steht und ohnehin von Katar unterstützt wird,
-- deren Gegner - die salafistischen Grupen - von Saudi-Arabien unterstützt werden und
-- sich die USA mit den eigenen Verbündeten gegen den Iran nicht anlegen wollen,
-- und sich die Interessen der USA (und Israels) darauf beschränken, dass sich Syrien durch einen möglichst langen Bürgerkrieg selbst paralysiert.
Daher ist von den USA (nur) soviel Unterstützung gekommen, wie notwendig war, um den Sieg von Assad zu verhindern.

Tja, und nun hat sich plötzlich die Büchse der Pandorra geöffnet - und es zeichnen sich völlig neue Ereignisse ab, und die USA stehen vor den Scherben einer völlig undurchdacht betriebenen Interventionspolitik in den arabischen Ländern, die Bush vom Zaum gebrochen hat, ohne die Folgen auch nur ansatzweise zu durchdenken.
Wer kann den schon erwarten, dass sunnitische Stämme, ex-Baath-Kader aus Irak und islamistische Terroristen plötzlich gemeinsam an einem Strang ziehen?

hapy schrieb:.... Ich habe tatsächlich im Moment Schwierigkeiten diesem Politischem Plan der Amis zu folgen. Vorallendingen dem Endziel.....
Man muss einfach wissen:
die US-Politik ist im Wesentlichen darauf gerichtet, die Interessen der großen Konzerne durch zu setzen. Und diese Konzerne denken vor allem betriebswirtschaftlich und in kurzen Abständen - so wie die Konzerne jedes Jahr ihren Aktionären Gewinne präsentieren müssen.
An nachhaltiges Wirtschaften ist da genauso wenig zu denken wie an nachhaltige Politik.
Sprich: es gibt keinen langfristig angelegten Plan der Amis .... es gibt allenfalls ein paar hehre Zielvorgaben, die aber für die Umsetzung einen langfristigen Plan benötigen würden ...
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#81
Zitat:die USA haben die Unterstützung der Regierung Maliki wegen deren Kooperation mit dem Iran zurück gefahren ?

Wir reden hier nicht einem "Zurückfahren der Kooperation" mit einem amtierenden Regierungschef, sondern von einer Verweigerung von militärischer Hilfe in einer existentiellen Krise. Eine Krise für den Irakischen Staat und die Region insgesamt. Eine Krise verursacht durch den Einfall und die mögliche Etablierung von Terroristen die im frei gewordenen Machtvakuum zwischen Syrien und Irak eine bislang ungesehene Schreckensherrschaft etablieren. Die Bekämpfung dessen ist eine Grundatzfrage, die sich nicht an "Maliki" oder "Nicht-Maliki" festmachen lässt. Im Verhältnis zur Gesamtpolitischen Dimension ist diese Figur so unwichtig wie nur irgendwas. Tatsächlich macht Maliki keinen Furz ohne dass 1000 Amis schon lange wissen, was er gegessen hat. Wenn die USA ihn wirklich loswerden wollten, hätten sie ihn ja einfach erschossen. Den Sicherheitsapparat um ihn herum kontrollieren sie ja praktisch. Wenn es wirklich um Maliki ginge wäre die einfachste Lösung. Oder meinst Du sowas würden die nicht machen?

Für mich ergibt die Politik der Großmacht, die dort seit Jahrzehnten an den Stellschrauben der Machtverhältnisse dreht keinen roten Faden. Auch die jeweilige Begründung für das eigene Verhalten ist konfus. Wenn man zuvor zehntausende Taliban tötet und die Bevölkerung im Fernsehen zur Rechtfertigung mit Bildern von Burkas und Frauenrechten gerade medial bombardiert und nun Islamisten die reihenweise Zivilisten die Köpfe abschneiden, kreuzigen in zwei Ländern mehrere Millionen Menschen vertrieben haben zu unter drückten Minderheiten deklariert.

Nachdem die Großmacht USA durch ihre Interventionspolitik ihre Kriege die staatlichen Strukturen im Irak, Lybien und mit tatkräftiger Hilfe einer ganzen Reihe von Verbündeten auch in Syrien zerstört wurden, bietet sich den Radikalen ein nie dagewesenes Machtvakuum und auch eine Anziehungskraft bis in die Wohnzimmer von Duisburg Marxloh.

Just in dieser Phase haben die USA beschlossen mit den Terroristen frieden zu schließen und das Nationbuildung aufzugeben?! In dieser Konsequenz ist der Terror doch heute viel stärker als jemals zuvor, eben gerade weil zuvor die staatlichen Strukturen in z.B. Irak, Libyen vernichtet wurden und die Lebensumstände den Nährboden noch verbesserten. Jetzt bekommen die jungen Staaten (Libyen und Irak) den Dolch in den Rücken, wenn sie Hilfe ersuchen nachdem sie zuvor gewaltsam entwaffnet wurden. Aber in Afghanistan wollen die USA ja am liebsten nicht vollständig abziehen und auch das zunehmend feindlich gesonnene Pakistan erscheint ihnen wichtig genug, um dem labilen Staat gegen die Taliban mit regelmäßigen Luftangriffen zu verteidigen. Das Selbe im Jemen.
Im Irak und Syrien sollen aber weiterhin die Staatsführer also Maliki und Assad die Schuldigen sein und dort entdeckt man sein Herz für untedrückte Minderheiten. Also während man mit den Minderheiten in Jemen, Pakistan, Israel, Bahrain, Saudi Arabien nicht kooperiert und den jeweiligen Staaten sogar dabei hilft diese Minderheiten zu unterdrücken. DAS sind sehr starke Hinweise auf aktive Geopolitik, Im Zweifel auch an der Seite von islamistischen Terroristen und auch mit Obama. Das ist demnach kein Unfall und keine Büchse der Pandorra die sich so mirnichtsdirnichts von ganz alleine geöffent hat.

Zitat:Wer kann den schon erwarten, dass sunnitische Stämme, ex-Baath-Kader aus Irak und islamistische Terroristen plötzlich gemeinsam an einem Strang ziehen?

Die "US Botschaft" in Irak ist die größte "US Botschaft" der Welt. Sie besteht aus 27 Gebäuden und verfügt über 1000 Mitarbeiter. Glaubst Du wirklich, die bearbeiten dort den ganzen Tag Visa Anträge?
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#82
Zitat:Nachdem die Großmacht USA durch ihre Interventionspolitik ihre Kriege die staatlichen Strukturen im Irak, Lybien und mit tatkräftiger Hilfe einer ganzen Reihe von Verbündeten auch in Syrien zerstört wurden...
Die Fehler, die in Irak gemacht wurden, braucht man sicher nicht noch einmal zu wiederholen. Indessen haben aber die USA in Libyen arg lange mit einem Eingreifen gezögert, ja hier sind vor allem auch die Franzosen vorgeprescht, um dem wankenden Gaddafi-Regime den Rest zu geben bzw. den Aufständischen in Nahost im Rahmen des arabischen Frühlings zu zeigen, dass man in Europa auch bereit ist, diese Umwälzungen, die man etwas naiv mit der Hoffnung auf demokratische Entwicklungen verbunden hat (genau genommen kann man nur die Entwicklungen in Tunesien als solche einstufen), zu unterstützen. Und was Syrien betrifft, so ist schon oft angesprochen worden, weswegen die Lage derart eskaliert ist, vor allem hat dies auch entscheidend mit der Brutalität des Regimes dort im Umgang mit der Protestbewegung in der frühen Phase der Unruhen zu tun gehabt und mit der Nichtunterstützung der gemäßigteren Kräfte durch den Westen (EU wie USA), besonders die ängstlichen Europäer haben sich nicht gerade argumentativ mit Ruhm bedeckt und sind wie eine Katze um den heißen Brei herumgelaufen. Abgesehen davon haben die USA, als z. B. der Streit um den Giftgas-Einsatz in Syrien hochkochte, zwar mit dem Flugkörper-Säbel gerasselt, aber dennoch nicht eingegriffen (obgleich dies Assad geschwächt und die weit entfernten US-Zerstörer im Mittelmeer keinem Risiko ausgesetzt hätte). Von einer Interventionspolitik generell kann man also nicht sprechen.
Zitat:Just in dieser Phase haben die USA beschlossen mit den Terroristen frieden zu schließen und das Nationbuildung aufzugeben?!
Wo hat man denn bitteschön Frieden geschlossen mit Terroristen? Bezieht sich dies auf Gespräche mit manchen Taliban-Anführern? Oder was soll damit gemeint sein?
Zitat:In dieser Konsequenz ist der Terror doch heute viel stärker als jemals zuvor, eben gerade weil zuvor die staatlichen Strukturen in z.B. Irak, Libyen vernichtet wurden und die Lebensumstände den Nährboden noch verbesserten.
Es ist manchmal schon arg schwierig, es allen recht zu machen. Zerschlägt man "staatliche Strukturen" - ein sehr netter euphemistischer Ausdruck - z. B. in Irak (d. h. das Saddam-Regime) oder in Libyen (das Gaddafi-Regime), dann ist man verantwortlich für Terroristen. Zerschlägt man sie jedoch nicht, fängt man sich prompt den Vorwurf ein, man würde sie hofieren. Und die Kritiker, denen es die USA sowieso nie recht machen werden können, sind dann zugleich dabei, genau den Fehler zu begehen, den sie den USA oder dem Westen vorhalten.

Beim Sturz von z. B. dem durchaus westlich hofierten Diktator Mubarak - der übrigens die Islamisten von den Muslimbrüdern und auch manchen al Qaida-Sympathisanten auf dem Sinai sehr entschieden unter dem Deckel hielt -, frohlockten die Anti-US- und Anti-Israel-Kreise zunächst, da es ja ein westlich ausgerichteter, teils sogar Israel-freundlicher Kleptokrat war, der hier mehr oder minder vom Volk gestürzt und weggefegt wurde. Ähnlich sah man es beim Irrlicht Gaddafi, dem man keine Träne nachweinte.

Plötzlich aber erschrak man, denn es rumorte im Rahmen des arabischen Frühlings in der eigenen Hinterstube (Syrien). Und siehe da: Plötzlich ging es nicht mehr um Frühling oder Freiheit oder sonstwas, sondern alle im Volk, die gegen Brüderchen Assad waren, wurden nun durch die Bank zu Terroristen abgestempelt, hinter denen der Gegner (USA, Israel, Saudi-Arabien etc.) gesehen wurde. Für was Mubarak schlecht war, wurde Assad nun gut. Und sofort begann eine sehr hinterlistige Diffamierungskampagne gegen jedwede Opposition gegen Assad, alle Gegner seines Regimes waren per se Terroristen, obgleich dies zu Beginn keineswegs so war. Und das Problem daran ist bzw. war, dass diese Stimmungsmache sogar erfolgreich war, weil v. a. die Europäer sogar glaubten, was sie vorgesetzt bekamen und die nichtislamistischen Kreise keinerlei Unterstützung (von einigen "good will"-Kommentaren abgesehen) erhielten. Die Folge war, dass islamistische Gruppierungen, bis hin nun zur ISIS/IS, die Lücke zwischen zunehmend obsolet werdender gemäßigter Opposition und Regime immer mehr auffüllten und heute weitgehend bestimmend sind.

Wenn man es genau nimmt, so war die Propaganda des Assad-Regimes also in der Frühphase des Syrien-Dramas ein Erfolg, man gaubte international weitgehend die verbreitete Story von den Islamisten und ließ eine Unterstützung der syrischen Rebellion seitens des Westens einschlafen. Das Problem ist nun indessen, dass diese zunächst durchaus erfolgreiche Propaganda nun sich zum agitatorischen Pyrrhussieg für Damaskus und Co. zu entwickeln droht, weil - und so ist es ja mit fast jeder Lüge -, nun tatsächlich mittlerweile Islamisten aller Couleur den Kampf gegen Assad und seine Anhängsel führen und sich die Propaganda somit quasi selbst eingeholt hat.

Schneemann.
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#83
Schneemann schrieb:....
Es ist manchmal schon arg schwierig, es allen recht zu machen. Zerschlägt man "staatliche Strukturen" - ein sehr netter euphemistischer Ausdruck - z. B. in Irak (d. h. das Saddam-Regime) oder in Libyen (das Gaddafi-Regime), dann ist man verantwortlich für Terroristen. Zerschlägt man sie jedoch nicht, fängt man sich prompt den Vorwurf ein, man würde sie hofieren. Und die Kritiker, denen es die USA sowieso nie recht machen werden können, sind dann zugleich dabei, genau den Fehler zu begehen, den sie den USA oder dem Westen vorhalten. ...

Als ob es die USA jemals gejuckt hätte, ob jemand Kritik an ihrer Außenpolitik übt.
Muss es auch nicht, nebenbei, die Welt ist ja keine Demokratie. Wenn sie eine wäre, wären auch weder Obama noch Bush jemals Weltpräsident geworden. Fidel Castro oder Putin schon eher.

Außerdem, wäre es darum gegangen, es igendwem in Sachen Humanismus recht zu machen, hätte man Gaddafi und Assad alle möglichen Zugeständnisse abgerungen, die hätten doch alles mitgemacht.

Nein, aus irgendeinem Grund mussten die plötzlich weg. Die Begründungen waren das übliche Schmierentheater.
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#84
Zitat:Außerdem, wäre es darum gegangen, es igendwem in Sachen Humanismus recht zu machen, hätte man Gaddafi und Assad alle möglichen Zugeständnisse abgerungen, die hätten doch alles mitgemacht.
Ich habe da meine Zweifel. Gaddafi war über Jahrzehnte hinweg ein erklärter Gegner der USA und des Westens, nach dem 11. September entschied er sich aber aus irrlichternden Gründen - vermutlich, weil er Angst hatte, mit al Qaida in einen Topf geworfen zu werden -, seinen bisherigen Anti-Kurs abzubrechen, ins Lager des Westens überzuwechseln und als "nice guy" dem "war on terror" anzuschließen. Washington war dies ganz recht, bis im Zusammenhang mit dem arabischen Frühling die Revolte aus Tunesien auf Libyen übergriff und sich die Franzosen und teils auch Italiener als revanchelustige Fürsprecher einer Intervention gebaren, weil ihnen Gaddafi schon früher auf die Nerven gegangen war. In Washington reagierte man daraufhin sehr zögerlich auf die Vorhaben der Partner. Ob man Assad etwas hätte abringen können, stelle ich zudem in Frage. Selbst die Chemiewaffengeschichte konnte nur mit massivem Druck einigermaßen umgesetzt werden. Und nun stelle man sich mal vor, man hätte dies so mit diesem Druck probiert, wenn es den Bürgerkrieg nicht gegeben hätte. Die, die jetzt den USA alle möglichen Vorhaltungen machen, hätten dann dieses "Abringen" von Zugeständnissen sofort wieder als imperiales Gedöns kritisiert und alle möglichen Entschuldigungen für Assad gefunden. Wie ich schon sagte: Wie man es auch dreht und wendet, diejenigen, welche die USA als Bösewicht sehen, würde sie so oder so so sehen, egal ob Washington nichts macht, etwas abringen will, interveniert oder etwas ignoriert.
Zitat:Nein, aus irgendeinem Grund mussten die plötzlich weg. Die Begründungen waren das übliche Schmierentheater.
Hmm, möglicherweise sind aber andere, irgendwelche Gründe durch irgendwen irgendwann begründet worden. Und alleine schon aufgrund dieser Gründe kann dies schon mal irgendwo nicht stimmen, sonst wäre es ja nicht irgendein Schmierentheater, sondern jenes irgendwie begründete... :wink:

Schneemann.
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#85
Schneemann schrieb:... Die, die jetzt den USA alle möglichen Vorhaltungen machen, hätten dann dieses "Abringen" von Zugeständnissen sofort wieder als imperiales Gedöns kritisiert und alle möglichen Entschuldigungen für Assad gefunden. Wie ich schon sagte: Wie man es auch dreht und wendet, diejenigen, welche die USA als Bösewicht sehen, würde sie so oder so so sehen, egal ob Washington nichts macht, etwas abringen will, interveniert oder etwas ignoriert...

Deshalb hat man stattdessen Bomben geworfen ? Das scheint mir nicht sehr logisch.
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#86
Das hatte ich ja genau gesagt: Egal ob man nichts macht oder interveniert (d. h. "Bomben wirft"), die Schuld wird immer an den USA festgemacht, egal ob sie etwas "tun" oder eben "nichts tun". Und dies ist m. Mn. n. eine recht einfache Ausrede, wie man beständig und immerzu und teils unlogisch "US-bashing" betreiben kann. Nur ist eine solche Einstellung genauso manichäisch wie Bushs sture "Either you are with us or you are with the terrorists"-Logik und macht nichts ersichtlicher oder gar besser.

Schneemann.
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#87
Weiter zur ISIS - allgemeine Lage:
Zitat:Irak

Isis attackiert Militärbasis nahe Bagdad

80 Kilometer nordöstlich von Bagdad attackieren islamistische Rebellen eine Militärbasis. Die Isis-Kämpfer stürmen den Stützpunkt, werden nach irakischen Militärangaben aber wieder zurückgedrängt. [...] Islamistische Rebellen haben am Donnerstag eine Militärbasis nahe der irakischen Hauptstadt Bagdad gestürmt. [...] Soldaten hätten sie aber wieder zurückgedrängt, sagte ein Vertreter der örtlichen Behörden, der namentlich nicht genannt werden wollte. [...] Die Stadt in der Provinz Dijala liegt nur 80 Kilometer nordöstlich von Bagdad. Einen Teil von Mukdadija hatten die Aufständischen bereits zuvor unter ihre Kontrolle gebracht.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.fr-online.de/politik/irak-isis-isis-attackiert-militaerbasis-nahe-bagdad,1472596,27782074.html">http://www.fr-online.de/politik/irak-is ... 82074.html</a><!-- m -->

Ferner zur Zerstörungswut der Islamisten gegenüber von heiligen Stätten im Irak:
Zitat:Isis-Terroristen zerstören das Grab von Jona

Die Islamisten prahlen im Internet mit der Zerstörung jahrtausendealter heiliger Stätten [...]

Laut biblischer Überlieferung hat der Prophet Jona ein Schiffunglück überlegt, drei Tage und drei Nächte im Bauch eines Wals verbracht und eine ganze Stadt vor der Zerstörung durch Gott gerettet. Von Muslimen und Christen wird er gleichermaßen verehrt. Doch vor den islamistischen Isis-Terroristen war sein Grab nicht sicher. Mit einem Vorschlaghammer zerschlugen sie die jahrtausendealten Grabsteine in der nordirakischen Stadt Mossul (Provinz Ninive) und stellten ein Video davon auf Youtube. Schon seit Wochen prahlen die Terroristen im Internet mit Fotos und Videos der Ermordung ihrer Gegner und der großflächigen Zerstörung religiöser Stätten.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/print/welt_kompakt/print_politik/article130028590/Isis-Terroristen-zerstoeren-das-Grab-von-Jona.html">http://www.welt.de/print/welt_kompakt/p ... -Jona.html</a><!-- m -->

Schneemann.
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#88
Schneemann schrieb:Das hatte ich ja genau gesagt: Egal ob man nichts macht oder interveniert (d. h. "Bomben wirft"), die Schuld wird immer an den USA festgemacht, egal ob sie etwas "tun" oder eben "nichts tun". Und dies ist m. Mn. n. eine recht einfache Ausrede, wie man beständig und immerzu und teils unlogisch "US-bashing" betreiben kann. Nur ist eine solche Einstellung genauso manichäisch wie Bushs sture "Either you are with us or you are with the terrorists"-Logik und macht nichts ersichtlicher oder gar besser.
Schneemann.

Wer in souveränen Staaten rumfuhrwerkt, sei es mit Bomben oder der Finanzierung von Aufständischen/Terroristen, sollte es irgendwie rechtfertigen können.
Die Tatsache, dass viele Leute aus Dummheit oder Nationalismus (häufig beides) auf den USA rumhacken egal was diese tun, hat damit schlicht nichts zu tun.
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#89
Schneemann schrieb:Das hatte ich ja genau gesagt: Egal ob man nichts macht oder interveniert (d. h. "Bomben wirft"), die Schuld wird immer an den USA festgemacht, egal ob sie etwas "tun" oder eben "nichts tun". Und dies ist m. Mn. n. eine recht einfache Ausrede, wie man beständig und immerzu und teils unlogisch "US-bashing" betreiben kann. Nur ist eine solche Einstellung genauso manichäisch wie Bushs sture "Either you are with us or you are with the terrorists"-Logik und macht nichts ersichtlicher oder gar besser.

Schneemann.

Man sollte sich aber mal fragen, warum das so ist. Sicherlich wird vieles sehr subjektiv gesehen und ist mit Vorurteilen behaftet.
Es ist schon seit Ende des Kalten Krieges zu beobachten, dass die Zustimmung in Europa, vorallem in Deutschland, gegenüber der USA sinkt und anstatt sensibler vorzugehen, leistet man sich einen Fauxpas nach dem anderen. 2003, Spionageaffaire, Ukrainekrise. Um nur drei zu nennen, die im Moment sehr tief in der Wahrnemung der Menschen sitzen.

Es ist also nicht überraschend, dass die Menschen kein Vertrauen mehr haben, wenn es um das Engagement der USA in solchen Regionen geht.

Ob es nun heuchlerisch ist oder nicht, nur die USA zu bashen, lass ich dahingestellt. Die USA stellen sich aber seit Jahren wohl mit Abstand am dümmsten an. Deshalb ist das schlechte Feedback der Menschen kein Wunder. Die Begründung für den Einmarsch im Irak war so plump, dass es den Anschein macht, als würde man sich nicht mal die Mühe geben, die Leute ordentlich zu belügen.

Soll heißen, es kommt halt nicht von irgendwo her, dass den USA nur wenige glauben schenken, wenn es um "ISIS und Co." geht.
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#90
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/is-irak-104.html">http://www.tagesschau.de/ausland/is-irak-104.html</a><!-- m -->
Zitat:IS verlangt Vollverschleierung

Strenge Vorschriften in Mossul


Stand: 25.07.2014 16:30 Uhr

Die islamistische Terrormiliz Islamischer Staat (IS) geht immer härter gegen die Bevölkerung in den von ihr eroberten Gebieten im Irak vor. Anführer der sunnitischen Bewegung veröffentlichten nun Bekleidungsvorschriften für Frauen.

Demnach dürfen Frau sich nur noch voll verschleiert in der Öffentlichkeit zeigen. Auch Hände und Füße müssen sie bedecken.
...

Sunniten müssen sich unterordnen

Zudem geht IS auch gegen andere sunnitische Kämpfer vor. Wie das Nachrichtenportal Sumaria News berichtete, stellten die Dschihadisten in der Provinz Dijala fünf sunnitischen Gruppen, die eigentlich an ihrer Seite gegen die Regierung in Bagdad kämpften, ein 48-Stunden-Ultimatum. Entweder ordnen Kämpfer sich innerhalb dieser Frist unter, oder sie verlassen die Region. Wenn nicht, müssen sie mit Bestrafung rechnen.

Vor einer Woche hatte die sunnitische Terrorgruppe die Christen in Mossul vor die Wahl gestellt, die Stadt zu verlassen, zum Islam überzutreten oder eine besondere Steuer zu zahlen. Sonst müssten sie mit dem Tod rechnen.
...
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