Vorfeld des ersten Weltkriegs
#1
Aus den beiden Weltkriegen lässt sich einiges lernen - vor allem auch aus dem Vorfeld der beiden Kriege, und damit auch aus der Frage, wie sich Kriege vermeiden lassen (oder wie man in einen globalen Krieg reinschliddern kann, ohne den überhaupt zu wollen ....) - da beim ersten Weltkrieg das noch klarer ist als beim Zweiten (den Adolf mit aller Macht gewollt hat) anbei einige neue Erkenntnisse:
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Zitat:31. Mai 2014 15:29

Balkankriege 1912 und 1913
Grausame Ouvertüre des Ersten Weltkriegs

In den beiden Balkankriegen 1912 und 1913 zeigte sich die monströse Wirkung moderner Waffen, dem Kriegswillen tat dies keinen Abbruch. Die Feindschaften auf dem Balkan, die vor dem Ersten Weltkrieg entstanden, reichen bis in die jüngste Zeit.
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#2
Anläßlich des gestrigen Tages (28. Juni) sollte man kurz diesen Erichschen Strang hier wohl etwas füttern. Gestern vor 100 Jahren wurde in Sarajevo der österreichisch-ungarische Thronfolger Franz Ferdinand von einem serbischen Attentäter ermordet; ein Attentat mit gravierenden und weitreichenden Folgen, wurde es doch von den europäischen Mächten genutzt und instrumentalisiert, um alte "Rechnungen" zu begleichen und schwelende Konflikte endlich offen "ausfechten" zu können - und nur rund einen Monat später begann der Erste Weltkrieg, das erste große, technisierte und moderne Massensterben, die "Urkatastrophe" des 20. Jahrhunderts, wie mancher Historiker sagt.

Zunächst ein Artikel über das Opfer des Attentats:
Zitat:Franz Ferdinand

Der unbekannte Tote

Jeder weiß, auf welche Weise Franz Ferdinand in Sarajevo umkam. Wie aber hat er gelebt? Ein Psychogramm des österreichischen Thronfolgers, der zeitlebens gehasst wurde und doch ein großer Liebender war. [...] Sein Bild wird immer mit dem Ersten Weltkrieg verbunden sein, eine Ikone: Franz Ferdinand in Generalsuniform mit federbuschbekröntem Stulphut, ordensgeschmückt, die Rechte im Handschuh aus weißem Hirschleder, zum Salutieren angewinkelt, die Linke am Griff des Paradesäbels. [...] Minuten später sind beide tot. Vier Wochen später beginnt der Krieg gegen Serbien. Er hat ihn nie gewollt.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/2014/27/franz-ferdinand-attentat-von-sarajevo">http://www.zeit.de/2014/27/franz-ferdin ... n-sarajevo</a><!-- m -->

...und der Attentäter spaltet sogar heute noch: Für die einen ist er ein Held und Patriot, für die anderen ein Terrorist, Panslawist und Vorreiter serbischer Großmachtallüren: Gavrilo Princip...
Zitat:Serbien

Sarajevo-Attentäter Princip als Vorbild gefeiert

Zum 100. Jahrestag der Ermordung des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand in Sarajevo haben serbische Politiker, Medien und Künstler den Attentäter als Vorbild gefeiert. «Princips Schuss für Freiheit und Gerechtigkeit», titelte etwa die Belgrader Zeitung «Nase Novine» am Samstag. [...] Einen Tag vor dem 100. Jahrestag der Ermordung des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand in Sarajevo hatten die Serben ein Denkmal des Attentäters enthüllt. Mehr als 1000 Menschen bejubelten das Standbild, das im serbisch kontrollierten Ost-Sarajevo steht. Die muslimische Mehrheit Sarajevos sieht in Princip dagegen einen Terroristen.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/international/europa/erster-weltkrieg-serben-feiern-sarajevo-attentaeter-princip-als-vorbild-1.18332590">http://www.nzz.ch/international/europa/ ... 1.18332590</a><!-- m -->

...und ein Ablauf jenes ereignisschweren Tages...
Zitat:Der 28. Juni 1914 - die Chronologie eines Tages

Das Attentat, das zum Weltkrieg führte

Nur zwei Schüsse fielen in Sarajevo - dann waren der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau tot. Einen Monat später erklärte Österreich-Ungarn Serbien den Krieg. Was passierte am 28. Juni in Sarajevo? Und wie führte der Anschlag zum Ersten Weltkrieg? Wir erzählen den Tag mit historischen Bildern und Dokumenten.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/sarajevo-chronik-xl-100.html">http://www.tagesschau.de/ausland/saraje ... l-100.html</a><!-- m -->

Schneemann.
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#3
Das die tödlichen Schüsse auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau in Sarajevo den ersten Weltkrieg ausgelöst haben stimmt in der Form nicht. Sie beeinflussten lediglich etwas...
Schon Jahre vorher hatte nämlich der österreichische Generalstabschef Franz Conrad von Hötzendorff ständig Krieg gegen Italien oder Serbien gefordert. Er sah darin den einzigen Weg Österreich-Ungarn zu erhalten, und forderte 1913-1914 mindestes 25 Mal(!) Serbien den Krieg zu erklären. Gerade Krieg gegen Serbien war für von Hötzendorff sozusagen sein Ceterum censeo.
Doch auch nach dem Attentat von Sarajevo hatte es von Hötzendorff wohl schwer sich mit seiner Forderung nach Krieg gegen Serbien durchzusetzen. Der Mordanschlag war nämlich ohne Wissen oder gar Billigung der serbischen Regierung verübt worden, die dann entsprechend entsetzt reagierte.
Die österreichisch-ungarische Regierung selbst reagierte auf die Frage, ob man denn nun gegen Serbien in den Krieg ziehen sollte ziemlich uneinig. So war der Außenminister zunächst gegen den Krieg, und der ungarische Ministerpräsident Istvan Tisza lange dagegen, während der Kaiser schwere Bedenken hatte.
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