Kuba
#61
Zitat:(...) sie wird nicht auf ewige Zeit seine Bewohner Desinformieren können (...)
Ich lege das mal bischen weiter aus Big Grin. Man kann davon ausgehen, daß es in Kuba große Veränderungenen geben wird, wenn Castro erst unter der Erde ist. Wahrscheinlich wird dann auch das politische System mit ihm beerdigt werden. Von daher ist eine Verschärfung von Embargos oder Sanktionen Seitens der USA mehr oder weniger unnötig (evtl. sogar kontraproduktiv für die Zukunft). Man brauch sich nur zurücklehnen und noch ein paar Jahre warten.

@all
Könnten wir hier bei Kuba bleiben und andere Themen in den entsprechenden Threads diskutieren? thx:daumen:
Zitieren
#62
Zitat:@ Turin
Ist ja schön zu sehen wie manche hier den "Verbündeten" USA sehen.
Tja, ich versuche halt, die Dinge zu sehen, wie sie sind und lasse die rosa Farbe weg. In der DDR hat man uns auch erzählt, wie wir unseren Verbündeten zu sehen hätten und dass die Russen unsere Freunde und Befreier sind und eigentlich alles nur für die Menschen tun. Interessante Wiederholung von Geschichte manchmal.

Zitat:Die USA hat nicht das Kubanische Volk als Feind, sondern das Kommunistische System und Fidel Castro welches mit seinen wiedersachern kurzen Prozess macht.
Na im "kurzen Prozess machen" sind die Amerikaner ja auch nicht gerade Amateure. Ja, stimmt, die USA haben Castro als Gegner und was Washington von unabhängigen Akteuren in Mittel- und Südamerika hält, kann man wunderbar an mehr als 100 Jahren Geschichte ablesen. Klar, Castro ist ein Diktator und hat auch nicht davor zurückgeschreckt, Widersacher zu beseitigen. Was ich in Frage stelle, ist nicht Kubas Regierung, sondern die Intentionen, die du den USA unterstellst.


Zitat:Man darf gegen ein Kommunistisches System vorgehen um seine Interessen durchzusetzen und die Menschen zu befreien.
Ach, also gegen kommunistische Staaten darf man seine Interessen durchsetzen, aber gegen demokratische nicht? Und was die Befreiung der Menschen angeht...das siehst du also als Absicht der USA an? Dann frag ich mich doch, wie das mit den Contras war. Die Menschen in Nicaragua wollten anscheinend nicht befreit werden. Und die Sache in der Schweinebucht erst...selbst der CIA zählte darauf, dass die Unterstützung des Volkes die Invasion gelingen lassen würde. Dummerweise wurde die Sache ja gerade bekanntlich aufgrund einer andersartigen Volksmeinung ein Desaster.

Man schaue sich auch die gesamte Präsenz der USA auf den Phillipinen an, um zu sehen, was man vom amerikanischen Demokratisierungswillen zu halten hat. Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen...Panama, Puerto Rico, Hawaii.

Aber wir wollen ja nicht ot werden. Komisch nur, dass Batista, der erwiesenermassen auch ein Diktator war, von den USA geduldet wurde. Und ansonsten haben sich die USA auch prima mit Regimen abgefunden, die ihre Bevölkerung etwas "rauer" behandeln. Aber bei Kuba nach Demokratie schreien... Rolleyes


Zitat:Die Europäer verstehen sowas nicht, weil sie niemals für Demokratie gekämpft haben, außer direkte Landesverteidigung oder unter US Kommando.
Was die Kriegserfahrung der Europäer angeht, könnten die Amerikaner blass werden. Der Unterschied ist nur, dass man hier auch tatsächlich das volle Ausmaß eines Krieges kennt bzw. kannte (denn die Generation stirbt bekanntlich aus), während die Kenntnis sich bei den meisten Amerikanern auf bunte Bildchen in CNN beschränkt. Und wenn sie doch mal etwas mehr davon mitbekommen wie etwa die hässliche verstümmelten Soldaten in der Familie, die meist nicht mal den Ort auf der Landkarte finden, wo sie für...ähemm...Demokratie gekämpft haben, sehen die Sache dann auch plötzlich ganz anders. Schon komisch...aber das wird ja auch wieder ot.

@Cluster:
sry, mein Post war schon abgeschickt. Der Thread hat sich schneller weiterentwickelt, als ich gedacht habe. Big Grin
Ich bin sicher, hier ist irgendwo ein geeigneterer Thread, um die generelle USA-Debatte weiterzuverfolgen...

Zitat:Ich lege das mal bischen weiter aus . Man kann davon ausgehen, daß es in Kuba große Veränderungenen geben wird, wenn Castro erst unter der Erde ist. Wahrscheinlich wird dann auch das politische System mit ihm beerdigt werden. Von daher ist eine Verschärfung von Embargos oder Sanktionen Seitens der USA mehr oder weniger unnötig (evtl. sogar kontraproduktiv für die Zukunft). Man brauch sich nur zurücklehnen und noch ein paar Jahre warten.
Typisches Syndrom autoritär geführter Staaten mit Führern, die soviel Macht wie möglich auf sich konzentrieren wollen. Da Castro anscheinend auch keinen Nachfolger heranzieht, fällt ja auch die "Erblinie" aus. Dürfte auch der Hauptgrund sein, warum man in den USA die Sache so vor sich hinschleichen lässt.
Zitieren
#63
@Kapitalist
Zitat:Und was hat das mit Israel zu tun?
Israel ist in diesem Thread off-topic, darauf haben dich ja hier schon einige andere User aufmerksam gemacht.
Zitat:Außerdem hat Castro keinen Recht weiterhin der Führer zu bleiben.
Warum das? Er hat seinen Staat aus den Klauen von Batista befreit, dessen Terror ca. 15.000 Tote und noch mehr Kastraten zur Folge hatte, er hat die Souveränität von Kuba wiederhergestellt, indem er dem sehr erheblichen US-Einfluß dort einen Riegel vorgeschoben hat, eine von den USA gedeckte Invasion abgewehrt, und geholfen, die Buren in Angola zu stoppen.
Nette Bilanz, die nicht gerade von Inkompetenz zeugt.
Ganz nebenbei: Er hat auch im Bezug auf Menschenrechtsverletzungen weniger auf dem Kerbholz als z.B. Mengistu.
Zitat:Kommunistische Systeme und Regime oder Militär Juntas haben ausgedient und werden einzeln ausgetauscht.
Aber nur, wenn sie wirtschaftlich nicht erfolgreich sind.
Zitat:In einem Land in dem es keine Bürgerrechte und andere für uns "normale" Rechte gibt (Pressefreiheit etc...) darf nicht weiter bestehen!
Dann haben also die USA keine Existenzberechtigung mehr? Dort sind ja in letzter Zeit die Bürgerrechte und auch z.B. die Pressefreiheit unsäglich erodiert worden. Die USA leisten sich ja sogar auf fremden Hoheitsgebiet ein KZ!
Zitat:Im Klartext Die Supermacht sollte keine Revolutionäre als einen Nachbarstaaten akzeptieren!
Och, schon Benjamin Franklin wußte, daß eine kleine Revolution ab und zu eine ganz gute Sache ist. Wink
Zudem: Wenn die Revolutionäre nicht ständig versuchen, massiv die Welt zum Schaden anderer zu verbessern, sind sie um einiges erträglicher als ein Super(schurken)staat wie die USA.
Zitat:Ist ja schön zu sehen wie manche hier den "Verbündeten" USA sehen.
Ich frage mich, warum die USA es wert sein sollen, daß Deutschland mit ihnen verbündet ist. Die USA machen bei ihren Übergriffen auf die Souveränität anderer Staaten nicht mal vor ihren Verbündeten und Freunden halt! Mit so einer Nation soll Deutschland verbündet sein?
Rußland ist da schon eher vertrauenswürdig...
Eine Nation wie die USA kann man nicht wirklich zum Freund haben. Das hat auch schon Kuba selbst erfahren. Die USA haben es einfach hingenommen, daß dort massiv gefoltert und gemordet wurde, und als dann dort eine neue Regierung an die Macht kam und die Folterknechte und Schergen (zu Recht) verurteilte, gab es seitens der USA wütendste Proteste. Das wäre das gleiche, als wenn die deutsche Regierung die Nürnberger Prozesse massivst verurteilen würde.
Zitat:Die USA hat nicht das Kubanische Volk als Feind, sondern das Kommunistische System und Fidel Castro welches mit seinen wiedersachern kurzen Prozess macht.
Die USA behandeln aber durch ihre Blockade das kubanische Volk wie einen Feind. Es ist doch klar, daß die Blockade vor allem die Bevölkerung trifft.
Die kubanische Bevölkerung sieht natürlich primär den Reichtum der USA, und sieht sie deshalb nicht als Feind an. Hey, ich wäre auch gerne Millionär!
Zitat:Und eine Agressive Haltung der USA gegenüber Kuba ist nicht falsch, denn das Kommunistische Land wollte mit der Sowjetunion gemeinsame Sache machen und die USA und die freien Länder einschüchtern was dank der Amerikaner nicht funktinierte.
LOL! Der platteste Verschwörungsmythos, der mir bislang untergekommen ist!
Wenn du dich auf die Kuba-Krise beziehst: Die Suppe hatten sich die USA aber auch mit der Invasion in der Schweinebucht mit eingebrockt. Zudem hatten die USA vorher in der Türkei ballistische Raketen vom Typ "Jupiter" stationiert.
Zitat:Sehr Interessant wie manche hier vergessen haben das die Kommunisten die Demokratischen Länder bedrohten
Tja, es kommt auf die Gegenwart an. Wage zudem ernsthaft zu bezweifeln, daß Kuba, welches ja nicht über Atomwaffen verfügt, die europäischen Staaten oder die USA massiv bedrohen kann.
Zitat:Kuba wird es genauso ergehen wie die UdSSR, sie wird nicht auf ewige Zeit seine Bewohner Desinformieren können.
Das kann kein Staat auf ewige Zeit, und den USA fällt dies schon jetzt sehr schwer. Vielleicht wankt da der nächste Koloß... Wink
Zitat:Man darf gegen ein Kommunistisches System vorgehen um seine Interessen durchzusetzen und die Menschen zu befreien.
Interessante Konstellation. Die Durchsetzung der eigenen Interessen kommt zuerst. Darf man denn das auch mit anderen, demokratischen Staaten machen?
Zitat:Die Europäer verstehen sowas nicht, weil sie niemals für Demokratie gekämpft haben,
LOL! Wie war das denn mit der französischen Revolution? Oder aber auch z.B. mit dem Aufstand in Warschau 1944? Oder aber z.B. mit den Revolutionen in der "DDR" und Rumänien 1989?
Aber ja, die USA kämpfen immer für Demokratie! Der große strahlende Ritter ohne Tadel! *rofl*
>Sad Wie war das denn mit den Gebieten, welche die USA den Indianern, Mexiko oder Spanien weggenommen haben? Hawaii, Kalifornien und die Philippinen haben sie gegen den Willen der dortigen Bevölkerung mal eben beschlagnahmt! Man hat die Afroamerikaner und Indianer im eigenen Staat unterdrückt, dabei auch noch versucht, den Indianern ihre Kultur zu nehmen...was war mit den Rechten dieser Menschen? Oder mit den Rechten jener Philippinos deren Grundbesitz 1898 von den USA beschlagnahmt wurde, damit ein US-Konzern dort seine Monokulturen anbauen konnte? Die Liste ließe sich noch fortsetzen...
Zitat:außer direkte Landesverteidigung oder unter US Kommando.
Wie? Waren die US-Streitkräfte schon bei Salamis mit dabei? :laugh:
Zitieren
#64
Zitat:Jacks postete
Zitat:Die Europäer verstehen sowas nicht, weil sie niemals für Demokratie gekämpft haben, außer direkte Landesverteidigung oder unter US Kommando.
:hand::laugh:
Ach und die Briten oder die Franzosen haben im 2.weltkrieg nicht für Demokratie gekämpft? :wall:
Wie wärs mal wenn du meine Beiträge genauer durchliest?
Die haben für Landesverteidigung gekämpft, wie ich als Beispiel schon genannt habe.
Zitat:Die meisten Kriege der Amis wurden nicht für Demokratie sondern wegen der eigenen Interresen gekämpft. Wink
Das ist für mich selbstverständlich das die einzig übrigegebliebene Weltmacht seine Interessen durchsetzt und das ist auch gut so!
Aber die Durchsetzung der eigenen Interessen führte unter anderem auch dazu, das Europa sich rasch vom 2. Weltkrieg erholte und eine größenteils stabile Region wurde.

Zitat:Und die israaelis haben noch keine Kampf für demokratie geführt.Wink
Weil das Land von vielen ungebildeten Menschen in zurückgebliebenen Ländern gehasst wird und weil Israel diese Ehre unseren Amerikanischen Verbündeten überlässt.

Zitat:Und wenn man es genau nimmt wiedersprichst du dem offziellen wortlaut der amerikansichen Regierung ebenfalls.
Die Operation Iraqi Freedom wurde ebenfalls für Demokratie geführt. Wink
Es wurde geführt um 1. Amerikanische Interessen durchzusetzen und den Nahen Osten neu zu ordnen und um das Land zu befreien.Siehe Nazi-Deutschland und Afghanistan, beide Länder wurden dank den Amerikanern befreit unter anderem auch weil man seine Interessen durchsetzten wollte.Im gegensatz zu den Europäern welches nichtmal inner Europäische Probleme außer die Hilfe der Amerikaner lösen konnte.(Serbien-Kosovo, eigentlich ganz Balkan)
Zitat:Und da waren die briten ebenfalls massiv beteiligt.
Ich kann dir wieder nur nahe legen meine Beiträge genauer zu lesen.Wie ich als Beispiel genannt habe, Stichwort US Kommando.Wink
Zitat:Auch wenn die hauptgründe für den kreig wohl woanders lagen. *g*
Siehste, und du als Europäer konntest nichts dagegen machen.Smile
Zitat:Nur werden da zu oft die falschen getroffen. Wink
Aber sind sicher kolleteralschäden und so was passiert nun mal im Krieg.
Kenne ich woher. :rofl:
Jep hast recht.Das sind Kollateralschäden die einmal leiden, aber dafür werden die nächsten Generationen in Freiheit leben dürfen.:daumen:

@ Cluster
Zitat:Ich lege das mal bischen weiter aus Big Grin. Man kann davon ausgehen, daß es in Kuba große Veränderungenen geben wird, wenn Castro erst unter der Erde ist.
Und wer garantiert das?Du?
Zitat:Wahrscheinlich wird dann auch das politische System mit ihm beerdigt werden.
Vielleicht hat er ja schon seinen Nachfolger festgelegt oder seine Partei wird dann von dem gefürht wer am meisten Druck ausübt.
Zitat:Von daher ist eine Verschärfung von Embargos oder Sanktionen Seitens der USA mehr oder weniger unnötig (evtl. sogar kontraproduktiv für die Zukunft).
Man kann immer wieder seine Produkte in das Land Exportieren, auch nach dem Tod Castros und lieber sicher gehen als zu hoffen und glauben...

@ Turin
Zitat:In der DDR hat man uns auch erzählt, wie wir unseren Verbündeten zu sehen hätten und dass die Russen unsere Freunde und Befreier sind und eigentlich alles nur für die Menschen tun.
In der DDR gabs keine freien Quellen was man jetzt nicht mehr behaupten kann.Außer in Kuba vielleicht.Wink
Zitat:Interessante Wiederholung von Geschichte manchmal.
Das sehe ich nicht so.Im Gegensatz zu deiner Geschichte wird man heute nicht gezwungen so zu denken wie die Partei und auch Kritik wird nicht mit Gefängniss Strafen bestraft.
Zitat:Na im "kurzen Prozess machen" sind die Amerikaner ja auch nicht gerade Amateure.
Amerika macht aber mit Terroristen kurzen Prozess, Castro dagegen macht mit Kritikern und Menschen die für Demokratie kämpfen kurzen Prozess.
Zitat:Ach, also gegen kommunistische Staaten darf man seine Interessen durchsetzen, aber gegen demokratische nicht?
Militärische Durchsetzung, jawohl.
Zitat:Und was die Befreiung der Menschen angeht...das siehst du also als Absicht der USA an? Dann frag ich mich doch, wie das mit den Contras war. Die Menschen in Nicaragua wollten anscheinend nicht befreit werden. Und die Sache in der Schweinebucht erst...selbst der CIA zählte darauf, dass die Unterstützung des Volkes die Invasion gelingen lassen würde.
Es ist doch klar das Menschen welches nur Propaganda Zeitungen und Fernsehen ausgesetzt sind nach einer Weile völlig Desinformiert sind und einer Reaktion gleichgesetzt der Gehirnwäsche ausgesetzt werden.
Beispiel: Bewegung 2. Weltkrieg Deutschland, Bürger der Sowjetunion die dachten das sie es besser hätten als die Bürger Westlicher Staaten, bis die Menschen sich wehrten.
Zitat:Dummerweise wurde die Sache ja gerade bekanntlich aufgrund einer andersartigen Volksmeinung ein Desaster.
Dem Volk wird die Meinung in Staaten wir Iran und Syrien aufgedrändt und von "Meinung" bzw. freier Meinung ist hier keine Rede.
Zitat:Komisch nur, dass Batista, der erwiesenermassen auch ein Diktator war, von den USA geduldet wurde.
Er wurde auch nur gedultet weil er ein verlängerter Arm der Amerikaner war und nicht weil er ein Diktator war.Jetzt haben die einen anderen Diktator der Isoliert ist, da wäre eine Diktatur mit Beziehungen zur USA besser gewesen.
Zitat:Und ansonsten haben sich die USA auch prima mit Regimen abgefunden, die ihre Bevölkerung etwas "rauer" behandeln. Aber bei Kuba nach Demokratie schreien... Rolleyes
Im Zeitalter als die gesamte Zivilisierte Welt von den Kommunisten bedroht wurde gibt es manchmal keine anderen möglichkeiten.Aber wenn man die möglichkeit hat wird die einzig richtige Staatsform - Demokratie - den Staaten aufgedrängt.
Zitat:Was die Kriegserfahrung der Europäer angeht, könnten die Amerikaner blass werden. Der Unterschied ist nur, dass man hier auch tatsächlich das volle Ausmaß eines Krieges kennt bzw. kannte (denn die Generation stirbt bekanntlich aus), während die Kenntnis sich bei den meisten Amerikanern auf bunte Bildchen in CNN beschränkt.
Bürgerkrieg USA.
Zitat:Und wenn sie doch mal etwas mehr davon mitbekommen wie etwa die hässliche verstümmelten Soldaten in der Familie, die meist nicht mal den Ort auf der Landkarte finden, wo sie für...ähemm...Demokratie gekämpft haben, sehen die Sache dann auch plötzlich ganz anders.
Die einzelnen Soldaten Represäntieren nicht die US Regierung und wenn ein SOldat nicht weiss wo er für Demokratie und Interessen der Amerikaner gekämpft hat ist es trotzdem nicht weiter schlimm.Denn auch ein ungebildeter Mensch kann für sein Vaterland kämpfen.
Zitieren
#65
Zitat:Er wurde auch nur gedultet weil er ein verlängerter Arm der Amerikaner war und nicht weil er ein Diktator war.Jetzt haben die einen anderen Diktator der Isoliert ist, da wäre eine Diktatur mit Beziehungen zur USA besser gewesen.
Oh, also wenn die USA Diktaturen dulden, ist das völlig legitim, aber wenn Diktaturen ohne Duldung der USA existieren, nicht? Denn die USA können sich ja erlauben, die moralische Oberhoheit über die ganze Welt zu haben, nicht wahr?
Batista war ein Diktator, es ist völlig irrelevant, dass er ein verlängerter Arm der Amerikaner war, deswegen hat er trotzdem sein Volk geknechtet und Tausende umgebracht. Die USA entscheiden über Unterstützung oder Bekämpfung eines Staates nicht aus humanitären Gründen, sondern aus reinem Selbstzweck. So eine blauäugige Annahme ist irrwitzig und ist genau das Gegenteil von dem, was Neorealisten auszeichnet und worüber sie sich königlich amüsieren.

Zitat:Zitat:
Was die Kriegserfahrung der Europäer angeht, könnten die Amerikaner blass werden. Der Unterschied ist nur, dass man hier auch tatsächlich das volle Ausmaß eines Krieges kennt bzw. kannte (denn die Generation stirbt bekanntlich aus), während die Kenntnis sich bei den meisten Amerikanern auf bunte Bildchen in CNN beschränkt.

Bürgerkrieg USA.
Der einzige totale Krieg, den die USA am eigenen Leib erfahren haben, der 200 Jahre zurückliegt und an dessen Leiden sich heute kein einziger lebender Amerikaner erinnern kann. Während Europa in mindestens einem Krieg mehr oder weniger komplett in Schutt und Asche gelegt wurde. Und komischerweise haben die US-Soldaten, die heute im Ausland kämpfen, nach ihrer Rückkehr auch eine bestechend andere Meinung vom Krieg und sind überrascht, warum ihre tollen Ideale sie nicht vor Verstümmelung und dem Hass der lokalen Bevölkerung schützen. Selbst ein Krieg in einem gewissen südostasiatischen Land, der gar nicht US-Territorium berührt hat, hat einfach nur aufgrund seiner Verluste die Amerikaner plötzlich erkennen lassen, dass Krieg doch nicht so toll ist, egal weswegen er geführt wird.

Zitat:Die einzelnen Soldaten Represäntieren nicht die US Regierung und wenn ein SOldat nicht weiss wo er für Demokratie und Interessen der Amerikaner gekämpft hat ist es trotzdem nicht weiter schlimm.Denn auch ein ungebildeter Mensch kann für sein Vaterland kämpfen
Doch, das ist schon schlimm, denn eigentlich muss die Regierung eben ihr Volk repräsentieren. Es zeigt, dass sich die Bevölkerung, zu der der Soldat schliesslich gehört und für deren Wohlergehen eine Regierung in erster Linie zu sorgen hat, sich nicht mit diesem Krieg identifiziert und der Krieg daher nicht die echte Unterstützung dieses Volkes geniesst. Und wenn dieser Mensch zu ungebildet ist, um das nachzuvollziehen, ist das ebenfalls ein Versämnis dieser "demokratischen" Regierung und nicht des Menschen oder willst du behaupten, die Amerikaner sind nicht in der Lage, selbst zu entscheiden, was richtig oder falsch für sie ist? Dann kann man ja sowas wie Wahlen und den ganzen anderen demokratischen "Unsinn" gleich ganz weglassen und wieder zum Kaisertum von Gottes Gnaden zurückkehren.

Wenn das lokale Volk mit Steinen nach US-Soldaten wirft und sie an jeder denkbaren Ecke in die Luft sprengt, kämpfen die Soldaten nicht für die Freiheit dieses Volkes. Wenn der US-Soldat auch nicht weiss, wo er überhaupt für sein Land kämpft, ihm und seinen Kameraden von Vorgesetzten Zettelchen gegeben werden müssen, auf denen Wort für Wort steht, was sie Journalisten zu antworten haben, wofür dieser Krieg geführt wird, dann kämpfen die Soldaten auch nicht für ihr Land, dessen Teil sie sind, sondern für die Interessen einer Autorität, die ihnen gedanklich offenbar nicht einmal nahe steht und damit nicht demokratisch ist.
Zitieren
#66
@ Tiger
Zitat:
Warum das? Er hat seinen Staat aus den Klauen von Batista befreit, dessen Terror ca. 15.000 Tote und noch mehr Kastraten zur Folge hatte, er hat die Souveränität von Kuba wiederhergestellt, indem er dem sehr erheblichen US-Einfluß dort einen Riegel vorgeschoben hat, eine von den USA gedeckte Invasion abgewehrt, und geholfen, die Buren in Angola zu stoppen.
Nette Bilanz, die nicht gerade von Inkompetenz zeugt.[/quote]Weil Castro nicht viel besser als Batista ist, weil Castro ein Kommunist ist, die Bevölkerung unterdrückt, ihnen ihre Rechte nicht gewehrt, Internationa Isoliert ist und es dem Volk nicht so gut geht wie es sein sollte.
Wenn alle diese Punkte zusammenkommen muss der man abgesetzt werden.

Zitat:Aber nur, wenn sie wirtschaftlich nicht erfolgreich sind.
Ich hab nichts dagegen Regime auszunutzen und dann fallen zu lassen.Schwere Zeiten kann man so überbrücken.Wenn die möglichkeit besteht ersetzt man Regime mit Demokratischen Systemen, beispiel Afghanistan.

Zitat:Dann haben also die USA keine Existenzberechtigung mehr? Dort sind ja in letzter Zeit die Bürgerrechte und auch z.B. die Pressefreiheit unsäglich erodiert worden. Die USA leisten sich ja sogar auf fremden Hoheitsgebiet ein KZ!
In den USA gibt es Zensur weil man nicht an der Heimatfront verlieren möchte.Man hat aus dem Vietnam Krieg gelernt.
Das in Guantanamo Menschen falsch behandelt wurden steht außer frage.

Zitat:Zudem: Wenn die Revolutionäre nicht ständig versuchen, massiv die Welt zum Schaden anderer zu verbessern, sind sie um einiges erträglicher als ein Super(schurken)staat wie die USA.
Also war die Befreiung Europas und Japans durch die USA auch falsch oder wie?Man hat seine Interessen verfolgt und trotzdem die Länder Demokratisiert.Bestes Beispiel, 2. und 3. größte Volkswirtschaftsmächte der Welt, Japan und Deutschland.

Zitat:Ich frage mich, warum die USA es wert sein sollen, daß Deutschland mit ihnen verbündet ist.
Gleiche Interessen und hilfe bei der Befreiung Deutschlands.Nicht zu vergessen die Luft-Brücken, und dessen Symbolische Kraft.

Zitat:Die USA machen bei ihren Übergriffen auf die Souveränität anderer Staaten nicht mal vor ihren Verbündeten und Freunden halt! Mit so einer Nation soll Deutschland verbündet sein?
Wenn Deutschland enge Kontakte zu China und Russland hat warum nicht mit den USA verbünden?Wink
Wenn die Europäer ihre Interessen im Nahen Osten durchsetzten möchten und dabei die USA missachten ist es nicht unverständlich das die USA ohne die UN und die Europäer einen alleingang riskiert.

Zitat:Rußland ist da schon eher vertrauenswürdig...
Wenn du meinst...Laut Kanzler Schröder gab es ja keine Wahlfälschungen in Tschechenien und die Lage ist ja nicht soo schlimm wie man denkt.

Zitat:Eine Nation wie die USA kann man nicht wirklich zum Freund haben.
40 Jahre lang haben die Amis Europa beschützt, ohne die USA wären die Europäer doch niemals so weit wie jetzt.

Zitat:Das hat auch schon Kuba selbst erfahren.
Die USA haben es einfach hingenommen, daß dort massiv gefoltert und gemordet wurde, und als dann dort eine neue Regierung an die Macht kam und die Folterknechte und Schergen (zu Recht) verurteilte, gab es seitens der USA wütendste Proteste. Das wäre das gleiche, als wenn die deutsche Regierung die Nürnberger Prozesse massivst verurteilen würde.
Nach den Nürnberger Prozessen ging es mit Deutschland bergauf, anch der Machtübernahme Castros ging es mit Kuba nicht bergab und das Land hat keinen richtigen Verbündeten auf der Welt, außer Staaten die die USA als Weltmacht ablösen möchten.
In schwierigen Zeiten sind manchmal schlechte Lösungen die besten die es gibt.

Werde Später wieder im Thread Antworten, man muss ja schließlich noch Arbeiten.
Zitieren
#67
Da die OT-Entwicklung hier absolut nicht vermeidbar erscheint, hab ich mal einen anderen passenderen Thread erstellt, der für weitergehende Diskussionen über Kuba hinaus gedacht ist, sofern es die US-Außenpolitik betrifft. Das sollte allen beteiligten evtl. Verweise ersparen:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.forum-sicherheitspolitik.org/showtopic.php?threadid=2497&time=&pagenum=lastpage">http://www.forum-sicherheitspolitik.org/show ... m=lastpage</a><!-- m -->

Bitte dort weiterdebattieren.
@Kapitalist: Überarbeite mal deine Quotes, so sieht es konfus aus. Und schreib den Post dann am besten noch mal in den anderen Thread!
Zitieren
#68
Man sollte bei der ganzen Diskussion allerdings nicht Äpfel mit Birnen vergleichen oder gar verwechseln. Das Amerika von heute, bzw. dessen Führung, vor allem seit Jep Bush und die Neoconclique am Ruder ist, hat ziemlich wenig mit dem Amerika vor und während des WWII zu tun. Spätestens seit dem WWII ist das weltweite Engagement der Amerikaner hauptsächlich dem Streben nach Sicherung ihrer geostrategischen und wirtschaftlichen Interessen untergeordnet. Wer ein Diktator ist und wer nicht entscheiden sie selbst, die Liste derer die als enge Freunde und Verbündete der USA galten und noch heute gelten ist lang, darunter auch einige Länder die kaum etwas mit Demokratie und der so oft und gerne propagierten Freiheit zu tun haben. Kuba ist weder militärisch noch wirtschaftlich irgend ein Problem oder Gefaht für die USA, dennoch ein Dorn im Auge vor allem der Konservativen, dies aber eher historisch bedingt. Kuba hat noch großes Potential, nach einer völligen Befreiung von Embargos und Investitionssperren könnten sowohl die bisherigen weltweiten Brands wie die Zigarren, Zuckerrohr und der Rum weiter zum Exportschlager werden und die Tourismusbranche einen neuen Boom erleben, auch wenn diese bereits seit Jahren wächst, da sich das Land schon lange nicht mehr nur als Urlaubsgeheimtip herumgesprochen hat.

Was Europa angeht, die USA haben in erster Linie ihre eigenen Interessen in Europa beschützt. Europa kann sich heute und auch schon damals recht gut selbst beschützen, Deutschland, Frankreich und England gelten auch nicht gerade als militärische Zwerge und wenn mann alle Armeen aller EU-Länder zusammenfasst, dan erhällt man mit unter eine der stärksten Militärmächte der Welt.
Zitieren
#69
@Kapitalist
Zitat:
Zitat:@ Cluster

Zitat:
Ich lege das mal bischen weiter aus . Man kann davon ausgehen, daß es in Kuba große Veränderungenen geben wird, wenn Castro erst unter der Erde ist.
Und wer garantiert das?Du?
Innerhalb des Parteiapparates setzen sich auch in Kuba immer mehr die Reformer durch, und das zieht eine Liberalisierung des politischen und auch wirtschaftlichen Systems mit sich. Die politische Idee wird langsam aber sicher liberaler betrachtet und Bauernmärkte etwa sind inzwischen auf Kuba zu einem gewohnten Anblick geworden.

Zitat:
Zitat:Wahrscheinlich wird dann auch das politische System mit ihm beerdigt werden
Vielleicht hat er ja schon seinen Nachfolger festgelegt oder seine Partei wird dann von dem gefürht wer am meisten Druck ausübt.
Als aktuellster Kandidat gilt Raul Castro, aber auch er ist schon alt. Es wird also auf kurz oder lang ein jüngerer Nachfolger an die Macht kommen.

Zitat:
Zitat:Von daher ist eine Verschärfung von Embargos oder Sanktionen Seitens der USA mehr oder weniger unnötig (evtl. sogar kontraproduktiv für die Zukunft).
Man kann immer wieder seine Produkte in das Land Exportieren, auch nach dem Tod Castros und lieber sicher gehen als zu hoffen und glauben...
Das US-Repräsentantenhaus und der Senat haben sich 2000 für eine zumindest teilweise Aufhebung der Blockade ausgesprochen. In letzter Zeit ist der Trend jedoch leider wieder gegenläufig. Bei einem Alki mit Kreuzfahrerambitionen und Neigung zur Frömmelei im Präsidentenamt nur zu leicht nachvollziehbar...

Zitat:Weil Castro nicht viel besser als Batista ist, weil Castro ein Kommunist ist, die Bevölkerung unterdrückt, ihnen ihre Rechte nicht gewehrt, Internationa Isoliert ist und es dem Volk nicht so gut geht wie es sein sollte.
Wenn alle diese Punkte zusammenkommen muss der man abgesetzt werden.
1. Beweise?
2. Es gibt auch gute Kommunisten und üble Kapitalisten.
3. Die Unterdrückung der Bevölkerung: Haben die USA nicht auch erheblich dazu mit beigetragen? Sie haben ja Kuba nach 1959 geradezu dazu gezwungen, sich der UdSSR an den Hals zu werfen!
4. Das es dem Volk nicht so gut geht ist auch Mitschuld der USA. Tatsächlich geht es dem Volk im Vergleich zu 1959 jedoch besser. Wie war denn auf Kuba die medizinische Versorgung auf dem Land vor der Revolution, wieviel Prozent der Bevölkerung waren damals Analphabeten?

Zitat:Ich hab nichts dagegen Regime auszunutzen und dann fallen zu lassen.Schwere Zeiten kann man so überbrücken.
Eine prima Begründung, um eine Diktatur zu errichten oder um in einem Betrieb sich arschkriecherisch zu verhalten und Intrigen gegen Kollegen zu spinnen!

Zitat:In den USA gibt es Zensur weil man nicht an der Heimatfront verlieren möchte.
Och, in den USA beschränken sich die Repressalien nicht bloß auf Zensur.
Zitieren
#70
Schon interessant mit welchen zum Teil schon sehr widersinnigen Argumenten die Großartigkeit der USA gepriesen wird.Rolleyes
Zitieren
#71
Castro Announces New Oil Find

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.reuters.com/newsArticle.jhtml?type=businessNews&storyID=7179570&section=news">http://www.reuters.com/newsArticle.jhtm ... ction=news</a><!-- m -->

Zitat:HAVANA (Reuters) - An oil deposit with an estimated 100-million-barrel reserve has been discovered off Cuba's coast by Canadian companies Sherritt International Corp. (...)
We have a new oil discovery ... the first since 1999," Castro said during a closed-door speech to parliament deputies, parts of which were carried on Saturday by official media.

"The oil has a density of 18 API ... and contains less than 5 percent sulfur," he said on Friday, pointing out it was of better quality than the heavy crude associated with the area, which averages 16 API and 8 percent sulfur.

Cuban oil production was 26 million barrels (71,300 bpd) in 2003 and 653 million cubic meters of gas, the government said, with oil output down slightly in 2004. (...)
Zitieren
#72
Tja.... Das hier hoert sich nicht sonderlich gut fuer Kuba an.......

<!-- m --><a class="postlink" href="http://edition.cnn.com/2005/WORLD/americas/03/02/cuba.tourism/index.html">http://edition.cnn.com/2005/WORLD/ameri ... index.html</a><!-- m -->

Zitat:Cuba gets tough on tourism
HAVANA, Cuba (CNN) -- In a move intended to centralize and strengthen Communist Party control of Cuban society, the island's government has introduced regulations barring Cubans who work in the tourist industry "from having personal contact with foreigners."

Resolution 10, issued by the Tourism Ministry, forbids employees -- from waiters to high-level executives -- from accepting tips, gifts and invitations from foreigners and demands that Cubans' contact with non-Cubans be restricted "to that which is absolutely necessary."

The new law also requires a witness to be present during business negotiations with foreigners.

The segregation rules go far beyond norms applied in most of the rest of the world. For example, any non-professional contact with a foreigner, not just by an employee but also by any member of his or her family, must be reported to a superior within 72 hours.
Das zeigt doch sehr deutlich, welches Geistes Kind die Machthaber in Kuba sind, und in wie weit sie Angst vor ihrem eigenen Volk haben.
(Und ich denke, das wird die Entwicklung des Tourismus in Kuba vermutlich nicht foerdern, und damit letztendlich dem Land weiteren Schaden zufuegen. Aber Castro und Konsorten werden die Schuld dann ja wieder mal den USA in die Schuhe schieben.....)
Zitieren
#73
@Cluster
Dieser Erdölfund wird es Kuba ermöglichen, künftig Erdöl zu exportieren. Ich habe während meines zweiwöchigen Urlaubs auf Kuba vom 28.02.-14.03. d.J. dort an der Atlantikküste Erdölförderanlagen gesehen, die auf mich einen sehr neuen Eindruck machten.
Es würde mich aber nicht verwundern, wenn die USA versuchen würden, den Export von kubanischem Erdöl zu behindern.
@pseunym
Der Tourismus hat auf Kuba auch seine Kehrseiten. Es haben sich nämlich auf Kuba zwei Klassen als Folge der touristischen Entwicklung gebildet - jene, die Zugriff auf den Pesos convertibles (1 Peso convertibles entspricht etwa 0,80 TEuro) und im Fall von Varadero auf den TEuro direkt haben, und jene, die nur an den üblichen Peso herankommen. Ich habe die Folgen selbst gesehen. So war in Varadero auch bei der kubanischen Bevölkerung der Lebensstandart recht hoch - ich habe dort auch deutlich übergewichtige Kubaner gesehen - während er außerhalb, etwa in Cardenas oder Matanzas, entsprechend niedriger war. Zwar habe ich wenige Bettler gesehen - jene Kubaner, die sich eine milde Gabe in finanzieller Form erbaten, waren ausschließlich alte oder körperlich behinderte Menschen - aber jeder Peso convertible wurde gerne angenommen. Natürlich haben schon ein, zwei Peso convertible, die ein Kubaner z.B. als Trinkgeld erhält, ihre Vorteile für die betreffende Person, auch wenn Kuba kein Urlaubsparadies ist. Hier mal eine kleine Preisliste:
1 Mahlzeit (Rindfleisch mit Arroz congri) 4,50 Pesos convertibles
1 Fahrt (Pferdekutsche) 5,00 - 10,00 Pesos convertibles
1 Badetuch ca. 15,00 Pesos convertibles
Eine Aufspaltung der Gesellschaft in zwei Klassen kann natürlich zu schweren gesellschaftlichen Spannungen führen. Zudem bringt auch der Tourismus seine Nachteile: Prostitution verdirbt gerade bei einer armen Bevölkerung oft genug die Arbeitsmoral. Eine kubanische Prostituierte dürfte pro Freier ca. 30 Pesos convertibles einnehmen, und kann so ihren Lebensstandart erheblich steigern, während andere Kubaner(innen) 8 Stunden am Tag in der Fabrik arbeiten und sich für ihr Gehalt kaum was leisten können.
Obendrein bringt Tourismus auch andere Ideen in eine Region, die dann auch die (nicht nur politische) Moral der Bevölkerung untergraben können. Dies wird in folgendem Zitat aus deiner Quelle deutlich:
Zitat:Staff members are now required to report any foreigner whose behavior or comments are considered offensive to the Cuban government.
Diese Probleme sollen wohl mit diesen neuen Regelungen bekämpft werden. Sicher, sie sind eine Hau-ruck-Methode, aber sie zeugen auch davon, daß Kuba klare Probleme hat.
Das Castro die Probleme den USA in die Schuhe schieben werden wage ich zu bezweifeln. Eine Täterschaft der USA wäre kaum nachvollziehbar, und zudem will Kuba ganz eindeutig am Tourismus festhalten. Es gibt umgekehrt jedoch direkt Regelungen in den USA, die dem Tourismus auf Kuba schädigen sollen. So darf ich jetzt (theoretisch) für 6 Monate nicht in die USA einreisen, da aber aus exakt diesem Grund mein Reisepaß keinen Stempeleintrag seitens der kubanischen Behörden erhalten hat, kann ich diese Regelung umgehen, so daß mir mein Aufenthalt auf Kuba von US-Behörden schwerer nachweisbar ist. Aber da gibt es noch weitere Stolpersteine für mich, falls ich in die USA will. So brauche ich nur in Deutschland eine Schachtel voll kubanischer Zigarren zu kaufen und sie in mein Reisegepäck zu tun, um bei einer Einreise in die USA in Schwierigkeiten zu kommen. Man mag zwar anmerken, daß Zigarren als Lebensmittel angesehen werden können, aber die Regelung besagt, daß KEIN Gut aus Kuba in die USA eingeführt werden darf.
Ganz nebenbei ist US-Bürgern die Einreise nach Kuba verboten. Dies ist aber nicht der kubanischen Regierung anzukreiden, sondern den USA. Kuba bietet dagegen sogar US-Bürgern Studienplätze an! Ich habe dennoch eine mutige US-Bürgerin auf Kuba kennengelernt, die über ein Drittland nach Kuba gereist ist. Respekt! :daumen:
Sicher, die kubanische Propaganda hat auch die Regierung Bush jr. zum Ziel, aber nur in geringem Maße. Die meisten Anstrengungen in dieser Hinsicht konzentrieren sich auf 5 Kubaner, die in den USA seit 1998 festgehalten werden und denen seitens der US-Behörden das Recht verweigert wird, von ihren Familienangehörigen Besuch zu erhalten.
Zitieren
#74
Zitat:Kuba bietet dagegen sogar US-Bürgern Studienplätze an! Ich habe dennoch eine mutige US-Bürgerin auf Kuba kennengelernt, die über ein Drittland nach Kuba gereist ist. Respekt!
Das mit den Studienplätzen ist natürlich ein politisches Manöver, wenn auch ein einfallsreiches. Die kubanische Regierung versucht hier wie auch im Tourismusbereich ganz eindeutig, US-Bevölkerung und US-Regierung getrennt anzusprechen, was auch diplomatisch gesehen die klügste Strategie ist, um den amerikanischen Widerstand aufzuweichen.
Was US-Touristen auf Kuba angeht: Nach meiner Wahrnehmung ist es schon seit einiger Zeit gang und gäbe, dass US-Bürger über Mexiko nach Kuba einreisen. Abgesehen vom Urlaub sind es gerade auch solche Güter wie kubanische Zigarren, die dann dort recht günstig erstanden und mit in die USA genommen werden. Das Verbot von kubanischen Zigarren ist zwar nach wie vor gültig, wird aber ziemlich lasch gehandhabt.
Zitieren
#75
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.canada.com/national/nationalpost/news/story.html?id=b8cebda2-7994-4061-b462-8076ab7f328b">http://www.canada.com/national/national ... 76ab7f328b</a><!-- m -->
Zitat:America's kind of terrorist?

WASHINGTON - It has become one of George W. Bush's most famous warnings, delivered with finger-wagging resolve to allies and enemies alike.

"America has a message for the nations of the world," he said after the Twin Towers fell on Sept. 11, 2001. "If you harbour terrorists, you are terrorists."
...
Now, with the arrest in Miami this week of a Cuban exile accused of masterminding an airliner bombing in 1976, Bush is being asked to live up to his own no-tolerance approach toward accused terrorists.

Cuban President Fidel Castro is demanding the Bush administration extradite 77-year-old Luis Posada Carriles to Venezuela, where he is facing trial on the bombing of an Air Cubana flight that killed all 73 people aboard.
...
Though declassified FBI reports link Posada to the Cuban airliner bombing, he has long been viewed by the U.S. government as a "freedom fighter" because of his vigorous opposition to Castro's Communist regime.

He was trained for participation in the botched Bay of Pigs invasion of Cuba in 1961, worked as a CIA agent for years prior to 1976 and reportedly helped Oliver North supply Nicaragua's contra rebels in the mid 1980s.

If Posada was a terrorist, the logic seemed to go, at least he was America's kind of terrorist.
...
:rofl:
Zitieren


Gehe zu: