05.03.2024, 11:13
(05.03.2024, 09:56)Hinnerk2005 schrieb: Was genau meinst du damit?
Kurz und knapp: Geländegewinn nicht um des Geländes wegen.
Ausführlicher: In diesem spezifischen Konflikt ist das Erlangen von Territorium nicht das Hauptziel, sondern ein zusätzlicher Vorteil. Ein Vorteil ist in diesem Fall ein Nutzen, der neben dem primären Ziel entsteht und dieses unterstützt. Der Gewinn von Territorium entpuppt sich hier als ein Nebeneffekt, der zwar vorteilhaft ist, aber nicht das Hauptanliegen darstellt. Das taktische Streben nach Territorium in diesem Konflikt erfolgt nicht primär aus tatsächlichen strategischen oder etwa wirtschaftlichen Gründen, sondern wohl aus psychologischen, symbolischen oder eventuell anderen nicht offensichtlichen Motiven heraus. Die hier betrachteten Geländegewinne haben eine tiefere symbolische Bedeutung als eine strategische und ist dienlicher, bestimmte psychologische Bedürfnisse oder Ziele zu erfüllen als strategische. Es bestehen hier offensichtlich Faktoren oder Motive, die wichtiger sind als die bloße territoriale Ausdehnung. Die "Eigentümlichkeit" besteht darin, daß Territorium in diesem Kontext nicht den üblichen Stellenwert hat, wie es in anderen Konflikten der Fall wäre.
Beispielsweise versuchen die Ukrainer regelmäßig durch Geländegewinn Prestigeerfolge zu sammeln und sich solcherart unterstützenswürdig darzustellen. Das mag militärisch lächerlich erscheinen, wirkt aber auf die viel größere Zahl an militärisch unbedarften Beobachtern, nämlich die Bevölkerung in den westlichen Ländern.