20.02.2024, 03:03
(20.02.2024, 01:51)alphall31 schrieb: Was macht Kriegsgefangener in Spanien ? Da hat eher der unkrainische Geheimdienst sich eines Problems erledigt.
Also das halte ich für sehr weit herbeigeholt.
Nachdem er den Hubschrauber abgegeben und sämtliche Informationen preisgegeben hat, wird man ihn freigegeben haben (Sicherheitsgarantien waren ja Teil des "Deals"). Außerdem gab es wohl eine neue Identität. Die bekommt man wohl kaum, wenn man in Kriegsgefangenschaft bleiben soll.
Zitat:Der ehemalige Pilot der russischen Luftwaffe nannte damals seine Ablehnung des Angriffskriegs gegen die Ukraine als Motiv für seine Fahnenflucht. Kusminow hat dafür eine finanzielle Belohnung sowie Sicherheitsgarantien und eine neue Identität erhalten.
https://www.t-online.de/nachrichten/ukra...unden.html
Wäre er festgehalten (oder sogar als Verhandlungsmasse genutzt) worden, hätte man jeden weiteren potentiellen Überläufer ein für alle Mal abgeschreckt. So Dumm kann keiner sein.
Dementsprechend halte ich es durchaus für schlüssig, dass hier ein ganz klassischer Auftrag ausgeführt wurde. Dieser "Auftrag" wurde ja sogar im russischen Staatsfernsehen breitgetreten.
Zitat:Kuzminov händigte nach seiner Flucht 2023 offenbar geheime Dokumente sowie technische Ausrüstung an das ukrainische Militär aus. Im Gegenzug erhielt er 460.000 Euro und Sicherheitsgarantien. Das Staatsfernsehen in Moskau berichtete im Herbst, der russische Geheimdienst habe den Auftrag zur Tötung des als Vaterlandsverräters geltenden Mannes erhalten.
https://www.merkur.de/politik/russischer...42034.html
Vermutung meinerseits (aufgrund der Infos die zugänglich sind): Man hat sein privates Umfeld (wissentlich oder unwissentlich) "angezapft", auf diese Weise den Aufenthaltsort festgestellt und im passenden Moment ganz klassisch "zugeschlagen". Darauf lässt jedenfalls die Geschichte mit der ominösen Ex schließen
Zitat:"Er hat entschieden, nach Spanien zu ziehen, anstatt hier (in der Ukraine, Anm. d. Red) zu bleiben", zitiert "Ukrainska Pravda" eine nicht namentlich genannte Quelle des ukrainischen Militärgeheimdienstes. "Soweit wir wissen, lud er seine Ex-Freundin zu sich nach Hause ein und wurde später erschossen aufgefunden", heißt es dort weiter.
https://www.t-online.de/nachrichten/ukra...unden.html
Und während die Russen diesen Mann einfach nur tot sehen wollten, konnte er den Ukrainern doch mittlerweile völlig gleichgültig sein. Für mich ist deshalb diese Sache ziemlich klar.
Laut unterschiedlichen Quellen wird die Mär von einer Ermordung durch den ukrainischen Geheimdienst hauptsächlich durch russlandnahe Medien verbreitet, um eben jede weitere Idee des Überlaufens im Keim zu ersticken.
Zitat:Tass zitierte Berichte über angeblichen Drogen- und Alkoholmissbrauch sowie über die Belästigung von Nachbarn durch Kusminow. Ferner behauptete Tass, die ukrainischen Dienste könnten einen unbequemen Zeugen beseitigt haben. Es wäre im russischen Interesse, das Mordopfer weiter in Verruf zu bringen, die Schuld von sich zu weisen - und zugleich weitere potenzielle Überläufer abzuschrecken. In der Vergangenheit hatte Russland wiederholt als Verräter eingestufte Personen im Ausland ermorden lassen oder dies zumindest versucht.https://www.n-tv.de/politik/Ubergelaufen...47468.html
Naja, zu TASS als Quelle muss man wohl auch nichts weiter sagen...
Abschließend: Ich muss zugeben, dass diese ganze "Überläufergeschichte" mit den zwei erschossenen Kameraden des jetzigen Opfers für mich einige Ungereimtheiten aufweisen. Wahrscheinlich erfährt man auch hier wieder nur einzelne Mosaiksteine des großen Ganzen. Von daher kann ich mich durchaus täuschen, aber momentan ist meine Meinung bezüglich der Urheberschaft dieses Attentats eindeutig.