Russland vs. Ukraine
Von Norden nach Süden: Berdychi - Semenivka - Orlivka ist bereits die Linie entlang der ukranische Verteidigungsstellungen verlaufen. Find es gerade nicht mehr, aber angeblich haben die Ukrainer in diesen Ortschaften bereits seit einiger Zeit Stellungen ausgebaut und weiter befestigt. Bietet sich ja auch an.

Im OHK benötigen die Russen aktuell teilweise eine Überlegenheit von bis zu 20 : 1 um die Ukrainer da zu werfen. Und man schafft es deshalb meist auch nicht direkt, sondern erst indem man die Stadt dann einkesselt und die Versorgungswege in die Stadt hinein kappt.
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(17.02.2024, 05:00)Schlingel schrieb: Dazu einige Fragen ans Kollektiv:
Ergeben sich für Russland durch die Einnahme der Stadt irgendwelche neuen Möglichkeiten? Es muss ja irgendeinen Grund haben, so verbittert darum zu kämpfen.
Hat jemand Infos ob man die Auffangsstellungen direkt hinter der Stadt oder weiter westlich errichtet hat? Lässt sich von dieser eventuell tatsächlich besser wirken?
Oder ist die Einnahme im Endeffekt mehr oder weniger bedeutungslos (mal von propangadistischen Zwecken abgesehen) für beide Seiten? Der Trümmerhaufen, der einmal eine Stadt war, dürfte den Russen als solcher ja kaum von Nutzen sein.
Avdiivka liegt direkt gegenüber Donetsk und unmittelbar an der Vorkriegslinie. Die Ukrainer konnten von dort aus das Statzentrum mit Artillerie beschießen. Entsprechend war der Ort im russischen Narrativ schon prestigeträchtig und es macht sicherlich Sinn zu versuchen, die Linien hier weiter nach Westen zu schieben.

Befestigungen sind bei militaryland einige eingezeichnet. Wie in Avdiivka selbst kannn man die nur als unzureichend bezeichnen. Die liegen dann auch etliche Kilometer hinter Avdiivka, wobei die dortigen Gewässer eine natürliche Verteidigung bilden. Darüber hinaus gibt es da nichts im Gelände was irgendwie Vorteilhaft wäre. Acker and Acker, dazwischen einige Ortschaften. Ein Albtraum für Angreifer und Verteidiger, derjenige mit mehr Drohnen kann da dominieren. Die Ukrainer haben allerdings denVorteil, dass da hinter Avdiivka sehr lange nichts liegt was sie zwingend verteidigen müssten.
Eigentlich ein wunderschöner Frontabschnitt um aufzumachen und den Russen dann in die offenen Flanken zu fallen. Das ist ihnen abet noch bei keiner größeren russischen Bewegung auf operativer Ebene gelungen, es fehlt schlicht das Material dazu.

Ich glaube allerdings auch nicht, das die Russen hier weiter machen werden. Das Operationsgeschehen dürfte isch eher in den Norden und den Raum Kupianks verlagern. Das logische Ziel ist es hier die Front an den Oskil heranzuschieben und damit zu verkürzen.
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Laut Kyiv Independent vor 8 Tagen hat man so gut wie garnichts errichtet. Man hat sich wohl einzig auf die Stadt konzentriert . Jetzt erst vor kurzem hat man begonnen eine zweite Verteidigungslinie zu bauen. Schon die zur Verstärkung geschickten Verbände waren laut Meldungen schon gezwungen auf freier Fläche zu liegen und dadurch längere Zeit dem Feuer ausgesetzt bis man sich bei dem Wetter wenigstens etwas in die Erde gegraben hat.


Eine Bewertung über den Kupiansk-Sektor
https://threadreaderapp.com/thread/17574...89309.html
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Was du da zitierst betrifft aber Einheiten die noch östlich der genannten Linie stehen bzw. genauer gesagt südöstlich davon auf freiem Feld in Richtung Avdiivka.

Denn die Ukrainer wollen sich anscheinend aktuell (noch) nicht auf diese Linie zurückziehen, obwohl dies keinen Sinn ergibt, sondern noch östlich davon zwischen dieser Linie und Avdiivka halten.

https://militaryland.net/maps/deployment-map/

Dabei könnte man sich mit Leichtigkeit in einer Verlängerung dieser Linie nach Südwesten hin bis nach Umans'ke und Yasnobrodivka zurück fallen lassen, hätte dann diese Ortschaften und die Gewässser dort als natürliche Verteidigungslinien. Stattdessen gräbt man sich auf freiem Feld östlich davon ein.

Das Hauptproblem der Ukrainer ist zudem meiner Meinung nach in diesem Gebiet nicht die Qualität und Tiefe ihrer Feldbefestigungen, sondern primär und weit davor der Mangel an Artilleriemunition, insbesondere an Munition hoher Reichweite / Präzisionsmunition. Es spielt daher keine Rolle ob die Feldbefestigungen hier stärker sind oder schwächer, wenn das Konterartillerieduell dort weiter zuungunsten der Ukraine ausfällt, würden auch deutlich stärkere Feldbfestigungen von der russischen Artillerie einfach zerschlagen werden.
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Aktuell läuft ein Angriff im Süden um die Einbruchssstelle der Ukrainer in der russischen Front zu bereinigen und/oder als Ablenkungsangriff für den sich ganz klar abzeichnenden Hauptangriff im Norden. Man kann wohl davon ausgehen, dass die Russen im Bereich Kupjanks zeitnah eine Großoffensive starten werden, bei der angesichts der Zahl der dort konzentrierten Panzer etwaig ein größerer Durchbruch versucht wird. Ob der erfolgreich sein wird, sei mal dahin gestellt, ich glaube rein persönlich nicht dass sie weit kommen werden:

https://www.nzz.ch/international/ukraine...ld.1775786

In Auszügen zusammen gefasst:

Zitat:Wenn es bei Kupjansk Katzen hagelt, ist das ein guter Tag für die ukrainischen Frontsoldaten. «Die Lage ist wunderbar», verkündet der Mann mit dem Kampfnamen Promin, der uns mit schwarzem Humor an einer der vordersten Stellungen empfängt. «Das Wetter ist scheisse. Aber wir werden nicht beschossen.» Bei zwei Grad plus mag der gefrierende Regen in Strömen fliessen und den Schnee am Boden in glitschigen Matsch verwandeln. Doch immerhin fliegen keine Drohnen. An einem sonnigen Tag sehen die unbemannten Flugobjekte fast alles. Sie sind dann zu Hunderten unterwegs, geben die Koordinaten feindlicher Ziele an die Artillerie weiter oder bombardieren sie gleich selbst.

Auch wenn der junge Mann sich freut und witzelt, dass Russlands Artillerie heute «kein Futter» erhält, wirkt er nervös. Seine Stimmung kippt mehrfach innert Sekunden, von demonstrativer Offenheit zu einer fast paranoiden Angst. Der Frontabschnitt ist ebenso unberechenbar. Die Russen, das sagen Kämpfer wie Analytiker, ziehen Truppen zusammen. Die ukrainische Militärführung tut nun das, was Experten seit eineinhalb Jahren fordern: Sie befestigt die Verteidigungslinien. Es ist ein Eingeständnis, dass keine weiteren Gebietsgewinne absehbar sind – in einer Region, deren Befreiung im Herbst 2022 Hoffnungen auf eine Rückeroberung des Donbass weckte.

Rund um Kupjansk errichtete die 113. Brigade Dutzende Kilometer neuer Sperren und Schützengräben. Die Ukraine forciert deren Bau seit Ende November 2023 entlang der gesamten Front. Im Fokus stehen die labilen Linien in den Gebieten Charkiw und Saporischja.

Die Taktik der «strategischen Verteidigung» hat Kiew teilweise bei Moskau abgeschaut. Im Süden gelang es den Russen letztes Jahr, mit dem Bau verschiedener Verteidigungslinien Kiews Gegenoffensive im Keim zu ersticken. Die Ukrainer hatten ihre Stellungen lange nur behelfsmässig befestigt, was wiederholt zu Gebietsverlusten führte. Seit Monaten erstellt ein Bataillon neue, meist nachts, weil die Drohnen dann weniger sehen. «Mehr als ein Bagger auf einmal geht nie raus, und auch die werden angegriffen.» Einen habe eine Granate getroffen, er liege noch immer dort im Feld, sagt der bärtige Mann mit einer unbestimmten Handbewegung.

In Kupjansk bildet der Fluss Oskil eine natürliche Sperre. Die Spuren der Kämpfe von 2022 sind bis heute sichtbar: Von vielen Dörfern in der Gegend sind nur Ruinen übrig, am Wegrand stehen zerschossene Fahrzeuge. Über den Oskil führt weiterhin nur eine behelfsmässige Brücke. Die Strasse am Ufer ist eine Schlammpiste voller Krater, auf der Pick-ups und Mannschaftstransportwagen aneinander vorbeirasen.

Das wird ein Problem für die Ukrainer östlich des Flusses, weil die ganze Versorgung für sie ja auch über den Fluss muss. Die Lage wird aktuell oft mit jener der russischen Truppen westlich und nördlich von Kherson verglichen, die sich am Ende ja auch über den Fluss zurückziehen mussten.

Zitat:Für die Russen bleibt Kupjansk ein wichtiges Ziel, da hier Strassenverbindungen und Eisenbahnlinien zusammenlaufen. Sie haben ihre Angriffe intensiviert: 29 Attacken meldete der ukrainische Generalstab in der ersten Februarwoche, verglichen mit 16 Mitte des Vormonats. Auch konnte der Analysedienst Rochan die Präsenz einer spezialisierten Aufklärerbrigade nachweisen, was er als Hinweis auf weitere Angriffsplanungen wertet.

Meiner Einschätzung nach handelt es sich jeweils um Verbände aus den 7 Speznaz Brigaden und mit spezialisierten Aufklärerbrigaden sind diese gemeint. Die отдельная бригада специального назначения sind ja mehr Aufklärungs- als Spezialeinheiten, was im Westen oft gar nicht verstanden wird.

Zitat:Das Institute for the Study of War hält es für unwahrscheinlich, dass die erschöpften Russen bei Kupjansk rasch grössere Geländegewinne erzielen. Der Bau der neuen Verteidigungsanlagen bietet den Ukrainern die Chance, ihre begrenzten Kräfte zu schonen und die Russen auszubluten. Wollen sie ihre Positionen gegen die feindliche Übermacht halten, reichen Drachenzähne und Schützengräben aber nicht. Es braucht auch genug Soldaten und Munition, um zurückzuschiessen.
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Nur eine kleine Anekdote am Rande, aber sie ist meiner Meinung nach bezeichnend für das was die aktuelle russische Führung ist, wie sie denkt und agiert:

https://kyivindependent.com/ukrainska-pr...-in-spain/

Zitat:Maksim Kuzminov, a Russian helicopter pilot who has defected to Ukraine, was found shot dead in Spain, Ukrainska Pravda and other outlets reported on Feb. 19, citing the press service of Ukraine's military intelligence.

Citing sources from Ukraine's military intelligence, Ukrainska Pravda said that Kuzminov had decided to move to Spain, and was found shot dead in his apartment on Feb. 19.
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Was macht Kriegsgefangener in Spanien ? Da hat eher der unkrainische Geheimdienst sich eines Problems erledigt.
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(20.02.2024, 01:51)alphall31 schrieb: Was macht Kriegsgefangener in Spanien ? Da hat eher der unkrainische Geheimdienst sich eines Problems erledigt.

Also das halte ich für sehr weit herbeigeholt.
Nachdem er den Hubschrauber abgegeben und sämtliche Informationen preisgegeben hat, wird man ihn freigegeben haben (Sicherheitsgarantien waren ja Teil des "Deals"). Außerdem gab es wohl eine neue Identität. Die bekommt man wohl kaum, wenn man in Kriegsgefangenschaft bleiben soll.

Zitat:Der ehemalige Pilot der russischen Luftwaffe nannte damals seine Ablehnung des Angriffskriegs gegen die Ukraine als Motiv für seine Fahnenflucht. Kusminow hat dafür eine finanzielle Belohnung sowie Sicherheitsgarantien und eine neue Identität erhalten.

https://www.t-online.de/nachrichten/ukra...unden.html

Wäre er festgehalten (oder sogar als Verhandlungsmasse genutzt) worden, hätte man jeden weiteren potentiellen Überläufer ein für alle Mal abgeschreckt. So Dumm kann keiner sein.
Dementsprechend halte ich es durchaus für schlüssig, dass hier ein ganz klassischer Auftrag ausgeführt wurde. Dieser "Auftrag" wurde ja sogar im russischen Staatsfernsehen breitgetreten.

Zitat:Kuzminov händigte nach seiner Flucht 2023 offenbar geheime Dokumente sowie technische Ausrüstung an das ukrainische Militär aus. Im Gegenzug erhielt er 460.000 Euro und Sicherheitsgarantien. Das Staatsfernsehen in Moskau berichtete im Herbst, der russische Geheimdienst habe den Auftrag zur Tötung des als Vaterlandsverräters geltenden Mannes erhalten.

https://www.merkur.de/politik/russischer...42034.html


Vermutung meinerseits (aufgrund der Infos die zugänglich sind): Man hat sein privates Umfeld (wissentlich oder unwissentlich) "angezapft", auf diese Weise den Aufenthaltsort festgestellt und im passenden Moment ganz klassisch "zugeschlagen". Darauf lässt jedenfalls die Geschichte mit der ominösen Ex schließen

Zitat:"Er hat entschieden, nach Spanien zu ziehen, anstatt hier (in der Ukraine, Anm. d. Red) zu bleiben", zitiert "Ukrainska Pravda" eine nicht namentlich genannte Quelle des ukrainischen Militärgeheimdienstes. "Soweit wir wissen, lud er seine Ex-Freundin zu sich nach Hause ein und wurde später erschossen aufgefunden", heißt es dort weiter.

https://www.t-online.de/nachrichten/ukra...unden.html

Und während die Russen diesen Mann einfach nur tot sehen wollten, konnte er den Ukrainern doch mittlerweile völlig gleichgültig sein. Für mich ist deshalb diese Sache ziemlich klar.

Laut unterschiedlichen Quellen wird die Mär von einer Ermordung durch den ukrainischen Geheimdienst hauptsächlich durch russlandnahe Medien verbreitet, um eben jede weitere Idee des Überlaufens im Keim zu ersticken.

Zitat:Tass zitierte Berichte über angeblichen Drogen- und Alkoholmissbrauch sowie über die Belästigung von Nachbarn durch Kusminow. Ferner behauptete Tass, die ukrainischen Dienste könnten einen unbequemen Zeugen beseitigt haben. Es wäre im russischen Interesse, das Mordopfer weiter in Verruf zu bringen, die Schuld von sich zu weisen - und zugleich weitere potenzielle Überläufer abzuschrecken. In der Vergangenheit hatte Russland wiederholt als Verräter eingestufte Personen im Ausland ermorden lassen oder dies zumindest versucht.
https://www.n-tv.de/politik/Ubergelaufen...47468.html

Naja, zu TASS als Quelle muss man wohl auch nichts weiter sagen...

Abschließend: Ich muss zugeben, dass diese ganze "Überläufergeschichte" mit den zwei erschossenen Kameraden des jetzigen Opfers für mich einige Ungereimtheiten aufweisen. Wahrscheinlich erfährt man auch hier wieder nur einzelne Mosaiksteine des großen Ganzen. Von daher kann ich mich durchaus täuschen, aber momentan ist meine Meinung bezüglich der Urheberschaft dieses Attentats eindeutig.
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Nur das der Herr nicht alleine in seinem Hubschrauber war , sondern noch zwei unbewaffnete die mit der Übergabe erschossen wurden .

Selbst hat er nicht einen Tag an diesem Krieg teilnehmen müssen .
Er war nicht mehr als ein krimineller und verräter.
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Das er ein Verräter war bestreitet hier ja niemand. Und darum geht es auch gar nicht. Sondern darum, dass zum einen Putin Verrat am allerwenigsten erträgt und darauf eigentlich grundsätzlich mit Mord reagiert. Und zum anderen dass die Mafia-Kamarilla welche da im Kreml sitzt nichts ist als eine Bande von Mördern, welche nach belieben in anderen Ländern Menschen ermorden lässt.
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(20.02.2024, 10:57)Quintus Fabius schrieb: Das er ein Verräter war bestreitet hier ja niemand. Und darum geht es auch gar nicht. Sondern darum, dass zum einen Putin Verrat am allerwenigsten erträgt und darauf eigentlich grundsätzlich mit Mord reagiert. Und zum anderen dass die Mafia-Kamarilla welche da im Kreml sitzt nichts ist als eine Bande von Mördern, welche nach belieben in anderen Ländern Menschen ermorden lässt.

Wo genau besteht der Unterschied zwischen diesem Treiben und dem hier?

https://de.wikipedia.org/wiki/Gezielte_Tötung
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Zitat:Wo genau besteht der Unterschied zwischen diesem Treiben und dem hier?
Bei der gezielten Tötung handelt es sich so gut wie immer - unabhängig von einer juristischen Beurteilung - um eine Person, entweder direkt Menschen eines Landes X getötet hat oder zumindest plant, Menschen in einem Land X (oder verbündeten Staaten) zu töten bzw. sich an Tätigkeiten zu beteiligen, die dieses beinhalten.

Hinsichtlich Russland könnte man also manche geheimdienstliche Aktion tatsächlich noch als eine Art von gezielter Tötung ansehen, aber eine Vielzahl von Aktionen eben nicht mehr. Ich erinnere nur an 200 ermordete Journalisten in den letzten 30 Jahren - erschossen, aus dem Fenster gefallen, überfahren etc. pp.

Schneemann
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(20.02.2024, 12:39)Schneemann schrieb: Bei der gezielten Tötung handelt es sich so gut wie immer - unabhängig von einer juristischen Beurteilung - um eine Person, entweder direkt Menschen eines Landes X getötet hat oder zumindest plant, Menschen in einem Land X (oder verbündeten Staaten) zu töten bzw. sich an Tätigkeiten zu beteiligen, die dieses beinhalten.

Hinsichtlich Russland könnte man also manche geheimdienstliche Aktion tatsächlich noch als eine Art von gezielter Tötung ansehen, aber eine Vielzahl von Aktionen eben nicht mehr. Ich erinnere nur an 200 ermordete Journalisten in den letzten 30 Jahren - erschossen, aus dem Fenster gefallen, überfahren etc. pp.

Schneemann

Hier ging es aber um die oben genannte Person und diese hat ja scheinbar zwei Unbewaffnete erschossen.
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Ja, scheinbar. Wir wissen es nicht ganz genau, vielleicht haben die sich im Hubschrauber gegenseitig bedroht (wäre denkbar). Wie dem auch sei: Der Mann hat Fahnenflucht begangen, wenn Russland seiner habhaft hätte werden wollen, hätte man ihn auch zur Fahndung ausschreiben und mit den Spanier verhandeln können. Vermutlich hätten die ihn nicht ausgeliefert, sehr wahrscheinlich sogar nicht. Dann hätte man ihn aber immer noch entführen können. Zwar auch rechtlich nicht astrein, aber man hätte einen "tollen" Schauprozess ausrichten können.

Aber darum ging es wahrscheinlich gar nicht mal mehr, es ging um ein abschreckendes Zeichen und vermutlich auch um Rache aus gekränkter Eitelkeit. Deswegen der Mord. Aber er hatte "Glück" - wenigstens war es kein Vorschlaghammer...

Schneemann
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(20.02.2024, 12:58)lime schrieb: Hier ging es aber um die oben genannte Person und diese hat ja scheinbar zwei Unbewaffnete erschossen.

Von der "offiziellen Version" her geht nichts dergleichen hervor.

Zitat:„Ich habe die Jungs beruhigt und ihnen gesagt, dass alles in Ordnung ist, dass hier gute Menschen leben und alles gut sein wird. Aber sie bekamen Angst und verhielten sich etwas aggressiv, und sie rannten aus dem Hubschrauber in Richtung Grenze“, so Kuzminow weiter. Laut dem Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, seien die beiden fliehenden russischen Soldaten „eliminiert“ worden, wie er Radio Free Europe mitteilte. Ukrainischen Angaben zufolge hätten sich die beiden Besatzungsmitglieder geweigert, sich zu ergeben.

https://www.fr.de/politik/russland-hubsc...04555.html

Natürlich ist das aber die Version, auf die sich der Deserteur und der ukrainische Geheimdienst "geeinigt" haben werden. Kann natürlich auch sein, dass er schlicht gelogen hat, um sich nicht noch mehr zur Zielscheibe zu machen. Geholfen hat es jedenfalls nicht, wie wir jetzt wissen.

Deshalb ja auch die Ungereimtheiten, auf die ich im letzten Satz meines vorherigen Beitrags verwiesen habe.
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