20.08.2023, 09:22
Ich denke mal, mit dieser Aussage...
...tut er sich keinen Gefallen. Denn eigentlich sind diese Aussagen für uns gar nicht so schlecht.
Denn es heißt, dass wir diesen Krieg weiterhin ohne größeren Aufwand betreiben können (es ist nur die Frage, wie die Wahlen z. B. in den USA ausgehen und ob nicht doch sich irgendwann ein generelles gesellschaftliches Desinteresse, auch in Europa, durchsetzen wird), während Russland mittlerweile schon auf Kriegswirtschaft umstellen musste und 100 Mrd. Dollar im Jahr ausgibt - was mehr und mehr an die Substanz geht. Und mit einem Atomkrieg droht der irgendwie krawallige bzw. fast schon ulkige Mister Medwedew ausnahmsweise auch mal nicht mehr - denn wer vorgibt, noch Jahrzehnte kämpfen zu wollen, der wird keinen Atomkrieg führen.
Insofern (was mit Blick auf die Ukraine allerdings leider zynisch ist) für uns die besten Vorrausetzungen: Wir können auf Jahre hinaus Russland noch beschäftigen und seine Ressourcen aufbrauchen und abnutzen, solange bis das Regime Putin ggf. wirklich kollabiert, ohne dass wir allzu viel investieren oder einen Atomkrieg fürchten müssten. Zugleich hält uns das den Rücken frei für den möglichen Konflikt in Asien, der zwangsläufig kommen wird. D. h. wir beschäftigen mit geringem Aufwand Russland auf dem "Nebenkriegsschauplatz" Ukraine (in gewisser Weise könnte also der Ukrainekrieg das sein, was der Spanische Bürgerkrieg für den Zweiten Weltkrieg war, nämlich quasi die Ouvertüre auf den eigentlichen Waffengang), was es Moskau kaum möglich macht - von ein paar zweitrangigen Luftwaffen- und Marineeinheiten abgesehen -, sich in Asien großartig an der Seite Pekings zu engagieren, während wir uns mit aller Kraft auf Asien konzentrieren können. Es fehlt nun bloß noch der politische Wille, dieses Problem Rotchina endlich zu verstehen und ins Auge zu fassen bzw. wirtschaftlich eine Entkopplung einzuleiten.
Der Unsicherheitsfaktor in diesem Gedankenspiel ist allerdings, dass Medwedew schon morgen seine Meinung wieder mal ändern könnte und mit der Vernichtung des...ähm...keine Ahnung...Universums droht, wenn Russland nicht kriegt was es will.
Schneemann
Zitat:"Sollte nur Asche zurückbleiben"https://www.n-tv.de/politik/Medwedew-nen...37726.html
Medwedew nennt plötzlich neue Kriegsziele [...]
Das "nationalistische Regime (in Kiew) sollte vom Angesicht der Erde gefegt werden", wird Medwedew weiter zitiert. "Es wird einige Zeit dauern. Westliche Regierungen werden sich ändern, ihre Eliten werden müde werden und um Verhandlungen betteln und den Konflikt einfrieren, komplett demontiert." [...] Ziel ist demnach, die Regierung in Kiew zu stürzen, die Ukraine komplett unter Kontrolle zu bringen und einen Marionettenstaat zu installieren. Falls es Jahre oder sogar Jahrzehnte dauert, solle es so sein, schrieb er.
...tut er sich keinen Gefallen. Denn eigentlich sind diese Aussagen für uns gar nicht so schlecht.
Denn es heißt, dass wir diesen Krieg weiterhin ohne größeren Aufwand betreiben können (es ist nur die Frage, wie die Wahlen z. B. in den USA ausgehen und ob nicht doch sich irgendwann ein generelles gesellschaftliches Desinteresse, auch in Europa, durchsetzen wird), während Russland mittlerweile schon auf Kriegswirtschaft umstellen musste und 100 Mrd. Dollar im Jahr ausgibt - was mehr und mehr an die Substanz geht. Und mit einem Atomkrieg droht der irgendwie krawallige bzw. fast schon ulkige Mister Medwedew ausnahmsweise auch mal nicht mehr - denn wer vorgibt, noch Jahrzehnte kämpfen zu wollen, der wird keinen Atomkrieg führen.
Insofern (was mit Blick auf die Ukraine allerdings leider zynisch ist) für uns die besten Vorrausetzungen: Wir können auf Jahre hinaus Russland noch beschäftigen und seine Ressourcen aufbrauchen und abnutzen, solange bis das Regime Putin ggf. wirklich kollabiert, ohne dass wir allzu viel investieren oder einen Atomkrieg fürchten müssten. Zugleich hält uns das den Rücken frei für den möglichen Konflikt in Asien, der zwangsläufig kommen wird. D. h. wir beschäftigen mit geringem Aufwand Russland auf dem "Nebenkriegsschauplatz" Ukraine (in gewisser Weise könnte also der Ukrainekrieg das sein, was der Spanische Bürgerkrieg für den Zweiten Weltkrieg war, nämlich quasi die Ouvertüre auf den eigentlichen Waffengang), was es Moskau kaum möglich macht - von ein paar zweitrangigen Luftwaffen- und Marineeinheiten abgesehen -, sich in Asien großartig an der Seite Pekings zu engagieren, während wir uns mit aller Kraft auf Asien konzentrieren können. Es fehlt nun bloß noch der politische Wille, dieses Problem Rotchina endlich zu verstehen und ins Auge zu fassen bzw. wirtschaftlich eine Entkopplung einzuleiten.
Der Unsicherheitsfaktor in diesem Gedankenspiel ist allerdings, dass Medwedew schon morgen seine Meinung wieder mal ändern könnte und mit der Vernichtung des...ähm...keine Ahnung...Universums droht, wenn Russland nicht kriegt was es will.
Schneemann