08.08.2023, 11:02
Wobei das wesentliche Hinderniss beim Vorgehen gegen Stellungssysteme seit jeher feindliche Artillerie war (und ist) - solange diese die Stellungen deckt. Wobei hier Artillerie weiter reichend zu verstehen ist, also auch alle Mörser usw beinhaltet. Demgegenüber sind Minenfelder weniger relevant (im Vergleich).
Okinawa hat hierfür ein perfektes Beispiel: dort gab es ein japanisches Stellungssystem entlang eines Hanges. Diesen Hang konnten die Amerikaner zunächst trotz aller Versuche nicht überwinden, sie scheiterten an den japanischen Stellungen und zwar vor allem anderen wegen japanischen Artilleriefeuers mit dem die Japaner die Wege zu den Bunkern und deren Vorfeld belegen konnten. Erst nachdem man die japanische Artillerie vollständig ausgeschaltet hatte, konnte man dann mühsam die japanischen Bunkeranlagen Stück für Stück ausschalten und aufrollen.
Exakt das gleiche ist heute in der Ukraine der Fall: der primäre Grund warum die Ukrainer mit den russischen Stellungen nicht zurecht kommen ist, dass die russische Artillerie insgesamt immer noch überlegen ist. Solange die russische Artillerie nicht ausreichend ausgeschaltet und/oder niedergehalten / verdrängt wird, stehen die Ukrainer genau vor dem gleichen Problem, dass sie nicht an die Bunker heran kommen, wie es notwendig wäre.
Auch wenn die Ukrainer im Konterartillerieduell querschnittlich erfolgreicher sind, genügt dies nicht. Die anderen Faktoren kommen dann noch dazu, als da wären:
1. Minen / 2. falsche Angriffsziele bzw. falsche Bewegungslinien / 3. Mangel an Pionieren und Pioniergerät / 4. Unfähigkeit größere Verbände im Gefecht der verbundenen Waffen einzusetzen / 5. kein wirklicher Schwerpunkt usw usf
All diese Faktoren kommen da dann natürlich noch dazu. Aber meiner Einschätzung nach ist das primäre Problem das russische Artilleriefeuer. Man kann keine Bunkeranlagen ausheben, die noch von feindlicher Artillerie gedeckt sind, weil man dafür eigene Infanterie benötigt und diese wiederum zu anfällig für die feindliche Artillerie ist.
Bemerkenswert ist hierbei der Erfolg russischer Mörser. Viele sind heute ja zunehmend kritisch gegenüber Mörsern - dahingehend, dass aufgrund der Flugbahn diese leichter aufgeklärt werden könnten und anfälliger für Konterartilleriefeuer sind usw - aber die Ereignisse in der Ukraine zeigen wieder einmal klar auf, wie immens wichtig und entscheidend Mörser sind, die frontnah agieren und sofort von den Einheiten dort dezentral abgegriffen und genutzt werden können. Das deckt sich mit meinen Annahmen seit vielen Jahren hierzu, dass man sehr viel mehr Mörser benötigt und dass vor allem auch die Kaliber unter 120mm dabei noch heillos unterschätzt werden. Insbesondere weil diese viel eher und schneller die Stellung wechseln können, von der bloßen Anzahl der Schüsse durchhaltefähiger sind und auch weil der Feind sie oft unterschätzt und keine Mittel auf sie "verschwenden" will.
Das gleiche übrigens auch im 2WK: japanische Mörser waren oft das größte Problem für das Aufrollen japanischer Stellungen (wobei Mörser hier auch deshalb so erfolgreich waren, weil sie im dichten Dschungel aufgrund ihres Steilfeuers besser wirken konnten als andere Systeme mit flacheren Flugbahnen).
Solche kleinen und unauffälligen und wenig geschätzten Systeme werden daher sehr viel weniger gekontert - während Großssysteme die alle Blicke auf sich ziehen durch entsprechende Gegenmaßnahmen und eigene Gegensysteme oft viel schneller gekontert, ausgeglichen und damit gegenseitig aufgehoben und negiert werden.
Und auch das kann man in der Ukraine zuhauf beobachten: während man sich sehr stark auf HIMARS und dergleichen konzentriert, und entsprechend alles versucht wird solche Systeme zu kontern, werden kleine, unauffällige und unterschätzte Syteme viel weniger gekontert. Vor allem Technologiekiller zu identifizieren und zu explorieren kann im Krieg mehr Vorteile bieten als wesentlich elaboriertere Systeme.
Okinawa hat hierfür ein perfektes Beispiel: dort gab es ein japanisches Stellungssystem entlang eines Hanges. Diesen Hang konnten die Amerikaner zunächst trotz aller Versuche nicht überwinden, sie scheiterten an den japanischen Stellungen und zwar vor allem anderen wegen japanischen Artilleriefeuers mit dem die Japaner die Wege zu den Bunkern und deren Vorfeld belegen konnten. Erst nachdem man die japanische Artillerie vollständig ausgeschaltet hatte, konnte man dann mühsam die japanischen Bunkeranlagen Stück für Stück ausschalten und aufrollen.
Exakt das gleiche ist heute in der Ukraine der Fall: der primäre Grund warum die Ukrainer mit den russischen Stellungen nicht zurecht kommen ist, dass die russische Artillerie insgesamt immer noch überlegen ist. Solange die russische Artillerie nicht ausreichend ausgeschaltet und/oder niedergehalten / verdrängt wird, stehen die Ukrainer genau vor dem gleichen Problem, dass sie nicht an die Bunker heran kommen, wie es notwendig wäre.
Auch wenn die Ukrainer im Konterartillerieduell querschnittlich erfolgreicher sind, genügt dies nicht. Die anderen Faktoren kommen dann noch dazu, als da wären:
1. Minen / 2. falsche Angriffsziele bzw. falsche Bewegungslinien / 3. Mangel an Pionieren und Pioniergerät / 4. Unfähigkeit größere Verbände im Gefecht der verbundenen Waffen einzusetzen / 5. kein wirklicher Schwerpunkt usw usf
All diese Faktoren kommen da dann natürlich noch dazu. Aber meiner Einschätzung nach ist das primäre Problem das russische Artilleriefeuer. Man kann keine Bunkeranlagen ausheben, die noch von feindlicher Artillerie gedeckt sind, weil man dafür eigene Infanterie benötigt und diese wiederum zu anfällig für die feindliche Artillerie ist.
Bemerkenswert ist hierbei der Erfolg russischer Mörser. Viele sind heute ja zunehmend kritisch gegenüber Mörsern - dahingehend, dass aufgrund der Flugbahn diese leichter aufgeklärt werden könnten und anfälliger für Konterartilleriefeuer sind usw - aber die Ereignisse in der Ukraine zeigen wieder einmal klar auf, wie immens wichtig und entscheidend Mörser sind, die frontnah agieren und sofort von den Einheiten dort dezentral abgegriffen und genutzt werden können. Das deckt sich mit meinen Annahmen seit vielen Jahren hierzu, dass man sehr viel mehr Mörser benötigt und dass vor allem auch die Kaliber unter 120mm dabei noch heillos unterschätzt werden. Insbesondere weil diese viel eher und schneller die Stellung wechseln können, von der bloßen Anzahl der Schüsse durchhaltefähiger sind und auch weil der Feind sie oft unterschätzt und keine Mittel auf sie "verschwenden" will.
Das gleiche übrigens auch im 2WK: japanische Mörser waren oft das größte Problem für das Aufrollen japanischer Stellungen (wobei Mörser hier auch deshalb so erfolgreich waren, weil sie im dichten Dschungel aufgrund ihres Steilfeuers besser wirken konnten als andere Systeme mit flacheren Flugbahnen).
Solche kleinen und unauffälligen und wenig geschätzten Systeme werden daher sehr viel weniger gekontert - während Großssysteme die alle Blicke auf sich ziehen durch entsprechende Gegenmaßnahmen und eigene Gegensysteme oft viel schneller gekontert, ausgeglichen und damit gegenseitig aufgehoben und negiert werden.
Und auch das kann man in der Ukraine zuhauf beobachten: während man sich sehr stark auf HIMARS und dergleichen konzentriert, und entsprechend alles versucht wird solche Systeme zu kontern, werden kleine, unauffällige und unterschätzte Syteme viel weniger gekontert. Vor allem Technologiekiller zu identifizieren und zu explorieren kann im Krieg mehr Vorteile bieten als wesentlich elaboriertere Systeme.