12.06.2023, 11:24
Nachdem sich der Nebel wenigstens in der Rückschau ein klein wenig gelichtet hat möchte ich doch gerne wissen welche brillante Idee hinter dem Gedanken steckt, mal eben ~ eineinhalb Brigaden mit hochwertigen Material in Richtung Tokmak los zu schicken.
Ok gut, die Aktion ist richtig besch**en gelaufen, das kann immer passieren. Aber die eigentlich Frage ist doch, was groß anderes gewesen wäre, wenn die zwei, drei Kompanien besser vorangekommen wären und sich dann vielleicht eben ein paar Kilometer südlich von Robotyne festgefressen hätten?
Die ganze Aktion macht absolut nicht den Eindruck, dass man irgendwie substantielle Kräfte bereit hatte um einen Durchbruch auszunutzen oder zu erzwingen falls die angreifende Brigade nicht den nötigen Schwung entwickeln kann.
Sprich hinter der 47. Mechanisierten Brigade hätte das ganze 10. Korps mit einem halben Dutzend Brigaden und mehr stehen müssen, damit ein Angriff im operativen Kontext gesteigerten Sinn macht.
Um das nochmals zu betonen: Vor Tokmak sind die russischen Feldbefestigungen am stärksten, die Wege für im Raum Melitopol liegenden Reserven am kürzesten. Wenn ich da angreife dann doch nicht mit Kräften die gerademal ausreichen, den Gegner in schweren Kämpfen zu werfen und auf die rückwärtigen Verteidigungslinien (die dann prompt von herangeführten Reserven verstärkt werden) zurückzudrängen.
Was soll denn dabei rumkommen, wenn ich kaum mehr als eine Brigade ohne Luftunterstützung gegen einen zahlenmäßig wohl vergleichbaren Gegner in Stellungen schicke, die seit Monaten ausgebaut wurden?! Genau das was wir da jetzt bewundern dürfen; und ob das dann ein paar Kilometer mehr oder weniger tief in den Verteidigungsräumen stattfindet ist nicht von Relevanz.
Und wenn es lediglich darum gehen soll mit einem ablenkenden Angriff die Reserven des Feindes zu binden - es bleibt eine furchtbar dumme Idee die vor den stärksten Befestigungen zu tun und dann auch noch einen derart hochwertigen Verband dafür einzusetzen.
Zudem schließt sich das mühsam erkämpfte Operative Zeitfenster wieder, die Russen haben ihre Linien konsolidiert und ihre Balance wiedergefunden. Und zwar ohne das irgendwo sonst ein entscheidender Schlag erfolgt wäre. Deswegen auch übrigens die Erfolge am Mokri Yali der Marineinfanterie und Territorialverbände - die Russen verkürzen ihre Linien und geben die Ortschaften nur unter vergleichsweise geringen ukrainischen Druck auf.
Insofern, es ist für mich nicht erkennbar was der tiefere operative Gedanke hinter der Aktion gewesen sein soll. Mag ja sein, dass man dem Russen selbst auch hohe Verluste zugefügt hat, aber man hat einen verdammt hohen Preis dafür gezahlt und wertvolles Material ohne jede operative Finesse in einem stupiden Anrennen gegen die stärkste Verteidigung des Feindes verloren.
Und klar, man muss es auch nicht größer aufhängen als es ist, einigen Bataillonen wurde übel mitgespielt und hat im Gegenzug sicherlich auch dem Gegner weh getan. Aber recht viel mehr solcher wenig glorreichen Todesritte brauchen sie sich nicht zu leisten und wenn die Offensive ein strategischer Erfolg werden soll, dann muss da mehr kommen als Anrennen, Eindrücken und Abnutzung.
Ok gut, die Aktion ist richtig besch**en gelaufen, das kann immer passieren. Aber die eigentlich Frage ist doch, was groß anderes gewesen wäre, wenn die zwei, drei Kompanien besser vorangekommen wären und sich dann vielleicht eben ein paar Kilometer südlich von Robotyne festgefressen hätten?
Die ganze Aktion macht absolut nicht den Eindruck, dass man irgendwie substantielle Kräfte bereit hatte um einen Durchbruch auszunutzen oder zu erzwingen falls die angreifende Brigade nicht den nötigen Schwung entwickeln kann.
Sprich hinter der 47. Mechanisierten Brigade hätte das ganze 10. Korps mit einem halben Dutzend Brigaden und mehr stehen müssen, damit ein Angriff im operativen Kontext gesteigerten Sinn macht.
Um das nochmals zu betonen: Vor Tokmak sind die russischen Feldbefestigungen am stärksten, die Wege für im Raum Melitopol liegenden Reserven am kürzesten. Wenn ich da angreife dann doch nicht mit Kräften die gerademal ausreichen, den Gegner in schweren Kämpfen zu werfen und auf die rückwärtigen Verteidigungslinien (die dann prompt von herangeführten Reserven verstärkt werden) zurückzudrängen.
Was soll denn dabei rumkommen, wenn ich kaum mehr als eine Brigade ohne Luftunterstützung gegen einen zahlenmäßig wohl vergleichbaren Gegner in Stellungen schicke, die seit Monaten ausgebaut wurden?! Genau das was wir da jetzt bewundern dürfen; und ob das dann ein paar Kilometer mehr oder weniger tief in den Verteidigungsräumen stattfindet ist nicht von Relevanz.
Und wenn es lediglich darum gehen soll mit einem ablenkenden Angriff die Reserven des Feindes zu binden - es bleibt eine furchtbar dumme Idee die vor den stärksten Befestigungen zu tun und dann auch noch einen derart hochwertigen Verband dafür einzusetzen.
Zudem schließt sich das mühsam erkämpfte Operative Zeitfenster wieder, die Russen haben ihre Linien konsolidiert und ihre Balance wiedergefunden. Und zwar ohne das irgendwo sonst ein entscheidender Schlag erfolgt wäre. Deswegen auch übrigens die Erfolge am Mokri Yali der Marineinfanterie und Territorialverbände - die Russen verkürzen ihre Linien und geben die Ortschaften nur unter vergleichsweise geringen ukrainischen Druck auf.
Insofern, es ist für mich nicht erkennbar was der tiefere operative Gedanke hinter der Aktion gewesen sein soll. Mag ja sein, dass man dem Russen selbst auch hohe Verluste zugefügt hat, aber man hat einen verdammt hohen Preis dafür gezahlt und wertvolles Material ohne jede operative Finesse in einem stupiden Anrennen gegen die stärkste Verteidigung des Feindes verloren.
Und klar, man muss es auch nicht größer aufhängen als es ist, einigen Bataillonen wurde übel mitgespielt und hat im Gegenzug sicherlich auch dem Gegner weh getan. Aber recht viel mehr solcher wenig glorreichen Todesritte brauchen sie sich nicht zu leisten und wenn die Offensive ein strategischer Erfolg werden soll, dann muss da mehr kommen als Anrennen, Eindrücken und Abnutzung.