07.06.2023, 08:24
@lime
Schneemann
Zitat:Alle drei Gruppen hatten drei Dinge gemeinsam. Erstens massiven Rückhalt in der Bevölkerung und zweitens gaben sie sich wenn nötig als Zivilisten getarnt bzw. trugen erst gar keine erkennbaren Uniformen.Im Kern trifft es das relativ gut. Allerdings spielen weiterführende Faktoren auch eine Rolle, z. B. die ausländische Unterstützung. Bei den Mudschahedin floss der Support aus Pakistan nach und wurde von den USA mithilfe des ISI in deutlichem Umfang gestellt; bei den Taliban diente auch wieder Pakistan als Basis, wobei hier auch Geldflüsse aus der Golfregion hinzukommen. In Algerien hatte die FLN ihre Auslandsverbindungen (u. a. Tunesien, auch gab es eine deutliche Unterstützung durch Nasser's Ägypten) und in Vietnam haben Chinesen und Sowjets die Nordvietnamesen massiv beliefert - übrigens im gegenseitigen "Liefer-Wettkampf" im Kontext des chinesisch-sowjetischen Bruchs. Und in der Ukraine wird das Land geradezu zugeschüttet mit Auslandshilfen.
Zitat:Daraus könnte man Schlußfolgern dass man mit den üblichen Methoden/Strategien keine Chance hat solche Gruppen auf eigenem Boden zu bezwingen.Nicht unbedingt, zwar wird man sich auf den asymmetrischen Kampf einstellen müssen, aber die Veränderung muss in den Köpfen und Stäben stattfinden. D. h. nun nicht, dass ich mich mit den Methoden des syrischen Muchabarat oder der "französischen Schule" durchfoltern muss, sondern es heißt, dass die konventionelle, stur-unflexible Denke überwunden werden muss dahingehend, dass man wie der Gegner agiert. Ich glaube, es war Quintus, der hier mal irgendwo in einem Strang einen Bericht über einen Special Forces-Offizier gepostet hatte, der mit den Afghanen unterwegs war und mit diesen sehr erfolgreich gegen die Taliban gekämpft hatte. Bloß haben ihn dann höhere Stäbe abgezogen, weil sie seine Methoden für zu "unkonventionell" hielten. Und wenn das schon bei ziemlich gut ausgebildeten US Special Forces geschieht, dann wird es andernorts genau so ablaufen.
Schneemann