10.05.2023, 16:20
Offenkundig ukrainische Bodengewinne bei (ausgerechnet) Bakhmut:
Ohne zu sehr die Glaskugel bemühen zu wollen, könnte es also doch so sein, dass Bakhmut eine Art Falle war, was ich schon vermutet hatte. Der urbane Kampf, so blutig, unübersichtlich und artillerielastig er auch war, erschien mir immer schon etwas suspekt. Die Russen wühlten sich gegen zähesten Widerstand über Monate hinweg vor und es wurde medial auffällig immer wieder die Schwäche der Ukrainer betont, so als wenn sie kurz vor dem Kollaps stünden, die einzige Verbindungsstraße bald abgeschnitten werden würde und der Fall der Stadt quasi nur mehr eine Frage der Zeit wäre - was natürlich die Russen animiert haben dürfte, doch noch mehr der bereits stark ausgedünnten eigenen Einheiten hinein zu pumpen. Quasi suggerierte man ihnen so den Strohhalm vom "letzten Bataillon, das dann den Sieg bringt". Dennoch fiel die Stadt nicht - und nun gibt es dort offenkundig doch deutliche Gegenangriffe. Möglicherweise der Beginn eines Fiaskos...
Weiterhin: Während der Parade zur Oktoberrevolution (von 1917) im Jahr 1941 fuhren die Panzer am Kreml vorbei direkt an die Front, wo die Wehrmacht bekanntlich bereits sehr nahe gekommen war. Man hat die (teils unlackierten) Panzer also direkt von der Parade an die Front gekarrt. 2023, bei der Siegesparade zum 8./9. Mai 1945 bzw. zum Sieg über NS-Deutschland, hat man gerade mal einen T-34/85 auffahren lassen. Und es lässt nun wilde Spekulationen erblühen, warum die Parade so spärlich ausfiel...
Interessant auch, was Herr Putin so von sich gab, an Faktenverzerrung ist es kaum mehr zu überbieten. Aber vielleicht glaubt der Kremlherrscher in seiner Paranoia ja wirklich selbst dran (das Thema des Realitätsverlustes und des krampfhaften Wahns gegenüber dem Westen hatten wir hier ja auch schon mehrfach erörtert).
Schneemann
Zitat:"Russische Truppen aufgerieben"https://www.n-tv.de/politik/Ukraine-erob...12247.html
Ukraine erobert Gebiete bei Bachmut zurück
Obwohl die großangelegte Gegenoffensive der Ukraine nicht bei Bachmut erwartet wird, erzielen die Truppen dort dennoch Landgewinne. [...] In der Ostukraine haben sich südwestlich von Bachmut ukrainische und russische Truppen nach Angaben beider Kriegsparteien erneut schwere Kämpfe geliefert. "Die Angriffe wurden auf einer Breite von drei Kilometern und einer Tiefe von 2,6 Kilometern durchgeführt", sagte der Gründer des umstrittenen ukrainischen Regiments Asow, Andrij Bilezkyj, in der Nacht zum Mittwoch bei Telegram.
Das Territorium sei komplett frei von russischen Soldaten. Dabei sollen mindestens zwei Kompanien der russischen Armee aufgerieben und Gefangene gemacht worden sein. Zudem sollen die ukrainischen Truppen zahlreiches Kriegsgerät der russischen Angreifer zerstört haben, so Bilezkyj. Auch Wagner-Einheiten hätten demnach Verluste erlitten. [...] Zuvor hatte der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, ein Zurückweichen der regulären Armee an der Flanke seiner Einheiten beklagt. "Sie haben alles stehen lassen, sind davongerannt und haben die Front auf einer Breite von fast zwei Kilometer und einer Tiefe von fünfhundert Metern entblößt", klagte der 61-Jährige. Drei Quadratkilometer Territorium seien aufgegeben worden.
Ohne zu sehr die Glaskugel bemühen zu wollen, könnte es also doch so sein, dass Bakhmut eine Art Falle war, was ich schon vermutet hatte. Der urbane Kampf, so blutig, unübersichtlich und artillerielastig er auch war, erschien mir immer schon etwas suspekt. Die Russen wühlten sich gegen zähesten Widerstand über Monate hinweg vor und es wurde medial auffällig immer wieder die Schwäche der Ukrainer betont, so als wenn sie kurz vor dem Kollaps stünden, die einzige Verbindungsstraße bald abgeschnitten werden würde und der Fall der Stadt quasi nur mehr eine Frage der Zeit wäre - was natürlich die Russen animiert haben dürfte, doch noch mehr der bereits stark ausgedünnten eigenen Einheiten hinein zu pumpen. Quasi suggerierte man ihnen so den Strohhalm vom "letzten Bataillon, das dann den Sieg bringt". Dennoch fiel die Stadt nicht - und nun gibt es dort offenkundig doch deutliche Gegenangriffe. Möglicherweise der Beginn eines Fiaskos...
Weiterhin: Während der Parade zur Oktoberrevolution (von 1917) im Jahr 1941 fuhren die Panzer am Kreml vorbei direkt an die Front, wo die Wehrmacht bekanntlich bereits sehr nahe gekommen war. Man hat die (teils unlackierten) Panzer also direkt von der Parade an die Front gekarrt. 2023, bei der Siegesparade zum 8./9. Mai 1945 bzw. zum Sieg über NS-Deutschland, hat man gerade mal einen T-34/85 auffahren lassen. Und es lässt nun wilde Spekulationen erblühen, warum die Parade so spärlich ausfiel...
Interessant auch, was Herr Putin so von sich gab, an Faktenverzerrung ist es kaum mehr zu überbieten. Aber vielleicht glaubt der Kremlherrscher in seiner Paranoia ja wirklich selbst dran (das Thema des Realitätsverlustes und des krampfhaften Wahns gegenüber dem Westen hatten wir hier ja auch schon mehrfach erörtert).
Zitat:Lone Antique T-34 Was Only Tank In Moscow’s Victory Day Paradehttps://www.thedrive.com/the-war-zone/lo...day-parade
Marking the 78th anniversary of the defeat of Nazi Germany, Russia’s Victory Day parade today was a very muted affair, with only one tank — a World War II-era T-84/85 museum piece — present, compared with the massed ranks of more modern tanks and armored fighting vehicles in previous parades. [...]
Speaking on Moscow’s Red Square, Putin told Russian soldiers that the “whole country is praying for them, while accusing Ukraine’s supporters in the West of “destroying traditional values” and promoting a “system of robbery and violence.”
“Today, civilization is again at a decisive, turning point, a real war has been unleashed against us again,” Putin said in his speech today. “We are proud of the participants of the special military operation. The future of our people depends on you,” he added.
Schneemann