15.02.2023, 12:49
Rudi schrieb:Aber lag das nicht eher an dem Konzept der Raumverteidigung, was die Ukraine verfolgte ?Nach meinem Verständnis hatten die doch überhaupt kein ganzheitliches Konzept implementiert. Deren Kriegsplan beschränkte sich darauf, die Russen im Donbas möglichst an den ersten befestigten Linien aufzuhalten. Das gelang auch weil das Vorgehen der Russen dort ihren Erwartungen entsprochen hat. Aber halt nur dort.
Mit einem Großangriff der Russen auf das ganze Land rechneten die Ukrainer nach meinem Dafürhalten bis in den Februar hinein nicht und mussten erst durch westliche Dienste überzeugt werden. Entsprechend unzureichend/ inexistent die Vorbereitungen jenseits der Kontaktlinie im Donbas.
Das Ergebnis war dann der verheerende Ausbruch aus der Krim, wo die verteidigende ukrainische Brigade im Manöver erwischt und zerschlagen wurde, der Sturm der 1. GPA durch den Sumy Oblast zum Dnepr und die reichlich panische Mobilisierung des Volkssturms um den Angriff aus Weißrussland abzufangen. Von Raumverteidigung war da nichts, die ukrainische Armee stand / hielt im wesentlichen im Donbas und die russische Offensive kulminierte erst als sie sich mit unzureichenden Kräften und unzureichender Logistik vor verteidigten Großstädten tot lief.
Der wesentliche Unterschied zu 2014 auf ukrainischer Seite war weniger das überlegene operative Konzept sondern schlicht, das mehr kriegsfähige/kriegswillige Einheiten zu Verfügung standen und sehr bald westliche Panzerabwehrwaffen in gigantischen Mengen zu Verfügung standen.