01.02.2023, 23:39
@Quintus Fabius
Auch in diesem Szenario wäre es egal wie wir uns verhalten. Wenn uns Russland in diesen Krieg hineinziehen will um ehrenvoll unterzugehen oder dergleichen, dann können sie das tun. Ganz egal wie viele Pseudogründe wir ihnen durch Waffenlieferungen bieten.
Kann mir da nicht helfen, wir lernen halt mal wieder, dass strategischer Luftkrieg keine Entscheidung erzwingen kann.
Das weiterhin auch unfreiwillig wer auch immer alles eingezogen wird schließt das ja nicht aus.
Den Punkt mit der Ausbildung sehe ich so nicht. Es ist jetzt ein Jahr Krieg. In der Zeit bilde ich notfalls sogar einen Kampfpiloten hinreichend aus. Das ist eine organisatorische Herausforderung (und die Nato-Staaten helfen hier durchaus einiges), mehr nicht.
Das größere Problem in Europa bzw. besonders in Deutschland das völlige Fehlen militärischen und strategischen Sachverstands auf politischer Entscheidungsebene. Wir Leben in einem Land, indem derartige Fähigkeiten gelinde gesagt verpönt sind und von weiten Teilen des politischen Sepktrums als überkommen abgelehnt werden. Man braucht sich über das Ergebnis nicht zu wundern - kein einziger politischer Entscheidungsträger ist mit dem ganzen Themenkomplex irgendwie bewandert, miltiärstrategisches Denken ist denen völlig fremd. Wir haben keinen einzigen höherrangigen Offizier in der Bundesregierung (kaum mal einen im Bundestag), nichtmal einen ordentlich beratenden Generalstab - wobei das bei dem was die Herren in Lodenmänteln aktuell so absondern vielleicht nicht mal negativ ist.
Zitat: Das andere, wesentlichere Argument ist meiner Meinung nach, dass Russland eine solche aktivere Involvierung der NATO dazu verwenden könnte die eigene militärische Niederlage gegenüber der eigenen Bevölkerung zu legitimieren. Tatsächlich könnte ein aktiveres Eingreifen von NATO Truppen für Russland hier sogar einen Ausweg aus der aktuellen Zwickmühle weisen.
Auch in diesem Szenario wäre es egal wie wir uns verhalten. Wenn uns Russland in diesen Krieg hineinziehen will um ehrenvoll unterzugehen oder dergleichen, dann können sie das tun. Ganz egal wie viele Pseudogründe wir ihnen durch Waffenlieferungen bieten.
Zitat: Bloßes Überleben ist aber etwas völlig anderes, als eine funktionierende Volkswirtschaft und die Versorung der Bevölkerung mit einem auch von dieser geforderten Mindestmaß an Lebensstandard. Meiner Meinung nach unterschätzt du die (langfristigen) Auswirkungen der aktuellen Zerstörungen. Man darf dies meiner Ansicht nach nicht zu sehr auf den bloßen Jetzt-Zustand reduziert betrachten.Die Frage ist doch, ob der Lebensstandard dort hoch genug ist um den Wehrwillen aufrecht zu erhalten. Ich sehe jetzt nicht, dass die Moral der Ukrainer irgendwie eingebrochen ist. Und was langfristig in Jahren mal sein wird spielt für den Kriegsverlauf eine sehr nachrangige Rolle.
Kann mir da nicht helfen, wir lernen halt mal wieder, dass strategischer Luftkrieg keine Entscheidung erzwingen kann.
Zitat: Warst du es nicht, der mich erst vor kurzem gefragt hat, was die Ukraine mit MARS II soll ?Ich habe die Frage gestellt was die Ukrainer mit noch mehr Werfern sollen, wenn für die Werfer die sie schon haben nicht genügend Munition da ist. Davon ab, ja natürlich, die Wirkung gegen die feindliche Panzerwaffe war schon im Kalten Krieg die Hauptaufgabe der Raketenartillerie.
Zitat: Die Ukraine hat im letzten Herbst Wehrpflichtige eingezogen.Medien berichten gegenteiliges: https://euroweeklynews.com/2022/10/01/au...-zelensky/
Das weiterhin auch unfreiwillig wer auch immer alles eingezogen wird schließt das ja nicht aus.
Den Punkt mit der Ausbildung sehe ich so nicht. Es ist jetzt ein Jahr Krieg. In der Zeit bilde ich notfalls sogar einen Kampfpiloten hinreichend aus. Das ist eine organisatorische Herausforderung (und die Nato-Staaten helfen hier durchaus einiges), mehr nicht.
Zitat: Aber dass zu wenig geliefert wird geht meiner Ansicht nach nicht auf Angst, Verzagtheit usw. zurück, sondern auf die von mir schon öfter beschriebene Strategie die Ukrainer dazu zu benutzen, die Russen langsam auszubluten und zugleich dadurch dann Europa und insbesondere auch Deutschland indirekt so weit wie möglich zu schädigen.Der NZZ Artikel belegt doch schön, dass es im Westen / in den USA überhaupt keine einheitliche Strategie gibt, sondern der jetzige Murks das Ergebnis des Ringens verschiedener Lager mit verschiedenen Interessen, Weltsichten und Befindlichkeiten ist. Und zu denen gehört auf unserer Seite des Atlantiks IMO auch durchaus Angst, Verzagtheit und Feigheit.
Das größere Problem in Europa bzw. besonders in Deutschland das völlige Fehlen militärischen und strategischen Sachverstands auf politischer Entscheidungsebene. Wir Leben in einem Land, indem derartige Fähigkeiten gelinde gesagt verpönt sind und von weiten Teilen des politischen Sepktrums als überkommen abgelehnt werden. Man braucht sich über das Ergebnis nicht zu wundern - kein einziger politischer Entscheidungsträger ist mit dem ganzen Themenkomplex irgendwie bewandert, miltiärstrategisches Denken ist denen völlig fremd. Wir haben keinen einzigen höherrangigen Offizier in der Bundesregierung (kaum mal einen im Bundestag), nichtmal einen ordentlich beratenden Generalstab - wobei das bei dem was die Herren in Lodenmänteln aktuell so absondern vielleicht nicht mal negativ ist.