29.01.2023, 00:11
Das ist eine kaum beantwortbare Frage. Fakt ist, dass die Ukrainer jetzt schon mehrere Mobilisierungswellen hintereinander durchgeführt haben, aktuell könnten sie in Wahrheit schon bei der 8 oder 9 Mobilisierungswelle sein.
Die Ausbildung vieler ukrainischer Zwangsverpflichteter (und auch in der Ukraine werden junge Leute mit Gewalt und allen Mitteln zwangseingezogen, gibt es enorme Mengen an jungen Männern die davor ins Ausland fliehen oder dies versuchen und gibt es Gewaltanwendung des Staates gegen Wehrdienstverweigerer etc) ist teilweise sehr unzureichend, die Ausrüstung ist querschnittlich gesehen schlecht. Entsprechend haben viele neu aufgestellte ukrainische Einheiten trotz einer querschnittlich höheren Moral / Disziplin (im Vergleich zu den Russen) einen sehr niedrigen Kampfwert. Sie können daher nur bedingt an der Front eingesetzt werden.
Dazu kommt noch die Territorialverteidigung welche ja primär eigentlich im rückwärtigen Raum der Armee zuarbeiten soll, vor allem auch logistisch und in welcher ebenfalls viele Reserven eingebunden sind. Und dann muss die Ukraine entlang der weißrussischen Grenze und nördlich von Kiew einiges an Verbänden abstellen, ebenso zumindest gewisse Sicherungselemente in Richtung Transnistrien und schließlich sind gar nicht so geringe Mengen an ukrainischen Soldaten in Polen in Ausbildung bzw. auch in westlichen Ländern zu diesem Zweck von Engelland bis zur Bundesrepublik. Dazu kommen noch erhebliche Mengen an Verletzten deren Einsatzfähigkeit aber wieder hergestellt werden kann und die dann oft ebenfalls zunächst mal noch als Ausbilder tätig sind oder in neu gebildete Verbände eingezogen werden etc
Insgesamt gesehen ist es daher mein rein persönlicher Eindruck, dass die ukrainischen Reserven rein quantitativ (bloße Mannzahl) deutlich größer sind als dies oft wahrgenommen wird. Rein von der Mannzahl her halte ich daher meiner rein persönlichen Ansicht nach eher 10 bis 12 Heeresbrigaden für realistisch, ABER: dass betrifft die bloße Quantität, während die Qualität dieser Verbände teilweise sehr fragwürdig sein dürfte. Meine rein persönliche Meinung ist, dass die Ukraine systematisch eine erhebliche strategische Reserve aufbaut und aktuell gerade mitten drin in diesem Aufbau ist. Deshalb auch das Rotieren der Einheiten, um Kampferfahrung zu gewinnen, die Qualität der Verbände zu heben und fortwährend erfahrendere Soldaten zu generieren die man dann als Rückgrat in diese wachsende strategische Reserve einbaut.
Zu der sich in Luft auflösenden Militärhilfe sollte man anmerken, dass diese natürlich auch in erheblichem Umfang abgenutzt wird und teilweise auch die Russen wiederum ukrainisches Militärmaterial erbeutet haben oder immer noch erbeuten. Die Ukrainer gehen zudem mit dem zur Verfügung gestellten Material nicht gerade sparsam um, dass können sie sich auch militärisch nicht leisten, obwohl sie es eigentlich müssten. Ein gutes Beispiel dafür sind Panzerabwehrhandwaffen, welche von den Ukrainern geradezu inflationär verbraucht werden. Wenn man den dort nachweisbaren Verbrauch auch nur bedingt auf andere Bereiche überträgt, dann braucht es kein Schwarzes Loch als Erklärung, dass ganze Material wird einfach so hektisch wie möglich verfeuert und verbraten um damit irgendwie was zu reißen.
Ganz allgemein ist es mein Eindruck, dass die ukrainische Führung davon ausgeht (oder ausgehen muss), dass der Westen immer weiter in erheblichem Umfang liefern wird und dass auch die Folgekosten des Krieges und für den Wideraufbau vom Westen getragen werden. Anders lassen sich etliche Entscheidungen der Ukrainer ansonsten eigentlich nicht nachvollziehen. Man muss sich dort recht sicher darüber sein, dass man auch in Zukunft weiter aus dem Vollen schöpfen kann.
Die Ausbildung vieler ukrainischer Zwangsverpflichteter (und auch in der Ukraine werden junge Leute mit Gewalt und allen Mitteln zwangseingezogen, gibt es enorme Mengen an jungen Männern die davor ins Ausland fliehen oder dies versuchen und gibt es Gewaltanwendung des Staates gegen Wehrdienstverweigerer etc) ist teilweise sehr unzureichend, die Ausrüstung ist querschnittlich gesehen schlecht. Entsprechend haben viele neu aufgestellte ukrainische Einheiten trotz einer querschnittlich höheren Moral / Disziplin (im Vergleich zu den Russen) einen sehr niedrigen Kampfwert. Sie können daher nur bedingt an der Front eingesetzt werden.
Dazu kommt noch die Territorialverteidigung welche ja primär eigentlich im rückwärtigen Raum der Armee zuarbeiten soll, vor allem auch logistisch und in welcher ebenfalls viele Reserven eingebunden sind. Und dann muss die Ukraine entlang der weißrussischen Grenze und nördlich von Kiew einiges an Verbänden abstellen, ebenso zumindest gewisse Sicherungselemente in Richtung Transnistrien und schließlich sind gar nicht so geringe Mengen an ukrainischen Soldaten in Polen in Ausbildung bzw. auch in westlichen Ländern zu diesem Zweck von Engelland bis zur Bundesrepublik. Dazu kommen noch erhebliche Mengen an Verletzten deren Einsatzfähigkeit aber wieder hergestellt werden kann und die dann oft ebenfalls zunächst mal noch als Ausbilder tätig sind oder in neu gebildete Verbände eingezogen werden etc
Insgesamt gesehen ist es daher mein rein persönlicher Eindruck, dass die ukrainischen Reserven rein quantitativ (bloße Mannzahl) deutlich größer sind als dies oft wahrgenommen wird. Rein von der Mannzahl her halte ich daher meiner rein persönlichen Ansicht nach eher 10 bis 12 Heeresbrigaden für realistisch, ABER: dass betrifft die bloße Quantität, während die Qualität dieser Verbände teilweise sehr fragwürdig sein dürfte. Meine rein persönliche Meinung ist, dass die Ukraine systematisch eine erhebliche strategische Reserve aufbaut und aktuell gerade mitten drin in diesem Aufbau ist. Deshalb auch das Rotieren der Einheiten, um Kampferfahrung zu gewinnen, die Qualität der Verbände zu heben und fortwährend erfahrendere Soldaten zu generieren die man dann als Rückgrat in diese wachsende strategische Reserve einbaut.
Zu der sich in Luft auflösenden Militärhilfe sollte man anmerken, dass diese natürlich auch in erheblichem Umfang abgenutzt wird und teilweise auch die Russen wiederum ukrainisches Militärmaterial erbeutet haben oder immer noch erbeuten. Die Ukrainer gehen zudem mit dem zur Verfügung gestellten Material nicht gerade sparsam um, dass können sie sich auch militärisch nicht leisten, obwohl sie es eigentlich müssten. Ein gutes Beispiel dafür sind Panzerabwehrhandwaffen, welche von den Ukrainern geradezu inflationär verbraucht werden. Wenn man den dort nachweisbaren Verbrauch auch nur bedingt auf andere Bereiche überträgt, dann braucht es kein Schwarzes Loch als Erklärung, dass ganze Material wird einfach so hektisch wie möglich verfeuert und verbraten um damit irgendwie was zu reißen.
Ganz allgemein ist es mein Eindruck, dass die ukrainische Führung davon ausgeht (oder ausgehen muss), dass der Westen immer weiter in erheblichem Umfang liefern wird und dass auch die Folgekosten des Krieges und für den Wideraufbau vom Westen getragen werden. Anders lassen sich etliche Entscheidungen der Ukrainer ansonsten eigentlich nicht nachvollziehen. Man muss sich dort recht sicher darüber sein, dass man auch in Zukunft weiter aus dem Vollen schöpfen kann.