20.01.2023, 21:07
@Nightwatch
@GermanMilitaryPower
@Quintus
Zudem denke ich nicht, dass Russland weiterführende größere Mobilisierungswellen durchstehen wird. Zumal wenn sie wieder in Zentralasien auf Rekrutenfang gehen. Ich beobachte derzeit sehr genau die politischen "Wellenbewegungen" in Zentralasien. Und von Aserbaidschan bis nach Kasachstan verspielt Moskau derzeit fast alles, jegliches Ansehen in punkto "Garant der Stabilität" oder "großer Bruder" etc. ist dahin; es würde selbst dann, wenn man morgen einen Waffenstillstand hinbekommt, sehr schwer werden, die zentralasiatischen Republiken bei der Stange zu halten und von des Kreml Integrität zu überzeugen. Wenn man nun aber noch bis 2026 Krieg führen wollen würde (theoretisch), so würde spätestens 2024/25 der ehem. Unterleib des Sowjetreiches implodieren, und das wird auch kein Kadyrow oder Prigoschin retten.
Man würde also vllt. 50% der Ukraine mit "knüppelschwingenden" Rekruten erobern können, aber man würde dafür unersetzliche Verluste riskieren und zugleich den Rest Russlands in Zentralasien verlieren. Und im fernen Osten würden die Chinesen zum Zuge kommen.
Schneemann
Zitat:Mourir pour Dantzig?! Das gilt. Gestern, Heute und Morgen - denn wir haben gelernt, Krieg ist nie eine Lösung. Außer für die anderen.Der Slogan wäre berechtigt, wenn wir annehmen dürften, dass danach (also in der "Nach-Ukraine-Zeit") wir keinen anderen verdammten Krieg führen müssten gegen diese Verrückten in Moskau. Ich habe aber die dumpfe Befürchtung, dass eine Anwendung des Slogans nicht dazu führen wird, dass wir es in Zukunft ruhiger haben werden. Eher wird sich Moskau bestätigt sehen ob der Schwäche des Westens und versuchen weiterzumachen. Gegenüber solchen "Strukturen" ist das Nachgeben keine Option, ansonsten werden wir uns alsbald in einer noch schlimmeren Situation vorfinden.
@GermanMilitaryPower
Zitat:Mit Helmut Schmidt hätten wir längst einen Waffenstillstand.Er würde eher eine klare Kante zeigen und diesem dahergelaufenen und irrlichternden Sittlichkeitsverbrecher Medwedew einen NATO-Doppelbeschluss No. II androhen, wenn der nochmals leichtfertig und entnervend unverantwortlich mit Atomwaffen droht. (Nicht, dass ich dies schlecht finden würde, wenn man ihm zwischen die Hörner haut, das nur am Rande.)
@Quintus
Zitat:Exakt so ist das aktuelle Narrativ in Russland. Das sowohl von Oben geschürt wird, als auch ohnehin in der Bevölkerung vorhanden ist: Der Westen sei zwar technologisch überlegen, er sei materiell und vom Reichtum her überlegen, aber ihm fehle die Ausdauer und die Leidensfähigkeit und deshalb werde sich Russland durchsetzen obwohl es unterlegen sei, weil die Russen härter und zäher als der Westen seien.War da was? Die Preise für Energie sind derzeit im Sinkflug. Die durch die Inflation hochgetriebenen Lebensmittelpreise sind zwar noch hoch, aber die Prognosen sehen aktuell schon einen Rückgang voraus. Und unsere Wirtschaft wird 2022 trotz allen Unkenrufen auch weiter wachsen (1,9%?), und sie wird auch 2023 weiter wachsen, egal was die Freakshow in Moskau noch so alles vorhat. Genau genommen ist also alles wieder in bester Ordnung - nach den selbst verschuldeten Energiepreisspitzen durch unsere selbst gewählte Abhängigkeit im Sommer 2022 -, wir müssen nur darauf achten, dass wir nicht nochmal solche Fehler begehen. Und wir müssen einige Milliarden in Hilfspakete pumpen, um sozial schwächeren Schichten zu helfen, denn es wird dauern, bis die sich abschwächenden Preise wieder beim Verbraucher ankommen. Das sollte aber ohne Probleme möglich sein.
Zitat:Ansonsten wird die Ukraine fallen, durch lauter schlecht ausgerüstete und schlecht ausgebildete russische Mobiks.Eine heikle Rechnung. Ich traue den Russen einerseits keine Yalu-Offensive wie anno 1950 zu. Andererseits: In den 1950ern mag man es durchaus geschickt verkleidet haben können, wenn 100.000nde Soldaten sterben, in den durchdigitalisierten 2020ern wird dies nicht gelingen.
Zudem denke ich nicht, dass Russland weiterführende größere Mobilisierungswellen durchstehen wird. Zumal wenn sie wieder in Zentralasien auf Rekrutenfang gehen. Ich beobachte derzeit sehr genau die politischen "Wellenbewegungen" in Zentralasien. Und von Aserbaidschan bis nach Kasachstan verspielt Moskau derzeit fast alles, jegliches Ansehen in punkto "Garant der Stabilität" oder "großer Bruder" etc. ist dahin; es würde selbst dann, wenn man morgen einen Waffenstillstand hinbekommt, sehr schwer werden, die zentralasiatischen Republiken bei der Stange zu halten und von des Kreml Integrität zu überzeugen. Wenn man nun aber noch bis 2026 Krieg führen wollen würde (theoretisch), so würde spätestens 2024/25 der ehem. Unterleib des Sowjetreiches implodieren, und das wird auch kein Kadyrow oder Prigoschin retten.
Man würde also vllt. 50% der Ukraine mit "knüppelschwingenden" Rekruten erobern können, aber man würde dafür unersetzliche Verluste riskieren und zugleich den Rest Russlands in Zentralasien verlieren. Und im fernen Osten würden die Chinesen zum Zuge kommen.
Schneemann