29.11.2022, 18:43
(29.11.2022, 14:06)Quintus Fabius schrieb: Ich hoffe aber dir schlüssig dargelegt zu haben, warum er diese Position vertritt - also seine persönlichen Probleme in diesem Fall - bis hin zum Tod seiner ukrainischen Freunde. Seine Überhöhung der russischen Position soll ja explizit mehr Unterstützung für die Ukraine zur Folge haben und diese legitimieren und deshalb finde ich es eben schade, wenn man ihn einfach leichtfertig als eine Pro-Moskau Position abtut, denn dass ist er defintiv nicht.
Und gerade eben weil er eine erstaunliche Breitenwirkung hat, genau deswegen will er hier meiner Überzeugung nach politischen Einfluss nehmen. Zugunsten der Ukraine. Die Färbung seiner Darstellungen und das verbreitete Narrativ sind daher eben nicht rein militärisch-sachlich, sondern sie sind meiner Auffassung nach eindeutig politischer Natur..
Für mich ist das absolut schlüssig. Ich habe die Folge auch gesehen, wo er von dem Tod seines Freundes berichtete und da wirkte er deutlich angeschlagen.
Und militärfachlich gibt es für so absurde Argumente wie die 30 Mio. Reservisten keinerlei Begründung. Und das er ein Fachmann ist, wird ihm keiner abstreiten. Jedenfalls viel mehr als Vad, Kujat und Konsorten. Also bleibt nur die politische Erklärung. Aber das er zu solch absurden Behauptungen greifen muß, um die Lage Rußlands noch schönzureden, zeigt wie schlecht es wirklich um Rußland steht. Solange die Unterstützung der USA anhält, hat Rußland keine Chance, hier noch militärisch was zu reißen.
Politisch halte ich die Variante Abnutzung auch für sinnvoller, da sie vllt. zu einem Zerfall der Russ. Föderation führt. Ähnlich wie damals die NATO-Nachrüstung zu einem Zerfall der kommunistischen Diktaturen führte. Natürlich führt das aber zu einem deutlich höheren Blutzoll der Ukraine.
(29.11.2022, 16:47)Nightwatch schrieb: Das nutzt die Gegenseite nur zu dankbar aus indem sie seine überzeichneten Analysen übernimmt und seine berechtigten Forderungen über Bord wirft.
Dann betreibt die Gegenseite willkommenermaßen sein Geschäft und sorgt auch dafür, daß die Unterstützung der Ukraine nicht nachlässt und hoffentlich auch offensiver Eaffen geliefert werden.
Es sind ja jetzt die Lieferung von Raketen mit 150 km Reichweite im Gespräch.
(29.11.2022, 16:35)Quintus Fabius schrieb: Die wesentliche Frage ist hierbei meiner Meinung nach, wofür man die BTG einsetzen will und wie man sie einsetzt. Ein Fehler der Russen in diesem Kontext war beispielsweise die drastische Überbetonung der Besetzung von Gelände und das Halten desselben. Das führte dazu, dass man mit BTG bestimmte Linien halten wollte. Statt den angreifenden Feind im Bewegungskampf auszumanövrieren, Reserven in der Tiefe zu bilden und mit Gegenangriffen zu reagieren. Gerade für solche Gegenangriffe würden sich die BTG besonders eignen, stattdessen versuchte man Gelände zu halten - und daraus resultiert der bemerkte Infanteriemangel.
Ich denke, ein wesentliches Problem ist die Unfähigkeit des russ. Offizierskorps, einen wie von Dir geschilderten Bewegungskrieg zu führen. Das fängt schon bei der starren Befehlstaktik an. Dazu kommt noch die schwache Logistik. Auch ein Feld, was die Russen nicht wirklich beherrschen, schon gar nicht im Bewegungskrieg.