08.11.2022, 10:05
@KheibarShekan
Man kann insofern zwar leicht als Außenstehender ein Kriegsende sich wünschen, aber es würde der ukrainischen Position und auch der überraschenden militärischen Leistung nicht gerecht werden - und es wäre auch keine belastbare Option für die Zukunft der Ukraine. (Wenn die vier annektierten Gebiete im Osten nicht Verhandlungsmasse wären.)
Weiterhin bleibt abzuwarten, ob eine getroffene Infrastruktur wirklich ein Volk zur Verhandlungsbereitschaft bombt. Es zeigte sich auch historisch betrachtet immer schon, dass massive Attacken gegen die zivile Infrastruktur eines Landes eher dazu beitrugen, dass sich die Menschen hinter die Regierung stellten. Dies war sowohl in Diktaturen wie auch in Demokratien der Fall - bei letzteren sogar noch stärker...
Schneemann
Zitat:Den Krieg verlängert derzeit nicht zuletzt seine ukrainische Seite, da sie Verhandlungen weiterhin grundsätzlich ausschließen und jeden auf Schärfste verurteilen, der Ihnen dazu rät. Ergo wird Russland logischerweise auch weiter die Infrastruktur bombardieren, bis sich eine Verhandlungsbereitschaft einstellt.Auch wenn ich die Wortwahl mancher ukrainischer Offizieller nicht sonderlich mag, so bleibt es festzuhalten, dass es schwerfallen dürfte, logisch einer von einem diktatorisch regierten Aggressor überfallene Nation es zu verdeutlichen, dass sie nun bitte die Verhandlungsbereitschaft signalisieren solle. Machen wir uns doch keine Illusionen: Wenn die Russen im Februar und März einen Durchmarsch hingelegt hätten, würden wir darüber sicher nicht reden, dass man nun verhandeln solle, sondern allenfalls noch bedauern, dass wir die Ukraine nicht stärker unterstützt hätten. Und die Russen würden mit Todeslisten durch Kiew pilgern und die westlichen Proteste gegen diese Mordtaten mit Schulterzucken quittieren bzw. sicher keine Verhandlungsbereitschaft signalisieren.
Man kann insofern zwar leicht als Außenstehender ein Kriegsende sich wünschen, aber es würde der ukrainischen Position und auch der überraschenden militärischen Leistung nicht gerecht werden - und es wäre auch keine belastbare Option für die Zukunft der Ukraine. (Wenn die vier annektierten Gebiete im Osten nicht Verhandlungsmasse wären.)
Weiterhin bleibt abzuwarten, ob eine getroffene Infrastruktur wirklich ein Volk zur Verhandlungsbereitschaft bombt. Es zeigte sich auch historisch betrachtet immer schon, dass massive Attacken gegen die zivile Infrastruktur eines Landes eher dazu beitrugen, dass sich die Menschen hinter die Regierung stellten. Dies war sowohl in Diktaturen wie auch in Demokratien der Fall - bei letzteren sogar noch stärker...
Schneemann