27.05.2022, 09:02
@Quintus
a) für Kiew ist es ein Kampf um die Existenz, alles oder nichts. Sie haben quasi keine Wahl, für sie gibt es nur die Option zu kämpfen oder unterzugehen. Sie werden insofern auch vor einer Levée en masse etc. nicht zurückschrecken.
b) für Moskau ist es kein Existenzkampf, sondern einfach nur ein verlustreicher, ungeliebter, sinnlos und in Selbstüberschätzung (wobei es ja durchaus auch interne Warnungen gab) vom Zaum gebrochener Krieg, der aber immer mehr zu einem innenpolitisch-gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Problem wird, da er immer mehr Menschen und Material verschlingt, was man immer schwerer ausgleichen und der russischen Gesellschaft selbst auch immer schwerer verkaufen kann.
c) für den Westen ist dieser Krieg quasi nur ein nebensächlicher Spesenaufwand, um die Russen etwas zu ärgern (zynisch betrachtet). Man beobachtet das Ganze und pumpt bei Bedarf Geld und Waffen hinein und hofft, dass entweder die Russen klein beigeben oder aber das die Ukrainer, bevor sie untergehen, die Russen so schädigen, dass sie als Machtfaktor die nächsten zehn, zwölf Jahre ausfallen.
Während also c) das ganze Szenario wie in einem Aquarium beobachtet und bei Bedarf etwas "nachjustiert" (ohne dass man auf Kriegsproduktion umsteigen müsste), müssen a) und b) nun entscheiden, wie weit sie gehen wollen und wie viel sie ihren Gesellschaften zumuten wollen.
Schneemann
Zitat:Krieg ist vor allem anderen ein Zweikampf zweier Willen. Aus diesem Umstand heraus ist die Frage des bloßen Materials bzw. der verwendeten Technik nur eines der Mittel zum Zweck, und wir daher gerade im Westen notorisch überschätzt. Der Krieg wird ganz gewiss nicht durch die paar wenigen westlichen Haubitzen entschieden werden und die immensen Forderungen der Ukrainer nach immer mehr Systemen welche sie (glaubhaft!) mit dem ebenso immensen täglichen Verbrauch derselben begründen zeigen auf, dass der Westen hier noch für geraume Zeit und auch deutlich mehr wird liefern müssen, wenn die Ukrainer es schaffen sollen.Letztlich wird ein Krieg durch Ressourcen entschieden. Geld, Öl, Stahl, Produktionskapazitäten. Insofern würde eine Materialschlacht - selbst wenn wir den Russen eine gute Moral nachsagen könnten - zu Ungunsten Moskaus verlaufen. Brutal gesagt:
Und umgekehrt sind die Panzerverbände der Ukrainer welche hier Gegenoffensiven durchführen sollen / könnten ebenso anfällig für russische Abwehrmaßnahmen und deren bereits jetzt zunehmend ausgebaute Stellungssysteme. Von daher wird der Krieg entlang bestimmter Fronten einfrieren, am ehesten noch vergleichbar mit dem 1WK. Was bleibt ist die Materialschlacht. Wie weit aber wird der Willen des Westens hier tragen, wie weit der der Ukraine und wie weit der Russlands?!
a) für Kiew ist es ein Kampf um die Existenz, alles oder nichts. Sie haben quasi keine Wahl, für sie gibt es nur die Option zu kämpfen oder unterzugehen. Sie werden insofern auch vor einer Levée en masse etc. nicht zurückschrecken.
b) für Moskau ist es kein Existenzkampf, sondern einfach nur ein verlustreicher, ungeliebter, sinnlos und in Selbstüberschätzung (wobei es ja durchaus auch interne Warnungen gab) vom Zaum gebrochener Krieg, der aber immer mehr zu einem innenpolitisch-gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Problem wird, da er immer mehr Menschen und Material verschlingt, was man immer schwerer ausgleichen und der russischen Gesellschaft selbst auch immer schwerer verkaufen kann.
c) für den Westen ist dieser Krieg quasi nur ein nebensächlicher Spesenaufwand, um die Russen etwas zu ärgern (zynisch betrachtet). Man beobachtet das Ganze und pumpt bei Bedarf Geld und Waffen hinein und hofft, dass entweder die Russen klein beigeben oder aber das die Ukrainer, bevor sie untergehen, die Russen so schädigen, dass sie als Machtfaktor die nächsten zehn, zwölf Jahre ausfallen.
Während also c) das ganze Szenario wie in einem Aquarium beobachtet und bei Bedarf etwas "nachjustiert" (ohne dass man auf Kriegsproduktion umsteigen müsste), müssen a) und b) nun entscheiden, wie weit sie gehen wollen und wie viel sie ihren Gesellschaften zumuten wollen.
Schneemann