10.09.2022, 14:46
(10.09.2022, 11:42)Nightwatch schrieb: Kubjansk wurde besetzt, in Izium kaum mehr als Aufräumarbeiten, vermehrt Meldungen das auch Lyman aufgegeben wurde - sieht so aus als hat sich auf russischer Seite noch jemand gefunden, der die Eier hatte den Rückzug auf breitet Front anzuordnen.
Wird spannend wo sich die Front mit der Schlammperiode einpendelt. Die Flanke am Oskil ist naheliegend, aber wenn Lyman auch aufgegeben wird bieten sich für die Russen erstmal keine natürlichen neuen Verteidigungsstellungen.
Damit einhergehend stellt sich die Frage, ob es das jetzt im Wesentlichen gewesen ist oder ob die Ukrainer weiter vorstoßen wollen. Ich sehe das eigentlich nicht, die Brücken über den Orkil scheinen alle im zertstört zu sein, damit liegen wesentliche Teile des Offensivdispositivs aus Kharkiv erst einmal fest - und ist sowieso mit Aufräumarbeiten westlich des Oskils beschäftigt. Wenn dann liese sich wohlaus dem Raum Lyman eine Offensive generieren, ich würde jetzt gefühlsmäßig aber nicht davon ausgehen, dass dort noch Manövergruppen warten die noch nicht ceingesetzt wurden.
Es muss ja nicht mal ein ordentlicher Rückzug sein. Dieser Frontabschnitt wurde von Einheiten der "Volksrepublik Luhansk" "verteidigt". Das waren zwangsrekrutierte Männer die garantiert keine Lust haben ihr Leben für die Sache Putins zu geben. Auflösungserscheinungen wären am ehesten bei Einheiten wie diesen zu sehen. Wir müssen sehen wie es weitergeht. Egal was jetzt passiert; wir können mehrere Schlüsse ziehen.
1. Russische Gefechtsfeldaufklärung ist mangelhaft. Eine solche Offensive wird nicht eine Woche vorher geplant mit dem was da ist. Da müssen mehrere schlagkräftige Einheiten neu hinverlegt worden sein. Wenn das der russischen Aufklärung entgeht..
2. Die Ukraine kann tiefe Gegenstöße durchführen und will es auch riskieren.
3. Nach 6 Monaten ist immer noch Kampfgeist da. An den Ukrainern wird der Krieg nicht scheitern.